Subvention der Autoindustrie richtig?

DugDanger schrieb:
Wer entscheidet welche Arbeitsplätze "schützenswerter" sind als andere?

Ich schätze die Branche mit der stärksten Lobbyarbeit. Zuerst die Banken, welche systemisch sein sollen, dann die Autoindustrie, der Maschinenbau hat bestimmt auch gute Chancen, wenn es sein muss.
 
chriwi schrieb:
Ich schätze die Branche mit der stärksten Lobbyarbeit. Zuerst die Banken, welche systemisch sein sollen, dann die Autoindustrie, der Maschinenbau hat bestimmt auch gute Chancen, wenn es sein muss.

Das macht die Subventionierung dieser Branchen aber auch nicht sinnvoller.

Zumal eh nur die großen was von dem Kuchen abbekommen, und von wegen davon profitieren auch die Zulieferer...

da wird am Ende auch der Mittelständler mit 100 oder weniger Mitarbeitern von den gößeren mit freien Kapazitäten an die Wand gedrückt, wie gesund er auch immer gewesen sein mag.

Die politischen Größen Deutschlands:D interessieren sich jedenfalls nicht für Die, zu wenig Aufsehen...

Auch wenn mann Arcandor sicher nicht mit Opel vergleichen kann, von mir bekämen sie beide nichts.
 
@everyyear

Das Kind ist schon längstens in den Brunnen gefallen.
Ohne Subventionen läuft die Globale Wirtschaft ja gar nicht mehr.
Nicht umsonst haben Fördermittel-Berater Hochkonjunktur und das seit Jahren.

Aber es ist ja eigentlich egal ob Opel in die Insolvenz gegangen wäre oder ob Opel etzt 'gerettet' wird.
Das Geld würde aus dem gleichen Topf kommen.
 
OMaOle schrieb:
Das macht die Subventionierung dieser Branchen aber auch nicht sinnvoller.
Hab ich nicht behauptet. Ich finde Subventionen können Sinn machen, wenn sie richtig angewendet werden. Um bestimmten Technologien einen Start zu ermöglichen, um Infrastrukturen zu schaffen, um Übergänge zu glätten. Aber im Moment hat vieles von dem was getan wird mit Wahlkampf zu tun. Die Arbeiter sind unseren Politkern 4 Jahre lang egal und kurz vor der Wahl sind sie wichtig? Wer glaubt das denn.
 
Die Spinnen die Politiker. Wozu haben wir angeblich eine Freie Markstwirtschaft, wenn alles Subventioniert wird? Wir Steuerzahler müssen das bezahlen. Die Kleinunternehmer bekommen ja auch keine Hilfe vom Staat nur die Großen. Soviel Firmenpleiten und Privatinsolvenzen wie in den letzten Quartalen gab es in der gesammten Geschichte der BRD nicht.
 
Wir haben keine freie Marktwirschaft.

Googlet doch einfach mal nach Subventionen. Ihr würdet Augen machen wieviel Subventionen überhaupt fließen. Opel ist jetzt das medienwirksamste, wobei das noch nicht einmal eine Subvention ist. Die Bundesregierung hat neulich von der EU einen auf den Deckel gekriegt, weil sie den jährlichen Sub-Report nicht veröffentlich hat. Die wissen schon warum sie den zurück halten.

Alleine die Agrarwirtschaft hat letztes Jahr satte 50 Milliarden EU-weit kassiert. Und ich kann mich nicht erinnern, dass von den Bauern jeder 7. Arbeitsplatz abhängt. Von der Autoindustrie allerdings schon. Die Diskussion ist also recht heuchlerisch.
http://www.focus.de/politik/ausland/agrarpolitik-eu-verteilt-subventionen-neu_aid_349916.html

Wens interessiert kann sich ja mal den Sub-Report von 2005 anschauen:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/062/1606275.pdf
 
Tja, nun sind etwa 5 Mrd. Euro Steuergeldern an "Umweltprämie" in den Markt geflossen, Magma erhält weitere 4,5 Mrd. wenn alle Standorte erhalten bleiben.
Ich bin schon etwas ratlos muss ich sagen. Könnt ihr euch diese Summen vorstellen? Überhaupt, wo bleibt dabei jetzt eigentlich der Gegenwert?

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31123/1.html
Sogar wenn "New Opel" den Geschäftsplan erfüllen sollte, würde dem Unternehmen bereits 2011 die Insolvenz drohen, so Wennemer gegenüber der FAZ. Es ist allerdings mehr als fraglich, ob Opel den Geschäftsplan überhaupt wird erfüllen können, da der deutschen Automobilbranche nach dem Auslaufen der Abwrackprämie tiefschwarze Zeiten bevorstehen. Vor allem Kleinwagenhersteller wie Opel müssen sich auf eine Dürreperiode einstellen. Laut einer Studie des Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer schrumpft der für Opel so wichtige deutsche Automobilmarkt im nächsten Jahr um über 12%. Wer überhaupt etwas verkaufen will, muss ruinöse Rabatte von bis zu 40% gewähren. Auch im europäischen Ausland ist kein großer Zuwachs zu erwarten und der Wachstumsmarkt China ist Opel durch einen Vertrag mit GM versperrt.

Ich fasse mal zusammen: Die Abwrackprämie ist beendet, eine Menge Leute fährt jetzt mit schicken neuen Autos durch die Gegend und die alten sind Schrott. Kann man diese fünf Milliarden als Investition ansehen? Nicht wirklich. Wer mit Umweltschutz argumentiert, vergisst die Herstellkosten. Opel verliert seit Jahren Marktanteile (dieses Jahr wahrscheinlich erstmals unter 8%) und *jetzt* steigt unsere Bundesregierung pünktlich vor der Wahl da noch ein. Ganz großes Kino.

Ich werd da schon ein wenig aggressiv. Ich würde ja verstehen, wenn man Steuergelder dafür ausgibt, solide Unternehmen zu retten, die Probleme durch die Finanzkrise bekommen haben. Aber Opel war schon vorher ein Fall für die Onkologie.
Meine Hoffnung liegt jetzt bei der EU und darauf, dass nach der Wahl die Regierung voll auf die Kostenbremse tritt (absehbar) und einsieht, dass Opel das Geld nicht wert ist.
 
Ich muss dir sagen, dass ich Staatshilfen für Opel nur vergeben hätte, wenn die Bundesregierung festgestellt hätte, dass Opel auch ohne GM überleben kann. Die Modellpalette von Opel spricht mich jetzt nicht an und dort hätte festgestellt werden müssen, ob es anderen potentiellen Kunden ebenfalls so geht. Herrn Wennemer kann ich somit nur zustimmen. Opel wird, meiner Meinung nach, nicht überleben. An dieser Meinung ändert der "tolle" Opel Ampera auch nichts. Am Ende werden die Russen das marode Unternehmen kaufen und ihre Produktpalette um einige Jahre verjüngen. Vielleicht kommt der GAZ Corsa dann als Billigauto auf den Deutschen Markt.
Gestern gab es eine Prognose, wonach die Steuerausfälle bis 2013 auf 320 Mrd. Euro anwachsen. Vielleicht sollte sich die Bundesregierung das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler näher angucken...
Wenn ich dann schon wieder lese, dass unsere Autos mit Schadstoffen zugepflastert sind, dann frage ich mich wie viel ein Auto in der Herstellung kostet, wenn ich 20000 Euro dafür bezahle und nur billigste, gesundheitsschädigende Materialien verwendet werden.
weitere Informationen: http://frontal21.zdf.de/ZDFde/download/0,6753,7012077,00.pdf
 
@Skoll

Wie Herr Steinmeier & Frau Merkel bereits gesagt haben .. alleine im ersten Jahr nach der Opel-Pleite wären 2 Mrd Euro für insolvente Zulieferer, Opel Beteiligte (Mitarbeiter, Händler, Werkstätten) .. usw angefallen. Als hätte die Bundesregierung ohne Plan eine Entscheidung gefällt. Weiterhin wurde bisher gar nix gezahlt. Es läuft fast alles über Kredite und Bürgschaften - auch hier: Wenn man diese Lösung als nicht realistisch angesehen hätte, hätte es die auch nicht gegeben. Denn man erwartet ... das man die Kohle auch irgendwann wieder bekommt.

Auch im europäischen Ausland ist kein großer Zuwachs zu erwarten und der Wachstumsmarkt China ist Opel durch einen Vertrag mit GM versperrt.
Lass erstmal abwarten wie es mit Russland voran geht .. ja ich weiß die stecken derzeit noch schlimmer drin wie wir, aber auch da wirds wieder bergauf gehen. Irgendwann ...

Meine Hoffnung liegt jetzt bei der EU
Die EU prüft derzeit nur nach weil England sich benachteiligt sieht - was sie de facto auch wurden. Denn der deutsche Plan hat zwar die eigenen Werke gut berücksichtigt, wie es mit den Vauxhaull Werken in GB aussieht, tja .. da stehen die Karten jetzt eher schlecht. Sprich die EU interessiert nicht wieviel Kohle wir Deutschen da rein stecken, es interessiert Sie ob hier jemand benachteiligt wurde.

Aber .. was auch nicht vergessen werden darf:
Eine europ. Lösung wurde angestrebt - leider konnte man sich aber auf der Ebene überhaupt nich einigen. Also muss man es ja anders regeln, auch wenn am Ende irgendjemand im Ausland drüber meckern wird.

und nur billigste, gesundheitsschädigende Materialien verwendet werden.
Hab ich auch gesehen .. das beste war ja Mercedes: Dieser Schadstoff muss von außerhalb dem Auto zugeführt worden sein :D
Und Ford empfiehlt, wie im Handbuch nachzulesen, die Lüftung einzuschalten :)

edit:
Wer überhaupt etwas verkaufen will, muss ruinöse Rabatte von bis zu 40% gewähren.
Ach wenn nicht sogar gleich 60% oder ... kaufe ein Auto, erhalte eins gratis dazu.
Wir reden hier nicht vom 7er BMW, Audi A8, Mercedes S-Klasse .. die Kisten stehen sich grad die Räder in die Karosse.
Auf einen Corsa 40% .. da muss ich lachen :lol: - ein Händler arbeitet so das er noch etwas verdient. Sprich, er wird dir kein Auto verkaufen sodass er Minus macht, außer aus einem bestimmten Grund will er den weg haben (Standzeit, .. oder anderes).
 
Zuletzt bearbeitet:
Denn man erwartet ... das man die Kohle auch irgendwann wieder bekommt.
Bist du dir sicher? Ich glaube eher, dass man das propagiert und nicht daran glaubt, sonst hätte die Bundesregierung der Kritik mehr Aufmerksamkeit gewidmet.

Die Hersteller haben die Rabatte selbst zu verantworten. Mit der Zeit nimmt die Attraktivität eines Automodells ab und dementsprechend müssten die Preise eigentlich sinken. Natürlich würden die Leute das Auto dann nicht kaufen, weil es jedes Jahr günstiger wird. Doch stattdessen steigen die Preise der Automodelle immer weiter. Wenn ich mir, beispielhaft, die Preise der M-Klasse angucke, dann kostete der ML 280 CDI im Jahr 2005 (Einführung der neuen M-Klasse) 46.342 Euro. Im Jahr 2008 (Einführung eines Facelifts) lag der Preis schon bei 51.527 Euro. Nun stieg der Preis bis heute weiter auf 52.538 Euro (ML 300 CDI identisch mit ML 280 CDI). Natürlich verstehe ich, dass die Preise mit einem Facelift anziehen, aber auch in den Jahren danach (2008 > 2009) steigen die Preise. Der Anstieg um über 6.000 Euro wird mit einem Modellwechsel natürlich auch wieder erhöht, womit das neue Modell dann zur Einführung, rein hypothetisch, zehn Tausend Euro mehr als das alte Modell kostet. Mit zwölf Prozent Rabatt auf den aktuellen Preis landet der Käufer in den Preisregionen, die zur Einführung des Modells aktuell waren.
Da dürfen sich die Hersteller doch bitte nicht wundern, wenn die Absätze irgendwann einmal einbrechen. Die neue Technik rechtfertigt die hohen Preise auch nicht. Serienmäßig ist davon nichts zu sehen, sondern mit den Extras wird natürlich noch kräftigt dazuverdient.
Von meiner Seite gibt es kein Mitleid. Zudem neue Autos anscheinend auch immer unübersichtlicher werden. Na klar, so kann die Einparkhilfe und neuerdings auch die Einparkkamera verkauft werden.
 
Inflationsrate sagt dir was, oder?

Das wird natürlich wenn möglich auch an den Kunden weitergegeben.
Daneben lassen sich die hersteller überarbeitungen auch ganz gerne bezahlen, inwiefern das gerechtfertigt ist, darüber kann man sicherlich streiten. Allerdings bekommt der kunde damit ja auch meistens einen gewissen mehrwert (z.B. verbrauchsärmere motoren).
Darüber hinaus kann man durchaus argumentieren, dass technik die autos immer teurer werden lässt. Vor nicht allzu langer zeit bekam man in einem golf keine klimaanlage serienmäßig dazu. Sicher, neuentwicklungen muss man immer extra teuer bezahlen, aber irgendwie müssen die entwicklungskosten ja auch wieder eingespielt werden.
Dass neue Autos immer unübersichtlicher werden ist größtenteils dem design geschuldet. Kannst dir ja auch gerne kastenautos kaufen.
 
@Anfi

Stimmt, was Du sagst.
Im Endeffekt spielt es keine Rolle, wie sich die Preise genau zusammensetzen. Essentiell ist nur, ob sich genug Käufer finden, die diesen Preis bezahlen, denn damit ist der Wert in diesem Fall gerechtfertigt. Punkt.

Die Subvention einer solchen Industrie halte ich per se für falsch. 4,5 Mrd + die 300 Mio Vorrauszahlung an Magna sind schon eine Hausmarke.
Die Entscheidung für Opel ist nicht logisch, sondern dem Wahlkampf geschuldet. - Das nennt man wohl Stimmenkauf.

Ich erwarte eine Insolvenz von Opel (wenns nicht wieder eine Wiederbelebungsmaßnahme der Bundesregierung gibt) in den nächsten Jahren. Dann müssen nicht nur die gewährten Kredite abgeschrieben, sondern auch die Bürgschaften bedient werden.
Ich bin erschüttert über soviel Kurzsichtigkeit.

MFG
 
Ja, ich denke auch an Involvenz oder zumindest einer weiteren Übernahme, vielleicht VW oder einem asiatischen Hersteller.
Ich bin erschüttert über soviel Kurzsichtigkeit.
Möglicherweise hatten die Verantwortlichen, die jetzt die Rettung eingeleitet haben, mehr Informationen als wir. Auch wenn es dieses Jahr um Stimmenfang ging, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Politiker sehen Auges Milliarden verpuffen lässt. Da stimmen die Relationen einfach nicht mehr.
 
Odium schrieb:
Auch wenn es dieses Jahr um Stimmenfang ging, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Politiker sehen Auges Milliarden verpuffen lässt. Da stimmen die Relationen einfach nicht mehr.

Haha, schau Dir mal die Abwrackprämie an -> Kleinwagenhersteller konnten ihre Verkaufszahlen erhöhen und gleichzeitig die Händler ihre Marge aufpolieren weil diese die Rabatte heruntergefahren haben und die 2.500 € den Kunden als Rabatt vorgerechnet haben.

Auf der anderen Seite stehen nun aber zig Zehntausende Mitarbeiter bei Werkstätten, welche nun viel weniger Arbeit haben, da Neuwagen nun einmal nicht für kostenpflichtige Reparaturen in die Werkstatt muss. Ebenso brauchen Neuwagen nun einmal nicht in dem Maße Verschleißteile wie Gebrauchtwagen in gehobenem Alter.

D. h. man hat denen geholfen, denen es sowieso schon gut ging und die Lage sogar noch ausgenutzt haben um ihre Preise zu erhöhen -> z. B. Audi hat sogar 2mal dieses Jahr die Preise erhöht!!!
 
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