Rotlöckchen11 schrieb:
hatte aber doch noch ein klein wenig Hoffnung.
Dass man nichts mehr machen kann, liegt ganz einfach daran, dass man Absender-E-Mail-Adressen und -Namen einfach nach Belieben einsetzen und somit vor dem Abschicken "fälschen" kann. Das heißt, Dritte benötigen lediglich Namen und/oder E-Mailadressen aus "gestohlenen" Datensätzen, und schon können sie beliebig, beliebig oft und beliebig lange (jahrelang) verwendet werden.
Diese Datensätze werden u.a. im DarkWeb gehandelt. Sie sind unter bestimmten Umständen wertvoller. Beispiel: Alle Daten stammen aus einem großen Adressbuch. Nutzer A hat z.B. 120 private Kontakte (Familie, Freunde, Bekannte, usw.) in seinem Adressbuch gespeichert. Erlangt ein unbekannter Dritter Zugriff auf dieses Adressbuch, kann er fortan jedem einzelnen, mehreren oder allen dieser 120 Kontakte E-Mails (vermeintlich) im Namen eines jeden anderen dieser 120 Kontakte senden.
Warum sind diese Daten wertvoller? Weil sich alle 120 Kontakte vermutlich untereinander mehr oder weniger kennen. Erhalten sie nun Spam- oder im allgemeinen eigentlich unseriöse E-Mails vermeintlich von einem oder in der Folge mehreren dieser ihnen bekannten Kontakte, öffnen sie die eintreffenden E-Mails eher, bereitwilliger und unbesorgter, weil sie (fälschlicher Weise) annehmen, die E-Mail stamme wirklich von dem Bekannten. In Wirklichkeit jedoch wird die Mail lediglich (gefälscht) unter Missbrauch von Namen und/oder E-Mailadresse des Bekannten versendet.
Kurzum: Solche E-Mails an derartige entwendete Daten sind für Dritte erfolgsversprechender. Daher geben sie solche Daten auch nicht einfach auf, sondern senden jahrelang weiter. Mit "Erfolg", wie Du ja auch selbst siehst, denn selbst, wenn Du Deine E-Mail-Adresse gelöscht hast, Deine Kollegen erhalten immer noch diese E-Mails. Und genau das ist das Ziel.
Rotlöckchen11 schrieb:
Ich war bisher immer der Meinung, dass meine Passwörter sicher sind.
Groß-/Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen, das in hinreichender Länge (12 Zeichen sind OK, mehr sind besser), und vor allem alle deutlich unterschiedlich zu anderen Accounts im Web.
Rotlöckchen11 schrieb:
Deshalb habe ich noch eine Frage hierzu: wenn der Email-Anbieter gehackt wird und die Daten ausgelesen wurden, kann das doch trotz einem sicheren Passwort passieren, oder sehe ich das falsch?
Das ist richtig: Wenn der E-Mail-Anbieter selbst elementare Sicherheitsmaßnahmen unterlässt, fahrlässig agiert, etc., wie es bei Yahoo der Fall war, dann hätte auch ein sehr sicheres Passwort nicht geschützt. Daher meine obige Auflistung, aus der ersichtlich ist, dass man verschiedene Punkte zum Datenschutz beachten muss.
Rotlöckchen11 schrieb:
Jetzt bleibt mir nur noch die Hoffnung, dass mit meinem Namen keine weiteren Spammails mehr an meine Kontakte versandt werden...
Die Hoffnung wird hier nicht so weit führen. Was allerdings passieren kann ist, dass die Spamfilter der E-Mail-Anbieter Deiner Kollegen irgendwann mal verbessert bzw. an aktuelle Spamwellen angepasst werden, und dadurch eine Ausfilterung der E-Mails erfolgt. Dies bedeutet dann aber nicht, dass sie nicht mehr von irgendwo versendet werden. Sondern eben lediglich eine eventuelle Ausfilterung. Bei anderen Empfängern können diese E-Mails aber trotzdem weiterhin eintreffen.