Standortüberwachung der Kinder?

aid0nex

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Hallo zusammen,

mein Arbeitskollege (Mitte 40) überprüft immer über Family Link die Standorte seiner Kinder, sein ältester Sohn ist dabei schon 15 Jahre alt. Ich finde das etwas bedenklich und habe ihm auch schon mitgeteilt dass der Schuss sehr gehörig nach hinten los gehen kann wenn die Kinder erst einmal volljährig sind. Ich als Anfag zwanzig Jähriger kann da glaube ich besser mit den Kindern mitfühlen als er... Er sieht aber "die Sicherheit der Kinder in solchen Zeiten" als wichtiger an - auch wenn ich nicht weiß, wie er sie aus der Ferne schützen möchte... Wie seht ihr das?

VG
 
Was für eine "Sicherheit der Kinder"?

Wo sind Kinder heute unsicherer als vor 20 Jahren?
 
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Ich hätte meinen Eltern damals was erzählt, wenn die mich 24/7 überwacht hätten und meine Freiheit dadurch stark eingeschränkt hätten. Klar gibt es immer Einzelfälle wo Kindern etwas passiert. Verhindern lässt sich das aber auch mit einer Überwachung nicht. Für mich völlig unbegreiflich und moralisch verwerflich.
 
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Hallo

Damien White schrieb:
Wo sind Kinder heute unsicherer als vor 20 Jahren?
Mir fällt nur eine Sache ein: Abzocke im Internet

Grüße Tomi
 
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Wie kann er sie den schützen, wenn er weiß wo sie sind, er aber nicht vor Ort ist? Frag ihn das mal. Mit Schutz hat das nix zu tun, nur mit Kontrollwahn.
 
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Es ist die vermeintliche Sicherheit, die deinem Arbeitskollegen vorgegaugelt wird. Das ist ja heute das Problem (mMn) mit diesem ganzen Medienhype. Da werden Ängste geschürt oder Dinge beschworen, die man unbedingt machen oder beachten muss. Man kann sich auch verrückt machen lassen.

Mal den eigenen Verstand einschalten ist da leider zu viel verlangt.

Wenn man mit dem ordentlich diskutieren kann, würde ich ihn auch direkt auf den tatsächlichen Nutzen hinweisen. Aber wenn er nicht hören will, kannst eh nix machen.
 
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Mustis schrieb:
Wie kann er sie den schützen, wenn er weiß wo sie sind, er aber nicht vor Ort ist? Frag ihn das mal. Mit Schutz hat das nix zu tun, nur mit Kontrollwahn.
bloß nicht, sonst führt er auch noch kamera- und audio-überwachung ein um genau mitzubekommen was die reden und tun... stasi lässt grüßen :lol:
was ich von überwachung halte? genau gar nichts. helicoptereltern sind eher kontraproduktiv für die entwicklung ihrer kinder.
 
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Einfach machen lassen, die Quittung wird er von seinen Kindern bekommen. Vom 15-jähriger eher früher als später.

Lübke schrieb:
helicoptereltern sind eher kontraproduktiv für die entwicklung ihrer kinder.

Genau so seh ich das auch.
 
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So eine Überwachung zeigt zu allererst mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten seiner Kinder.
 
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Oder mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten der Erziehung seiner Kinder ;)
 
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Ich stell mir auch die Frage was es bringen soll, wenn irgendwas passiert kann man sowieso nicht eingreifen.
 
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Was es bringen soll?

Du weißt immer, an welchen gefährlichen Orten sich deine Kinder gerade rumtreiben ... das sorgt für Sorge/Angst/Panik und am Ende für das Bedrüfnis, die Kinder noch besser zu überwachen.

Angst -> Überachung -> mehr Angst -> mehr Überwachung ... und so weiter.

Den Anbietern der Überwachungsdienstleistungen gefällt das wahrscheinlich sehr gut.


Dabei sollten sich diese Stasi-Eltern mal fragen, was sie selbst als Kinder und Jugendliche von elterlicher Überwachung gehalten hätten ... eventuell fällt ihnen dann auch auf, wie stark das Verhältnis zwischen Beobachtetem und Beobachter darunter leiden kann.

Wenn mich meine Eltern die Kindheit und Jugend hindurch 24/7 überwacht hätten, ich hätte wohl irgendwann begonnen, sie etwas zu hassen.
Es kann aber auch sein, dass ich dann so wenig Probleme mit Überwachung hätte, dass ich auch mit Datenkraken ala NSA, Google und Co kein Problem hätte ...
Was bin ich froh, dass ich in einer etwas anderen Zeit Kind und Jugendlicher gewesen bin ... die Freiheit, die ich erleben durfte, ist in Deutschland heute wahrscheinlich selten (aber sicherlich noch häufiger, als in den USA).

Neulich habe ich einen passenden Aufnäher auf der Jacke eines Punks gesehen.
"Die Freiheit stirbt mit Sicherheit".
 
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Das ganze is halt so n bischen so wie die "TV-Erziehung" in den 80er/90ern.
Man versucht Verantwortung "abzugeben" weil es praktisch ist und beim ein oder anderen vll auch die Nerven beruhigt.
Das is so n bischen so wie "ich geb dem Kind n Handy für Notfälle".
Es gibt in Deutschland keine echten Notfälle, bzw so einsame Orte wo man nicht nen Fußgänger, Tankstellenbesitzer, Autofahrer, Anwohner in einer Notsituation ansprechen könnte, der Hilfe ruft.
O.K der Kleine hat nen "Unfall" und ruft Mutti an.
Wenn Mutti nich grad < 30 min weg wohnt/arbeitet is jeder Krankenwagen/Polizei/Taxi schneller da.
Wenn Mutti nich grad Experte für den Notfall is kann se auch nix machen.
Ist es hilfreich - es schadet zumindest nicht.
Is es notwendig - mMn nein.

Die "gefährlichen Situationen" die einem von den Medien gerne präsentiert werden kann man einfach vermeiden.
Is ja nich so als hätte man damals nich auch als Teenager ordentlich auf Parties gesoffen usw.
Aber man geht halt nich alleine in fremde Wohnungen usw.
Mädels mit "unübersichtlichen" längeren Wegen nach Hause hat Mann damals noch "begleitet" - Ehrensache!
Für den absoluten "Notfall" steckt man den Kindern das notwendige Taxigeld zu!

Auch Kinder haben Rechte bzw Recht auf Privatsphäre!
Wenn man möchte, dass die mit Verantwortung umgehen können muß man ihnen auch die Möglichkeit geben dies zu erlernen/erfahren.
 
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Die Frage ist: Was wollen wir in Zukunft? Das man verhaftet wird, weil man seine Kinder mal eben alleine lässt?
https://eu.delawareonline.com/story...aves-her-children-age-8-and-9-alone/89018310/

Oder so eine hier zur "schlimmsten Mutter" wenden lassen, weil sie auf die fast schon grenzdebile(*) Idee kommt, ein Kind hätte sowas wie Orientierungssinn?
https://www.nysun.com/editorials/why-i-let-my-9-year-old-ride-subway-alone

(*) Achtung Sarkasmus!

Es gab auch noch den Fall einer deutschen Reporterin in den USA, die Besuch vom Jugendamt bekam, weil die Kinder ein paar Meter von zu Hause entfernt alleine auf nem Spielplatz waren, aber den finde ich gerade nicht wieder.

Dann sollte man aber auch mal überlegen, was das im Umkehrschluss heißt, wenn man die Kleinen nicht unbeaufsichtigt lassen will:
90% der Zeit vor dem Fernseher?
oder wenigstens draußen tracken?

Wenn letzteres: Normalerweise werden Kinderschänder und Terroristen als Argument pro Überwachung genommen, aber in diesem Fall drehen wir das mal um.

Was, wenn das Tracking mit einer derart unsicheren Methode passiert, dass die EU die Tracker verbietet? Vielleicht freut sich schon der nächste Pedo, sein opfer genau verfolgen zu können. hat besagter Vater davon schon gehört? Wenn nein, ob ihm das Angst machen wird? Dabei besonders den letzten Absatz beachten:

https://www.heise.de/security/meldu...ren-millionenfach-ausspionierbar-4516423.html

Da frage ich mich: Was ist in weniger als 20 Jahren alles schief gelaufen? Früher(tm) haben mein bester Freund und ich regelmäßig draußen gespielt, ohne, das unsere Eltern wussten, wo genau wir waren.
250m die Straße runter, übers Feld und dann in den Wald? Oder doch in die andere Richtung?
Zum Sportplatz, über 1km entfernt?

Das war normal und sollte es auch immer noch sein meiner Meinung nach.


tldr: So erzieht man eine Generation, die jubelnd den Überwachungsstart fordert. Freiheit ade - und wenn sich jemand freut, dann die Hersteller der tracker und Kriminelle.
 
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Versteh ich nicht.. unsere Tochter wird zur Schule gefahren und abgeholt, gespielt wird bei uns unter Aufsicht.. Aber mein Kind an Hand der Positionsdaten überwachen würde uns auch zu weit gehen!
 
Imho geht bereits das "Kind zur Schule bringen/abholen" und "Kind spielt nur unter Aufsicht" zu weit.

Das arme Kind...
 
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