DIJI2008 schrieb:
Wenn das dann teurer wird dann muss es eben staatlich subventioniert werden.
Aber so wird Deutschland den Anschluss immer weiter verlieren.
Wird es imho eh schon. Die Kosten für den Glasfaserausbau sind allerdings auch exorbitant hoch. Bis das wieder reingespielt ist, vergehen locker mal JAHRE.
DIJI2008 schrieb:
Und zu den Leuten die jetzt um die Ecke kommen das lohnt nicht:
Nein natürlich lohnt sich das für die Anbieter nicht. Dann sollen sie meinentwegen ALLE Anschlüsse 5 Euro teurer machen, eine Art Ausbausteuer. (Die Anschlüsse sind im Moment eh viel zu billig)
Die Post schickt auch jeden Brief und jedes Paket in jedes Dorf, auch wenn sich das nicht lohnt.
Strom gibt es überall ... lohnt sich für die EVU auch nicht.
Wasser das gleiche ....
Bundesstraßen in ein Dorf, auch son Quatsch sofort verbieten, lohnt ja gar nicht.
Das Wort "Grundversorgung" sagt Dir schon was, oder?
Hi-Speed Internet ist wohl eher ein Luxus-Gut denn Grundversorgung...
Im Übrigen sind die meisten Dörfer durch ganz normale, 2-spurige Freilandstraßen verbunden.
IdR spart man sich sogar die Leitplanken -bei Bäumen links und rechts neben der Fahrbahn (kommt ja häufiger vor) und einem Speedlimit von 100km/h solltest Du über deine Aussage nochmal nachdenken... denn hier besteht definitiv noch eher Nachholbedarf. Nicht umsonst sind die meisten Unfälle auf Freilandstraßen tödlich.
Aber wenn Du hier mehr Sicherheit willst: Wir könnten neben der Autobahnmaut noch eine Freilandstraßenmaut einführen und Leitplanken installieren! Und jetzt rate mal, wer als erster schreien wird...
Wenn Du am Land unbedingt Glasfaser willst, mail mal der Telekom Business-Abteilung und lass Dir einen Kostenvoranschlag kommen... überleg Dir, wieviel Du bereit bist zu zahlen für deinen Anschluss und wieviel davon der Staat deiner Meinung nach subventionieren sollte. Dann reden wir weiter.
Momentan ist das Internet in DE nur so billig, weil die ganzen Anbieter sich gegenseitig um die Kunden prügeln. In der IT muss allerdings anders kalkuliert werden:
Kosten die für den Betreiber anfallen + Gewinnspanne + paar % Reserveren für HW-Defekte (bis hierhin kalkulieren die Anbieter derzeit) -was jedoch fehlt, ist: + paar % für Netzausbau.
Alle Anbieter erwirtschaften momentan Gewinn mit den bestehenden Leitungen, die wenigsten sind aber in der Lage auszubauen ohne gleich rote Zahlen zu schreiben - und das sehen die Aktionäre nicht gern.
Der andere Haken ist der Folgende:
Nehmen wir ein Unternehmer packts ordentlich an und investiert in die Zukunft:
Glasfaserausbau was geht! Er legt die Netze, installiert Verteiler und so weiter...
In kalkulierten 12 Jahren soll das Netz die Investition hereingespielt haben. Danach wird Gewinn gemacht.
Was passiert in DE? Folgende Möglichkeiten:
Die Netze müssen für Mitbewerber (frühzeitig?) geöffnet werden! Der erhoffte Gewinn/Jahr sinkt drastisch!
Die Telekom baut gleichzeitig unter speziellen Subventionen aus und bietet das Produkt billiger an => Investition wertlos, da nicht konkurrenzfähig
Das Produkt verkauft sich nicht gut, da letztlich viele mit Telekoms 2Mbit/s DSL auskommen oder es plötzlich eine Entwicklung gibt, wie man über die antiquierten Kupferkabel Noch mehr Bandbreite rausschlägt und in den Dörfern plötzlich statt DSL-Light 8Mbit/s oder mehr verfügbar sind, die für viele ausreichen und den Aufpreis auf Glas nicht rechtfertigen...
Dieses absolut unkalkulierbare Risiko ist für jeden vernünftig denkenden Unternehmer ein Stück zu groß... selbst mit Förderungen immer noch ein Pokerspiel.
MfG, Thomas