Weil es nun einem ein geldgeilen Millionär (der gute Gabe) langweilig ist, werden solche Risiken auf Kosten der Arbeitnehmer von Valve eingegangen. Warum kann nicht einmal eine Firma mal bei seinem Portfolio bleiben?
Weil Stillstand gefährlich ist und ein Unternehmen, dass nur auf einem Standbein (bzw. zwei bei Valve, wenn man die unbedeutenden eigenen Spiele noch als Geschäftsfeld betrachtet) steht, sehr gefährlich steht, egal wie massiv dieses Standbein gerade ist.
Was Du da gerade geschrieben hast, läuft in etwa auf sowas raus, als hätte man Apple beim ersten iPod geraten, das zu lassen und bei den Computern und Notebooks zu bleiben
Kommt ein Service, der Steam obsolet macht und so überzeugend ist, dass die Leute massenweise wechseln, hat Valve schon innerhalb kürzester Zeit kaum noch Einnahmen.
Man versucht sich mit überschaubarem Aufwand (es ist ja nicht so, als hätte man von Grund auf ein OS entwickelt. Mehr als ein Linux Fork ist es doch kaum) bei recht hohem Risiko aber potentiell großen Chancen, die sich aus einem Erfolg ergeben, ein neues Produkt zu entwickeln.
Valve versucht sich vor der Gefahr zu schützen, die ein Windows 10 potentiell für das Geschäftsmodell bringt. Man kann nicht vorhersehen, wie größenwahnsinnig MS nun genau wird und möchte sich vor einem Fall wie einem hypothetischen Windows Store Zwang oder Zwang zur Umsatzbeteiligung an Windows Software schützen. Kaum etwas könnte Microsoft davon abhalten, so etwas durchzuziehen, wenn alles auf Windows 10 migriert ist, keine anderen Windows Lizenzen mehr am Markt sind und wirklich jeder das Ding mit den fragwürdigen AGBs installiert hat.
Da kann man natürlich behaupten, sowas könnte man nie durchsetzen und die Leute würden sich wehren und massenhaft auf Linux oder OSX wechseln - aber man muss schon von einem besonderen Schlage naiv sein, wenn man das vom Konsumvieh erwartet, das seit 20 Jahren Windows nutzt und nichts anderes kennt.
OpenCL/GL ist schwerer zu implementieren als DirectX und man erreicht weniger Leute.
Mit dem Aufwand magst Du ja Recht haben aber der Rest ist gequirrlter Mist.
Man erreicht mit OpenGL die Microsoft Nutzen
+ die Nutzer von Linux, OSX und Mobilgeräten, während man mit DX einfach nur die Windows Nutzer erreicht. Das Marktpotential steigt durch OpenGL einfach nur, weil es überall läuft. Nur reicht dieser Punkt momentan noch nicht, weil es zu kompliziert umzusetzen ist. Mit der enormen Verbreitung von Android und iOS könnte sich das in Zukunft für die Projekte, die nicht unbedingt in die High End Schiene zielen, radikal ändern, weil man die erreichbaren Nutzer damit potenziert - und zwar ganz gewaltig und das gleichzeitig mit ziemlich bequemen Vertriebskanälen über die Appstores.
Gerade bei diesen Indie Sachen, die keine Leistung erfordern, ist es kein Problem, das auch auf Mobilgeräten zu bringen.
Wenn Vulkan ein rundes Produkt wird und nicht mehr so ein unübersichtliches Flickwerk wie OpenGL, gute Entwicklerwerkzeuge bringt und bei den Treibern gut unterstützt wird, kehrt sich hier das Bild komplett, sofern Vulkan auch ein paar brauchbare Apis für Sound, Eingaben und Co. mitliefert.
Man muss es eher so betrachten: wenn zukünftig ein gleichwertig gutes OpenGL basiertes Softwarepaket verfügbar ist, welche Rechtfertigung gibt es dann noch, sich selbst mit DirectX zu kastrieren?