Sony RX100 vs High-End Smartphone

glacios

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Kurz zu mir: Ich fotografiere seit über einem Jahr jetzt ausschließlich nur mehr mit dem Smartphone (ganz klar Typ Knipser), habe aber festgestellt, dass zumindest die Kamera meines S4 Mini absolut überhaupt nicht ausreichend ist, um meine Urlaubserinnerungen als solche zu bewahren.
Die sieht selbst bei Tageslicht beschissen aus.

Ich habe inzwischen eine GoPro Hero 5 Black geschenkt bekommen und wollte diese eigentlich nun als Hauptkamera verwenden, da klein und handlich und problemlos immer dabei sowie außerdem noch wasserdicht und als Actioncam am MTB einsetzbar.
Tja leider ist die Bildqualität derart beschissen, dass ich nicht weiß mit welcher Frechheit sich GoPro erdreistet eine Kamera für 400€ anzubieten, die in allen Belangen modernen Top-Smartphones für denselben Preis nicht das Wasser reichen kann. Ich hätte erwartet, dass auch aufgrund der Größe einiges mehr an Qualität als in der Mini-Smartphone Kamera z.B. eines Galaxy S7 geboten wird - pustkuchen.
Gibt hier erschreckende Videovergleiche auf youtube, die trotz bescheidener Streaming-Qualität ein deutlich besseres Bild besonders in schwierigen Situationen erkennen lässt.

Von daher habe ich mir vorgenommen, die GoPro zu verkaufen und auf eine edle Kompaktkamera im Preisbereich bis 500€ zu gehen, in der Meinung ein 1" Sensor würde spielend ein Top-End Smartphone an die Wand klatschen. Hier wird ja v.a. die RX100 empfohlen als Quasi-Referenz (ja - ich habe mich bereits ein bisschen informiert):
Tja nach einigen youtube-Videos bin ich da aber nicht mehr so sicher, ob so eine RX100 wirklich besser als ein gutes Smartphone ist, siehe z.B. hier:youtube
Keine Ahnung, ob das seriös und tatsächlich wie angegeben ohne Post-Processing gefilmt wurde, aber ein Iphone sieht demnach imo wesentlich besser aus als ne RX100.

Was meint ihr? Lohnt sich so ne Kompaktcam überhaupt noch, auch im Hinblick darauf, dass man Handy sowieso dabei hat? Hab zwar noch ein altes Smarphone (Arbeitshandy), aber könnte mir eben statt ner RX100 gleich ein TopEnd-Smartphone holen und hätte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe...

Ich fahre viel Rad, auch Radreisen, da ist Handy als Navi und bisher als Knipse dabei, groß stören würde es mich nicht eine kleine kompakte (muss aber kompakt und leicht sein!) Kamera zusätzlich mitzunehmen, aber unter der Bedingung, dass ich auch was für mein Geld erhalte und nicht nur eine minimal, wenn überhaupt, bessere Handycam.
 
Hi,

ein Smartphone, auch ein sehr gutes, zieht definitiv bzgl. der Kamera den Kürzeren gegen die RX100 (ab Mk II). Schon alleine die Sensorgröße, die Qualität der Optik sowie der optische Zoom machen aus so ziemlich jedem Smartphone "Kleinholz".

VG,
Mad
 
glacios schrieb:
aber könnte mir eben statt ner RX100 gleich ein TopEnd-Smartphone holen und hätte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe...

Das solltest du sowieso tun. Aus meiner Perspektive (mit einem Nexus 5X) kann ich mir ein altes S4 Mini einfach nicht mehr vorstellen (klingt abgehoben, ist aber so: das Smartphone ist das wichtigste Gerät momentan).

Kauf dir doch erstmal ein vernünftiges Smartphone und entscheide später, ob du noch eine Kompakt-Kamera möchtest. Bei meinem Nexus 5X brauch ich keine, die Bilder sind wirklich gut.
 
Bei ausreichend Licht fällt es bei Videos nicht so sehr auf. (gerade bei 1080p, wie in dem Vergleichsvideo)
Wenn du genug Licht hast, dann wird auch ein kleinerer Sensor wie beim IPhone gut ausgeleuchtet. Die Pixelzahl übertrifft bei weitem die 2 Mio. von FullHD, somit kann mit ausreichend guter Software und gutem Sensor ein gutes Bild entstehen.
Gerade bei der Selfieaufnahme sieht man aber bereits die höhere Qualität der Aufnahmen der rx100. Ich vermute mal, die wärmere Abstimmung des IPhones löst bei dir das Gefühl aus, es wäre eine bessere Bildqualität. Sobald es dunkler wird, wird man die höhere Qualität der Aufnahmen noch deutlicher wahrnehmen.
Sobald du anfängst Bilder in voller Auflösung zu vergleichen, wird der Unterschied noch deutlicher.
 
sehe es auch so.
Mein iPhone 7 zieht in jeder Hinsicht den kürzeren gegenüber meiner Canon. Gutes Objektiv vorraus gesetzt.
Für Schnappschüsse im Alltag reicht ein Smartphone aber wenn du wirklich tolle Bilder machen willst dann geht kein Weg an einer Kamera vorbei.
Sensorgröße, Rauschverhalten etc etc.
 
Zu dem Video-Vergleich: Das Iphone (und auch viele andere Smartphones) erhöht bei der Verarbeitung den Kontrast und die Sättigung zu stark - aber dadurch mag es manchem vielleicht auch gut gefallen, vor allem an schlecht oder gar nicht kalibrierten Monitoren.
Die Hintergrund-Unschärfe ist bei der Sony deutlich besser - das sieht man besonders bei dem Schwenk, der zuerst die Baumrinde zeigt, und dann auf den Wald im Hintergrund schwenkt.

Übrigens, die besondere Stärke des größeren Sensors kann eine Kamera vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen ausspielen, was ja in dem YT-Video (tagsüber+draußen) nicht der Fall war.

Im Video wird aber in der Tat auch sehr deutlich, dass die GoPro gar nicht mithalten kann.
 
Also ich nutze eine S7 Edge und eine Sony Alpha 77 (meist mit dem 16-50 f2.8) und die sieht man sehr schnell was BlackDevCon sagt.
Bei gutem Licht ist alles ok aber auch dort lässt das Handy stark nach wenn man in Vollbild vergleicht.
Die Rx100 MKII steht ja auch nicht um sonst in den meisten Listen sehr weit oben.
Ich freue mich auf jeden Fall über die Bilder vom S7 E aber ärgere mich immer wieder wenn ich die A77 nicht bei habe.
Smartphones können eben alles aber nichts richtig.
 
Ich schwöre ja auf die Panasonic DMC-CM1 Smart Camera. Das ist im Prinzip der Sony RX100-Sensor in einem Smartphone. Wenn man auf optischen Zoom verzichten kann, IMHO bisher die kompromissloseste Umsetzung einer "Handykamera" - leider nur noch schwer erhältlich und ein Nachfolger ist nicht in Sicht. :(
 
Bei der cm1 sind die Ränder leider nicht so das wahre und der Sensor inzwischen auch etwas hinten an. Ist aber alles meckern auf hohem Niveau. Ich hatte mir persönlich ja immer einen Nachfolger der 1020 gewünscht. Das war meiner Meinung nach wirklich der beste Kompromiss in den letzten Jahren.
 
Danke für eure schnellen Antworten & Erfahrungen.

Dass man zwischen DSLR & Handy Unterschiede sieht, sollte klar sein. Das Problem ist, dass ich im Prinzip ein ziemlicher Bildqualitäts-Nazi bin, aber für Fotografie bedauerlicherweise keinerlei Interesse hege. Ich habe deswegen auch einen sackteuren Beamer zu hause, um das Extraquäntchen Bildqualität rauszuholen.

Bei meinen Bildern bin ich eigentlich immer unzufrieden, sei es Handy, meine frühere Digitalkamera usw usf. Problem ist v.a. auch, dass ich 80 - 90% in schlechten Lichterverhältnissen mit Rad unterwegs bin (dunkler, feuchter Wald, neblig, Dämmerung, Herbst - solche Dinge). Selbst wenn die Sonne scheint, kriegen das viele Kameras nicht hin da die Schatten, Bäume und Himmel ein ziemlich starken Kontrast darstellen.
Ich bin oft mit nem Kumpel unterwegs der hin und wieder seine DSLR mitnimmt - und das sind Welten dazwischen. Das sind die Bilder, die man sich auch gerne zu Hause nochmal ansieht.
Im Prinzip hätte ich gerne sowas - für die Hosentasche. Ich weiß, dass auch die RX100 keine DSLR ist, aber ich erwarte mir shcon Qualität bei dem Preis der 4/5. Was ich bisher aber an Reviews und Bildern so gesehen habe, haut mich das überhaupt nicht vom Hocker.
 
Was das verlinkte You Tube Video angeht ist das auch ein schlechter Vergleich. Da sieht man in erster Linie nur das die GoPro keine Chance hat und das iPhone Kontrast und Farben zu stark aufpeppt. Wenn du aber möglichst natürliche Bilder willst ist das suboptimal.

Ich habe seit kurzem eine Sony RX100 v3 und bin damit sehr zufrieden, einen direkten Vergleich zu einer DSLR und einen Top Smartphone habe ich aber leider nicht. Vor allem überzeugt mich die Kamera durch seine hohe Lichtstärke und die sehr natürlichen Bilder.

Was deine Wünsche und deine Kameramotive angeht macht die Sony RX100 (oder eine gleichwertige Kamera) eigentlich zur ersten Wahl, denn gerade da kann sie ihre Stärken zeigen. Aber was gerade schwierige Motive und Lichtverhältnisse angeht muss man schon mal Hand anlegen wenn das Bild richtig gut werden soll. Die Automatik, egal von welcher Kamera macht hier nicht automatisch das beste Bild. Wenn dein Kumpel mit der DSLR hier die perfekten Bilder hinkriegt dann hat er auf jeden Fall die richtigen Einstellungen getroffen. Und wer das nicht kann, der macht auch mit einer DSLR keine besseren Bilder.

Vielleicht hat du auch bisher noch keine wirklich guten Bilder gefunden, such doch mal abseits von You Tube wie z.B. hier:http://www.fotocommunity.de/photos/sony rx100, oder hier:http://www.dkamera.de/testbericht/sony-cyber-shot-dsc-rx100-iii/beispielaufnahmen.html

Eine Kamera die deutlich bessere Bilder macht und dabei nicht deutlich größer ist findest du nicht, und die Abstriche zu einer DSLR sind nicht wirklich groß.
 
Danke für den Einblick und die Links. Leider sind die Bilder unter Fotocommunity schrecklich amateurhaft, völlig überzeichnet von Schärfe und abartig unnatürlich. Verphotoshoped. Krieg bei manchen Bildern fast Migräne so anstrengend sind die. Ich will keine Pseudo-Kunst, die keine ist, sondern natürliche, gut aussehende Bilder.

Die Bilder vom Testbericht entsprechen mehr dem normalen Output und zeigen leider überdeutlich die typische Schwäche, die ich schon von der Anfangszeit der digitalen Fotografie kenne: Starkes Bildrauschen Lowlight, aufgezoomt oder Vollbild fast nicht guckbar und am helllichten Tag fade, platte Bilder. Fast erschreckend wie wenig sich da bei dem Preis- und Altersunterschied im Vergleich zu meiner Digicam getan hat.
Ich bin fast sicher, dass die Tageslichtaufnahmen ein aktuelles Smartphone genauso hinkriegt. Platt und langweilig oder überschärft und mit zu hohem Kontrast bekommen die genauso hin.

Einfach digitale Bilder, ohne Dynamik und Leben, keine Ahnung wie ichs beschreiben will. Da Fotografie nicht zu meinem größten Hobby zählt, habe ich aber auch keine Lust, das im Post alles wieder auszubügeln.

Aktuell tendiere ich ja sehr zu einem neuen Smartphone. Wenn schon scheiß Aufnahmen, dann will ich wenigstens nebenbei noch telefonieren können.
 
Ich denke hier fehlt noch ein wichtiges Puzzleteil: Der Grund, warum hier die RX100 so oft empfohlen wird (man kann übrigens auch die Canon G9X und G7X auch in die Klasse einordnen!) ist der 1"-Sensor in Kombination mit einem lichtstarken Zoomobjektiv. Normale Kompaktknipsen haben einen 1/2,3"-Sensor, wie man ihn mittlerweile auch in Smartphones findet, nur mit lichtschwachen Zooms.
Die "Edelkompakten" haben diese Bezeichnung nicht umsonst :D

Man braucht keine DSLR-Vergleiche anstellen um da einen Unterschied zu sehen.

Das Problem ist, wenn man mit Pixelpeepen auf JPEG-Dateien anfängt. Wenn man in die 1:1-Ansicht geht sieht man am Ende nur die Charakterisitik der JPEG-Engine oder vielleicht noch der Rauschunterdrückung, missachtet dabei aber, dass der betrachtete Ausschnitt aufgrund der höheren Auflösung bei neueren Kameras eben ein kleinerer ist.

Bei den Fotografie-Communities gibt's halt immer so einen "Trend" - bei Fotocommunity ist das "überschärft und übersättigt", bei 500px ist es "HDR und/oder Bunt!", bei Instagramm die Filterorgie.
 
glacios schrieb:
Aktuell tendiere ich ja sehr zu einem neuen Smartphone.

Mach das mal, bei deiner Gurke ist das eh fällig. Wenn du mit einem Nexus 5X immer noch unzufrieden bist, kannst du immer noch eine Kamera kaufen. Klar ist 'ne DSLR unschlagbar, aber das ist sie auch beim Gewicht, bei der Größe und bei den Kosten.

Ob man das für eine Radtour braucht, muss jeder selbst wissen. Ich hab lieber eine unbeschwerte Radtour. (wörtlich genommen :D)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja was die Fotos der Fotocommunity angeht so finde ich auch das viele schrecklich überzeichnet sind aber ein paar natürliche Bilder sind dennoch dabei, weshalb ich auch noch den Link zu dkamera.de angefügt habe, da diese Bilder garantiert nicht nach bearbeitet sind. Ob nun aber ein Bild amateurhaft oder professionell wirkt liegt mehr an der Kunst des Fotografen wie an der Kamera, wobei ein guter Fotograf mit einer schlechten Kamera auch nicht zaubern kann.

Meine vorherige Knipse gehörte auch zur Gattung (1/2,3" Sensor mit lichtschwachen Zoom) und da liegen schon Welten dazwischen zur RX 100 wenn das Licht schwächer wird. Da wo die Sony noch "ansehnliche" Bilder macht habe ich bei der Lumix TZ 10 nur noch Pixelrauschen.
Die Beliebtheit der Lichtstarken 1" Klasse liegt nicht darin das man sie mit einer DSLR vergleicht sondern mit der 1/2,3" Kompaktklasse.
Bei Tageslicht machen aber beide Kameras sehr gute Bilder und ein Top Smartphone ebenso wenn die interne Software nicht zu sehr ins Bild pfuscht. Genau so kann ich bei Tageslicht fade und langweilige wie auch tolle Fotos machen.

Könnten die Hersteller Kameras produzieren die im Kompaktformat die gleiche Qualität zustande bringen wie eine DSLR bräuchten sie diese gar nicht mehr herstellen. Doch dort wo die Physik Grenzen setzt kann man sie nicht einfach beiseite schieben. Bei deinen Anspruch hilft wohl nur noch eine DSLR samt Fotograf.

Aber irgendwie widersprichst du dich. Im ersten Post sieht die Aufnahme eines iPhone 7 für dich besser aus, obwohl die Farben unnatürlich sind, und das Video der Sony deutlich natürlichere Farben hat. Die Aufnahmen der Sony sind aber teilweise zu hell und wirken daher fade und langweilig, das kann man aber mit der richtigen Belichtung ausgleichen. Auf der anderen Seite betonst du aber das du möglichst natürliche Bilder willst.

Das Problem ist einfach das die Natur an trüben Tagen wirklich trist und grau ist. Macht man hier ein Foto das möglichst exakt an der Wirklichkeit liegt ist es ebenfalls trist und grau. Hier müssen für dich dann die Bilder etwas aufgepeppt werden, aber ja nicht zu viel denn das erträgst du ebenso wenig. Dein Toleranzbereich zwischen "trist und grau" und "viel zu Bunt" ist scheinbar recht eng.
 
Naja was mir häufig aufällt ist, dass selbst ernannte "Profi" Fotografen immer wieder behaupten, entsättigte, kalte Farben seien realistisch und es dann allgemein im Internet leider unreflektiert wiederholt wird.
Wer sagt denn, dass die Farben des Iphone in dem Fall unrealistischer aussehen? Nur weil sie mehr Kontrast haben, wärmer sind und insgesamt mehr "pleasing to the eye"? Wer war denn zum Zeitpunkt der Fotos im Wald und kann das behaupten?

Nach meiner Erfahrung aus eben diesen Kiefernwäldern, die hier in Süddeutschland zuhauf zu finden sind, kann ich nur sagen, dass bei Sonne und sommerlichen und trockenen Temperaturen wie sie durch den T-Shirt tragenden Kameramann suggeriert werden, die Farben der RX100 definitiv deutlich zu fahl/grau/bläulich sind. Und nach Recherche im Netz sowie vielen weiteren youtube-Videos, soll Sony gerne mal Probleme mit dem Weißabgleich haben und Farben oft bläulich oder entsättigt darstellen, also das was Profis gerne als "realistisch" bezeichnen.

Die Iphone-Farben sehen für mich und meine Sehgewohnheiten durchaus sehr realistisch aus, keinesfalls deutlich übersättigt oder mit deutlich zu hohem Kontrast. Mag sein, dass das Bild noch etwas wärmer & kontrastreicher wirkt als original, aber definitiv nicht unrealistisch.
Und letztlich bleibt noch die Frage: welches Bild sieht man sich lieber an: Dasjenige mit nüchternen, faden Kontrasten und Farben oder dasjenige mit (sehr) leicht erhöhten Werten, die natürlicherweise erstmal als angenehmer empfunden werden? Bzw. warum wird eigentlich jeder Film color-gegradet?

Megatron schrieb:
Dein Toleranzbereich zwischen "trist und grau" und "viel zu Bunt" ist scheinbar recht eng.
Da hast du allerdings absolut recht. Es darf nicht künstlich aussehen, aber auch nicht fahl und öde. Ich will "volle" Bilder, hohe Kontraste, aber volle Durchzeichnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die JPEGs aus RX100 und Iphone zu vergleichen ist doch müßig. Gerade in dem Video weiß doch keiner, welche Einstellungen der Herr in dem jeweiligen Gerät getroffen hat. Die Ergebnisse nach dem JPEG-Export unterscheiden sich bei ein und dem selben Gerät doch erheblich je nachdem, welches Profil man eingestellt hat.
Ich bin der festen Überzeugung, dass du das Ergebnis auch genau umdrehen kannst und plötzlich produziert das Iphone flache Ergebnisse und die RX100 zieht die Kontraste und Sättigung nach oben - was hat man denn dann gewonnen?
Viel wichtiger wäre für mich hier, welches Gerät dir die meiste Flexibilität/Funktionalität bietet um dich zum besten Ergebnis zu führen.
Kaufe dir beides, teste beides ausgiebig und entscheide dann, welches Gerät die für dich besten Bilder liefert!
 
Wenn dir das iPhone besser vorkommt, dann ist die Entscheidung doch einfach. Geht ja um deine Wahrnehmung.
 
glacios schrieb:
Die Iphone-Farben sehen für mich und meine Sehgewohnheiten durchaus sehr realistisch aus, keinesfalls deutlich übersättigt oder mit deutlich zu hohem Kontrast. Mag sein, dass das Bild noch etwas wärmer & kontrastreicher wirkt als original, aber definitiv nicht unrealistisch.
Und letztlich bleibt noch die Frage: welches Bild sieht man sich lieber an: Dasjenige mit nüchternen, faden Kontrasten und Farben oder dasjenige mit (sehr) leicht erhöhten Werten, die natürlicherweise erstmal als angenehmer empfunden werden? Bzw. warum wird eigentlich jeder Film color-gegradet?

Nüchterne und neutrale Darstellung bietet den besten Ausgangspunkt für Bearbeitungen. Deswegen sind neutrale RAW-Dateien auch erstrebenswert. Egal welches Color-Grading man am Ende einstellt. Wenn du bereits ein Colorgrading appliziert hast, bekommst du das nicht mehr raus, wenn dir ein anderer Stil vorschwebt, denn großer Teil der ursprünglichen Bildinformationen geht verloren.
Wenn du dein Highend-Smartphone verwendest, ohne eine manuelle App zu verwenden, wirst du mit einem Bild versorgt, das meist auf das jeweilige Display abgestimmt ist. Am PC oder auf dem Ausdruck kommt dann oft das böse Erwachen.

@Chillkroetchen hat schon den richtigen Ansatz: Wenn du Videos oder Bilder vergleichst, weißt du selten, welche Einstellungen der Nutzer getroffen hat. Das heißt aber auch, dass du selbst der Kamera die Farbprofile mitteilen kannst, die du gerne sehen würdest.
Selbst wenn sich die ein oder andere Kamera mal im Weißabgleich verhaut; Letztlich ist jeder automatische Weißabgleich ein Ratespiel, für die eigenständige Kamera ebenso wie für die Kamera im Smartphone. Du hast die selbe "Preview" von dem, was die Kamera "sieht" und kannst notfalls eingreifen. Wir haben mal versucht, aus dem Büro einen besonders spektakulären Sonnenuntergang zu fotografieren. 5 Personen, 5 Smartphones. Keins hat auch nur annähernd ein authentisches Bild hingebracht; Ich habe am Ende die "manuelle" Funktion des Z3 mit händischem Weißabgleich, Belichtungskorrektur und HDR bemüht, was dann laut meinen Kollegen die beste Annäherung an die Realität war.
 
@glacios
Erstens bin ich kein selbst ernannter "Profi" Fotograf und zweitens habe ich nirgends behauptet das entsättigte und kalte Farben realistisch sein sollen. Was aber die Aufnahmen in den You Tube Video betrifft (ab 0:48) so bin gefällt mir genau gesagt weder die Aufnahme der RX100, noch die des iPhone, was die eine Aufnahme zu kontrastarm ist ist die andere zu warm. Aber wie @Chillkroetchen schon erwähnte ist es müssig darüber zu streiten wenn man nicht weiß welche Einstellungen jeweils verwendet wurden.

Ich war ebenfalls vor kurzen im Wald und habe hier eine Menge Bilder gemacht, da hatte ich in einer ähnlichen Aufnahmesituation das Problem das die Sony die Helligkeit viel zu hoch drehte und die Bilder recht fahl wurden. Da reichte es schon wenn man auf einen helleren Punkt vorfixierte (damit die Automatik die Helligkeit zurücknahm) und dann mit dieser Einstellung auf das gewünschte Motiv zu schwenken um deutlich bessere Bilder zu bekommen. Im manuellen Modus ging es dann noch mal besser.

Es gibt einfach gewisse Konstellationen in denen die Helligkeitssteuerung bzw. der Weißabgleich deutlich danebengreift, aber dafür hat man ja die Möglichkeit manuell einzugreifen. Übrigends meine alte Lumix TZ10 liegt hier genauso daneben und ich habe noch keine Kamera in der Hand gehalten bei denen der Automatikmodus nicht hin und wieder Fehler macht.

Auch ich mag keine fahlen und kontrastarmen Bilder, aber eine Kamera soll so neutral wie möglich aufnehmen und ich will dann selbst entscheiden ob und wie viel ich dazugebe, denn ein neutrales Foto aufzupeppen ist kein Problem aber ein übersättigtes Foto wieder neutral zu bekommen ist äußerst schwierig. Wenn nun eine Kamera automatisch Farben und Kontrast hochdreht dann geht der Schuss schnell nach hinten los wenn das Motiv bereits einen sehr hohen Kontrast und starke Farben hat.

Ich kann jedenfalls für mich behaupten das die Fotos die ich bisher mit meinen Kameras machte zu über 90% absolut richtig lagen und auf keinen Fall fahler waren als das Motiv, sondern im Gegenteil immer einen Tick lebendiger. Ausnahmen sind natürlich die Fälle wo der Weißabgleich oder die Belichtungssteuerung deutlich daneben lag.

Bzw. warum wird eigentlich jeder Film color-gegradet?
Was leider in viel zu vielen Fällen deutlich übertrieben wird. Da hat man einen THX zertifizierten und kalibrierfähigen TV um möglichst neutrale Bilder sehen zu können und dann bekommt man dieses quietschbunte bonbonfarbene Zeugs angedreht, aber das ist ein anders Thema.

Nochmal zu deinen Aussagen:
Problem ist v.a. auch, dass ich 80 - 90% in schlechten Lichterverhältnissen mit Rad unterwegs bin (dunkler, feuchter Wald, neblig, Dämmerung, Herbst - solche Dinge).

Das sind aber gerade die Motive wo man nicht nur eine sehr gute Kamera, sondern auch ein geschultes Auge und das nötige "Fotografische" Wissen braucht um dann zu diesen Ergebnis zu kommen.
"Ich will "volle" Bilder, hohe Kontraste, aber volle Durchzeichnung."

Auf deine ursprüngliche Frage "Macht eine Sony RX100 deutlich bessere Bilder als ein Top Smartphone" kann ich dir zwei Antworten geben:

JA: Wenn man weiß wie man die Fähigkeiten der Kamera richtig einsetzt
Nein: bzw. Jein wenn man nur Abdrücken will und die Automatik alles richtig machen muss.
 
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