News Sprachwissenschaftler: Twitter bedroht deutsche Sprache

" Ein anderer Chemielehrer bei uns kommt auch aus der Industrie und ist seit Jahren der einzige der LK's macht." - Der kocht aber nicht zufällig nebenbei Meth :D? Bitter, Chemie studiert und dann Lehrer.

Aber stimmt schon, das sollte auch noch betrachtet werden: Ich habe zu meiner Abiturzeit am eigenen Leibe die doch recht krassen Sparmaßnahmen an der Bildung miterlebt. Lehrern werden die Gehälter gekürzt und vor allem ist der Lehrernachwuchs nur in Ausnahmefällen wirklich gut. Ich brauch mir in der Uni nur mal die Lehramtstudent (Chemie) anschauen und mir wird schlecht. Mit denen im Labor zu arbeiten kann u.U. sogar lebensgefährlich sein...

Der Lehrberuf wird eben durch Gehaltskürzungen und Unterfinanzierung (Versuche werden seltener gemacht, da die Chemikalien schließlich viel Geld kosten) immer unattraktiver. Stattdessen erlebe ich hier in Hamburg einen regelrechte Überreformierung des Schulsystems und bin mehr als glücklich noch zu den wenigen letzten Jahrgängen zu gehören, die noch 13 Jahre Abi machen durften. Die ersten Nebenwirkung des Turboabis zeigt sich schon in unseren neuen Jahrgängen, welche im ersten Semester massive Probleme in Mathe haben (was schon für uns kein Pappenstiel war und ich hatte LK) und 60% drohen frühzeitig das Handtuch zu werfen.
 
Hallo,

ich verstehe auch nicht ganz warum immer nur die Kurznachrichtendienste kritisiert werden. Vielmehr wundere ich mich sogar warum sich niemand über die deutschen Printmedien oder Nachrichtensendungen im TV beschwert. Wie sieht es denn da mit den ganzen Anglizismen aus oder überhaupt mit falscher Sprache?

So kommt es doch aus dem Fernsehen und den Zeitungen, dass etwas "Sinn macht". Und weil diese Medien einen viel größeren Einfluss haben, weiß doch kaum einer mehr, dass diese Formulierung schlicht weg falsch ist. Aber die ursprüngliche Vielfältigkeit der Sprache hat mit dieser Formulierung - zumindest in Bezug auf den Sachverhalt der keinen Sinn ergibt (oder entsprechen übersetzt "keinen Sinn macht" - ihr jähes Ende gefunden.

Was ist mit realisieren? Hat der Gewinner nicht so oft schon seinen Sieg noch gar nicht recht "realisiert"?

Über solche Fehler, die uns die Medien durch die häufige Wiederholung regelrecht ins Hirn brennen, könnte man sich zur Abwechslung mal beklagen.

Schöne Grüße
 
Nukleareswinterkind schrieb:
Bitter, Chemie studiert und dann Lehrer.
Och, er ist mittlerweile stellvertretender Schulleiter und unterrichtet nur noch Oberstufe. Zudem ist er einfach Lehrer mit Leib und Seele, für ihn scheints also zu passen. Sind auch nur noch ein paar Jahre bis zur Rente und dann schön die Pension mit allen Beamtenvorteilen genießen:D
 
Naja. Mein letzter Deutschlehrer hätte genauso gut ein Sprachwissenschaftler sein können. 1. Stunde und er zitiert aus Romeo & Julia. Das war der abgehobenste und hochnäsigste Lehrer meiner ganzen Schullaufbahn...

Ich hab teilweise schon so meine Probleme die passenden Worte zu finden bzw. mich auszudrücken und langsam merke ich auch, wie groß der deutsche Sprachschatz ist, jedoch finde ich es etwas sehr krass "die deutsche Sprache zu schützen "(war übrigends mein Abschlussthema). Trotzdem finde ich es ziemlich beängstigend, dass sich die deutschen!! immer mehr wie Ausländer anhören (Bei uns in Hannover gibts den Radio Sender "Njoy" und dort ist morgens immer die Pisa Polizei die den Jugendlichen "eigentlich" leichte Fragen stellen, aber wie sie diese beantworten, ist echt nicht mehr feierlich. 90% hören sich wie Ausländer, die ein Sprachproblem haben, an...)

@DAASSI
Genau. Ich schaue Filme auf Englisch weil es "cool" ist. Gehts noch?
Die deutsche Synchro ist teilweise einfach schlechter als die Englische und wie oft habe ich es erlebt, dass die Synchro nicht zu den Darstellen passen und von den Witzen und Sprüchen auf Englisch die man nicht ins Deutsche übersetzen kann, ganz zu schweigen...
 
Ich bin durchaus in der Lage halbwegs vernünftig zu schreiben. Trotzdem schreibe ich am liebsten alles klein ein paar Abkürzungen. Liegt daran das ich schreiben einfach nur als Weg der Kommunikation sehe, und Kommunikation nur ein Mittel zum Zweck: (seine Gedanken einem anderem zugänglich machen) Insofern ist es mMn. völlig egal inwiefern ich (oder andere) die Rechtschreibung missbrauche(n) um mein(ihr) Ziel zu erreichen. Demnach sollte es im Interesse des Schreibenden sein, seine nachricht verständlich aus zu drücken. Um dies zu erreichen wird die Schriftliche-Kommunikation genormt und zwar im bereich Grammatik und Rechtschreibung.

Fazit:
Da schreiben nur eine Kommunikationsart und somit ein Mittel zum Zweck ist es eigentlich egal inwiefern ich auf formale korrektheit achte. Damit es einheitlich verständlich bleibt wird es durch Grammatik und Rechtschreibung genorm. Will ich nun eine verständliche Nachricht an viele Empfänger übermitteln sollte ich auf Rechtschreibung und Grammatik achten.
 
@ Marguth

Kommunikation findet immer auf mehreren Ebenen statt. Wenn du Texte mit Fehlern in der Grammatik und Rechtschreibung verfasst, zieht ein Leser möglicherweise auch Schlüsse auf deine Bildung.

Ein anderer Punkt ist... Texte mit Fehlern lassen sich schlechter lesen. So vielen in deinem Text z.B. ganze Worte, wie etwa ein "ist", welches ich gedanklich einfügen muss. Dadurch wird der Lesefluss gestört, das gilt vor allem auch für fehlende Kommas.
 
@ Marguth, des Weiteren ist es unabdingbar eine Sprache gut zu beherrschen, wenn man verstanden werden will. Denn gerade "seine Gedanken einem anderem zugänglich machen" ist eben nicht so leicht. Ich stelle immer wieder fest, dass ich dabei auch große Probleme habe, wenn es um komplexere Themen geht (Politik, Philosophie, Wissenschaft -> Physik - Quantenmechanische Modelle) und häufig das Gefühl habe missverstanden zu werden, was eben daran liegt, dass man sich wahrscheinlich zu unklar ausdrückt.

@ alacorn75 danke für den Link. Der beurteilt die Thematik doch sehr gut auch der Vergleich der Zahlen zu den älteren Jahrgängen, in denen deutlich wird, dass sich die Analphabetisierungsrate über die Jahre quasi nicht verändert hat (im Gegenteil, sie sogar ein wenig gesunken). Auch sollte man sich mal den Hans Zehetmair genauer unter die Lupe nehmen. Der hat nämlich auch nicht mehr alle Tassen im Schrank...
 
Zuletzt bearbeitet:
@alacorn75: der mann bringt's auf den punkt!
danke für den Link. das liest sich auch sehr schön :D
 
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