Glasfaser Telekomglasfaserausbau - automatisch Supervectoring / 250 Mbit möglich?

Auch ein Argument ist, dass man damit deutlich mehr Auswahl beim Router hat wenn man den Telekom-ONT verwendet und nicht auf einen Router angewiesen ist, der den passenden DSL-Chipsatz hat.

Die meisten, die aktuell von VDSL auf FTTH wechseln, dürften das aber noch tun, weil sie über VDSL schon deutlich weniger als 100 MBit/s bekommen oder halt eben nur ADSL2+. Zumindest hier in Bayern wurden bzw. werden aktuell mittels Förderprogramm nun eher die Häuser erschlossen, die <30 MBit/s waren. Dass jemand nun Supervectoring und FTTH zur Verfügung hat, dürfte ein eher seltener Luxusfall sein, der zwar in Zukunft immer mehr werden wird, aber aktuell nicht so oft.
 
thom53281 schrieb:
Die meisten, die aktuell von VDSL auf FTTH wechseln, dürften das aber noch tun, weil sie über VDSL schon deutlich weniger als 100 MBit/s bekommen oder halt eben nur ADSL2+. [...] Dass jemand nun Supervectoring und FTTH zur Verfügung hat, dürfte ein eher seltener Luxusfall sein, der zwar in Zukunft immer mehr werden wird, aber aktuell nicht so oft.
Beim eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekom gibt es sehr viele Gebiete, die bereits Vectoring bzw. Supervectoring haben. Das ist letztlich der Normalfall. Es werden ja jetzt systematisch kleinere und größere Städte ausgebaut, und auch größere Dörfer. Da ist Vectoring und Supervectoring-Versorgung recht weit verbreitet. Und es macht keinen Sinn für den FTTH-Ausbau nur einzelne Straßenzüge rauszupicken, die vielleicht aufgrund ungünstiger Leitungslänge doch nur 50 Mbit/s bekommen.
Zumindest hier in Bayern wurden bzw. werden aktuell mittels Förderprogramm nun eher die Häuser erschlossen, die <30 MBit/s waren.
Jein. Im alten Förderprogramm (seit 2013) war die Grenze 30 Mbit/s. Seit 2020 läuft das neue Förderprogramm, bei dem die Grenze bei 100 Mbit/s liegt (und bei dem nach dem Ausbau 1 Gbit/s zur Verfügung stehen muss). Bezüglich Ausbauprojekten die derzeit fertiggestellt werden dürften derzeit noch Ausbauvorhaben aus dem alten Programm dominieren, aber das dürfte sich bald ändern.

Aber der größte Teil der Haushalte wird sowieso eigenwirtschaftlich ausgebaut.
 
Ja, ich schrieb von aktuell und Du schreibst von jetzt dann in 1-2 Jahren. Aktuell dürften schon noch die Anschlüsse dominieren, deren DSL vorher deutlich weniger Geschwindigkeit hatte als die kleineren FTTH-Tarife.
 
thom53281 schrieb:
Ja, ich schrieb von aktuell und Du schreibst von jetzt dann in 1-2 Jahren.
Was die Fertigstellungen im geförderten Ausbau betrifft: ja.
thom53281 schrieb:
Aktuell dürften schon noch die Anschlüsse dominieren, deren DSL vorher deutlich weniger Geschwindigkeit hatte als die kleineren FTTH-Tarife.
Nein, denn die meisten Haushalte werden eigenwirtschaftlich ausgebaut. Das hat gerade in den letzten 2 Jahren kräftig angezogen. Und beim weitaus größten Teil des eigenwirtschaftlichen FTTH-Ausbaus der Telekom handelt es sich (schon länger als 2 Jahre) um Gebiete die schon vorher FTTC hatten.

Der Grund warum die Telekom 2018 angekündigt hat in den folgenden Jahren den FTTC-Ausbau auslaufen zu lassen und in dem Zuge auf FTTH-Ausbau umzuschwenken war ja letztlich, dass der eigenwirtschaftliche(!) FTTC-Ausbau im Wesentlichen am Ende der Möglichkeiten war: es gab nicht mehr viele Gebiete die für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau interessant waren und nicht schon FTTC hatten (meist durch Telekom, teilweise auch andere Anbieter). Das bedeutet natürlich auch, dass praktisch alle Gebiete die für einen eigenwirtschaftlichen FTTH-Ausbau interessant sind meist schon FTTC-versorgt sind. Deswegen ist der FTTH-Ausbau im Wesentlichen FTTC-Überbau.

Das sieht man ja nicht nur bei der Telekom. Die Deutsche Glasfaser hat sich früher auf unterversorgte ländliche Gemeinden konzentriert. Also Gemeinden, die nur ADSL-Versorgung hatten und trotzdem nicht zu klein und zersiedelt waren. Das hat sich in den letzten Jahren auch geändert. Auch die DG baut jetzt (und in den letzten Jahren) eigenwirtschaftlich im Wesentlichen Orte mit bestehender FTTC-Versorgung aus. Weil die vorherige Wunschkonstellation (nur ADSL aber trotzdem eine gewiße Mindestgröße) kaum noch existiert.
 
Das mag jetzt sein, dass das in anderen Teilen Deutschlands etwas anders ist. Aber ich sehe zumindest hier bei uns bisher kaum Haushalte, die sowohl FTTC mit Supervectoring als auch FTTH zur Verfügung haben. Klar, das wird sich in den nächsten Jahren ändern.
 
... und ich sehe in meiner Gemeinde immer noch Haushalte, die weder FTTC (mit und ohne Supervectoring) haben, noch FTTH. Bestenfalls eine Ersatzversorgung über LTE oder DSL light über kilometerlange TAL.
Der Ausbau ist dort offensichtlich (auch) für die Telekom nicht interessant. Somit wird dort auch kein eigenwirtschaftlicher FTTC- oder FTTH-Ausbau kommen. Sondern irgendwann wohl ein geförderter FTTH-Ausbau.
Nebenbei:
Wer jetzt noch eigenwirtschaftlich komplett neu mit einem FTTC-Ausbau anfangen würde, muss damit rechnen, dass dieser Ausbau sich noch weniger rentiert als sonst, weil man dort schnell gegenüber der FTTH-Versorgung mit den Möglichkeiten entsprechend eingeschränkt ist.
Warum etwas von Anfang an (inkl. Planung usw.) neu ausbauen, was jetzt schon veraltete, weniger leistungsfähige Technik ist? Was dem Bedarf nach eigentlich schon wieder ersetzt werden müsste?

(Nein, es betrifft mich nicht selbst. Ich habe ja sogar Glasfaser der Telekom im Haus - allerdings von der Telekom nicht genutzte. Dafür FTTC mit Vectoring.)

Bei uns in der Gemeinde können trotz eigenwirtschaftlichem Teil-Ausbau (HYTAS-Ersatz) nicht alle Anschlüsse 250MBit-Anschlüsse nutzen (auch ich nicht), weil die TAL vom Verteilerkasten dafür zu lang sind.
 
Nenunikat schrieb:
... und ich sehe in meiner Gemeinde immer noch Haushalte, die weder FTTC (mit und ohne Supervectoring) haben, noch FTTH. Bestenfalls eine Ersatzversorgung über LTE oder DSL light über kilometerlange TAL.
Der Ausbau ist dort offensichtlich (auch) für die Telekom nicht interessant. Somit wird dort auch kein eigenwirtschaftlicher FTTC- oder FTTH-Ausbau kommen. Sondern irgendwann wohl ein geförderter FTTH-Ausbau.
Klar. Laut Breitbandatlas gibt es noch etwa 5% der Haushalte in Deutschland, die "weiße Flecken" sind. Also weder FTTC/VDSL, Kabel (DOCSIS 3.x) oder FTTB/H nutzen können. Da sind sicher auch ein paar städtische Haushalte dabei die aufgrund ungünstiger Leitungswege von FTTC nicht profitieren und kein VDSL nutzen können.

Aber der große Teil dieser Haushalte ist eben für eigenwirtschaftlichen Ausbau uninteressant und wird letztlich über Förderung ausgebaut werden.

Deswegen betrifft der aktuelle eigenwirtschaftliche FTTH-Ausbau - von Telekom, Deutsche Glasfaser, "Unsere Grüne Glasfaser", Deutsche Giganetz und wie sie alle heißen - eben ganz überwiegen Haushalte mit bestehender FTTC und/oder DOCSIS 3.x Versorgung. Alleine die FTTC-Abdeckung in Deutschland liegt ja bei 90%.

Nenunikat schrieb:
Warum etwas von Anfang an (inkl. Planung usw.) neu ausbauen, was jetzt schon veraltete, weniger leistungsfähige Technik ist? Was dem Bedarf nach eigentlich schon wieder ersetzt werden müsste?
Wie gesagt, die Frage stellt sich auch nicht wirklich. 90% der Haushalte haben bereits FTTC, 5% sind so unwirtschaftlich zu erschließen dass sie noch kein Anbieter angefasst hat. Und die restlichen 5% haben FTTB/H oder DOCSIS. Darunter alle Haushalte, die in den letzten Jahren einen geförderten FTTH-Ausbau bekommen haben.
Es gibt kuriose Ausnahmen. Heidelberg ist die eine mir bekannte Großstadt in D, die bisher keinen großflächigen FTTC-Ausbau bekommen hat. Da führt die Telekom gerade einen etwas seltsamen hybriden FTTC/FTTH-Ausbau durch. Ein paar Stadtteile bekommen noch FTTC, andere FTTH.
 
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