News Sprachwissenschaftler: Twitter bedroht deutsche Sprache

Jirko

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Der Rat für deutsche Rechtschreibung, allen voran dessen Vorgesetzter Hans Zehetmair, beklagt den nachlässigen Umgang mit der deutschen Sprache. In einem dpa-Interview äußerte sich Zehetmair dabei kritisch gegenüber Diensten wie Twitter und Co., die mit der Beflügelung von „Fetzenliteratur“ zur Degeneration beitragen würden.

Zur News: Sprachwissenschaftler: Twitter bedroht deutsche Sprache
 
Ach ja als ob es keine anderen Probleme in der Welt gibt... Da wollen sich mal eider eni paar Leute wichtig machen...
 
Naja, im Grunde keine News, sondern eine Meldung die alle paar Jahre auftaucht und recht wenig mit Twitter zu tun hat, sondern das ganze fing schon vor 10-15 Jahren mit SMS und irgendwelchen Chats an.

Auf der einen Seite erschreckend - zumindestens für mich - was dort für Kreationen herauskommen, andererseits waren Sprachen schon immer etwas lebendiges die sich ständig weiterentwickelten. Nur tote Sprachen entwickeln sich nicht weiter, weil sie niemand mehr spricht. Ich denke das möchte Herr Zehetmair auch nicht.
Man muss nur Bücher, die nicht mal 100 Jahre alt sind, aufschlagen und man wird Wörter finden, welche überhaupt nicht mehr verwendet werden. Auch ist die Rechtschreibung in einem stetigen Wandel und das nicht erst seit der Rechtschreibreform die Xte. ;)
 
Überrschat mich in keinster Weise...

Man braucht sich doch nur kurz in die s-Bahn oder den Bus zu setzen und mal 5 Minuten der heutigen Jugend zuzuhören...

Teilweise ist es da leichter einen Englischsprachigen indischen Support zu verstehen... (soll nicht rassistischer Natur sein wer aber damit zu tun hatte weiss was ich meine)

Ich finde es recht traurig aber diese tatsache zeigt uns auch, dass unser Bildungssystem sowie die Eltern in der erzieherischen Pflicht versagt haben.

Dieser Post bildet meine persönliche Meinung ab, keiner braucht sich angesprochen zu fühlen !
 
...Wörter oft abkürze und viele Anglizismen verwende,...
Ist das jetzt absichtlich?

EDIT: Ja ist es, man nennt es Konjunktiv. Ich hätte besser lesen sollen.
 
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Ich muss gestehen, ohne die mittlerweile übliche Korrekturhilfe im Browser würde ich auch so manches Wort falsch tippen.

Auf SPON war neulich ein Artikel über den Verfall der Sprache.

"vollsten" ist kein Deutsches Wort. "Voll" kann man nicht steigern. Steht aber in vielen Arbeitszeugnissen.
"realisieren" wird oft falsch verwendet. Stammt aus dem Englischen.
"etwas macht Sinn" gibts im Deutschen auch nicht. "Etwas ergibt Sinn" ist richtig.
etc pp
PiPaPa schrieb:
Naja, im Grunde keine News, sondern eine Meldung die alle paar Jahre auftaucht und recht wenig mit Twitter zu tun hat, sondern das ganze fing schon vor 10-15 Jahren mit SMS und irgendwelchen Chats an.
Nö, es hat schon mit dem Radio und Fernsehen angefangen. Lesen ist halt zu anstrengend.
 
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So ist es leider.... Irgendwer hat das Image der deutschen Sprache demoliert und jetzt fühlen sich alle "cool" englische Wörter zu benutzen.... Immer dieses blablabla der Film/ das Spiel ist doch in Englisch viel besser blablabla. Dummes Gelaber!

"etwas macht Sinn" gibts im Deutschen auch nicht. "Etwas ergibt Sinn" ist richtig.
etc pp
Stimmt von der Logik her leider nicht ganz. Wenn man etwas macht, ergibt das Ganze normalerweise auch etwas. Daher kommt das ;) - das ist also einfach eine etwas andere Logik
 
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Wie sieht es aus mit den anderen EU Ländern, bzw. Amerika?
Würde mich kaum wundern, wenn diese Entwicklung auch in anderen Ländern zu sehen ist.
 
DaDare schrieb:
Wie sieht es aus mit den anderen EU Ländern, bzw. Amerika?
Würde mich kaum wundern, wenn diese Entwicklung auch in anderen Ländern stattfindet.
Ich wüsste nicht, dass Englisch noch viel Spielraum für Verschandlungen lässt. Die meisten Wörter sind ja extrem kurz. l33tsp34k wirds wohl recht häufig geben.
 
Naja, der letzte Satz trifft es eigentlich auf den Punkt. Alte Leute werfen den jungen immer vor das die Sprache wegen x degeneriert. Als damals die SMS populär wurde gab es ähnliche Diskussionen weil dort "sprach" man ja aufgrund der begrenzten Zeichen (ähnlich wie bei Twitter) genauso.

Meine Güte, das ist eben so. Mir persönlich gefällt es an manchen Stellen auch nicht aber selbst unsere 50+ Kunden schreiben nur noch MfG unter eine Email wo ich mir auch oft denke "Eigentlich würde ja keinem ein ausgeschriebenes Mit freundlichen Grüßen weh tun". Hat aus meiner Sicht auch immer was damit zu tun wie man das andere Gegenüber behandeln möchte oder welche Wichtigkeit man im zurechnet.
 
Technik-Freak schrieb:
...Wörter oft abkürze und viele Anglizismen verwende,...
Ist das jetzt absichtlich?
Das ist der Konjunktiv. Erkennt man wenn man den ganzen Satz betrachtet und nicht nur Objekt und Prädikat. Den verwendet man normalerweise in so einer Passage, wenn man nicht von und zu Guttenberg heißt ;)
 
In manchen Foren und "Social Networks" (oder wie ich manchmal zu sagen pflege "Moron Magnets") fühlt man sich als normalbegabter Mensch doch heute teilweise schon wie Joe Bauer in Idiocracy. Ja sicher, die meisten reden sich dann wieder raus mit "ich hab hhalt ka lust richtig zu schreibn kann ich zwar aber wozu sind doch im net hier". Aber die meisten können es doch auch schon gar nicht mehr.

Und nein, das hat wohl kaum noch was mit dem üblichen "Die Jugend ist auch nicht mehr das, was sie mal war"-Geseier zu tun. Die Gesellschaft verkommt immer stärker. Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen etwas nicht wollen, aber können und weder wollen, noch können.

Gruß FatFire
 
Ich glaube das Problem ist weniger Twitter, da tummeln sich ja auch viele vermeintlich gebildete Leute mittleren Alters, Stundenten und sonstige Streber.

Schlimmer finde ich die Siktir-Lan-Fraktion, die ich ach so oft in der U-Bahn hinter mir sitzen habe, wo man meint ein paar Jugendliche zu hören, die vor 3 Jahren immigriert sind.
Nur sind es dann tatsächlich diese 15 jährigen deutschen Analphabeten, die vermutlich auch noch stolz darauf sind unter einander keinen ordentlichen Satz bilden zu können - ich schwör, alta.

Ich denke jede Generation hatte Begriffe ihrer Jugend, mit denen ältere nichts anfangen konnten ... aber ich kann mich nicht daran erinnern das wir vor 15 oder 20 Jahren einen fremden Akzent nachgeahmt haben.
 
DAASSI schrieb:
So ist es leider.... Irgendwer hat das Image der deutschen Sprache demoliert und jetzt fühlen sich alle "cool" englische Wörter zu benutzen.... Immer dieses blablabla der Film/ das Spiel ist doch in Englisch viel besser blablabla. Dummes Gelaber!

Das hat meiner Meinung nach aber eher damit zu tun, dass vieles in der Übersetzung verloren geht oder sie wird völlig lieblos gemacht, was ein eigentlich gutes Spiel/Film dann ruiniert. Von den deutschen Synchronsprechern fang ich gar nicht erst an...


Stimmt von der Logik her leider nicht ganz. Wenn man etwas macht, ergibt das Ganze normalerweise auch etwas. Daher kommt das ;) - das ist also einfach eine etwas andere Logik

Hier stimm ich dir aber voll und ganz zu! ;)
"2+2 macht 4" oder "2+2 ergibt 4" wird verwendet, ohne dass sich jemand beschwert, aber bei "Sinn machen/ergeben" ist es plötzlich ein Problem?

@Topic:
Solche Vorträge, dass die deutsche Sprache verloren geht, hört man ja alle paar Jahre wieder, von daher nix neues. Manchmal frag ich mich aber bei manchen Leuten, warum die krankhaft Anglizismen verwenden müssen, wenn es ein ganz normales deutsches Wort dafür gibt. Das ist zum Teil richtig nervig, wenn man einen Text dann erst wieder zurück übersetzen muss :D.
Zu Twitter kann man aber auch sagen, dass es die Leute zwingt, mehr darüber nachzudenken, was sie eigentlich schreiben, weil eben schnell Schluss ist. So wie früher bei den Telegrammen. Hat sich damals eigentlich auch schon jemand beschwert, "Telegramme bedrohen die deutsche Sprache"?
 
Cool Master schrieb:
Ach ja als ob es keine anderen Probleme in der Welt gibt... Da wollen sich mal eider eni paar Leute wichtig machen...
Was soll denn dieses Totschlagargument? :freak:

Ich entnehme deinem Beitrag ein leichtes Desinteresse von dir dem Thema gegenüber (an dem nichts auszusetzten ist). Aber wenn du dich bei jemand über (deiner Meinung nach) unwichtige Nachrichten beschweren willst, solltest du das beim Verbreiter, in diesem Fall der Presse (CB), tun. Die geben einer Nachricht Gewicht, indem sie sie verbreiten.

Sich mit der deutschen Sprache außeinander zu setzten ist nunmal die Arbeit dieser "Leute", was erwartest du sonst von ihnen?


Und was den Zustand der deutschen Sprache angeht: Der war sicherlich schon mal besser. Aber zum Glück bin ich kein "vernetzter Mensch" im Sinne von Twitter, Facebook und co.
Ich wundere mich eher über den Zwang zum Englisch für deutsche Kunden. Bei vielen europaweit verwendeten Verpackungen könnte man meinen, in Europa wird außer Englisch nur Französisch gesprochen. Ein Stück weit peinlich für das bevölkerungsreichste Land und die meistgesprochene Muttersprache Europas ist das schon...


PS:
FatFire schrieb:
In manchen Foren und "Social Networks" (oder wie ich manchmal zu sagen pflege "Moron Magnets")...
Genial... :D
 
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Deutsch ist tot, lange lebe Deutsch.

Sprache wird gelebt und nicht einmal in Stein gemeisselt und nie mehr verändert. Das merkt man nur schon daran, dass immer neue Wörter wie "googeln" offiziell aufgenommen werden (müssen).

Wer sich damit nicht abfinden kann, möge am Staub auf seinem Kopf ersticken.


PS: Angliszismen mögen für manche "cool"... sorry,.. ähm ich meine Entschuldigung, ich meinte "kühl" ..., sein, für andere notwendig (bspw. IT), oder wollt ihr ein Tablett, ein Netzbuch, ein Notizbuch, einen Rechner, ein iTelefon, usw. benutzen und nicht mehr vom WWW sondern vom WWN (Weltweites Netz) sprechen.
Nicht nur die Wirtschaft hat sich durch die Globalisierung verändert, ebenso werden die Sprachen "global" gelebt.

Und ich dachte die Franzosen hätten einen an der Klatsche weil sie so stolz auf ihre Sprache sind. Schlimmer als [beliebige Programmiersprache einfügen]-Fanbois...
 
Solche Berichte sind nicht verwunderlich. Wenn ich mir die grammatikalische Vergewaltigung in den Social-Networks anschaue, bedarf es keiner Überprüfung mehr.
Auch meine Posts etc. sind nicht immer Fehlerfrei, doch trotzdem kann man sie meistens noch problemlos verstehen. Das kann ich von vielen FB-Posts nicht sagen. (Vll einer der Gründe, weshalb ich die Social-Networks komplett meide).
 
Wenn Abkürzungen schlecht sind, müssen wir die Bundeswehr abschaffen :D
Besorgniserregend ist eher die Aussage:

20% der Judgendlichen gelten als Analphabeten.

Die Zahl wirkt anfänglich sehr hoch. Wenn ich mich aber umschaue, kann ich das nur bestätigen.
 
Also ich finde die Sprachenrwicklung nicht bedenklich, denn schließlich dient Sprache hauptsächlich der Informationsübermittlung. Durch dieses Abkürzen und abändern wird die "Datenübermittlung" einfach nur effizienter. Man kann also das selbe mit weniger Wörtern ausdrücken.

Ich finde es eine Logische Konsequenz die durch die immer größere Informationsflut, die auf uns einschlägt entsteht.
 
Trotz meines eigentlich doch recht jungen Alters, kann ich die Entwicklung nicht nachvollziehen. Ich selbst bemüh mich immer auf die Rechtschreibung zu achten. Grammatikalische Fehler können ja mal passieren, gerade bei Twitter/Facebook/Co. achtet man weniger darauf.

Ich denke die Entwicklung führt unweigerlich zu den Problemen, wie: Nicht alle Lehrstellen/Arbeitsstellen besetzt ; Fachkräftemangel ; usw.

Irgendwie auch logisch, wenn die jüngere Generation, noch nicht einmal genau weiss, wie eine Bewerbung auszusehen hat. Ganz zu schweigen von den Fehlern (trotz Rechtschreibprüfung von Word - aber die kann auch nicht alles).

@DragonTuX: Manche Anglizismen ergeben ja auch Sinn, aber muss es zwangsweise auf alles anwenden?

@Wehrwolf: Eben das ist mir auch in meinem Umfeld aufgefallen.

@Laggy.NET: Wie gesagt: Man sollte es nicht zwangsweise auf jedes Wort erzwingen. Manche Wörter inkl. Schreibweise, zeugen auch von Respekt / Höflichkeit. Siehe das Beispiel mit "MfG - Mit freundlichen Grüßen" was erwähnt worden ist.
 
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