News Telekom will Anbieter an Ausbaukosten beteiligen

Februar 2010
Google baut eigene Infrastruktur für das Internet der Zukunft
Zukünftig will Google auch den Internet Providern Konkurrenz machen, vorerst aber nur in den USA. Es ist unglaublich in welcher Geschwindigkeit Google neue Marktsegmente erschließt. In den USA sollen jetzt 50.000 bis 500.000 Haushalte mit einem Ultra-Highspeed-Internetzugang versorgt werden. Dazu wird ein eigenes Glasfasernetz in den USA aufgebaut. Unter Ultra-Highspeed-Internet versteht Google Geschwindigkeiten bis zu 1 GBit/s.

Das aktuelle Test-Netz, das errichtet werden soll ist für Google ein großes Experiment. Google möchte damit neue Technologien und Programme bzw. Applikation testen, die es so noch nicht gibt. Google möchte das Netz als Open-Access-Modell anbieten und damit anderen Providern auch die Möglichkeit geben das Netz zu nutzen.

Aktuell sucht man dafür Städte oder Gemeinden, die Interesse haben solch ein Netz mit Google aufzubauen. Daher ist auch noch nicht bekannt, wie viele Anschlüsse es geben wird. Jedoch will Google mindestens 50.000 Anschlüsse mit einem Ultra-Highspeed-Internetzugang ausstatten.
Und hat es auch durchgezogen und expandiert aktuell - Mai 2011:
http://arstechnica.com/tech-policy/news/2011/05/google-fiber-expands-to-the-other-kansas-city.ars
At a press conference yesterday, Google announced that it was expanding its 1Gbps fiber-to-the-home testbed network. No longer limited to the citizens of Kansas City, Kansas, the company now plans to include Kansas City, Missouri—the 450,000-person city directly across the Kansas and Missouri River confluence that divides the states.

Provider und Infrastruktur Monopolisten werden hier systematisch und langfristig eliminiert um das Geschäftsmodell zu wahren und finanziell kalkulierbar zu bleiben.
 
Complication schrieb:
Provider und Infrastruktur Monopolisten werden hier systematisch und langfristig eliminiert um das Geschäftsmodell zu wahren und finanziell kalkulierbar zu bleiben.
Nun, Google erzielt ungeheure Gewinne und der langsame und unzuverlässige Ausbau des Internets gefährdet diesen Erfolg bzw. das weitere Wachstum. Daran erkennt man doch gut, dass es sich Konzerne wie Google lässig leisten können, sich an der Infrastruktur zu beteiligen.

Genau das ist doch das Thema hier -- beteiligt jene, die Gewinne mit der Infrastruktur machen und nehmt Gebühren von jenen, die den Traffic verursachen, und zwar auf seiten der Anbieter und Nutzer. Derzeit zahlen nur die Nutzer und die Provider haben nur mäßiges Interesse, die Einnahmen für den Ausbau zu re-investieren, schließlich hätten sie mit besseren Verbindungen auch nicht unbedingt mehr monatliche Einnahmen -- es sei denn, sie können sich einzeln als besser oder schneller anpreisen. Das jedoch setzt voraus, dass eben nicht alles gleich-gleich und ach-so-neutral ist.

Wettbewerb ist entscheidend in einer Marktwirtschaft -- nur dann kann der Käufer wählen, wieviel ihm welche Dienstleistung wert ist. Nur dann zahlen sich Investitionen aus.

Wie beim Expressbrief: Niemand käme auf die Idee, dass alle Briefe gleich schnell sein müssen. Selbstverständlich kann man für mehr Porto auch bessere Behandlung erwarten. Warum sollte das beim Internet auf Dauer anders sein?
 
Google baut aber nur da aus wo es sich auch wirklich lohnt.
In den Großstädten und Ballungsgebieten.
Die kleinen Orte und ländlichen Gebiet bleiben außen vor und werden vom Hochgeschwindigkeitsnetz nichts bekommen.
 
Das zeigt nur wie weit Infrastruktur und Serviceprovider hinter der aktuell möglichen Technik hinterherhinken - und das voll bewusst.
Warum wird eine VDSL Technologie gepusht, wenn Glasfaser schon lange in den Startlöchern ist?
Zur Wende wurde der halbe ehemalige Osten der Republik mit Glasfaser ausgestattet - in Leipzig sogar so flächendeckend dass DSL (welches erst kurz darauf "entdeckt" wurde) dort gar nciht machbar war in vielen Gebieten, da der letztew Meter Kupferkabel fehlte. Es wird immer nur geflickschustert um die alte Technik so lange wie möglich zu nutzen - und das auf kosten eines erheblich verlangsamten Fortschritts der Technik.

An Bandbreiten-Mangel ist ganz alleine die Telekom Schuld. Andere nun dafür zur Kasse zu bitten weil man kurzfristig Gewinn einfahren wollte und nicht langfristig investiert hat ist das selbe wie wenn Banken faule Kredite raus geben und dann nach dem staatlichen Rettungsfonds schreien.
Das Schema wiederholt sich immer wieder-> Banken, AKWs, Telekom...alles in den Händen Gewinnorientierter Unternehmen die den Aktienkurs als das Mass der Dinge sehen. Der erlaubt nur Das denken von Quartal zu Quartal.
 
Die sollen endlich mal aufhören rumzuheulen.

Sie waren es die es verpasst haben das Netzversorgung weiter auszubauen, was neue Technologien (nicht nur inh den Städten!) etc. betrifft.

Jetzt merken sie dass ihre Kapazitäten am Ende sind und heulen los.

Sollen sie den ganzen verblödeten Managern, die nur Quartalszahlen im Kopf haben, endlich mal ein stinknormales Gehalt bezahlen und die Einsparungen om den Netzausbau stecken.

Rene Obermann braucht keine 3.000.000,00€+ an Gehalt, wie er es derzeit bezieht.
Was soll der Müll?


Hier geht das Fehlwirtschaften doch schon los, 250.000€ im Jahr wären mehr als genug für den Sesselfurzer.

Ich zahl hier für DSL 6000 kann aber nur 3000er Downstream nutzen :rolleyes:
 
siehe mein Post auf Seite 4. TELEKOM SOLL MAL RUHIG ZAHLEN !!!!
 
Frederika schrieb:
Wie beim Expressbrief: Niemand käme auf die Idee, dass alle Briefe gleich schnell sein müssen. Selbstverständlich kann man für mehr Porto auch bessere Behandlung erwarten. Warum sollte das beim Internet auf Dauer anders sein?


Falsche Analogie.

Die Post hat den Express-Service angeboten, nachdem längst klar war, dass man die Garantie "maximal zwei Werktage" für normale Briefe ohne Probleme einhalten kann.

In diesem Fall argumentiert die Telekom jedoch mit "zu wenig Kapazitäten".

Die Analogie müsste also eher so lauten:
Briefe kommen momentan zum Teil viel zu langsam an, weil zu wenig Kapazitäten da sind (Aussage Telekom, die Kapazitäten würden für YouTube etc. nicht reichen).
Also kommt die Post auf die Idee, ab sofort eine Option "Express-Brief" anzubieten, womit die teureren=wichtigeren Briefe schneller ankommen als andere, in der Hoffnung, mit diesen Mehreinnahmen eine bessere Post-Infrastruktur aufbauen zu können, damit irgendwann vielleicht auch jeder Brief pünktlich ankommen kann - auch eventuell auf Kosten anderer Briefe, die jetzt vielleicht sogar noch viel später als sonst ankommen, wenn viele Express-Briefe verschickt werden.


tl;dr:
Bei der Post hat keiner ein Problem damit, weil normale Briefe so oder so pünktlich da sind.
 
Wer hätte eigentlich gedacht, dass gerade in einem IT-Forum wie diesem die Netzneutralität einen so schweren Stand hat?

Hier wollen wohl so einige lieber in Zukunft das Internet-Basis-Paket für 35€ mit 50mbit/sec zahlen, zusätzlich die Fastpath-Option für 5€, das Mainstream-Videostreamingpaket mit Zugriff auf YouTube und MyVideo in maximaler Geschwindigkeit (ansonsten maximal 1mbit/sec) für 12,50€, das Zusatz-Videostreamingpaket, mit dem man andere Videostreams für 50 Stunden im Monat ohne Drossselung nutze kann für 2,50€, das XXX-Paket, mit dem Zugang auf von der Telekom als pornographisch identifizierte Internetseiten nicht mehr auf 64kbit/sec gedrosselt wird für 27,50€ und natürlich das Skype-Paket mit der Erlaubnis Skype zu nutzen für 7,50€ im Monat, wenn man auch andere Formen von Voice- und Videochat nutzen kann kann man das Skype-Paket PLUS für 10€ nehmen, da sind dann auch Teamspeak und Mumble mit drin.

Zahlt man für das was man nun alles für 40-50€ im Monat bekommt in Zukunft halt 80 Euro oder mehr und regt sich jede dritten Tag auf, dass man Vergessen hat ein bestimmtes Paket dazuzubuchen und diesen Dienst nur noch mit 64kbit/sec nutzen kann.

Und wenn die Telekommunikationsanbieter dazu übergehen und verlangen, dass Diensteanbieter im Internet ihnen Geld zahlen um vorrangig durchgeleitet zu werden (jeder irgendwo gehortete Dienst im Internet zahlt aber schon Geld, nämlich die Hostinggebühren und die teilweise inbegriffenen Trafficgebühren!), dann kann man sich Innovationen im Internet die von einer andere Firma als Google, Microsoft oder Apple stammen aber abschminken, denn Startups mit hohem Traffic könnten es sic gar nicht leisten die Telcos in jedem Land zu schmieren um dort nicht auf 64kbit/s gedrosselt zu laufen.

YouTube hätte es in einer Welt ohne Netzneutralität wohl kaum gegeben.
 
Solange man sicherstellen kann, dass die anderen Daten so schnell wie bisher versendet werden, Express-Daten dafür nur noch schneller, wäre das eine Lösung, die ich, wenn auch mit ein wenig flauem Gefühl im Bauch, akzeptieren könnte (schließlich müsste man dann drauf vertrauen, dass die Provider das auch so handhaben - aber theoretisch ganz gut, wie ich finde).

Da allerdings die Argumentation der Telekom ist, dass ihre Technik für diese Datenmengen nicht ausreicht, ist eigentlich klar, dass das alles in Richtung "Favorisierung bezahlender Dienste auf Kosten aller anderen" gehen soll.
 
DrToxic schrieb:
Die Analogie müsste also eher so lauten:
Briefe kommen momentan zum Teil viel zu langsam an, weil zu wenig Kapazitäten da sind (Aussage Telekom, die Kapazitäten würden für YouTube etc. nicht reichen).
Also kommt die Post auf die Idee, ab sofort eine Option "Express-Brief" anzubieten, ...
Nein, das sehe ich nicht so. Pakete und Päkchen sind doch zum Beispiel das perfekte Beispiel: Sie brauchen normalerweise durchaus ein paar Tage, aber mit Express werden sie sogar an der Haustür abgeholt (super praktisch!) und innerhalb von 24 h zugestellt.

Genau das ist die richtig Analogie, wenn es zum Beispiel um Videokonferenzen oder elektronisches Bezahlen geht -- dafür reicht "schnelles Internet" ohne Bevorzugung nämlich nicht mehr lange auf.

Auch wir Endkunden hätten Vorteile, wenn z.B. elektronischer Zahlungsverkehr automatisch priorisiert werden würde. Oder wenn bei Onlinespielen eben nicht der Paralleldownload vom Partner nebenan im Raum bremsen würde, sondern automatisch Videokonferenz, Onlinespiel oder dergleichen priorisiert werden würde.

Es ist doch geradezu dämlich, Daten wie emails oder Downloads mit der gleichen Wichtigkeit zu behandeln wie realtime-Anwendungen wie Onlinespiele, elektronic cash oder Videokonferenzen.

Es geht doch in allererster Linie nicht einmal nur um Geschwindigkeit, sondern um Priorität und Echtzeit. Letztlich schlägt sich das natürlich auch in Form der erlebten Bandbreite nieder, aber schiere Bandbreite ist gar nicht das entscheidende, sondern die Priorisierung. Und die müsste eben erlaubt werden.

Außerdem bieten neue Einnahmequellen eben auch den Anreiz, das Internet perfekt auszubauen und überhaupt die Möglichkeiten zu schaffen. Derzeit ist doch derjenige, der in den Ausbau investiert, nicht gerade an der lukrativsten Position. Diensteanbieter, die die fremde bandbreite nutzen, profitieren derzeit erheblich mehr vom Internet. Kein Wunder, dass das den Netzbetreibern aufstößt. Wer tolle Anbindung will, muss eben auch Anreize schaffen.
 
Frederika schrieb:
Genau das ist die richtig Analogie, wenn es zum Beispiel um Videokonferenzen oder elektronisches Bezahlen geht -- dafür reicht "schnelles Internet" ohne Bevorzugung nämlich nicht mehr lange auf

Richtig. Aber doch nur, weil laut Telekom die Bandbreite fehlt, um alle zu sendenden Daten mit der gleichen Geschwindigkeit zu senden.

Und deine Lösung ist jetzt, von allen zu sendenden Daten die Wichtigkeit zu bestimmen und die "wichtigeren" gegen Bezahlung auf Kosten der unwichtigeren schneller zu transportieren?

Datenschutzrechtliche Bedenken mal ganz außen vor gelassen - schließlich müsste für eine derartige Priorisierung der ISP über die Inhalte der Pakete bescheid wissen..

Gerade elektronischer Zahlungsverkehr ist doch ein total hirnrissiges Beispiel - soll ich dem ISP jetzt den Schlüssel, den mein Client mit meinem Online-Banking-Server ausgehandelt hat, zugänglich machen, damit verifiziert werden kann, dass es wirklich meine Bankdaten und nicht einfach nur verschlüsselte "unwichtige" Daten sind?


Wenn die technischen Möglichkeiten im Moment nicht reichen, muss einfach mehr ausgebaut werden.
Andere Daten zu verlangsamen, um eine gewisse Übertragungsgeschwindigkeit für bestimmte Daten zu garantieren, ist da der vollkommen falsche Weg.

Wie oben schon gesagt, als Zusatzoption gern. Aber sicher nicht, solange das Problem ist, dass man mit den Datenmengen nicht fertig wird.
 
Frederika schrieb:
Es ist doch geradezu dämlich, Daten wie emails oder Downloads mit der gleichen Wichtigkeit zu behandeln wie realtime-Anwendungen wie Onlinespiele, elektronic cash oder Videokonferenzen.
Bei einem ISP der sein Handwerk versteht ist das überhaupt kein Problem weil die Kapazitäten so geplant und bereitgestellt werden, dass man eben nicht priorisieren muss. Wenn es nen Engpass zu geben droht muss der schon vorher behoben werden.

Um zu dem Vergleich mit der Post zu kommen:
Aktuell bekommt jeder den Express-9Uhr-Service mit Abholung egal welche Daten er verschickt oder empfängt.
Die Telekom verbessert nichts und bietet keine Mehrleistung, Sie macht lediglich das normale Produkt schlechter.

Priorisierung von Daten ist keine Lösung von Problemen im ISP-Bereich, Priorisierung von Daten ist immer nur eine Symptombekämpfung um das wirkliche Problem (mangelnder Ausbau vom Netz, Peerings, Bandbreiten) billig außen vor zu lassen.
 
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