News Sprachwissenschaftler: Twitter bedroht deutsche Sprache

Madden. schrieb:
Fazit: <2-6% - und keine 15 oder gar 20!

Dem stimme ich ganz klar zu, ohne verlässliche und repräsentative Daten ist eine solche Zahl nicht zu gebrauchen und erscheint durchaus zu hoch. Es sei denn, seit der Erhebung der von dir angeführten PISA-Daten wurde der angeprangerte Sprachverfall extrem beschleunigt und liegt jetzt ganz aktuell auf einem so hohen Niveau, aber selbst dann wäre ein Beleg wichtig!

Madden. schrieb:
Fazit: Nur 7% der Jugendlichen nutzen Twitter überhaupt, und von denen wahrscheinlich grob zwei Drittel seltener als 1x pro Monat. Die meisten Nutzer sind hoch gebildet. Wer auf Basis dieser Datenlage ernsthaft behauptet, Twitter würde in Deutschland ein ernsthaftes Problem für die Sprache darstellen, hat imho nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Ich glaube du verkennst, dass Twitter nur als ein Beispiel, stellvertretend für diverse moderne Kommunikationsformen angeführt wurde. Ich lese den Text zumindest nicht so, dass Twitter als Solches kritisiert wird.
Natürlich bringt das ein sehr altes Problem der Interviewführung wieder auf:
Wie genau war der ursprüngliche Wortlaut, sowohl des Fragenden, als auch des Antwortenden, sind die Fragen mit ausreichend Zeit vorab eingereicht worden um entsprechend fundierte Aussagen treffen zu können, oder waren es spontane und vielleicht nicht bis ins letzte Detail ausformulierte Antworten, ...
Oder wurden Antworten im Nachhinein verkürzt wiedergegeben und somit (beabsichtigt oder nicht) in eine Richtung gelenkt? Es wäre nicht das erste Mal, dass einem Menschen so das Wort im Munde umgedreht wird oder ein mit einer Meinung vorbehafteter Redakteur jemanden so als "Buhmann" abstempelt...

Jeder, der schon mal Interviews geführt hat kennt solche Probleme und weiß, dass Manches anders aufgefasst wird als es eigentlich gemeint war.
Ich zumindest sehe nicht die Hauptkritik an Twitter.

Ich sehe die Hauptkritik einfach an verkürzter Schreibweise, wo diese auch immer vorkommen mag.

Und in diesem Sinn kann ich dem Interviewten auch nur zustimmen.

NACHTRAG: Du bist natürlich nicht der Einzige, der diesen "Bericht" (falls das mit seriöser Berichterstattung noch viel zu tun hat - ich muss hier auch mal CB kritisieren!) so interpretiert, die Überschrift ist ja schon in diese Richtung deutend und wird der Thematik damit eventuell nicht ganz gerecht. Sie verleitet den Leser zu übereifriger Fixierung auf Twitter wobei das im Interview vielleicht nur sehr nebensächlich war.
 
Zuletzt bearbeitet:
UnitedUniverse schrieb:
Ich sag nur learning by doing und das nicht erst wenn es schon zu spät ist, sondern schon in der grundschule und ab der 5. - 6. klasse wird dann nur noch literatur durchgewälzt... ;)

Es geht hier nicht darum, aus allen sprachwissenschaftler zu machen, die alle grammatikregeln benennen und disskutieren können, so wie es in der schule unnötigerweise beigebracht wird. Es geht darum vernünftige, ausgegliederte sätze zustande zu bringen und das kann man lernen indem man sich durch halbwegs niveauvolle literatur liest. Ich schätze mal selbst bushidos autobiografie wird zu 90% amtsdeutsch verwenden ;) da ist ja dann auch was für den "bushaltestellengammler" von heute was dabei.... (und schon wieder ein neues wort :D )
Um eine Sprache sprechen zu können muss man aber grundsätzliche Grammatikregeln und Sprachstrukturen kennen. In der 5. und 6. Klasse wird man sicher nicht zum Sprachwissenschaftler gemacht. Eher wird einem da der Feinschliff für eine gehobene Deutsche Sprache verpasst. Ich stimme dir zu, tlw. ist der Deutschunterricht recht sinnlos (mMn. muss man nicht unbedingt Kabale und Liebe, Tauben im Gras, Die Leiden und sonstwas gelesen haben, wobei ich es auch nicht so unmenschlich fand wie einige es gerne darstellen).

Aber für ein wirkliches Beherrschen einer Sache (egal was) ist eine gute Mischung aus Theorie und Praxis erforderlich. So ist es beim Fahren lernen, beim Fotografieren, in der Mathematik, Physik einfach überall. Bei einer Sprache muss man daher sowohl grammatische Zusammenhänge kennen als auch selber viel Lesen und Schreiben. Das eine kann nicht ohne das andere.

Deshalb denke ich das wenigstens bis Klasse 9 / 10 der Deutschunterricht so wie er ist ganz in Ordnung ist. Jedenfalls finde ich, dass da keine grundlegende strukturelle Überarbeitung notwendig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Verfall der deutschen Sprache wurde bereits vor Jahrhunderten von besorgten Intellektuellen beklagt, das ist nichts Neues...
Sprache ist niemals statisch, sie ist ein lebender Organismus, der sich ständig fortentwickelt - daran konnte noch niemals eine Aktion zur "Sprachrettung" etwas ändern.

Beklagenswert wäre höchstens, wenn durch einen weiteren Verfall des deutschen Schulsystems irgendwann auch die intelligenteren Kinder und Jugendlichen die Sprache nicht mehr richtig beherrschen.
Dass dagegen die intellektuelle Unterschicht ihre Muttersprache nicht ausreichend beherrscht, dürfte wohl auch nichts Neues sein...
 
Da finde ich die Bedrohung der deutschen Sprache durch die mangelhaften Deutschkenntnisse vieler ausländischer Jugendlicher wesentlich größer...
Sätze wie "Heute Abend geh isch Disco" sind gleichermaßen als Fetzenliteratur zu bezeichnen, wenn ganze Worte aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit weggelassen werden. Und diese Art von Sprachgebrauch färbt auch auf z.B. Klassenkameraden mit korrektem deutschen Sprachgebrauch ab.

Das ist eine Tatsache die leider viel zu selten ausgesprochen wird - Man könnte ja in die braune Ecke gestellt werden :rolleyes:
 
k!su schrieb:
Da finde ich die Bedrohung der deutschen Sprache durch die mangelhaften Deutschkenntnisse vieler ausländischer Jugendlicher wesentlich größer...
Sätze wie "Heute Abend geh isch Disco" sind gleichermaßen als Fetzenliteratur zu bezeichnen, wenn ganze Worte aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit weggelassen werden. Und diese Art von Sprachgebrauch färbt auch auf z.B. Klassenkameraden mit korrektem deutschen Sprachgebrauch ab.

Das ist eine Tatsache die leider viel zu selten ausgesprochen wird - Man könnte ja in die braune Ecke gestellt werden :rolleyes:

Sehe ich genau so. Die paar Anglizismen oder Abkürzungen werden der Sprache nicht schaden. Aber diese "Kanak Sprak" hingegen färbt leider sehr ab, genau das bekam ich auch in den Chemiearbeiten einer neunten Realschulklasse zu lesen. Von Deutschern Schülern wohl gemerkt. Das ist schon sehr erschütternd.
Die Leute, von denen diese sprachliche Abart hingegen kommt beherrschen weder ihre Muttersprache noch Deutsch, sprich in ihren Heimatländern werden die wie hier enorme Verständigungsprobleme bekommen. Ordentliches Englisch werden die dadurch natürlich auch kaum mehr erlernen (oder eine andere Fremdsprache), so dass die Menschen im Extremfall überall auf eine gewisse Art fremd bleiben werden.
 
da muss ich aber sehr widersprechen. niemand bedroht die deutsche sprache (wenn überhaupt) so sehr, wie die deutschen selbst. cih bin vor über 30 jahren mit meinen eltern nach deutshland gekommen und was mir und meinen eltern während meiner schulzeit heir aufgefallen ist, dass deutsche ihre sprache im vergleich zu den meisten anderen ländern wesentlich schlechter korrekt beherrschen.

auch diverse studien inklusive der pisa studie haben in den letzten jahrzenten immer wieder gezeigt, dass das schulniveau in deutschland in manchen bereichen unter dem europäischen durchschnitt liegt. gehoben wurde dies mittlerweile weniger durch verbessrung hier zu lande als vielmehr durch die chaotischen zustände in vielen ostblockländern (politisch bedingt), welche erheblich zum schulischen verfall beitragen und damit den europäischen durchschnitt gesenkt haben.

einer deutschen studie zufolge, die ich vor ca 15 jahren gelesen hatte, hatten 30% der detuschen schulabgänger erhebliche schwierigkeiten beim schreiben der deutschen sprache. so was gab is in kaum einem anderen land in europa.
 
Dese schrieb:
einer deutschen studie zufolge, die ich vor ca 15 jahren gelesen hatte, hatten 30% der detuschen schulabgänger erhebliche schwierigkeiten beim schreiben der deutschen sprache. so was gab is in kaum einem anderen land in europa.

Ist halt auch die Frage, wie man den Vergleich ansetzt. Angenommen, in England und Deutschland sind die Schüler im Schnitt gleich intelligent und auch deren Prüfungsniveau liegt auf unserem, wer wird in einem Muttersprachtest besser abschneiden.

Ich sage ganz klar: die Engländer. Weil die Sprache wesentlich leichter zu beherrschen ist als Deutsch.

Zunächst einmal müsste man wissen, über welche Schularten sich die Studieerstreckte, in welchen Bundesländern und was genau geprüft wurde.

Wobei dein Kommentar mein Argument auch nicht widerlegt. 1996 gab es ebenfalls schon genug Kinder von Gastarbeitern an unseren Schulen. Daher wären wie gesagt die Eckdaten der Studie relevant.
 
die engländer waren in der studie ebenfalls nicht sonderlich hoch angesiedelt. die topplätze belegten einige ostblockstaaten.

aber du hast natürlich recht, dass die eckdaten der studie wichtig sind. ich hab ja hier genau so wie du auch nur kurz angeschnitten. jedoch, meine persönliche erfahrung war an einer schule, die weit überwiegend nur deutsche als schüler hatte, zudem ein gymnasium mit dem ruf eines höheres bildungsniveau.
ausserdem bezieht sich meine erfahrung nicht nur auf schüler. generell ist mein eindruck und der meiner eltern etc., dass ganz allgemein deutsche ihre sprache wesentlich schlechter beherschen, als z.b. die menschen aus meinem heimatland (im schnitt).

und bzgl. der studie: natürlich gab es auch zu der zeit gastarbeiterkinder. aber wir reden hier von einer extremen minderheit. das als erklärung für das unterdurchschnittliche (europäische) niveau der sprachkenntnisse in diesem land ist doch etwas dünn.
 
neo-bahamuth schrieb:
...Ich sage ganz klar: die Engländer. Weil die Sprache wesentlich leichter zu beherrschen ist als Deutsch.....

Das halte ich aus Sicht eines Muttersprachlers für irrelevant. So gesehen müssten Leute, deren Muttersprache Japanisch, Chinesisch, Ungarisch, Finnisch oder eine der anderen sehr schweren Sprachen automatisch schlechter abschneiden als die Deutschen, weil deren Muttersprache noch schwerer zu erlernen ist. Sie schneiden aber nicht schlechter ab, es liegt nicht an der Schwierigkeit einer Sprache, sondern am Schulsystem selbst. Und unseres ist zu lasch, jedes Bundesland hat seinen Schulplan und Prüfungen und die Schüler richtig ranzunehmen traut sich auch keine Schule mehr, es wird ein Kuschelkurs geführt mit praxisfremden Unterricht.
 
Wobei ich auch oft im Web feststelle, dass viele Amerikaner (vielleicht auch Briten?) ihre Rechtschreibung schlecht beherrschen.
Das äußert sich darin, dass Wörter oft so geschrieben werden, wie man sie spricht - was aber im Englischen oft nicht der korrekten Rechtschreibung entspricht.

Dass das deutsche Schulsystem im weltweiten Vergleich hinterherhinkt, ist trotzdem keine Neuigkeit. Das liegt meiner Meinung nach unter anderem daran, dass in Deutschland der Lehrerberuf nicht sehr angesehen ist, und man jeden als Lehrer einstellt, der halbwegs ein geisteswissenschaftliches Studium zu Ende gebracht hat.
Pädagogische Fähigkeiten werden nicht vermittelt und auch nicht verlangt, somit gibt es an den Schulen nur vereinzelt ein paar Lehrer, die auch wirklich als Lehrer taugen.

Da hilft nur: mehr Geld für Bildung ausgeben und das pädagogische Konzept der Schule neu überdenken. Dann müsste man sich auch nicht mehr um die Gefährdung der Sprache durch Twitter sorgen...
 
Ich komme von einem bayrischen Gymnasium, hab da 2001 mein Abi gemacht und kann deine Aussage daher überhaupt nicht nachvollziehen. Bei uns wurde in jedem Fach auch in den Steigreifaufgaben und Prüfungen penibel auf korrektes Deutsch geachtet. Es herrschte auch ein hohes sprachliches Niveau.
Ich müsste die Schule bei Gelegenheit wieder besuchen und nachforschen, was sich in der Zeit geändert hat.
 
etheReal schrieb:
...Das liegt meiner Meinung nach unter anderem daran, dass in Deutschland der Lehrerberuf nicht sehr angesehen ist, und man jeden als Lehrer einstellt, der halbwegs ein geisteswissenschaftliches Studium zu Ende gebracht hat.
Pädagogische Fähigkeiten werden nicht vermittelt und auch nicht verlangt, somit gibt es an den Schulen nur vereinzelt ein paar Lehrer, die auch wirklich als Lehrer taugen...

Dann versuche bitte Lehrer zu werden an einer Real- oder Hauptschule oder sogar Gymnasium. Du musst immer noch ein Studium auf Lehramt nachweisen, ohne wird dich keine Schule einstellen. Ich kenne aus meinem Umfeld keine Schule, an der die Kids von Nicht-Lehrern unterrichtet werden.
 
Fu Manchu schrieb:
Sie schneiden aber nicht schlechter ab, es liegt nicht an der Schwierigkeit einer Sprache, sondern am Schulsystem selbst. Und unseres ist zu lasch, jedes Bundesland hat seinen Schulplan und Prüfungen und die Schüler richtig ranzunehmen traut sich auch keine Schule mehr, es wird ein Kuschelkurs geführt mit praxisfremden Unterricht.

Schon klar, daher hab ich auch extra nur Englisch gewählt, die einzige Sprache, die betrunken am besten gesprochen wird :D

Dennoch muss gerade bei den asiatischen Sprachen für die Schriftsprache in der Schule ein höherer Aufwand betrieben werden als bei uns. In Japan wird dafür sehr viel Unterrichtszeit verwendet, dafür in Englisch weniger als bei uns.

Somit müssten wir zumindest in Englisch wiederum besser abschneiden.

Aber generell stimme ich Dir in dem Punkt zu, dass unser Schulsystem zu lasch ist. Ich weiß nicht, wie es inzwischen um das süddeutsche Prüdungsniveau bestellt ist. Zu meiner Zeit wurde aber ein Abitur in Bayern noch wesentlich höher angesehen als ein in Berlin Abgelegtes. Aber bevor andere Länder das Niveau anheben, wird es eher auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduziert.

Fu Manchu schrieb:
Dann versuche bitte Lehrer zu werden an einer Real- oder Hauptschule oder sogar Gymnasium. Du musst immer noch ein Studium auf Lehramt nachweisen, ohne wird dich keine Schule einstellen. Ich kenne aus meinem Umfeld keine Schule, an der die Kids von Nicht-Lehrern unterrichtet werden.

Mein Mathelehrer am Gymnasium damals war Diplom-Physiker, hatte aber (das hat man deutlich gemerkt) wenig bis gar keine didaktische Ausbildung.
 
@neo-bahamuth:
natürlich nicht. bayern lag und liegt so weit ich weis deutlich über dem bundesdurchschnitt in deisem punkt. ich rede hier aber nicht von bayern alleine sondern von ganz deutschland.
die bayern sind nicht die einzigen detuschen in diesem land.

ausserdem, welche vergleiche hast du denn bitte schön. woher willst du wissen, wie gut andere ausländer ihre sprache können im vergleich zu z.b. dir? deine aussage von einem hohen niveau auf deiner schule ist rel. belanglos ohne einen vergleich zu den niveaus in anderen ländern, zumal wir hier nicht nur von einer eingschränkten region reden sondern vom ganzen land ;)
 
Dese schrieb:
da muss ich aber sehr widersprechen. niemand bedroht die deutsche sprache (wenn überhaupt) so sehr, wie die deutschen selbst.
Du bist aber auch gut dabei. Zumindest wenn man sich den Rest Deines Beitrages auch noch zu Gemüte führt. Und Du willst hier über das Unvermögen Deiner Mitmenschen hinsichtlich ihrer Sprachkenntnisse urteilen? Aha. Ja, gut, kannst Du machen, wir leben in einem freien Land.
Ein nicht unerheblicher Teil unserer Bildungsprobleme ist übrigens auch direkt oder indirekt durch Migrantenkinder verursacht. Und die Diskussion ob Herkunft oder soziales Umfeld hier ausschlaggebender ist fange ich hier gar nicht erst an, da der Großteil von Migrantenfamilien auch in einem sozial total verlotterten Umfeld leben.
So, jetzt ist es raus, muss ich mich jetzt ins braune Eck stellen?

@neo-bahamuth:
Das gibt es sogar schriftlich. Die Methodik ist generell anzugreifen, da auch frei formulierte Texte bewertet werden. Hier gibt es einfach Sprachen und sogar Regionen (es stimmt z.B. das Norddeutsche generell knapper formulieren als Mitteldeutsche), die bei solchen Tests im Vorteil sind. Lange Einleitungstexte für Matheaufgaben? Was soll der Quatsch?

Intelligenz und Bildung lassen sich einfach schwer beurteilen, es hat z.B. auch immer was mit dem Faktor Lust zu tun. Bei PISA werden 15-Jährige getestet. Ja Hallo?!? Weil die ja auch immer so aufopfernd und enthusiastisch an alles herangehen was mit Schule zu tun hat. Waren die Leute, die sich solch einen Schmarrn ausdenken nie selbst mal 15?!?

Gruß FatFire

Edit:
Fu Manchu schrieb:
Ich kenne aus meinem Umfeld keine Schule, an der die Kids von Nicht-Lehrern unterrichtet werden.
Doch, das gibt es. Ein lokales Gymnasium hat auf Grund Lehrermangels vor einigen Jahren sogar Studenten meiner damaligen Fachhochschule "rekrutiert" um Fehlplätze in Mathematik und Physik zu stopfen. Offiziell wurde das zwar nicht als Unterricht, sondern Fördermaßnahme bezeichnet, war aber de Facto mit Noten und allem drum und dran regulärer Unterricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
^^
das ist dann übel, Studenten sind doch meist selbst noch grün hinter den Ohren :(
 
FatFire schrieb:
Du bist aber auch gut dabei. Zumindest wenn man sich den Rest Deines Beitrages auch noch zu Gemüte führt. Und Du willst hier über das Unvermögen Deiner Mitmenschen hinsichtlich ihrer Sprachkenntnisse urteilen?
bitte nicht so ignorant. ich/wir reden hier über die qualitativen unterschiede in verschiedenen ländern die EIGENE MUTTERSPRACHE zubeherrschen.

1. ist deutsch nicht meine muttersprache und
2. vertrete ich die aufassung mir beim schreiben in einem forum wesentlich weniger mühe geben zu müssen. das magst du anders sehen, aber daraus zu schließen, ich könnte nicht besser schreiben, wenn ich wollte ist falsch. aber es auch gar nicht das thema.
3. wenn du so willst belege ich damit die aussage der schlechten schule hier: ich hab deutsch hier gelernt ;) and einem sehr guten gymnasium mit weit überwiegend deutschen.
Aha. Ja, gut, kannst Du machen, wir leben in einem freien Land.
Ein nicht unerheblicher Teil unserer Bildungsprobleme ist übrigens auch direkt oder indirekt durch Migrantenkinder verursacht.
und diese behauptung gründet sich auf was?
interessanterweise schneidet deutschland in vielen fragen der bildung schlechter ab als die viele der länder aus denen diese migranten kommen. zu mindest vor einigen jahren (wie ich oben erklärte).

Und die Diskussion ob Herkunft oder soziales Umfeld hier ausschlaggebender ist fange ich hier gar nicht erst an, da der Großteil von Migrantenfamilien auch in einem sozial total verlotterten Umfeld leben.
So, jetzt ist es raus, muss ich mich jetzt ins braune Eck stellen?
nein, wieso denn. ich kann bei deinen aussagen nichts rassistisches finden. bestenfalls ein gewisses maß an vorurteilen gegenüber ausländern, was aber zum einen verständlich ist und zum anderen in jedem land dieser welt vorkommt.

ich will hier noch einma deutlich machen wovon wir hier reden:
wir reden nicht um allgemeine problematiken bzgl. migranten. wir reden von dem einfluss auf die deutsche sprache.
und ich antwortete zum subthema wer maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass im deutschen durchschnitt die deutsche sprache schelchter beherrst wird als die jeweilige landessprache in anderen ländern.
Ergänzung ()

FatFire schrieb:
Doch, das gibt es. Ein lokales Gymnasium hat auf Grund Lehrermangels vor einigen Jahren sogar Studenten meiner damaligen Fachhochschule "rekrutiert" um Fehlplätze in Mathematik und Physik zu stopfen. Offiziell wurde das zwar nicht als Unterricht, sondern Fördermaßnahme bezeichnet, war aber de Facto mit Noten und allem drum und dran regulärer Unterricht.

wenn sie mathe und physik studenten genommen haben, die mindestens das vordiplom/bachelor hatten (keine lehramtstudenten), dann sind sie fachlich jedem lehrer der nur ein lehramtstudium hintersich hat um welten überlegen!
 
Dese schrieb:
bitte nicht so ignorant. ich/wir reden hier über die qualitativen unterschiede in verschiedenen ländern die EIGENE MUTTERSPRACHE zubeherrschen.
Ich nehme mir nicht raus zu beurteilen wie gut Du Deine Muttersprache beherrschst, noch würde ich mich das in irgendwelchen anderen nicht deutschsprachigen Ländern trauen. Ich muss Dir in dem Punkt zustimmen, dass viele Deutsche ihrer eigenen Muttersprache nicht richtig mächtig sind. Aber ich bin mir nicht sicher, dass Du die nötige Kompetenz aufweist, dies länderübergreifend beurteilen zu können. Ich habe diese Kompetenz jedenfalls nicht und traue dies auch nur wenigen Menschen zu.

Dese schrieb:
2. vertrete ich die aufassung mir beim schreiben in einem forum wesentlich weniger mühe geben zu müssen. das magst du anders sehen, aber daraus zu schließen, ich könnte nicht besser schreiben, wenn ich wollte ist falsch. aber es auch gar nicht das thema.
Doch, genau das ist ausnahmsweise das Thema, da es nicht nur um Twitter als einzelne Untermenge, sondern die Verrohung der deutschen Sprache im Internet allgemein geht. Aber ich bescheinige Dir hier jetzt doch mal eine deutsche Sprache auf sehr gutem Niveau, nur Deinen Eröffnungsbeitrag empfand ich als unter aller Sau. Ich ging aber ehrlich gesagt dabei auch von einem verblödeten und stinkfaulen Deutschen aus :D

Dese schrieb:
und diese behauptung gründet sich auf was?
interessanterweise schneidet deutschland in vielen fragen der bildung schlechter ab als die viele der länder aus denen diese migranten kommen. zu mindest vor einigen jahren (wie ich oben erklärte).
Ich glaube auch nicht, dass es ein generelles Problem der Kulturen in ihren eigenen vier Wänden (sprich in ihren eigenen Ländern) ist. Ein rumänischer Schüler in Rumänien wird potentiell genauso engagiert und intelligent sein wie ein deutsches Kind in einer deutschen Schule. Aber dort hat es eben auch nicht mit sozialer Ausgrenzung, Sprachbarrieren und Vorurteilen zu kämpfen. Und das wir in Deutschland mehr mit ausländischen Immigranten zu kämpfen haben als Rumänien mit unmotivierten deutschen Immigranten dürfte wohl klar sein.

Dese schrieb:
nein, wieso denn. ich kann bei deinen aussagen nichts rassistisches finden. bestenfalls ein gewisses maß an vorurteilen gegenüber ausländern
Kein generelles Vorurteil gegenüber bestimmten Kulturkreisen, sondern nur logische Überlegungen die in der Natur des Menschen begründet sind. Wenn ein Deutscher z.B. in die Türkei zieht, dann macht er das normalerweise nicht weil er hier verfolgt wird oder die Lebensbedingungen Scheiße sind, sondern weil er von dem Land und/oder der Kultur fasziniert ist, also generell schon integrationswillig ist. Zudem ist er auch kein Faulpelz, denn so ein Schritt ist mit ordentlich Arbeit verbunden. Die "faulen" Deutschen raffen sich nicht auf und bleiben einfach hier, warum sollte die Made vom Speck in den Dreck wechseln? (hier muss ich einschieben, dass ich den Iran keineswegs als Drecksland ansehe, aber ich denke, das Leben für einen Deutschen in Deutschland ist geradezu paradiesisch im Vergleich zum Auswandern in den Iran).
Umgekehrt kommen die meisten Einwanderer nach Deutschland, weil es hier einfach besser sein soll als zu Hause. Wir ziehen also eher die Faulen, nicht integrationswilligen an, die es unter den eventuell widrigen Umständen in ihren eigenen Ländern nicht mehr aushalten und es dort auch nicht ändern wollen. Das ist die Natur des Menschen. Hautfarben-, länder- und religionsübergreifend. Wer sich rein denkt, wird mir da wohl zustimmen.

Dese schrieb:
wenn sie mathe und physik studenten genommen haben, die mindestens das vordiplom/bachelor hatten (keine lehramtstudenten), dann sind sie fachlich jedem lehrer der nur ein lehramtstudium hintersich hat um welten überlegen!
Es waren schon Studenten mit abgeschlossenem Bachelor, aber eigentlich fachfremd, also kein explizites Mathe- oder Physikstudium. Ich neige allerdings auch dazu Dir zuzustimmen, dass das nicht unbedingt die schlechteste Wahl ist. Ich denke generell, wer Pädagogik studiert hat nicht alle Latten am Zaun und ich sehe dann auch immer gleich Klassenzimmer mit Stehpulten für die Zappelphilippe und einer Kuschelecke für die genervten Kinderchen, die man bloß nicht mit Leistungsdenken konfrontieren sollte.

Die Gesellschaft hat jahrelang versucht Kinder auf das Niveau von Erwachsenen zu erheben, in denen ihnen immer mehr Mitspracherechte und Respekt eingeräumt wurde, auf der anderen Seite entziehen wir ihnen die Verantwortung über ihr Leben, indem wir total gesellschaftsfremd versuchen den Leistungsgedanken in den Schulen zu untergraben. Jetzt wundern wir uns, dass regelmäßig Jugendliche alte Menschen vertrimmen und zu blöd zum Arbeiten sind.

Na toll, jetzt hab ich mich heiß geredet.

Gruß FatFire
 
@FatFire: öhm, ich habe doch gar nicht selbst dieses urteil länderübergreifend gefällt. ich sprach zum einen von meiner erfahrung (und die meiner eltern) bezüglich meines herkunftslandes udn deutschland, erfahrung über mehr als 30 Jahre hinweg.
und dann hab ich mich auf diverse mittlerweile alte studien dazu berufen.

wenn du diese als nachweis möchtest, dann kann ich leider damit nicht dienen. ich hab hier wie andere halt meine meinung dazu kund getan.

ansonsten, ohne auf details eingehen zu wollen denke ich, wir haben durch aus einige gemeinsamkeiten bzgl. unserer ansichten. anderes ist sicherlich auch eine definitionsfrage (verrottung der sprache).

mir persönlich ging es nur um zwei dinge:
1. ich und interessanterweise viele andere mir bekannte ausländer haben schon seit jahrzehnten den starken eindruck, dass deutsche im allgemeinen ihre sprache etwas weniger beherrschen als es in vielen anderen ländern der fall ist. natürlich nicht in allen und ich will hier auch nicht von riesigen unterschieden reden.

2. ich halte die aussage bzgl. der verottung der deutschen sprache, insbedondere die angebliche ursache immigranten, für mehr als nur übertrieben.

aber ob ich damit recht habe.... wer weiß ;)
hauptsache die meinungen dazu führen nicht zu einer bewertung der menschen als solche.
 
Fu Manchu schrieb:
Ich kenne aus meinem Umfeld keine Schule, an der die Kids von Nicht-Lehrern unterrichtet werden.
Dann Google mal nach Seiteneinsteigern oder Vertretungslehrern. Da kann sich jeder bewerben.
Ich hab es selbst erlebt. In einem Jahr hatte ich in der 11 in Chemie eine Lehrerin die aus der Industrie kam. Wir haben praktisch nur Folien abgeschrieben, Versuche gab es fast gar nicht. Der ganze Kurs stand 1 und 2 weil sie Angst vor den Schülern hatte (hatte ich zumindest das Gefühl). Einmal wollte sie Alkohol destilieren und hat ein paar Schüler zum nächsten Netto Wein kaufen geschickt. Kamen natürlich nur leere Flaschen in der Schule an, Strafe gabs aber nicht. Stattdessen wurde einfach die nächste Folie aufgelegt.

Seiteneinsteiger müssen aber nicht grundsätzlich schlecht sein. Ein anderer Chemielehrer bei uns kommt auch aus der Industrie und ist seit Jahren der einzige der LK's macht. Ich hatte ihn im GK und es war der beste Unterricht den ich in den 9 Jahren hatte.

Ein weiteres Problem bei den Lehrern ist, dass die Studiengänge immer weiter abgespeckt werden. Meine Mutter hat auf Lehramt Biologie studiert. Da musste sie im Bio Teil dasselbe wie die Dipl. Biologen machen (bzw. halt alles mit denen zusammen). Heute machen die da weniger.

Ein Bekannter von mir macht im Moment den Seiteneinstieg und eine Zusatzquali für die SII. Da sitzen das die Seminarleiter und erzählen, dass Ableiten und Integrieren nicht mehr von Hand erlernt werden muss - selbst im LK. Man hat ja CAS Rechner. Das man damit an der Uni nicht weit kommt etc. bedenkt offenbar niemand. Tja, wie sollen da noch gute Lehrer rauskommen wenn denen nur sowas beigebracht wird.

Aber das beste ist was mein Bruder im Moment erlebt. Er hat einen Student in Mathe (3. Semester) der selber vor 2 Jahren an der Schule Abi gemacht hat. Jetzt Unterrichtet er mit einem Altersabstand von 5 Jahren die Oberstufe. Er lässt abstimmen, ob man Hausaufgaben will. Ableitungen kann er angeblich nur am Whiteboard erklären, deshalb hat man erstmal ein paar Wochen Differenzquotienten gerechnet bis man in diesen einen Raum kam. Und in den Ferien fährt er dann als Leiter bei den Ferienfahrten der örtlichen Gemeinde mit bei denen auch viele seiner Schüler mit sind.
Wie soll da vernünftiger Unterricht entstehen frag ich mich.
 
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