Spenden... aber wem?

DiVaheight

Lt. Junior Grade
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Hey!

Nehmen wir mal den hypothetischen Fall, dass ihr ein armer Student seid, der höchstens 10€ im Monat berappen könnte, um anderen etwas Gutes zu tun.

Nur ist es so, dass ihr jeden Tag, wenn ihr durch die Fußgängerzone geht, von irgendeiner anderen Gruppe angesprochen werdet, die Geld von euch will. Seien es hungernde Kinder, leidende Tiere, Krebskranke, Menschen mit Behinderungen, etc...

Was würde ihr tun? Wem soll man spenden? Teilen kann man das Geld nicht, oftmals ist 10€ sogar die Mindestspende! Wenn man nun aber seine 10€ einem dieser Gruppen zukommen lässt, dann gehen die anderen natürlich leer aus. Doch wer hat das Geld nötiger? Wenn ich die 10€ angenommen der Welthungerhilfe gespendet hätte, würde dieses dem Tierschutzbund auch nicht helfen, egal ob ich sage, dass ich schon spende oder es nicht tue...

Ich finde, es ist ein ziemliches Dilemma, da so viele Menschen, Tiere, Baudenkmäler etc. unsere Hilfe benötigen, aber man es - armer Student hin oder her - niemals allen Recht machen kann, jedem helfen kann...

was ist eure Meinung darüber?
 
Als Student zählt man normalerweise selbst zu den Bedürftigen. Da brauchst Du gar nicht zu spenden. Dein Vermieter kauft sich ein Auto für 70.000 Euro, obwohl eines für 50.000 Euro den gleichen Zweck erfüllen würde. Soll er sich doch einen Kopf darüber machen, wem er die 20.000 Euro gibt, die er erübrigen könnte. Dann könnten sich 2.000 Studis auf das Lernen konzentrieren und sich ihre 10 Euro sparen.

Wenn Du dem versoffenen Penner 10 Euro in seinen McDonald's-Becher wirfst, bringt das jedenfalls nichts. Da würde ich mich lieber fragen, warum er sich keine günstige Flasche Mineralwasser gekauft hat, sondern sich eine Coke von McDoof leisten kann.
 
Das sag ich auch immer!
Doch dann verweisen die freundlichen Männer und Frauen auf ihre Spendenlisten wo doch ach so viele Studenten sich schon eingetragen haben.
Dann rechnen sie dir den Spendenbeitrag schön (Nur 50 Cent pro Tag! Das muss auch ein Student schaffen!) und dein Gewissen schlecht...

Aber okay - abgesehen von der Problematik, selber nicht sehr liquide zu sein, wem sollte man dann spenden?

Schlüpfen wir mal in die Rolle eines 35-jährigen Beamten, der gut verdient und gut und gerne 50€ pro Monat spenden würde. Doch wem?

Und zu dem versoffenen Penner (gutes Beispiel übrigens ^^): Das sind bisher diejenigen, die von mir persönlich am meisten bekommen! .. Weil ich 1.) etwas Kleingeld ohne Vertrag und Verpflichtung immer mal springen lassen kann, 2.) die Not für mich irgendwie unmittelbarer, nachvollziehbarer und direkter ist und 3.) ich auch ohne Geld helfen kann (hab letztens nem Penner ne Pommes spendiert).
 
Ich würde ein Patenkind in z. B. Brasilien finanzieren. Das macht mein Dad schon seit einigen Jahren. Von der Spende werden Grundbedürfnisse wie Essen, Schule etc finanziert. Manche wissen gar nicht, wie viel man schon mit monatlich 10€ helfen kann!
 
Niemand kann dir sagen, wofür du dein Geld ausgeben sollst und welche Organisation die beste ist.

Stur nach irgendwelchen Siegeln und der Effizienz, also möglichst niedrigen Verwaltungsanteil, damit viel Geld ankommt, zu gehen bringt doch auch nichts.

Was interessiert dich denn am ehesten? Wenn du nicht wirklich tierlieb bist, würde ich z.B. auch nichts an Tierheime oder was weiß ich spenden.. das würde dich ja nicht wirklich befriedigen.
 
Gute Idee! .. Weißt du mit wieviel Geld man genau ein Patenkind "unterhalten" kann?
Doch auch da drängt sich wieder meine Grundsatzfrage auf -- wie soll ich entscheiden ob ich ein Patenkind aus Südamerika oder z.B. Afrika nehmen soll? Und woran lässt sich das Leid messen, nachdem ich entscheiden müsste, ob ich ein Patenkind finanziere oder doch für leukämiekranke Kinder in Deutschland spende? .. Verstehst du worauf ich hinaus will? Ich finde, dass ist ganz schwierig und wie gesagt ein Dilemma, wofür ich noch keine Lösung sehe :/

Jace schrieb:
Was interessiert dich denn am ehesten? Wenn du nicht wirklich tierlieb bist, würde ich z.B. auch nichts an Tierheime oder was weiß ich spenden.. das würde dich ja nicht wirklich befriedigen.

Stimmt! .. Vielleicht ist das die Schiene, auf der man fahren muss.. Nicht zu schauen, wer am Bedürftigsten ist (weil das vielleicht gar nicht möglich ist?), sondern sein Geld dorthin zu spenden, wo das eigene Herz ist... find ich gut...
 
Das hat eine Bekannte von mir neulich gemacht. Da kam jemand an und fragte nach Geld, weil er Hunger hatte. Sie lud ihn ein, mit ihr in die Bäckerei zu gehen, wo sie ihm ein paar Brötchen kaufen wollte. Und schwupps, war der Typ weg.

Wenn mich in der City eine Organisation anspricht, sei es das Kinderhilfswerk, Tierschützer, Greenpeace oder sonst etwas, dann unterschreibe ich dort mit Sicherheit keinen Spendenvertrag, mit dem ich mich verpflichte, jeden Monat einen gewissen Betrag zu spenden. Ich bin auch skeptisch bei Leuten, die mit einer Sammelbüchse durch die Gegend lauen, weil ich mir da nicht sicher bin, ob das dort gespendete Geld auch wirklich auf dem Konto landet, das der Spender im Auge hatte.

Wenn überhaupt, würde ich mir Organisationen mit einem Spendensiegel suchen und an die überweisen. http://www.dzi.de/hinweise.htm Einen bestimmten Verwendungszweck anzugeben, halte ich für unsinnig. „Nur für die armen, kranken Kinder in Äthiopien.“ Na toll. Und wer bezahlt die Flüge und Telefonate dorthin oder den nächsten TÜV für den Fuhrpark? Es kommt doch alles in ein und denselben Topf.

Du kannst Deine Spenden zum Beispiel streuen und jeden Monat neu überlegen, wem Du etwas geben willst. Oder Du überweist monatlich einen festen Betrag auf Dein Tagesgeldkonto und überlegst um die Weihnachtszeit herum, wie Du es aufteilen willst. Je nach Geschmack.
 
DiVaheight schrieb:
Nicht zu schauen, wer am Bedürftigsten ist (weil das vielleicht gar nicht möglich ist?), sondern sein Geld dorthin zu spenden, wo das eigene Herz ist... find ich gut...
Eine andere schlüssige Antwort können wir dir nicht geben. Jeder ist in seiner Entscheidung frei zu spenden.


Meine Meinung:
Das Mitleid ist nur noch zum Geschäft verkommen. Deshalb stehe ich Spenden sehr misstrauisch gegenüber.
Es wird mir zu viel Schindluder damit getrieben.
 
Wie war das doch letztens .. von 10€ Straßenspenden kommt nur ein Euro wirklich an, wenn überhaupt. Der Rest fließt in die Bearbeitungsgebühren, in die Ferialkasse usw.

Am Besten ist es wohl wirklich wenn man einem Patenkind hilft. Da bekommt man ab und an auch Briefchen vom Kind, man eiß dann halt, dass man geholfen hat und das ist es doch was du wissen möchtest.

mfg,
Markus
 
Na, als Student würde ich gar nicht spenden. Du hast wenig zum leben, dein ganzes Kapital sitzt im Moment zwischen deinen Schultern. Je besser dein Abschluss wird, desto mehr kannst du verdienen, desto mehr kannst du später tun.

Vergiss nicht, warum Menschen überhaupt spenden. Es ist eine Art Kaufvertrag. Du erwirbst ein gutes Gewissen im Gegenzug für die Versicherung, dass dem Opfer deiner Wahl etwas Gutes getan wird. Je eher du wissen willst, was mit dem Geld wirklich passiert, desto skeptischer bist du bei der ganzen Sache. Für mich bist du Anhänger dieser Kategorie. Dich interessiert nicht wirklich wem geholfen wird, sondern das deine Mittel möglichst effizient verteilt werden. Das hat nicht viel mit Mitgefühl zu tun, sondern ist die Renaissance des mittelalterlichen Ablaßhandels. Das solltest du nicht als persönlichen Angriff werten, sondern bloß ein Versuch von mir sein, das Problem 'Spende' von einer anderen Seite zu sehen.

Meiner Ansicht nach solltest du daher möglichst erfolgreich sein, um später deine Mitmenschen 'richtig' glücklich machen zu können. Das ist wesentlich effektiver und wirkungsvoller als Kleinstbeträge der Spendenwirtschaft zu überreichen, die davon leben wollen.
 
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Warum spendest du zb. nicht Blut oder bist Mitglied in der Deutschen Knochenmark Stiftung?

Damit hilfst du auch vielen Menschen!

Mit den "versoffenen Pennern" hab ich wenig Mitleid, die kaufen sich doch meistens wieder Alkohol davon... auch hab ich schon erlebt das eine ältere Frau im Mülleimer nach Essen gesucht hat, meine Mutter ihr dann was zu Essen gekauft hat und die das dann weggeschmissen hatt...
 
@Daywalker: Blut spenden, DKS, stimmt, das ist auch eine sehr gute Möglichkeit.. und sogar rentabel obendrein! Hier bei uns kriegt man glaube ich 20€ fürs Blut spenden.

@Odium: Das ist ein sehr interessanter Ansatz von dir, find ich gut. Quasi - lieber jetzt die 10€ für ein Buch investieren, damit ich später die 100€ für die Bedürftigen habe.

@-Osi-: Ich bin auch oft sehr skeptisch was Spenden anbelangt.. gab es nicht jüngst so einen Skandal bei der Unicef? ... Nur weiß man auch nicht, wie man darauf reagieren soll - spendet man jetzt der Unicef gar nicht mehr, sind die Leidtragenden vermutlich nicht die Verantwortlichen, sondern die Bedürftigen :/

... und zu dem "Penner-Beispiel" ... Das finde ich wirklich schwierig - zum einen weiß man nicht, ob sie sich ihr Schicksal nicht selber auserwählt haben (ich glaube in Frankreich nennt man solche "Penner aus Leidenschaft" Clochards, Landstreicher) oder nicht aus eigener Kraft von der Straße kommen könnten (weiß nicht, Obdachlosenheim? Kriegt übrigens nicht jeder Mensch Sozialhilfe? Ist nur ein Gedanke, ich kenn mich da nicht so gut aus -), zum anderen hat man natürlich immer im Hinterkopf, dass das ganze Geld nur für Alk drauf geht... Also ich muss sagen, der eine, dem ich die Pommes spendiert habe, hat sich wirklich gefreut und wahrscheinlich auch keinen Krümel übergelassen. Mit jemand anderem hätte ich vermutlich aber auch solche negativen Erfahrungen erlebt, wie ihr beschrieben habt.
Bringt mich zu einem Diskussions-Unterpunkt:
Wem wirft ihr ein paar Cent in die Mütze? Dem Bettler oder demjenigen, der euch etwas bietet (Musik z.B.)?
Interessanterweise hör ich auf diese Frage fast ausnahmlos, dass lieber demjenigen etwas gegeben wird, der auch etwas dafür bietet, also auf seiner Trompete trötet oder an den Saiten zupft...
Ich weiß nicht, ob ich jetzt zu verquer denke, aber hat es nicht derjenige nötiger, der sich nicht mal ein Instrument leisten/unterhalten kann und so fertig ist, dass er nur noch um Geld flehen kann? :/
 
In Deutschland muss niemand auf der Straße leben, das ist freie Entscheidung. Die Rückkehr in ein normales Leben mit Wohnung und Arbeit ist zwar schwer, aber lange nicht unmöglich. Das sind Leute, die sich aus dem System ausgeklinkt haben.
 
Hat die Gesellschaft Spenden nötig?

Einem bedürftigen Studenten etwas zu spenden ist eine folgenschwere Entscheidung: Ich frage ihn erst mal, was er denn studieren tut; wenn das mein Fach ist, bekommt er nichts, so! Oder man kann sich etwas ausdenken: z.B. einen Vertrag abschließen, wenn ich meine Arbeit verliere, nachdem er einen Job ergattert hat, muss er mir eine bestimmte Unterhaltung zahlen.

Odium hat Recht: Spenden ist das gute Gewissen dieser Gesellschaft. Wie er sagt: "möglichst erfolgreich sein, um später deine Mitmenschen 'richtig' glücklich machen zu können". Z.B., indem du durch deinen Gewinnstreben sie erst mal arm machst und dann ihnen etwas spendest.

Jetzt aber bitte keine Aufregung, einfach weiter lesen: Wenn spenden sich für 'Schmarotzer' falsch ist aber für anderen lohnt, heißt es, dass sie nicht selbst verschuldet arm sind, ergo jemand hat sie arm gemacht. Wer?

Wie wäre es aber mit einer Gesellschaft, wo niemand Spenden nötig hat?

Oder anders gesagt: Warum spendet man in dieser Gesellschaft? Und wer eine Interesse hat, dass die Leute spenden, obwohl das bis jetzt kein Problem auf dieser Welt gelost hat?

Die schönen Geschichten in #7(CashCow) und #11(Daywalker) zeigen, was die Betroffenen selbst von der 'großartigen' Einstellung ihrer Helfer und Spender halten: Erstens, dass sie Arschlöcher sind; Zweitens: dass beide, Helfer und Bedürftiger selbst, nicht ohne einander existieren würden.

Und das bringt uns wieder auf die Frage: "Wie wäre es mit einer Gesellschaft, wo niemand Spenden nötig hat?"
 
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Das Statement von barista kann ich so nicht unterschreiben. Die Unterscheidung zwischen selbst verschuldeter und nicht selbst verschuldeter Armut lässt nicht unbedingt den Schluss zu, dass jemand durch Dritte arm gemacht wurde.

Nicht selbst verschuldet ist meinetwegen die Situation eines Handwerkers, dessen Großkunde pleite geht, der deshalb große Einnahme-Ausfälle zu verkraften hat, selbst Konkurs anmelden muss und mit einem Haufen Schulden auf der Straße sitzt.

Selbst verschuldet, wenn man das so nennen kann, ist vielleicht die Situation eines Arbeitslosen, der wegen schlechter Arbeitsleistungen seinen Job verloren hat, der deshalb die Raten für sein Auto nicht mehr bezahlen kann und der nun mit dem Rücken zur Wand steht. Diesen Menschen hat niemand arm gemacht.

Man kann sich dennoch darauf einigen, dass beide Personen hilfsbedürftig sein können.

Liegt es nun an der jeweiligen Gesellschaft, dass jemand Spenden „nötig“ hat? Oder haben diese Menschen die Spenden gar nicht so bitter nötig? Wenn wir davon ausgehen, dass jemand mit Hartz IV – theoretisch – über die Runden kommen kann, dann muss niemand in Abfallkörben wühlen und nach Essbarem suchen. Wenn ein Hartz-IV-Empfänger aber täglich seine Flasche Rum trinken will, dann braucht er natürlich mehr Geld. Und so wird das Betteln schon verständlicher. Das ist dann aber nicht unbedingt das (alleinige) Problem der Gesellschaft, wenn der Typ zum Trinker mutiert ist.

Und wie definiere ich die „Gesellschaft“? Als die EINE WELT – von Bangladesch bis Toronto? Dann dürfte man hier keinem Tierheim auch nur einen Cent spenden, solange woanders in der Welt Menschen verhungern.

Aber so konsequent sind wir mit dem Spenden dann doch nicht. Wir würden zwar nicht wirklich leiden, wenn wir auf den zweiwöchigen Sommerurlaub verzichteten und das Geld dafür spenden würden. Nur machen wir es nicht.

Anderes Beispiel: Tsunami-Katastrophe Ende Dezember 2004. Ein 10-jähriger Junge, den ich kenne, wollte unbedingt spenden und plünderte dafür 50 Euro von seinem Sparbuch, auf dem 100-150 Euro lagen. Wenn ich sein mageres Taschengeld zu der Zeit berücksichtige, war das prozentual deutlich mehr als die 10 Mio. Euro, die Michael Schumacher spendete.
 
Ich würde nur spenden wenn ich direkt sehe und nachvollziehen kann was mit dem Geld geschieht.

Wenn es beim Spenden einen Mindestbetrag geben sollte gibt es gar nichts.
Wenn man mit 2-3€ schon nicht zufrieden ist.

Für Krebskranke zu spenden halte ich auch nicht für unbedingt sinnvoll. Weil das eigentlich immer das erste ist was einem einfällt und es somit einen Überschuß an Spenden dafür gibt. (Gibt Beispiele dafür!)
Gibt genügend andere Krankheiten die die Spenden dringender brauchen.

Leidenden Tieren gegnüber kann ich schonmal gar keinen Spendenwillen erkennen. Eher für den Artenschutz.

Also such die eine gemeinnützige Organisation, die in deiner Umgebung ist, bei der du dich evtl. noch selber engagieren kannst, und wo du auch siehst daß das Geld ankommt.
 
ich habe für ein weisenheim und für den tierschutz gespendet. An Unicef & co. würde ich keinen cent überweisen, solange hier genug probleme sind warum das geld in länder fliessen lassen die ich nichtmal kenne?

bei pennern auf der strasse ist das so ne sache, manche tun mir echt leid die kriegen auch was, aber dieses ganze versoffene gesocks bekommt keinen cent, die kaufen sich davon eh nur schnaps oder bier. Sollen sie zur arge gehen und hartz 4 beantragen sowie ne sozialwohnung, selbst die kleinste wohnung im plattenbau ist besser als ein pappkarton im winter! Und sie haben 340€ mehr im monat die sie versaufen können, wenn sie das unbedingt wollen.
 
Konkurrenz und alle gewinnen?

Ich kann die Argumentation von CashCow auch nicht folgen. Zum einen ist sein zweiter Fall falsch erfasst, da der Arbeiter selbstverschuldet (schlechte Leistung!) seinen Job verloren hat. Er muss sein Auto jetzt verkaufen, ein Fahrrad kaufen und in Zukunft fleißiger arbeiten – wenn er diese neue Chance überhaupt bekommt!

Aber wie CashCow auf die schlechte Leistung als Argument kommt, finde ich vielsagend und werde mir später vorknüpfen.

Überhaupt sind seine Fälle aber letztendlich von der Konkurrenz, die in unsere Gesellschaft vom Staat (ich weiß: von uns alle!) verordnet, und entsprechend vom Gewinnstreben seiner Bürger verschuldet ist. Also, die Konkurrenz verursacht Gewinner und Verlierer. Komm bitte jetzt nicht wieder damit, alle würden gewinnen. Ich lade dich sonst zu einem Rennen, um zu sehen, wie ich den ersten, du den letzten Platz und trotzdem beide gewonnen haben.

Und überhaupt, soll man weiter betteln dürfen, wenn man nicht selbstverschuldet arm wurde, oder nicht?
 
Da sich in D jede Menge dubiose Organisationen herumtreiben, bei denen die Spenden in den Taschen der Vorstände/Präsidenten landen, hbe ich mich (kein Student) dafür entschieden, einmal im Jahr meinem örtlichen Tierheim eine große Futterspende zu machen (im Bereich von ca. 500 Euro) - und das ohne Spendenbescheinigung, denn das ist meine Spende, die ich nicht von der Steuer absetzen will. Dort ist mein Geld am besten aufgehoben und wenn einer der dortigen Mitarbeiter mal ne Dose Hundefutter selbst essen will - von mir aus.
Aber Bargeld gibts nicht - Punkt.
 
@barista
Es scheint so, als ob ich weiter oben etwas verwechselt habe. Du hast ja davon gesprochen, dass jemand, der nicht selbst verschuldet arm wurde, durch jemanden arm gemacht worden sein muss.

Mein "Gegen"-Beispiel mit der Arbeitsleistung passt dann tatsächlich nicht, weil ich ja schrieb, dass dies ein Zeichen für eine selbst verschuldete Armut sei.

Ich starte einen neuen Versuch. Beispiele für Armut, die nicht selbst verschuldet ist, kann sich wohl jeder selbst aus den Fingern saugen. Deshalb führe ich das jetzt mal nicht weiter aus. Die Betroffenen haben meiner Meinung nach ein Recht auf Unterstützung.

barista schrieb:
Wenn spenden für „Schmarotzer“ falsch ist, aber für andere lohnt, heißt es, dass sie nicht selbst verschuldet arm sind, ergo jemand hat sie arm gemacht.

Nun bin ich mir nicht sicher, welcher Typus unter die „Schmarotzer“ fällt. Sind das die Bettler, die nicht mit seiner Stütze auskommen, weil sie nebenbei rauchen und trinken?

Ich frage anders: Wenn die Sozialleistungen in Deutschland ausreichend hoch sind, warum graben die Leute dann noch zusätzlich Mülleimer um? Ist das ein Indiz von Not im Sinne von Notwendigkeit oder ist das ein Zeichen für das Streben nach mehr „Luxus“ (übertrieben formuliert)? Sind diese Menschen also tatsächlich bedürftig oder reden sie sich das nur ein (bzw. reden sich die Spender das ein)?

Wenn dem so ist, dann hätten wir bereits eine Gesellschaft, in der „niemand Spenden nötig hat“, jedenfalls nicht die Sorte von Spenden, die man Leuten gibt, die auf der Straße abhängen.

Ich stimme allerdings darin überein, dass wir in einer Konkurrenzgesellschaft leben. Und darüber bin ich sogar froh. Sie bringt Gewinner und Verlierer hervor. Aber die Verlierer fallen nicht ins Bodenlose, weil die Gewinner über ihre Steuern (und ja, auch über ihre Spenden) zum Lebensunterhalt der Verlierer beitragen. Dafür verweise ich auf die Verteilung der Einkommensteuer nach Einkommensklassen und auf die Höhe der Sozialausgaben an den unseren öffentlichen Haushalten.
 
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