BAAMMM schrieb:
Ich hab wirklich noch nie ein Spiel gespielt oder gesehen, bei dem die Spielitems Besitz des Herstellers sind. Ich denke du sollte's dir mal den Unterschied zwischen Eigentum und Besitz angucken.
Noch witziger klingt das ganze mit dem "Das Spiel bleibt im Besitz des Herstellers".
1.) Du hast ein Nutzungsrecht erworben, das Spiel zu spielen, aber keine Recht an dem virtuellen Gütern, sei es Gold, Items, dein Charakter etc. Der Hersteller kann jederzeit Items entziehen und verteilen, wie er will. Er kann auch mit dem nächsten Patch alles wieder auf 0 zurücksetzen, wenn er das für sinnvoll hält. Das mit dem D3-Echtgeldauktionshaus ist hier eher eine Ausnahme, da sies von offizieller Seite gefördert wird und man somit auch ein Nutzungsrecht an den Items erwirbt, aber immer noch kein Eigentum.
2.) Besitzer ist man dann, wenn man die physische Kontrolle über eine Sache hat und diese als seine eigene betrachtet. Wenn es sich um ein Online Spiel handelt, dann sind die Items auch im Besitz der Herstellers, da sie auf dessen Server liegen. Der Spieler interagiert nur mit diesen im Rahmen des Spiels, hat aber keinerlei rechtlichen Anspruch auf diese, falls nichts anderes vereinbart wurde. Er hat an den Items kein Nutzungsrecht erworben (geschweige denn Veräußerungsrecht), lediglich am Spiel.
3.) Der Hersteller bleibt immer sowohl Eigentümer, als auch Besitzer des Spiels. Der Benutzer erhält maximal einen Lizenzkey zur Nutzung und eventuell einen Datenträger zu Installation der Binaries, es sei denn der Hersteller löscht alle Daten des Spiels von seinem Server und vernichtet alle Kopien/CDs des Spiels, die er noch hat. Das wäre er tatsächlich nur Eigentümer, aber nicht Besitzer
4.) Bis jetzt sieht die Situation bei uns so aus, dass der Kaufvertrag für den Itemhandel bisher einfach nur nicht gültig ist, da man nichts verkaufen kann, das einem nicht gehört. Es gibt keine Strafen dafür, aber der Käufer kann das Geld jederzeit zurückfordern. Das ist in etwas so, wie wenn sich 2 Kindergartenkinder das Haus der Eltern für 5 Euro verkaufen. Es gibt keine Strafen, es muss keiner das Haus hergeben und wenn die Kindergartentante drauf kommt, dann muss derjenige das Geld wieder zurückgeben.
Ausgenommen sind nur solche Spiele, wo der Hersteller etwas anderes festgelegt hat. Im Falle von Blizzard wäre das z.B. ein Nutzungsrecht an den Items, für die man Geld zahlt, jedoch glaube ich, dass man auch hier kein Eigentum erwirbt und somit auch kein Veräußerungsrecht hat abgesehen vom offiziellen Auktionshaus, bei dem fette Gebühren fällig werden.
5.) Da die Items im Normalfall nicht handelbar sind, haben sie auch keinen realen Wert. Damit ist der ganze Einsatz von Bots, Cheaten bzw. der Handel mit Items etc. kein strafrechtlich relevantes Delikt, sondern maximal ein Verstoß gegen das Urheberrecht bzw. die Nutzungsbedingungen und somit wird auch niemand dafür belangt werden. Genau das wollen die Koreaner jetzt ändern, da es einfach Formen annimmt, die nicht mehr zu tolerieren sind.
6.) Ich persönlich sehe überhaupt den Sinn für den Kauf eines Items nicht. Ich zahle Geld dafür, dass ich ein Spiel spiele, indem es darum geht, Items zu sammeln und stärker zu werden. Wenn ich alle starken Items habe, ist das Spiel vorbei und das Geld weg. Das ist ein Tausch Geld gegen Unterhaltung. Wenn ich jetzt 50 Euro für ein Spiel zahle, dann noch einmal 50 Euro für Items, nur um dann festzustellen, dass ich am Ende des Spiels angelangt bin, dann halte ich das doch für ziemlich bescheuert. Es mag Leute geben, die sind richtig geil darauf mit ihrer gekauften/gecheateten Rüstung durch die Welt zu latschen und allen anderen zu sagen, welche Noobs sie nicht sind, aber das ist hoffentlich doch nicht die Mehrheit.