Subvention der Autoindustrie richtig?

Herr zu Guttenberg kann einem leid tun. Es ist, wie es immer ist, wenn sich einer traut, die unpopuläre Wahrheit an Licht zu bringen: Es wird von allen Seiten auf ihm herumgehackt. Traurig sowas.
 
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Wenn er diese Meinung vertritt und unter keinen Umständen davon abweichen kann, muss er eben zurücktreten. Als Teil der Regierung ist er verpflichtet, deren Linie mitzutragen, egal ob diese seiner Meinung entspricht oder nicht.
Davon abgesehen halte ich seine Äußerungen auch für die Zukunft von Opel als eher schädlich. War zwar ebenfalls gegen eine staatliche Rettung von Opel, aber wenn man sich dafür entschieden hat, sollte man es auch konsequent umsetzen.
 
zu den Hintergründen der Äußerung von Herrn zu Guttenberg (aus der Anne Will Sendung von vor 9 Tagen):

Die Insolvenz Drohung von Opel ist ein wichtiges Druckmittel für die deutsche Regierung.
Durch die Verstrickung zwischen Opel und GM besteht die Gefahr, dass deutsche Finanzhilfen in die USA abwandern. Die genauen Zusammenhänge sind mir nicht bekannt, aber vor dem Hintergrund sind die Aussagen von Guttenberg absolut nachvollziehbar; alle Politiker (aktuell Herr Poß von der SPD) müssen um diese Zusammenhänge wissen und setzen die Verhandlungsposition des Finanzministers aufs Spiel - wahrscheinlich wegen der anstehenden Bundestagswahl.
Mir wäre sehr unwohl, müsste der Finanzminister zurücktreten; schätze der kennt sich momentan am besten mit der Situation aus.
 
@Andy
Wenn er diese Meinung vertritt und unter keinen Umständen davon abweichen kann, muss er eben zurücktreten. Als Teil der Regierung ist er verpflichtet, deren Linie mitzutragen, egal ob diese seiner Meinung entspricht oder nicht.(...)
Es kann aber auch nicht sein, dass der Bundeswirtschaftsminister von anderen Politikern aus seinem Tätigkeitsbereich gestoßen wird. Dann bräuchten wir nur einen Minister für alles. Zumal Herr Steinmeier in keiner Position eine gute Figur macht. Genauso wie Frau Roth, die nur kritisieren kann, aber keine Pläne zur Beseitigung eines Problems liefert. Aber das ist nicht Gegenstand des Themas...
Am Ende entscheidet der Kunde, ob Opel überlebensfähig bleibt. Daher sehe ich schwarz. Genauso wie die Japaner verschachtelt Opel seine Konfigurationsmöglichkeiten so sehr, dass Option A nur für Ausstattungslinie 1 verfügbar ist, Option B aber nur für Ausstattungslinie 2, wobei dort Option A nicht verfügbar ist. Was ich damit sagen will: Wer sich für einen Opel entscheidet, hat nur einen eingeschränkten Individualisierungshorizont. Vor allem bei der Wahl des Getriebes entscheidet es sich schon , ob man sich einen Diesel oder Benziner kaufen muss. Wirkliche Innovationen gibt es auch nicht. Der Insignia ist für Fondpassagiere zu "coupéhaft" geschnitten. Diese Liste könnte man auch für andere Hersteller erstellen, aber hier geht es nunmal um Opel und positiv hervorheben kann sich Opel eben nicht.
 
Im Prinzip wäre der Wegfall von Opel nur eine natürliche Marktbereinigung.

Erstens das, und zweitens hat die Regierung damit einen fatalen Präzedenzfall geschaffen. Es ist ja schon zu sehen, Arcandor steht vor der Türe und heute stand in der FAZ, dass die Liste mit weiteren großen Unternehmen, die Staatshilfen wollen würden, jetzt stetig wächst. Und da Wahlkampf ist, muss die SPD natürlich mit aller Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste ihre Arbeitnehmernähe heraushängen lassen. Mit welchem Argument will man Arcandor die Hilfe jetzt noch verweigern? Die Krise ist bei Arcandor genauso wenig nur Hausgemacht, wie sie bei Opel nur durch die Wirtschaftskrise bedingt ist. Beide Unternehmen wurden falsch geführt und bei beiden Unternehmen bringt die Krise das bekannte Fass nun halt zum überlaufen.

Das Argument der Sozialdemokraten: Die Beschäftigten dürften nicht für Fehler des Management bestraft werden. Ich weiß nicht, ich überlege schon paar Tage, ob es bei dieser Begründung überhaupt auch nur einen einzigen Fall gibt, bei dem das jeweilige Unternehmen nicht gerettet werden müsste. Ich habe zumindest noch nicht gehört, dass ein Unternehmen dicht machen musste, weil sich die Belegschaft jeden Tag vier Stunden Mittagspause gegönnt hat. Wenn man es so (wie die SPD) will, dann geht jedes Unternehmen letzten Endes wegen Managementfehlern unter. Und wenn eines untergeht, weil der entsprechende Markt sich einfach verändert hat/übersättigt ist oder evtl. sogar ganz weggefallen ist, dann kann man das trotz allem als Managementfehler auslegen, da es selbiges versäumt hat, rechtzeitig neue Märkte für das Unternehmen zu erschließen. Sprich, wenn wir wirklich konsequent nach der neuen SPD-Linie, Mitarbeiter (besonders Frauen *hust*) dürfen nicht für Managementfehler bestraft werden, handeln, dann dürften wir ab jetzt kein eines Unternehmen mehr Pleite gehen lassen. Denn Lieschen Müller an Kasse wird wohl nie etwas dafür können, wenn das Unternehmen, in dem sie arbeitet, schließen muss.

Man muss sich mal die Zahlen vor Augen halten: Wir reden von einem Staatskredit von 1,5 Milliarden Euro. Derzeit beschäftigt GM in Deutschland 25.000 Leute. Das davon 2.600 gestrichen werden, steht jetzt schon definitiv fest. Gehen wir von dem günstigsten und unwahrscheinlichsten Fall aus, dass nicht mehr Plätze gestrichen werden dann bleiben in Deutschland also 22.400 Plätze übrig. Sprich, die Regierung bezahlt für jeden Arbeitsplatz 67.000 Euro. Der schiere Wahnsinn in meinen Augen.
 
@Combine: Im Fall Getriebe und Motorenkonfiguration erspart es aber Kosten, zumal die Getriebe auch direkt für die entsprechenden Motoren angepasst werden.
Kannst schlecht einen Benziner mit einem Dieselgetriebe fahren und vice versa. Die Übersetzungen und Auslegungen stimmen da einfach nicht oder meinst du einfach nur "Automatik" respektive "Manuell" und die Anzahl der Gänge und "Sport" oder sowas?

Ansonsten hat sich Opel echt gemausert, was ihre Qualität angeht, nur das Image haftet denen noch an. Allgemein gefallen mir die Modelle von Opel besser als von VW, um jetzt den direkten Konkurenten zu nennen, denn sie sehen einfach frischer aus, und nicht so extrem langweilig mainstreamgelutscht. Vielleicht ist aber auch gerade das das Problem, denn man will ja möglichst viele Kunden gewinnen. Ist aber nur ein Gedankengang.

(Bevor jemand auf die Idee kommt... ich bin kein Opelfan.)
 
Opel ist aber in den Augen der Gesellschaft nicht nur eine x-beliebige Firma. Wieviele kannten vor ein paar Jahren schon die Firma Arcandor? Weniger als 5%?

Es geht hier auch um eine Menge Emotionen, denn die Autoindustrie ist schließlich die heilige Kuh in Deutschland schlechthin. Wieviele Gefühle tatsächlich in all den deutschen Marken stecken, kann man an diesem Artikel recht gut sehen. Beim VW-Konzern sind 80% der Teile zugekauft, überwiegend natürlich aus dem Ausland und kostenoptimal verbaut in den Marken Seat bis Lamborghini.

Als uninformierter Kunde kann man nicht anders und muss sich die Autolandschaft vereinfachen, indem man von deutschen oder japanischen Autos redet. Diese Vorurteile ermöglichen dann, dass man für einen VW Golf eine höhere Marge eintreiben kann als für einen vergleichbaren Seat Leon.

Wir können diese Tatsache nicht ausblenden, wenn wir über eine Rettung von Opel reden. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die elementaren wirtschaftlichen Kerndaten bei Opel zur Zeit keine Rolle spielen. Es geht vage um Arbeitsplätze, Traditionen, politische Selbstprofilierung und alles mündet in der Wahl - das wissen wir.

Ich blende das ganze Thema daher so weit wie möglich aus, denn schließlich zahlen wir alle vier Jahre für unser System, indem unsere "Angestellten" sich dann auf unsere Kosten reinhängen müssen, um weiterregieren zu können.
 
@sidestream
Für mich als Kunden ist das irrelevant. Warum muss ich bei Opel als Benzinfahrer eine veraltete Automatik(4-Gang beim Astra) hinnehmen, wenn der Dieselfahrer eine 6-Gang-Automatik bekommt? Natürlich kostet die Entwicklung des Getriebes extra, nur reicht die Entwicklung eines Getriebes um es in der gesamten Motorenpalette anzubieten (also ein 6-Gang-Automatikgetriebe für wenigstens drei Benziner mit veränderter Getriebeabstufung).
Beim Insignia gibt es die Lederausstattung, die in dieser Klasse angemesen ist, nur gegen 5000 Euro Aufpreis (da in der Standardausstattung nicht lieferbar). Die Automatik kostet, da nur für höherwertige Motoren lieferbar, zusätzlich 5000 Euro Aufpreis. Schon kostet der billigste Opel Insignia nicht 23 k Euro, sondern 33k Euro , ohne wesentliche Extras versteht sich. Der Benziner macht dann noch einmal 3k Euro mehr (36k Euro). Dann kommen noch Metallic-Lack und Leichtmetallfelgen dazu. Dann kann man erst die Extras anwählen. Bei einem Startpreis von ca. 37300 Euro. Die Auswahl des tollen adaptiven Lichts setzt natürlich andere Pakete voraus. Die Verkehrsschilderkennung, die in der Werbung angepriesen wird, ist nicht mit dem adaptiven Licht erhältlich. Eine einfache Reifendruckkontrolle kostet 205 Euro. Klickt euch mal euren Traumopel zusammen, da verliert man echt die Lust am Autokauf, da an jeder Ecke ein roter Balken erscheint, der mir anzeigt, dass diese Option nicht mit einer anderen kombiniert werden kann oder eine andere Option voraussetzt.
So kann man sich auch die Kunden vergraulen.
Dafür habe ich kein Verständnis. Kriege ich als Steuerzahler dann wenigstens Rabatt, wenn ich einen Opel kaufe?
Vllt. hätte man auf Adam Opel hören sollen. Schließlich soll der Autos nicht besonders gemocht haben.
 
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Opel ist aber in den Augen der Gesellschaft nicht nur eine x-beliebige Firma. Wieviele kannten vor ein paar Jahren schon die Firma Arcandor? Weniger als 5%?

Na ja, ersetze Arcandor mit Karstadt und stelle die Frage nochmal. Wenn du es so willst, dann ist das Gegenstück zu Opel ja nicht Arcandor, sondern Karstadt. Das Gegenstück zu Arcandor wäre eher General Motors. Und ich glaube nicht, dass die Marke Karstadt in der Gesellschaft weniger bekannt ist als die Marke Opel. Und bei Karstadt (also Arcandor) geht es genauso wie bei Opel um Emotionen und Tradition. Guck mal die ganzen Interviews mit den Karstadt-Kunden in der tagesschau und in heute an. Die waren alle für eine Rettung, weil es Karstadt doch schon gab, wo die nette Frau noch ein kleines Mädchen war und weil Karstadt einfach seit Jahrzehnten zu der Stadt gehört und weil man sich die Innenstadt ohne Karstadt nicht vorstellen kann und und und... Auch Karstadt (also Arcandor) ist kein x-beliebiges Unternehmen. Auch die Karstadt-Warenhäuser haben ähnlich wie Opel eine Jahrzehnte lange Tradition. Ich kann dir da also nicht wirklich zustimmen, auch aus dieser Sicht sehe ich kein Unterschied zwischen Opel und Karstadt.

Daher bleibe ich dabei, die Opel-Rettung war ein Fehler, denn es gibt keine vernünftige Begründung, mit der man die Arcandor-Rettung nach der Opel-Rettung verweigern könnte.
 
Klickt euch mal euren Traumopel zusammen, da verliert man echt die Lust am Autokauf, da an jeder Ecke ein roter Balken erscheint, der mir anzeigt, dass diese Option nicht mit einer anderen kombiniert werden kann oder eine andere Option voraussetzt.
Paket-Denken gibt es bei jedem Autohersteller - einmal setzen Extras andere technisch voraus oder konkurrieren miteinander wodurch das zuletzt ausgewählte nicht mehr möglich ist. Das ist nicht Opel typisch .. sondern wirst du, ohne das ich nachgeschaut habe, auch bei VW, Audi xy finden.
Ich schätze mal das du ein Auto vom Fließband fährst - gewisse Einbußen gegenüber einer Einzelfertigung musst du hier leider in Kauf nehmen.

Warum muss ich bei Opel als Benzinfahrer eine veraltete Automatik(4-Gang beim Astra) hinnehmen, wenn der Dieselfahrer eine 6-Gang-Automatik bekommt? Natürlich kostet die Entwicklung des Getriebes extra, nur reicht die Entwicklung eines Getriebes um es in der gesamten Motorenpalette anzubieten (also ein 6-Gang-Automatikgetriebe für wenigstens drei Benziner).
Ist leider richtig .. auch in meinen Augen ein großer Kritikpunkt. Dir geht es um den 1.8l mit 140PS? Als "Alternative" gäb es noch das 5-Gang Easytronic für den 116PS Benziner.
Trotzdem: In Sachen Getrieben ist Opel zurück - ein DSG-Getriebe wird man auch beim Astra I erstmals verzweifelt suchen :(

Kriege ich als Steuerzahler dann wenigstens Rabatt, wenn ich einen Opel kaufe?
Zusätzlich zu den Rabatten des Händlers + Umweltprämie (2500€) + derzeit 2500€ für den Astra, Corsa, Meriva, Zafira (auch wenn den Altfahrzeug keine 9 Jahre alt ist).
Zusätzlich Rabatte weil mit deinem / meinem Steuergeld der Opel-Erhalt finanziert wird? - nein. Ersetze Opel durch eine Firma xy die in den letzten 30 Jahren Steuergeld erhalten hat - es bleibt bei nein.
 
e-ding schrieb:
Der Wegfall von Opel würde, dem von Überproduktion und Überkapazitäten gekennzeichneten Automobilmarkt, gut tun. Auch ohne Opel ließe sich die Nachfrage problemlos befriedigen. Das jetzige beschlossene Beteiligungsverhältnis zeugt eher von einem Schnellschuß, als von Durchdachtheit.
Das sind allerdings Überkapazitäten die faktisch erst durch die aktuelle Krise entstanden sind. Ich bin allerdings auch sekptisch ob die partielle Rettung von Konzernen wirklich etwas bringt.
Für die Arbeitnehmer ist es erst mal ein Aufschub. Für den Staat ist es unter Umständen sogar billiger dort Geld reinzuwerfen, anstatt Arbeitslosigkeit mit allem was daran hängt hinzunehmen. Würde es die Politik allerdings ernst meinen müssten sie streng genommen jedes Unternehmen retten. Opel steht aber im Rampenlicht. Das heißt der Schnellschuß ist eigentlich keiner. Er ist durchdacht, allerdings nur aus wahlkampftechnischer Sicht. Schröder ist auch in Gummistiefeln durch den Dreck gewatet und wurde wiedergewählt. Ähnlich macht es jetzt unsere Bundesregierung. Das tut sie obwohl sie die Jahre zuvor immer auf die Selbstheilungskräfte und die Deregulierung des Marktes gepocht hat. Wie eine Fahne im Wind.
 
@Combine: Das ist ein interessanter Punkt, den du da ansprichst.

Zum einen "musst" du als Kunde erstmal gar nichts hinnehmen, denn niemand zwingt dich einen Opel zu kaufen. Wenn du der Meinung bist, dass das Getriebe schlecht ist, und du bekommst bei Autohersteller xy ein besseres für den gleichen Preis, dann musst du eben ein Auto bei xy kaufen.
Das ist ja auch ein Problem, das Opel momentan hat. Teils durch das Image.

Desweiteren weiß ich ja nicht, welche Motorisierung bei dem 4-Gang-Getriebe in einem Astra zum Einsatz kommt. Wenn es eine schnöde 75PS-Maschine ist, dann brauchen wir uns da gar nicht weiter zu unterhalten. Bei einem Diesel macht es da deutlich mehr Sinn, denn der Diesel hat einen wesentlich kleineren Drehzahlbereich, in dem er effizient ist und er hat mehr Kraft. Somit sind die 6 Gänge unter Umständen schon angebracht, während ein Benziner die Kraft über einen etwas längeren Drehzahlbereich abgibt. Eine 6-Gang-Automatik ergibt dann logisch gesehen bei so einer Mini-Benzin-Maschine keinen Sinn, denn sie hat gar nicht genug Kraft zumal eh schon ein paar PS nur für das Planetengetriebe draufgehen und den Verbrauch noch weiter in die Höhe treibt.

Soweit erstmal aus technischer Sicht. Inwieweit das speziell bei Opel ins Detail mit "veraltet" geht, kann ich nicht abschätzen und ich denke mal, nach deinem technischen Verständnis zu urteilen, du auch nicht.

Was die Modellpalette angeht, muss ich dir natürlich Recht geben. Dieser Urwalt muss theoretisch nicht sein, aber die zig Sonderkonfigurationen kosten eben Geld, da Extrawürste immer Geld kosten. Damit sondiert sich Opel aber nicht unbedingt massiv von anderen Herstellern.
 
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@Drachton
Natürlich gibt es die Pakete bei jedem Hersteller, aber nur bei Opel wird man in seiner Konfiguration derart eingeschränkt, dass man eben nicht alle Extras bekommt. Bei Mercedes, VW und Co. kann man wenigstens die Extras miteinander kombinieren, bei Opel hingegen gibt es nur A oder B.
Gerade weil andere Hersteller es mit den Paketen ähnlich wie Opel handhaben, könnte sich Opel doch positiv von der Masse abheben. Stattdessen "verfeinert" man diese Methode.
Ich lese überall, dass der Opel Insignia ein so tolles Licht hat und zusätzlich eine Verkehrsschilderkennung. Bei der Konfiguration muss ich mich allerdings für eine der beiden "Innovationen" entscheiden. Also verzichte ich lieber darauf. Denn Kurvenlicht hat für mich einen höheren Stellenwert als diese Verkehrsschilderkennung. Allerdings bekomme ich das "intelligente" Licht auch bei anderen Herstellern, also gibt es für mich keinen Grund einen Opel zu kaufen. Wenn ich, wie o.g., beim Insignia erst bei 37k Euro anfangen kann mein Auto zu konfigurieren, weil die Automatik nur mit einem 163kw-Benziner und Leder nur in einer höheren Ausstattungsversion verfügbar ist, dann klicke ich mich durch den VW-Konfigurator und erhalte für 37k Euro einen Passat, der schon mit Extras ausgestattet wurde. Natürlich mit einem kleineren Motor(und DSG), aber der würde mir auch im Insignia reichen. Bei Skoda bleibt sogar noch Geld übrig. Nur mit den Japanern (z.Bsp. Toyota) gibt es schlimmere Konfigurationsmöglichkeiten. Dort werden nämlich die Ausstattungen auch an die Motorisierung gebunden (Avensis mit Xenon gibt's nur beim Diesel in der höchsten Ausstattungsversion und mit Automatik). Wobei beim Corsa schon die Ausstattung "Leder" einen dreitürigen Corsa mit 17-Zoll-Felgen und dem stärksten Benziner voraussetzt. Es hilft auch nicht zu sagen, dass im Corsa niemand Leder haben möchte. Es gibt so viele Geschmäcker und dementsprechend sollte sich ein Hersteller schon breitgefächert aufstellen. Anstatt die Optionen sich gegenseitig ausschließen zu lassen, hätte Opel hier eine Vorreiterrolle spielen können.

@sidestream
Selbst für kleine Motorisierungen (hier geht es allerdings, wie von Drachton berichtet, um einen 140 PS-Benziner) kann man schon etwas moderneres als eine 4-Gang-Automatik erwarten. Schließlich verbraucht eine 4-Gang-Automatik ggü. einem 6-Gang-Automaten oder DSG deutlich mehr Sprit, da ein frühes Hochschalten nicht möglich ist. Des Weiteren gibt es für mich als Kunden immer die Möglichkeit einem anderen Hersteller mein Geld zu geben. Allerdings sollte doch Opel ein Interesse daran haben mich als Kunden zu gewinnen. Opel ist nicht zwangsläufig veraltet, sondern wird von anderen Herstellern ausstattungstechnisch überholt. Seat hat mit dem Ibiza sogar einen Corsa-Gegner mit Xenon-Kurvenlicht und DSG im Angebot. Das mag auf den ersten Blick unwichtig wirken, nur werden dadurch nicht weniger Leute einen Ibiza kaufen, da es kaum Alternativen gibt. Würde Opel nun im Corsa auch in kleineren Motorisierungen ein DSG und Xenon anbieten, wäre man anderen Herstellern einen kleinen Schritt voraus.
 
chriwi schrieb:
Das sind allerdings Überkapazitäten die faktisch erst durch die aktuelle Krise entstanden sind.

Die Überkapazitäten existierten auch vorher schon. Der Trick, über Tageszulassungen die Zulassungsstatistik "netter" aussehen zu lassen, ist ja auch bekannt. Auch die interne Subventionierung von Leasingraten (z.B. BMW) um Marktanteile in bestimmten Fahrzeugsegmenten zu gewinnen, gehörte zu den Maßnahmen, die schon vor der Krise aktuell waren. Die Krise hat den Effekt noch verstärkt aber neu ist es mit Sicherheit nicht.

MFG
 
Der Staat sollte so abwägen, aber die Entscheidungsträger haben, wie ich oben schon geschrieben habe, auch ganz andere Kriterien.
 
Der Staat sollte auch mal über eine konsequente Politik nachdenken.
Ich meine, wenn Opel pleite geht, dann teilen sie, so hart es klingt, ein Schicksal von vielen anderen und der Staat und indirekt der Steuerzahler kann nicht jedem helfen.

@Combine: Ok, bei einem 140PS-Benziner kann man dann doch schon ein wenig mehr erwarten, das seh ich ein, aber vielleicht nützt es technisch ja auch gar nicht so viel.
Da müsste man die Verbrauchswerte mit denen äquivalenter Konkurrenzmodelle vergleichen.
6-Gang klingt zwar immer toll (ok, ich habe in meiner Celica auch 6-Gang aber manuell und es ist toll^^) aber macht es aus technischer Sicht bei dem Modell möglicherweise keinen Sinn. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber wer weiß. 4Gang kommt mir aber auch merkwürdig vor bei 140PS. Auch wenn es Automatik ist.

Wenn alle anderen Opel übertrumpfen... dann ist Opel wirklich veraltet.^^
Wobei die den Insignia doch recht vollgestopft haben.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe mir noch nie einen Neuwagen gekauft. Mein jüngstes Auto war 8 jahre alt und meine Celica erreicht jetzt das zehnte Lebensjahr. Bin, was die Ausstattung angeht bei aktellen Autos nicht so bewandert. Auch wenn ich schon einiges an Ausstattung habe, wenn ich sehe, was moderne Autos mittlerweile alles können, werde ich da schon ein wenig neidisch.^^
 
Die aktuelle Regierung.^^ Scheinbar haben sie Opel als schützenswert eingestuft.
 
Ich verwehre mich gegen jegliche Form der Subventionierung, diese behindert die Kräfte der globalen Wirtschaft bzw. diese selbst in ihrer Wirkung.
 
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