News Sonntagsfrage: ARM oder x86, wem gehört die Zukunft in Server und PC?

KurzGedacht schrieb:
In welcher Lebenslage ist denn ein M1 kein ebenbürtiger Konkurrent zu x86?
In jeder. Absolut jeder. Der M1 hat unter den ARM-Vertretern die Sonderrolle, dass es ihn NUR im Apple-Ökosystem gibt und dass es keine andere Architektur im Apple-Ökosystem mehr gibt. Der M1 ist das Vorzeigebeispiel dafür, dass Vergleichbarkeit nicht mit Konkurrenz gleichzusetzen ist.

Und wenn man sich jetzt doch auf Zahlen verlassen möchte: Die größte Ausbaustufe des M1 bietet 64GB RAM, der RAM ist beim M1 generell nicht steckbar. Der SoC ist also so flexibel wie ein Stahlträger.

Versteh mich nicht falsch, der M1 ist ein guter Chip und für seinen Einsatzzweck durchaus sehr stark. Aber hier tun Leute, du auch, oft so, als wäre der M1 "der perfekte Chip" und alle anderen könnten nach Hause gehen. Das ist aber nicht so. Der M1 verdrängt nur Intel aus dem Mac-Universum. Er hat außerhalb der Apple-Welt aber nicht die geringste Bedeutung, dort wird er nur medial gehyped. Nutzbar ist er nicht.
 
SoDaTierchen schrieb:
In jeder. Absolut jeder. Der M1 hat unter den ARM-Vertretern die Sonderrolle, dass es ihn NUR im Apple-Ökosystem gibt und dass es keine andere Architektur im Apple-Ökosystem mehr gibt.
Was deine Argumentation aber nicht stützt
Wir sprechen über die Prozessorarchitektur und deren Verwendbarkeit für bestimmte Anwendungen. Dafür ist das Ökosystem und das Betriebssystem erst Mal irrelevant
Prinzipiell ist es dem M1 egal ob er nun MACOS, Windows oder Linux ausführt.
 
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mae schrieb:
Zumindest Ubuntu will den 32-bit-Support einstellen.
Dir ist schon klar, dass x86 erstmal der Oberbegriff für eine ganze Reihe von ISAs ist, die sich inkrementell aus den alten 16Bit 8086 Prozessor von Intel entwickelt haben und nicht nur die 32Bit Variante(n)? Insbesonder im Kontext dieses Artikels wird es wohl kaum darum gehen ob die Zukunft in Servern und PCs einer der 32 Bit x86 Architekturen oder einer der 32Bit ARM Architekturen gehören wird, sondern es geht natürlich um die 64 Bit Varianten.
 
TheDev schrieb:
häufig gibt es eine Hand voll Images vom SoC-Hersteller. Ist der Support vorbei nach 2 Jahren, war es das mit Updates. Genau das ist bei vielen Handys der Grund für ausbleibende Android-Updates (gewesen - langsam bessert sich die Situation hier).
Ich habe keine große Ahnung von Programmierung und den Unterschieden der beiden Lager ARM versus x86 und was es da noch gibt.

Was ich jedoch sehe, ist der feuchte Traum dem Modell von ARM nachzueifern. Liefere zeitlich begrenzte Lauffaehigkeit von Software auf aktuellen Prozessortypen und die Konsumenten sind gezwungen jedesmal die Hardware zu erneuern wenn eine neue Softwaregeneration herauskommt. Stichwort Konsumzwang.

DIe derzeitige Entwicklung im Mobilmarkt ist schon sehr grenzwertig, 2-3 Software Updates und ein an fuer sich ohne Probleme lauffaehiges System wird nicht mehr up-to-date gehalten. Wo bleiben da die Nachhaltigkeitsansaetze?

Sollte sich so ein System in Desktop/mobile/Server Strukturen durchsetzen, egal von wem der großen IT Entwickler, wozu dann Effizienz ueberhaupt? Wirf weg und kauf neu! Kann sowas ein Loesungsansatz sein?

Ich haette keine Lust mir alle 2-3 Jahre neue Hardware zu kaufen.

Offtopic: Laptop 10 Jahre alt, tut noch alles was er soll, Office , Internet etc. nur aktuelles Gaming geht nimmer.
Smartphone 6 Jahre alt tuts auch noch, aber die Einschlaege kommen naeher, da nur Android 7 laeuft.
 
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KurzGedacht schrieb:
Prinzipiell ist es den M1 egal ob er nun MACOS, Windows oder Linux ausführt.
Soweit stimmt das, nur wissen wir gar nicht ob Apple den M1 SoC, oder auch nur die dessen Architektur, überhaupt anderen Unternehmen zum Kauf anbieten würde.
Die Icestorm und Firestorm Kerne nutzen zwar den ARM Befehlssatz sind aber Eigenentwicklungen von Apple, andere Unternehmen müssten diese bei Apple lizenzieren.

Ausserdem erzeugt derzeit nur der Compiler von Apple den zum M1 passenden optimalen Code.
 
Im Grunde hat sich ARM doch schon durchgesetzt. Mein Smartphone: ARM. Mein Fernseher: ARM. Mein Fire TV Stick: ARM. Mein anderer Fire-TV Stick: ARM. Meine Fritz!Box: ARM. Im Serverbereich setzt sich ARM zunehmend durch. Der Desktop wird zumindest für Office-Arbeiten irgendwann folgen (müssen) oder er wird durch Tablets/Smartphones mit entsprechenden Docks verdrängt. Microsoft hatte da schon mal was gehabt, aber da waren sie der Zeit voraus.
 
KurzGedacht schrieb:
Prinzipiell ist es den M1 egal ob er nun MACOS, Windows oder Linux ausführt.
Dann freue ich mich in Kürze ausführliche Benchmarks zum M1 unter Windows und Linux zu sehen :)

Bisher konnte kein Design auf ARM-Basis jemals zeigen, dass es generell ebenbürtig mit x86 ist. Die Notebook-Prozessoren von Qualcomm waren stromsparend, aber sehr schwach. Handyprozessoren sind ebenfalls nicht leistungsfähig genug. Server-CPUs sind oft stark angepasst für ihre Aufgaben. Und der M1 ist in ein optimiertes Ökosystem eingesperrt.

Wie kann man denn auf dieser Faktenlage behaupten, ARM wäre besser? Das ist blind. ARM und x86 sind Architekturen mit verschiedenen Fähigkeiten und Altlasten. Keine von beiden ist in der Lage die andere zu verdrängen, weil eine die generelle Oberhand hat.
 
SoDaTierchen schrieb:
Server-CPUs sind oft stark angepasst für ihre Aufgaben. Und der M1 ist in ein optimiertes Ökosystem eingesperrt.

Wie kann man denn auf dieser Faktenlage behaupten, ARM wäre besser?
Du brauchst keine Benchmarks unter Linux um zu wissen was der M1 theoretisch unter anderen Betriebssystemen leisten könnte und die Aussage zu den Server CPUs ist schlicht falsch.

Erklär mir Mal wo ne aktuelle Graviton CPU spezialisierter ist als ne aktuelle Epyc oder Xeon CPU.

Ich hab nie behauptet, dass ARM generell besser ist.
Ich hab behauptet, dass man ARM und x86 Systeme durchaus direkt vergleichen kann und das nix mit Äpfel vs Birnen zu tun hat.
 
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Miuwa schrieb:
Dir ist schon klar, dass x86 erstmal der Oberbegriff für eine ganze Reihe von ISAs ist, die sich inkrementell aus den alten 16Bit 8086 Prozessor von Intel entwickelt haben und nicht nur die 32Bit Variante(n)?

"x86" wird von verschiedenen Leuten verschieden verwendet und hat daher keine allgemeingueltige Bedeutung. Ich vermute, die meisten Leute, die "x86" verwenden, haben keine Ahnung, dass IA-32 und AMD64 inkompatible Befehlssaetze (ISAs) sind.

Insbesonder im Kontext dieses Artikels wird es wohl kaum darum gehen ob die Zukunft in Servern und PCs einer der 32 Bit x86 Architekturen oder einer der 32Bit ARM Architekturen gehören wird, sondern es geht natürlich um die 64 Bit Varianten.

Der Kontext war irgendwas von "alte Zoepfe abschneiden". Da passt das schon hinein, dass manche Linux-Distributionen eben das machen, und irgendwann machen's die Kernel-Entwickler auch (beim a.out-Format haben sie's schon gemacht).
 
derkleinedieb schrieb:
Offtopic: Laptop 10 Jahre alt, tut noch alles was er soll, Office , Internet etc. nur aktuelles Gaming geht nimmer.
Smartphone 6 Jahre alt tuts auch noch, aber die Einschlaege kommen naeher, da nur Android 7 laeuft.
Surface RT, erste Generation. 10 Jahre alt, ARM und trotzdem noch Sicherheitsupdates. Bekam auch den Spectre-Fix innerhalb 72 Stunden nach Veröffentlichung von Spectre und Meltdown.

Was ich damit sagen will: Support hängt im Wesentlichen vom Betriebssystem und der Firma dahinter ab.
 
derkleinedieb schrieb:
Was ich jedoch sehe, ist der feuchte Traum dem Modell von ARM nachzueifern. Liefere zeitlich begrenzte Lauffaehigkeit von Software auf aktuellen Prozessortypen und die Konsumenten sind gezwungen jedesmal die Hardware zu erneuern wenn eine neue Softwaregeneration herauskommt.

Das ist m.E. ein Effekt des rasanten Performancefortschritts der ARM-Prozessoren fuer einige Zeit. Bei den PCs hatten wir in den 90ern eine aehnliche Entwicklung und entsprechend kurze Update-Zyklen. Sobald die Performancefortschritte kleiner wurden, haben sich die Upgradezyklen bei den PCs verlaengert. Bei den Smartphones gibt's noch einige systemische Effekte, die weiter fuer kurze Upgradezyklen sorgen, aber ich kann mir vorstellen, dass das den Kunden irgendwann zu bloed wird, und ein Smartphone mit langem Softwaresupport einen Marktvorteil hat.
 
HITCHER_I schrieb:
AMD will ja AFAIK. in den nächsten 10 Jahren die Effizienz auch Faktor 25 steigern, ich sehe da keinen Unterschied zu ARM,
Mal sehen wer da die nächsten Jahre die bessere Entwicklung hinlegt da ARM auch nicht stehen bleibt.
WinnieW2 schrieb:
Meinst du Software oder Hardware?
Ich meine die Software da sich manchen Sachen nicht oder nur sehr aufwendig parallelisieren lassen.
 
ModellbahnerTT schrieb:
Ich meine die Software da sich manchen Sachen nicht oder nur sehr aufwendig parallelisieren lassen.
Aus diesem Grund werden ja ein paar "fette" CPU-Kerne mit hoher ST Performance bleiben, nur wenn die Energieeffizienz hohe Priorität hat werden weniger von diesen Kernen eingesetzt.
 
Ich glaube die Entscheidung wird gar nicht an technischen Gesichtspunkte festgemacht. Es geht nicht darum wer effizienter ist oder in den Benchmarkcharts ganz oben steht.
Es ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung. ARM und x86 spielen mittlerweile in der gleichen Liga, jeder mit seinen Schwächen und Stärken. Was allerdings ganz klar für ARM spricht, ist das Lizenzmodel. x86 ist vernagelt und es gibt nur zwei (bzw. drei, aber die China Derivate von VIA lasse ich mal aussen vor) Hersteller, ARM kann hingegen theoretisch jeder Hersteller lizensieren und sein eigenes Süppchen kochen. In RISC V stecke ich nicht tief genug drin, aber meines wissen nach wird dort nur der absolute minimale Befehlssatz "lizensiert", danach erfinden die Hersteller alles selbst (korrigiert mich bitte, falls das falsch ist). Keine Ahnung ob das trägt oder am Ende auch wieder zur Quasimonopolen führt, weil wirklich schnelle CPUs dann nur von ein paar wenigen Anbietern geliefert werden können.
Bei ARM werden ja schon recht schnelle und fertige Chipdesigns mit allen möglichen Hardwarebeschleunigungen geliefert die der Hersteller "nur" noch in Silizium gießen muss.
Sobald also softwareseitig kein x86 mehr zwingend notwendig ist, warum sollten dann nicht Samsung und Co ihre eigenen Laptops mit ihren eigenen Chips ausstatten. Für 85% der User würden auch die aktuellen Smartphone SoC im Laptop ausreichen. Zudem gibt es ja jetzt schon mehr Konkurrenz im ARM Bereich und damit auch bessere Preise als in der ganzen Geschichte von x86.

Sobald also nicht mehr die verwendete Software nach x86 schreit, wird jeder gute Buchhalter darauf drängen, so schnell wie möglich Abstand zu x86 zu gewinnen. Dafür müssten Intel und AMD schon in kürzester Zeit gewaltiges leisten, damit das nicht geschieht. Daran mag ich aber irgendwie nicht so recht glauben.

Aus meiner Perspektive ist es deshalb nur noch eine Frage der Zeit bis x86 an Bedeutung verliert.
 
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Mal angenommen, es gibt ARM PC Boards und auch Windows unterstützt sie, was schon sehr viel angenommen ist: Die einzigen Argumente die mich zum Umstieg bewegen könnten:
  • Läuft meine HW damit?
  • Läuft meine SW drauf?
  • Schneller?
  • Günstiger?

Zum Vergleich:
Schon von Intel auf AMD tun sich extremst viele Leute schwer, obwohl annährend jede HW/SW läuft.
Wird also so allzu bald nicht kommen.
 
LencoX2 schrieb:
Schon von Intel auf AMD tun sich extremst viele Leute schwer, obwohl annährend jede HW/SW läuft.
Wird also so allzu bald nicht kommen.
Das würde ja bedeuten das die Umstellung vom Intel Mac auf M1 nicht möglich wäre. Es funktioniert aber alles und der Nutzer merkt außer einen ordentlichen Leistungszuwachs bzw. geringer Geräuschpegel nichts davon. Selbst emulierte! Programme laufen darauf schneller wie nativ auf der abgestaubten x86 Architektur.
 
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ARM-basierte Lösungen zu bauen ist dank der erwerbbaren Lizenz nunmal einfacher als eine Lizenz für X86 zu erhalten (=unmöglich). Dazu wurden entsprechende ARM Designs auf Effizienz getrimmt und kommen somit aus einer anderen Denkschule. Die Bedürfnisse im Bereich Mobile mögen anderes sein als bei Desktop und Server, dennoch lässt sich nicht leugnen, dass ARM moderner anmutet, weil hier offenbar mehr Flexibilität und geringere Herstellungskosten zu einem durchaus konkurrenzfähigen Produkt heranreifen, während bei klassischen X86 Systeme wenig bis gar nichts wirklich innovatives ins Auge sticht. Jetzt sind es sogar Intel und Co. die Big Little aus dem ARM Umfeld kopieren. Nicht zu vergessen sind SOC Systeme aufgrund ihrer Bauart günstiger und auch effizienter als modulare Systeme, bestehend aus einzelnen CPUs, Arbeitsspeicher, Mainboard und diversen Steckkarten. Allerdings vergleichen wir Generalisten (X86, alles muss laufen) gegen Spezialisten (ARM, mit spezifischen Baustein für spezielle Probleme/Einsatzgebiete).

Daher ist die entscheidende Frage nicht x86 oder ARM, Sondern wie wichtig ist in Zukunft ein modulares, generalistisches System gegen hoch spezialisierte SOCs? Aus Sicht eines Privatnutzers können bereits heute beide Lösungen die Dinge des Alltags mehr als ausreichend erledigen. Fast alle im Bereich Video Audio Bildbearbeitung werden mit den M Prozessoren von Apple glücklich. Gamer müssen nach wie vor auf X 86 setzen, weil hier einfach die Software am breitesten aufgestellt ist. Was aber, wenn AMD SOCs anbietet wie sie in einer PlayStation 5 stecken?
 
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derkleinedieb schrieb:
Ich habe keine große Ahnung von Programmierung und den Unterschieden der beiden Lager ARM versus x86 und was es da noch gibt.
Die primären Unterschiede zwischen x86 und ARM ist heute in der Anzahl der Register zu suchen und ggf. in den Erweiterungen, das meiste davon wird aber in der Regel von eingesetzten Bibliotheken sowie dem Compiler abgefangen und ist daher in der Regel während des Programmierens für die meisten Entwickler irrelevant.

Anders sieht es aus, wenn man wirklich eine Bibliothek optimieren will oder Code und deswegen per Assembler direkt in die Extensions geht.
derkleinedieb schrieb:
Was ich jedoch sehe, ist der feuchte Traum dem Modell von ARM nachzueifern. Liefere zeitlich begrenzte Lauffaehigkeit von Software auf aktuellen Prozessortypen und die Konsumenten sind gezwungen jedesmal die Hardware zu erneuern wenn eine neue Softwaregeneration herauskommt. Stichwort Konsumzwang.
Die Probleme mit der begrenzten Lauffähigkeit sind in der Regel keine Probleme der Architektur, sondern liegen in wirtschaftlichen Überlegungen.
derkleinedieb schrieb:
DIe derzeitige Entwicklung im Mobilmarkt ist schon sehr grenzwertig, 2-3 Software Updates und ein an fuer sich ohne Probleme lauffaehiges System wird nicht mehr up-to-date gehalten. Wo bleiben da die Nachhaltigkeitsansaetze?
Kommt auf den den Hersteller an. Apple bietet aktuell bis zum Apple iPhone 6S die Updates für neue Versionen an - also nun 6 Jahre. Die Probleme bei Android wiederum sind bei Google, den Herstellern als auch den SoC-Herstellern zu suchen.
WinnieW2 schrieb:
Soweit stimmt das, nur wissen wir gar nicht ob Apple den M1 SoC, oder auch nur die dessen Architektur, überhaupt anderen Unternehmen zum Kauf anbieten würde.
Wissen wir nicht, dass ist hier aber auch nicht das Thema, es geht darum ob x86 weiterhin die oberhand behält als ISA oder ob ARM als ISA übernehmen wird, vielleicht aus RISC-V.

Es ist dabei vollkommen irrelevant ob Apple ihren Prozessor anbieten würde oder nicht.
WinnieW2 schrieb:
Die Icestorm und Firestorm Kerne nutzen zwar den ARM Befehlssatz sind aber Eigenentwicklungen von Apple, andere Unternehmen müssten diese bei Apple lizenzieren.
Genauso wie Qualcomm bald wieder eigene Kerne anbieten wird und eine Zeitlang tat und ebenso wie Nuvia es vorhatte.

Die meisten Firmen verlassen sich auf die Kerne von ARM, was auch kein Problem ist. Es geht aber eben nicht um die CPU-Kerne von ARM sondern um die ISA.
WinnieW2 schrieb:
Ausserdem erzeugt derzeit nur der Compiler von Apple den zum M1 passenden optimalen Code.
Nicht ganz richtig, man kann auch über andere Compiler gehen, ich compiliere zur Zeit viele Projekte unter Windows für iOS und MacOS.

Das Geheimnis hinter ARM bei Apple ist nicht der Compiler. Ich habe es ein paar mal bereits ausgeführt, was das Geheimnis bei Apple ist und warum zum Beispiel der Wechsel jetzt relativ schnell - schneller als bei PowerPC zu x86 - ging und wo die Probleme zum Beispiel bei Microsoft liegen und an welcher Microsoft jetzt arbeitet.

Das Geheimnis hinter MacOS, iOS und iPadOS ist nicht der Compiler, das Geheimnis ist die Softwarearchitektur des Kernel (Darwin) den generellen APIs die für alle 3 Betriebssysteme gelten - Metal z.B. sowie weite Teile von Cocoa - sowie eben die APIs, die zwar das gleiche Machen aber an die jeweiligen Geräte angepasst sind - z.B. Cocoa UI.

Apple hat seit Ende der 90er ihre Hausaufgaben gemacht, was ISA Umzüge angeht und hat weitgehdn "Assembler" und plattformabhänigen Code aus den Programmen verbannt und für fast jeden Fall eine API, die genau das abdeckt.

Natürlioch, du hast recht, dass hier auch der Compiler eine Rolle spielt, aber der Compiler ist hier nicht der Schlüssel, sondern ein Teil der ganzen Kette. Apple hat sehr viel Erfahrung und Know-How in die Software-Architektur gesteckt und damit verbunden in die APIs und zwar weit mehr als MS es bis heute getan hat und auch weit mehr als die Linux-Welt bis heute. Und genau das führte auch dazu, dass Apple jetzt so einen Sprung machen konnte.
SoDaTierchen schrieb:
Wie kann man denn auf dieser Faktenlage behaupten, ARM wäre besser? Das ist blind. ARM und x86 sind Architekturen mit verschiedenen Fähigkeiten und Altlasten.
Deine Beiträge sind - entschuldige die Ausdrucksweise - in weiten Teilen einfach nur falsch und das fängt, oder besser gipfelt in genau dieser Aussage!

Du wirfst anderen Blindheit vor, behauptest hier aber, dass die Architekturen verschiendene Fähigkeiten und Altlasten haben. Das ist in weiten Teilen einfach nur falsch oder stark vereinfacht.

ARMv8 und nun auch ARMv9 - und erst recht dieses - steht dem aktuellen Featureset von x86 in keinerweise nach. Beide Architekturen beherrschen die normalen Wort-Befehle, die grundlegende INT-Arithmetik, dazu Floating Point über Vektor-Extensions und nun auch Vektorbreiten mit 256 Bit bis 512 Bit - bei SVE2 bis zu 2048 Bit-Breite.

Im Bereich der Register hat ARM Vorteile - INT und FP jeweils 31/32 gegen 16/16(16/32), ansonsten sind beide Architekturen gleichwertig.

SoDaTierchen schrieb:
Bisher konnte kein Design auf ARM-Basis jemals zeigen, dass es generell ebenbürtig mit x86 ist.
Doch, der M1 hat mit seinen Firestorm-Kernen genau eben das gezeigt, dass es generell mit einem ausgewachsenen x86-Design ebenbürtig ist. Der Strohhalm, dass hier Apple ja ein entsprechendes Ökosystem hat ist zwar durchaus verständlich, aber eben nichts als ein Strohhalm.

Das primäre Problem, dass die meisten mit dem M1 haben und ebenso ARM allgemein ist, dass sie immer denken, dass ARM ja als Lowepower-Architektur konzipiert und gedacht wurde und das ist einfach nur falsch. Gerade die frühen ARM-Designs als auch die ersten Geräte, die ARM-CPUs einsetzten, waren alles andere als Lowpower-Architekturen und Maschinen, sondern konnte es zu ihrer Zeit mit den schnellsten x86-CPUs aufnehmen und haben bei vergleichbaren Takt mit diesen CPUs in der Regel den Boden gewischt! Du kannst dir ja mal Wikipedia zu Gemüte führen was Acorn Archimedes angeht und was da steht.

ARM ist zum Ende der 90er in die Ecke der Embedded CPUs und Lowpower-CPUs gerutscht, weil es sehr einfach ist mit der ARM-ISA auch solche CPUs zu designen, da diese damals quasi keinen Overhead hatten - wie x86. Aber bereits damals skalierte ARM quasi von Klein bis Groß.

ARM scheiterte in den 90er - genau so wie IA64 aka Itanium - als auch andere Architekturen an einer ganz banalen Sachen und die nennt sich Kompatiblität und über die ist Intel selbst gestolpert und das quasi zwei mal: Pentium Pro und Itanium. x86 hat sich durchgesetzt und ist geblieben, weil man quasi 20 Jahre - nun bald 40 Jahre - die gleiche Software auf der CPU laufen lassen kann und das ist viel wert gewesen.

Die Software-Welt war damals eine andere. Es gab Anfang der 80er zwar durchaus schon Hochsprachen, aber vieles wurde damals - auch wege Speicherplatz als auch Rechenleistung - oft noch optimiert und speziell auf eine CPU zu geschnitten. Dazu kam auch, dass Geräte damals extrem teuer waren, wir sprechen hier nicht mehr nur von Monatsgehältern für einen Rechner, sondern von teilweise mehren Monatsgehältern, wenn man x86, ARM, 68k, PowerPC und Co als Rechner wollte. Ein Acorn Archimedes kostete zwischen 3000 - 5000 DM - je nach dem was man wollte, da sind heute 3000 - 5000 € und das ist heute auch noch eine Stange Geld, damals quasi ein kleines Vermögen!

Aber auch das ist eigentlich alles Nebensache, es gibt für die Betrachtung ARM gegen x86 gegen RISC-V einige Aussage die man treffen kann, die relevanteste ist dabei aber: Erst jetzt durch Apple und dem erzwungene Wechsel zu ARM, hat der x86-Bunker ein paar Risse bekommen und man merkt nun über alle Bereiche hinweig, dass Entwickler und Firmen langam anfangen Geld in die Hand zunehmen um ihre Bibliotheken und ihre Software auch ARM fit zu machen. Auf Softwareseite hat ARM dabei immer noch sehr viel Boden gutzumachen und sollte das aktuelle Momentum verfliegen und nicht genutzt werden, dann hat der x86-Bunker ein paar Risse bekommen, aber das war es schon und x86 wird uns noch für lange Zeit begleiten.

Sollte aber MS ihre Bemühungen nun bei der neuen "Win32-API" wirklich ernst meinen, sollte es bei .NET auch so weiter gehen, sollten Firmen über ihre Anpassungen für ARM bei Apple hinaus am Ball bleiben, dann könnte es passieren, dass x86 einen schweren Stand bekommt und in dem Fall nicht, weil man mit x86 keine schnellen CPUs designen kann, sondern weil das Design schneller CPUs mit x86 "komplexer" ist als mit ARM.

Schnelle CPUs kann man mit x86 - beweist aktuell Alderlake mit nun 5-facher Skalarität im INT-Bereich und 2 facher (bei bis zu 512 Bit) bei den Vektor-Einheiten. (Somit 7-fach, die LD, AGU und ST lass ich raus!). Gleichzeitig zeigt Alderlake aber auch, welcher Aufwand betrieben werden muss um diese 7-fache Skalarität wirklich zu befeuern UND genau hier liegt der Vorteil für ARM und noch mehr bei RISC-V.

Aber und das sollte man beachten: Der Bunker hat erst mal nur einen Knacks in der äußerten Hülle bekommen, Intel wird alles dafür tun, dass sie diesen Knacks mit Zement aufüllen und hier ist Beharlichkeit von ARM selbst aber auch Qualcom, Windows und den freien Entwickler bei Linux und die Firmen hinter Linux wichtig!
 
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derkleinedieb schrieb:
Sollte sich so ein System in Desktop/mobile/Server Strukturen durchsetzen, egal von wem der großen IT Entwickler, wozu dann Effizienz ueberhaupt? Wirf weg und kauf neu! Kann sowas ein Loesungsansatz sein?
Ich teile deine Meinung voll und ganz.
Kleines Beispiel von letzter Woche bei uns Zuhause.
Wegen Corona muss mein Sohn wieder Zuhause studieren. Sein Rechner steht in seiner Studentenbude. Hier hat er noch sein Laptop was ca 5 Jahre alt ist. Okay es war er ein günstiges Gerät was man auch an der verbauten Hardware merkt.
Jetzt meinte meine Frau, dass wir unbedingt einen neuen Laptop kaufen sollen, weil der Rechner viel zu langsam sei um noch damit vernünftig arbeiten zu können. Tja was soll man sagen - am Samstag habe ich die lahme Festplatte gegen eine neue SSD getauscht, Windows neu installiert und der Rechner war fast nicht wieder zu erkennen. Und das für 50 Ökken.
Gut aus einem lahmen Gaul macht man kein Rennpferd mehr aber laufen kann es immer noch.

Hat jetzt nichts mit x86 oder ARM zu tun. Ich hatte es schon mal geschrieben, dass ich glaube, des die Energiekosten als Trendsetter sehe. Vielleicht nicht heute oder morgen aber das wird immer wichtiger in naher Zukunft. Momentan sehe ich hier ARM vorne auch wenn ich die x86-Architekur noch als Leistungstärker ansehe.
Aber was heute ist, muss morgen ja nicht mehr gelten.
Der M1 von Apple hat sicher neue Maßstäbe gesetzt aber das Rad hat er auch nicht neu erfunden. Und wie immer bei Apple geht's nicht ohne Hipe - gehört wohl zum Geschäftsmodell dazu.
 
Ich weiß gar nicht, warum immer und überall gegen x86 und Windows gestänkert wird. Mit keinem anderen System bin ich derart flexibel, relativ unabhängig und idiotensicher unterwegs. Klar bleibt da ein gewisses Optimierungspotential auf der Strecke, aber das nehme ich gerne in Kauf. Wenn x86 ähnlich Apple auf einer geschlossenen Plattform optimiert arbeitet, wie eben bei den aktuellen Konsolen, kann man in der Tat noch so einiges an Leistung rauskitzeln und der Vorsprung von Apple und oder ARM schmilzt dahin.
So kann ich allerdings praktisch beliebige Hardware kaufen, eigenhändig zusammenbauen und Windows 10 oder 11 in weniger als 10 Minuten komplett installieren. Bei ARM? Fehlanzeige!
 
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