News Sprachwissenschaftler: Twitter bedroht deutsche Sprache

Man muss ja nur einmal hier im Forum ein bisschen lesen um zu sehen, dass dies kein Twitter-Phänomen ist...
Von den ganzen Anglizismen will ich erst überhaupt nicht anfangen... Was verspricht man sich eigentlich davon, in einem deutschen Text Alltagswörter (wie Spiel, nett, toll, und noch viele mehr) durch englische Ausdrücke zu ersetzen? Bei Fachtermini sagt ja keiner was.
Das künstliche "Verenglischen", das erzwungene erfinden von irgendwelche deutsche Artikeln für englische Nomen oder das hineinzwingen von englischen Verben in die (meist sogar falsche) deutsche Grammatik ist einfach schrecklich anzusehen...

Laggy.NET schrieb:
Also ich finde die Sprachenrwicklung nicht bedenklich, denn schließlich dient Sprache hauptsächlich der Informationsübermittlung. Durch dieses Abkürzen und abändern wird die "Datenübermittlung" einfach nur effizienter.
Dazu muss man das Kauderwelsch auch erst einmal verstehen...
 
mapel110 schrieb:
"vollsten" ist kein Deutsches Wort. "Voll" kann man nicht steigern. Steht aber in vielen Arbeitszeugnissen.

Kann auch als versteckter Hinweis gelten. ;)

@topic

Was mir vor allem auf den Senkel geht, sind IMO und dergleichen, weil man A.zu faul oder B.zu dumm ist es in unserer Sprache auszuschreiben.
 
WoW Kinder haben viel mehr Abkürzungen reingebracht als alles andere

Schlimmste ist,das selbst 30+ Leute so schreiben
 
Das ist der Konjunktiv. Erkennt man wenn man den ganzen Satz betrachtet und nicht nur Objekt und Prädikat. Den verwendet man normalerweise in so einer Passage, wenn man nicht von und zu Guttenberg heißt
Na das ist ja peinlich. Ich habe den Text gelesen und am Ende fiel mir dieser Teil in die Augen. Beim überfliegen des Satzes hab ich es dann nicht bemerkt. Wenn da statt "die Jugend" "die Jungendlichen" stünde oder stände (oder auch stehen würde) wäre es falsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laggy.NET schrieb:
Durch dieses Abkürzen und abändern wird die "Datenübermittlung" einfach nur effizienter.

Abkürzungen wurden ja auch dazu erfunden worden um in besonderen Einsatzgebieten wie zum Beispiel im Krieg, wichtige Informationen möglichst schnell weiter zu geben. Es geht da ja auch schließlich um Menschenleben. Schreibt mir aber ein Kunde oder Freund/in ein MfG oder Hdl oder so, dann empfinde ich das als unhöflich. Warum? Weil es der anderen Person nichtmal wichtig ist was sie unter eine Mail schreibt oder den Gruß an sich nicht mehr so wichtig nimmt. Das ist so als würde ich im echten Leben die Begrüßung oder Verabschiedung verkürzen oder gar weglassen.

Dieses Problem empfinde ich als weitaus schlimmer denn die Leute stumpfen dadurch ab, verlernen Dinge wie Höflichkeit etc. Irgendwann sprechen wir uns dann nur noch mit Abkürzungen an und vermeiden komplette Sätze und da ist glaube ich auch der Knackpunkt. Keiner hat Angst vor Abkürzungen sondern vor dem was die Jugend damit macht.
 
Orwells wirkliches Neusprech zeigt sich hier in Funktion. Und Twitter ist da natürlich kein Einzelphänomen, aber wohl die Paradedisziplin.
 
@ Technik-Freak,
da fehlt ein Komma in deiner Signatur zwischen "kann" und "ist".*klugscheiß*

Nach Angaben von Linguisten müssten rund 20 Prozent der 15-Jährigen als Analphabeten bezeichnet werden, sagte Zehetmair.
Ich habe diesen Text aus der Quelle mal schnell kopiert. Auf welche Daten stützen sich die Linguisten?
 
Dem kann ich nur zustimmen.

Auch hier in Computerbase gibt es einige
- die alle Wörter kleinschreiben
- keine Kommas und Punkte verwenden
- übertrieben oft Abkürzungen benutzen
- deren Grammatik und Rechtschreibung einfach nur furchtbar ist
 
Ich finde die Entwicklung der deutschen Sprache auch sehr bedenklich.Einerseits mag ich die modernen Medien,andererseits zeigt sich leider auch,das manche Jugendliche immer mehr dadurch verblöden.Und nicht nur Jugendliche.Auch ältere Generationen,die nur noch vor dem Fernsehr verweilen,zeigen deutlich geistige und sprachliche Verfallserscheinungen.Ich gebe zu,das auch ich kein Meister der deutschen Rechtschreibung und Sprache bin,aber ich habe noch gelernt,mich in ganzen Sätzen auch über das Internet auszudrücken.Ich finde es schlimm,wenn man statt ok nur noch "k" schreibt.Das ganze resultiert aus einer Bequemlichkeit oder auch Faulheit heraus oder auch deswegen,weil man keine zu lange SMS schreiben will.

Ich erwische mich selber dabei,wie ich immer öfter (39 Jahre) wenn ich mit etwas jüngeren Freunden über Skype oder Steam chatte manche Abkürzungen schon hinterfragen muss,da ich einfach noch die gute alte deutsche Rechtschrift mit scharfem "ß" gelernt habe.

Man wird sich als älterer Mensch eines Tages immer schwerer tun,zu verstehen was Jugendliche gerade sprechen oder mit ihrer Schreibweise einem sagen wollen.

Die geistige Hirnschmelze hat schon längst begonnen,nur ist es vielen nicht bewusst.
 
Sgt.Slaughter schrieb:
wenn man statt ok nur noch "k" schreibt.

Wie wäre es mit okay statt ok statt k

Manche Abkürzungen sind uns so geläufig das sie nicht mal auffallen :D Ich hoffe mal das okay nicht auch noch eine Abkürzung ist ;)
 
Ziemlich viel Wind um nix.
Zufälligerweise habe ich Linguistik studiert und das sich alle Sprachen wandeln ist vollkommen normal. Abkürzungen und Veränderungen in den Rechtschreibregeln sind auch natürliche Phänomene und erklären sich als Sprachökonomie, auch dies ist in alle Sprachen, nicht nur im Deutschen zu finden. Vielleicht ändert sich momentan im Deutschen manches mehr offensichtlich für die Menschen, sonst kann ich mir nicht erklären, warum immer darauf rumgehackt wird. Man schaue nur paar hundert Jahre in die Vergangenheit indo-europäischer Sprachen und solle sagen da habe sich nicht viel verändert, nur ausgerechnet jetzt verändere sich viel :rolleyes: Ziemlich haltlos, da auch noch von "Schuld" irgendwelcher Medien zu reden ;)
Zehetmair ist für mich auch kein Sprachwissenschaftler, nur weil er einmal Germanistik studiert hat. Rechtschreibung ist für eine Sprachentwicklung sowieso nur von sekundärer Bedeutung und eher ein konventioneller Versuch Sprachen zu erklären. Die gesprochene Sprache ist im primären Fokus und hat viel mehr Einfluss auf eine aktuelle Sprachentwicklung als die geschriebene Sprache. Zehetmair sollte lieber mal ein aktuelles Buch lesen und nicht so einen Stumpfsinn wie "Sprachverfall" verbreiten.


Grüße
 
Die Aussage der Herren zeugt einzig und alleine von "Hilfe, ich bin zu alt um bei der Sprachentwickung mitzukommen. Darum stellen wir sie einfach mal als schlecht hin."

Deutsch gibt es vermutlich seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr. Wörter wie Nase, Dame, Literatur, Thema usw. sind keine urdeutschen Wörter, sondern stammen aus Sprachen wie Latein, Französisch sowie (Alt)Griechisch. Wenn man nun anfängt sich darüber aufzuregen das Sprache sich nunmal entwickelt, dann ist man selbst schlicht zu faul diese Änderungen mitzuverfolgen.

Die wirtschaftliche Globalisierung wird nunmal dazu führen das sich Sprachen immer mehr aneinander angleichen bis sie völlig verschmelzen und das ist weder schlecht noch wäre es etwas neues.

Kleiner Tipp:
http://www.enzyklo.de/ - Hier kann man ganz gut nach Wörtern suchen und sieht dann meist auch den Wortusrprung.
 
Der Gedanke, die deutsche Sprache wäre aufgrund von [xxx] plötzlich am Ende kommt alle Jahre wieder (wie das ...-Kind...)
Jetztendlich halte ich das für Unsinn. Bloß weil Sprache und Sprachgebrauch sich ändern / wandeln, ist die Deutsche Sprache noch lange nicht überflüssig.

Als schwerwiegender anzusehen sind diejenigen, die mit richtiger Rechtschreibung nicht mehr klarkommen bis zu dem Punkt, wo diese als Analphabeten zählen. Das ist schon verdammt traurig.

DAASSI schrieb:
So ist es leider.... Irgendwer hat das Image der deutschen Sprache demoliert und jetzt fühlen sich alle "cool" englische Wörter zu benutzen.... Immer dieses blablabla der Film/ das Spiel ist doch in Englisch viel besser blablabla. Dummes Gelaber"

Alles andere als dummes Gelaber.
Vor allem Bücher aber auch Filme sind in der Originalsprache (oftmals halt Englisch) deutlich besser als der Übersetzung aus mehreren Gründen:
1) Wortwitze und Wortwahl können oftmals nicht oder nur sehr schwer übersetzt werden
2) Übersetzer sind sowieso oftmals nicht so gut darin, den Schreibstil des Authors beizuhalten
3) in Filmen oder Spielen kommen dazu dann noch unpassende / schlechte Synchronsprecher
 
Seppuku schrieb:
Von den ganzen Anglizismen will ich erst überhaupt nicht anfangen... Was verspricht man sich eigentlich davon, in einem deutschen Text Alltagswörter (wie Spiel, nett, toll, und noch viele mehr) durch englische Ausdrücke zu ersetzen? Bei Fachtermini sagt ja keiner was.
Das künstliche "Verenglischen", das erzwungene erfinden von irgendwelche deutsche Artikeln für englische Nomen oder das hineinzwingen von englischen Verben in die (meist sogar falsche) deutsche Grammatik ist einfach schrecklich anzusehen...

Das ist ein Punkt, welcher mir auch oft sauer aufstößt. Ich habe sicherlich nichts gegen die englische Sprache. Ich arbeite selbst in einem amerikanischen Unternehmen und Englisch ist die Normalität, aber was in den Medien und im Marketing hier in Deutschland abgeht, nervt gewaltig. Dieser Zwang, überall englische Wörter rein zu pressen ... bestes Beispiel ist "%%%% SALE %%%%"... ein "reduziert" würde da keinem weh tun! Ich glaube aber, dass es bei weitem noch schlimmer wird.
 
TrueAzrael schrieb:
Wörter wie Nase, Dame, Literatur, Thema usw. sind keine urdeutschen Wörter

Ich habe solche Wörter aber 100x lieber als "alta ich schwör". :D
Das sind Dinge, die unsere Sprache voran bringen.

TrueAzrael schrieb:
Die wirtschaftliche Globalisierung wird nunmal dazu führen das sich Sprachen immer mehr aneinander angleichen bis sie völlig verschmelzen und das ist weder schlecht noch wäre es etwas neues.

Bedingt ja, komplett nein.
Dafür sind einige Sprachen zu "anders" und zu kompliziert.


Rickmer schrieb:
Übersetzer sind sowieso oftmals nicht so gut darin, den Schreibstil des Authors beizuhalten

Im englischen Sprachraum gibt es interessanterweise auch gar keinen Übersetzer, sondern nur den "interpreter".
 
Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen etwas nicht wollen, aber können und weder wollen, noch können.
Genau so ist es!

Die Gesellschaft verblödet zunehmend und ich habe den Eindruck, daß das auch ganz genau so gewollt ist, sonst dürften "Teletabbies" & Co. gar nicht erst produziert und schon überhaupt nicht gesendet werden, außer zur Folter vielleicht.
 
Allein der Anfang des Artikels schmerzt, ist Zehetmair doch kein Sprachwissenschaflter, sondern seit bald 50 Jahren (CSU-)Politiker.

Dass seine Position eigentlich auf keiner wissenschaftlichen Schlussfolgerung, wohl aber auf einer mit Stimm- bzw. Sympathiegewinnabsicht beruhen dürfte, sollte nach kurzer Recherche augenscheinlich werden.

Muss eigentlich jede Meldung ungeprüft übernommen werden?
 
WarumAuchNicht schrieb:
Ziemlich haltlos, da auch noch von "Schuld" irgendwelcher Medien zu reden ;)
Twitter forciert den Gebrauch von Abkürzungen.
Und die Medien, hier das "deutsche" Fernsehen, sehe ich da sogar als einen Hauptverantwortlichen. Das fängt schon bei den Sendungstiteln an, siehe "Germanys Next Topmodel", "Voice of Germany" und so weiter; Das ist doch der blanke Hohn.

WarumAuchNicht schrieb:
Zufälligerweise habe ich Linguistik studiert [...]
Zehetmair ist für mich auch kein Sprachwissenschaftler, nur weil er einmal Germanistik studiert hat.
hehe, Eigentor. :p
 
milamber! schrieb:
Ich glaube das Problem ist weniger Twitter, da tummeln sich ja auch viele vermeintlich gebildete Leute mittleren Alters, Stundenten und sonstige Streber.

Schlimmer finde ich die Siktir-Lan-Fraktion, die ich ach so oft in der U-Bahn hinter mir sitzen habe, wo man meint ein paar Jugendliche zu hören, die vor 3 Jahren immigriert sind.
Nur sind es dann tatsächlich diese 15 jährigen deutschen Analphabeten, die vermutlich auch noch stolz darauf sind unter einander keinen ordentlichen Satz bilden zu können - ich schwör, alta.

Ich denke jede Generation hatte Begriffe ihrer Jugend, mit denen ältere nichts anfangen konnten ... aber ich kann mich nicht daran erinnern das wir vor 15 oder 20 Jahren einen fremden Akzent nachgeahmt haben.

Ganz deiner Meinung, dass sind die Deutschen die von unseren Immigranten die Deutsche Sprache adaptieren. Könnte auch heulen wenn ich sie reden höre, auch wenn ich selber kein wörter Akrobat bin.

Was mir an meiner Person aufgefallen ist, dass ich immer mehr dazu neige, Neuigkeiten aus aller welt nur noch stückweise zu lesen, ich habe gar nicht mehr die Geduld mir alles durchzulesen, ganz schlimm.
 
Turican76 schrieb:
WoW Kinder haben viel mehr Abkürzungen reingebracht als alles andere

Schlimmste ist,das selbst 30+ Leute so schreiben

Unterwanderst du absichtlich deine eigene Argumentation um den Punkt zu stärken oder solltest du dir dringendst mal an die eigene Nase packen?
 
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