Ich finde es eigentlich viel wichtiger, ausreichend Geld in die Fahrausbildung zu investieren als 0,2s weniger von 0 auf 100 zu brauchen.
Mit 22 Jahren bin ich sicher noch nicht der erfahrenste Fahrer unter der Sonne (mit 250.000+km aber Keim Fahranfänger mehr).
Dafür hatte meinen Führerschein noch keine 12 Monate, aber schon einen vierstelligen Betrag in Fahrausbildung investiert.
(Und nein, der Führerschein ist da nicht enthalten. Den habe ich, dank vorhergehender Schaltkart-Erfahrung, in 3 Wochen für 650€ gemacht.)
Bei den Fahrtrainings habe ich viele verschiedene Autos gefahren, so dass ich mich jetzt in alles was unter 600PS oder 3,5t liegt setzten kann, ohne Neuland zu betreten.
(Wenn man nach der Disco jemanden in dessen Fahrzeug zurückfahren soll, dann ist es schon besser, wenn man nicht nur vorsichtig fährt, sondern auch nicht zum ersten Mal in einem vergleichbaren Wagen sitzt.)
Und wenn man dann noch Trainings in einem Auto bekommt, das dem eigenen (bzw dem der Eltern) entspricht, dann ist es noch besser.
Eben bei diesen Trainings kann man nämlich die Grenzen kennenlernen, sehen was passiert wenn man das Lenkrad verreißt und wie man sein Fahrzeug sicher durch "Notfall-Manneuver" wie ABS-Haken etc manneuvriert.
Die paar Deppen, die danach dann denken, sie wären ein Gott auf Rädern... die müssen wohl sich oder ihr Auto wirklich kaputt fahren um es zu lernen.
Aber wer einen ordentlichen Instruktor hat, der lernt ganz schnell den massiven Unterschied zwischen "Spielplatz Rennstrecke/Testgelände/Flughafen" und "Gefahrensituation Alltag".
(Ein echtes Aha-Erlebnis war für mich (mit 17!) auch, als ich beim Bergtraining in Österreich einen Rallye-Profi als Instruktor hatte.
Der ist mit mir in einem Mercedes E auf Spike-Reifen den Berg hoch- und runtergeknallt und ich hatte konstant das Gefühl, dass diese Form des Fahrzeughandlings physikalisch unmöglich ist.
-> Es wird einem nochmal sehr bewusst, wie unglaublich limitiert man als Fahranfänger doch in seinen Fähigkeiten ist.
Diesen Grad Erkenntnis kann man glaube ich nicht über Videos oder lustige Vorträge erreichen und auch nicht mit existierendem gesunden Menschenverstand ersetzen.
(Und ich war von Anfang an jemand, der nicht der Meinung war schon alles zu können. Nur einer, der dachte im Alltag würden solche Extremsituationen sowieso "nicht wirklich" vorkommen, aber noch weniger Lust hatte jemanden plattzufahren. Und ich war schon als Beifahrer in einem Unfall mit Überschlag, weil unser Auto von der Landstraße "geschubst" wurde...)
Und mittlerweile gibt es mehrere Leute, die meinen Fähigkeiten ihr Leben verdanken.
(Kind vors Auto gelaufen. Rechts stehende Fahrzeuge. Durch den rollenden Landstraßen-Gegenverkehr passend einen ABS-Haken fahren... Sollte man nicht zum ersten Mal machen, wenn man weder das Kind noch den Gegenverkehr treffen will...)
Mit dem 105PS Civic hat der Threadersteller auch keinen Fehler gemacht finde ich.
Solange er den jetzt nicht kaputt "bastelt" ist das Auto schon in Ordnung.
(Und mit basteln meine ich nicht irgendwelche funktionsfreien Plastikspoiler, sondern Modifikationen, die die Fahrleistungen verändern.)
Und wenn man das Auto tatsächlich unbedingt schneller machen muss, dann gibt es nur eine Stelle an der man anfangen kann: Bremsen.
Neu und stärker, wobei man nicht gleich mit innenbelüfteten Rennsportanlagen anfangen muss.
Dazu bessere Reifen und man hat viel mehr gewonnen als die 10 PS aus einem dieser schrottigen Tuning-Chips bringen.
(Ordentliche Chips gibt es nicht ernsthaft, dann muss man schon die Motorsteuerung wechseln und liegt schnell über dem Neupreis des Wagens.)
Ein sportliches Fahrwerk würde ich grade noch so gelten lassen, aber nicht wenn's viel tiefer ist als das Original.
Denn die wenigsten niedrigeren Fahrwerke sind noch sicher. Da muss nur einmal bei größtem Lenkeinschlag ein Schlagloch/Bodenwelle kommen und das Blech schneidet den Reifen in Stücke.
Es hat schon einen Grund warum die Fahrwerke so aussehen wie sie aussehen.
Genauso wie es einen Grund hat, dass entsprechend tiefe Fahrzeuge nicht für 3,50€ zu haben sind... Leider... Glücklicherweise... Je nachdem
Grüße vom:
Jokener