Technische Frage zu Videokonferenzen

Thaxll'ssillyia

Captain
Registriert
Dez. 2007
Beiträge
3.536
Hallo liebe CBler,

ich habe eine technische Frage zu Videokonferenzen.

Wir haben mit einem Orchester Ende April eine Probenphase (kein Konzert), wo der Dirigent, der aus Schottland, Edinburgh kommt, nicht anwesend sein kann. Deshalb haben wir nun die Idee, eine Videokonferenz zu erstellen, bei dem wir per Video den Dirigenten sehen können, die Audio-Übertragung aber beidseitig ist.

Nun treten einige Fragen auf, die es zu klären gibt. Wichtig wäre eine möglichst geringe Verzögerung, die Bildqualität kann auch etwas schlechter sein, Hauptsache man kann sein Dirigat erkennen. Welche Software könnte sich dazu eignen?

Sowohl der Dirigent als auch wir hätten eine kabelgebundene Internetanbindung. Lässt sich irgendwie die Verzögerung (kostenpflichtig) reduzieren, in dem die Verbindung priorisiert o. ä. wird?

Vielen Dank, wenn ihr mir da helfen könnt. Bin für jede Information dankbar.

Viele Grüße,
Thax
 
Die Verzögerung wird typischerweise in einem Bereich sein der ein Zusammenspiel unmöglich macht. Das kann man auch kostenpflichtig nicht reduzieren. Das Vorhaben wird schlichtweg nicht per Remote funktionieren.
 
ich mache täglich meist mehrere Videokonferenzen mit England, Russland, Indien, USA...

als erstes ist die absolute Entfernung relevant, mit mehr als Lichtgeschwindigkeit kann man nunmal keine Signale übertragen.
Die Strecke nach Edinburgh dürfte so ganz grob über den Daumen 1500km betragen (kommt natürlich darauf an wo man sitzt, von der polnischen Grenze aus können es auch gute 2000km sein). Das bedeutet alleine 5ms bei Lichtgeschwindigkeit. Mit einer Standleitung kommt man da schon in die Größenordnung (vielleicht die Hälfte -> 10ms delay).

Nach Messungen die wir mal für Remote Desktop Computing gemacht haben, hat man auch mit einer paketvermittelten Leitung kein wesentlich höheres "Grund-Delay" als wenige ms.

Wenn ich hier von zuhause mit der dödeligen DSL Leitung www.ed.ac.uk anpinge, dann bekomme ich turn-around-zeiten von 46ms. D.h. die eigentlich Verzögerung in eine Richtung liegt unter 25ms!

Ich weiß nicht, ob das prinzipiell funktionieren würde, 25ms sind sicht- und hörbar, klar, aber ob man sich daran nach einer gewissen "Eingewöhnung" nicht anpassen kann?

Wir haben in der Firma unsere eigenen Systeme und Provider, ich weiß daher nicht was es da an "freien" Anbietern gibt.
Rein technisch ist das aber nach Edinburgh noch im möglichen Bereich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Ausführliche Antwort. Sowas wie 35-50 ms sollte durchaus ok sein. Dann ist nur noch die Frage nach der Software.
 
So einfach ist es leider nicht. Dazu kommt aber noch der jeweilige Sende- sowie Empfangs-Buffer, der nochmal so deutlich zu Buche schlägt, dass ein gemeinsames musizieren grundsätzlich nicht möglich ist. Abgesehen von den Verarbeitungszeiten der Clients. Aber versuchen könnt ihr es ja auch nochmal. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben