Kampfbiene schrieb:
Vectoring ist nicht wirklich eine Ausbau-Frage, sondern eine rechtliche. Wenn die Telekom (oder jemand anders) Vectoring macht, dann fliegen die anderen Anbieter von den Leitungen, weil es sonst nicht funktioniert.
Ich meine in Darmstadt gibt es z.B. Gebiete die zusätzlich durch EU-Fördergelder bezahlt wurden. Damit diese dann exklusiv durch die Telekom genutzt werden dürfen, muß das nicht nur von der BNetzA genehmigt werden sondern auch noch auf EU-Ebene.
Echt? Mir war so, mal gelesen zu haben, dass da wo der Netzbetreiber zuerst ausbaut, eben jener auch ein Exklusivrecht auf einen ebensolchen kvz besitzt, zumindest immer solange, wie er selbst Fördermittel dafür beanspruchen möchte.
Dass dieses System Bundesweit aber von der Telekom verwaltet wird, halte ich dennoch für höchst fragwürdig. Meiner Meinung nach sollte nicht das Unternehmen, welches diese Listen führt auch gleichzeitig im Wettbewerb vertreten sein - das grenzt für mich an geduldetem Betrug.
Beispiel: Vodafone sagt: Wir bauen Strasse xy aus - gebt uns mal bisschen Geld dafür bitte
Telekom registriert das und sagt irgendwann, wenn sie die Anmeldung mal in die Liste eintragen möchten: Jo, ist ja alles cool, aber wir bauen schneller aus, gebt uns mal bitte das Geld dafür und nicht denen, die sind ja langsamer.
Wer gewinnt kannst dir selbst ausrechnen, zumal die Strafzahlungen für verspäteten Ausbau auch lächerlich sind und in keinster Weise Relativ sind:
Der Witz an der ganzen Story ist ja eben, dass nicht die Geldgebende Behörde (Die BNA), sondern eben die Telekom als Teilprivatisiertes Unternehmen diese Listen führt - und genau das hat, wen wunderts, schon zu empfindlichen Protesten geführt:
http://www.teltarif.de/vdsl-vectoring-wilhelmshaven-telekom-ausbau-ewe/news/56792.html
http://www.teltarif.de/tag/vdsl-vectoring/
Somit kann die Telekom, impliziert mit der Verzögerung der Anmeldelisten, zeitlich gesehen auch abwägen, ob ein Ausbau für sie selbst nicht doch besser wäre, als die eines Mitbewerbers zu "dulden".
Die Macht liegt hier also, wie so oft, an genau der falschen Adresse - mmn. ein weiteres Armutszeugnis unserer BNA.