Zur Einleitung wieder das Übliche: Nein ich bin kein Anhaänger der Todesstrafe und ich halte sie für nicht zeitgemäß. Ich würde selbst keinen Menschen töten können und möchte dies auch keinem anderen Menschen zumuten.
@SemoX
zu 1) Der Satz von Tolkien fast das Thema eigentlich sehr schön zusammen. Wobei ich dem Argument des irreversiblen nicht die ganz große Bedeutung beimessen würde. Der Mensch ist fehlerhaft und jede Entscheidung die wir tun ist inhärent fehlerhaft. Dennoch müssen wir uns entscheiden, auch wenn man manche Dinge nicht mehr rückgängig machen kann.
zu 2) Der Satz "Du sollts nicht töten" (besser übersetzt: "Du sollst nicht morden") stammt aus den Zehn Geboten, also dem Alten Testament, kurz aus einer Zeit wo es in Israel selbstverständlich die Todesstrafe gab. Daß heißt eindeutig, daß diejenigen, die diesen Satz überlieferten, ihn keineswegs auf die Todesstrafe angewendet haben. So findet sich im 1. Buch Mose (1. Mos 9,6) auch die eindeutige Stelle: "Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht"
Also wer biblisch argumentiert, v.a. mit dem "Du sollst nicht töten", sollte dies sauber tun
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Sogar das Neue Testament ist hier nicht eindeutig, auch wenn die neuere Theologie sich, auch durch den Wandel der Zeit und der allgemeinen Einstellung tendenziell gegen die Todesstrafe wendet. Auch in früheren Zeiten handelte die Kirche nach der Maxime "Ecclesia non novit sanguinem" und hat die Bestrafung zumeit der weltlichen Macht übertragen.
zu 3) Es gibt keine wirkliche Korrelation zwischen Waffengesetzen und Verbrechensrate. So ist die Mordrate in Washinton D.C. exorbitant, obwohl der Waffenbesitz für Normalbürger dort illegal ist. Die nördlichen Flächenstaaten wie die Dakotas oder das sehr liberale Vermont haben wenig Verbrechen und kaum Restriktionen zum Waffenbesitz.
Da es in diesem Thread aber um Mr. Williams geht und nciht allgemein um die Todesstrafe bleibt nur zu wiederholen, daß Mr. Williams keineswegs der liebe Kinderbuch-Opa gewesen sein dürfte, als der er dargestellt wurde. Dennoch hätte ich es lieber gesehen, wenn es die Todesstrafe hier in CA nicht gäbe.
@Origano
Gleiches gilt auch für Mr. Allen, der auch nicht darauf reduziert werden kann, daß er ein alter kranker Mann ist. Immerhin hat er den Mord im Alter von 50 begangen und dann aus dem Gefängnis heraus (!) drei weitere Morde (darunter an Zeugen) beauftragt. Für den ersten Mord (und Raub etc.) war er übrigens nur zu lebenslänglich verurteilt worden, was ihn nicht davon abgehalten hat die anderen Morde zu beauftragen. D.h. trotz seiner Verurteilung zu lebenslänglich und seiner Inhaftierung hat er den Tod von anderen Personen veranlassen können.
Deswegen kann ich sehr wohl sagen, daß auch dieser Fall zu kommentieren ist, und mein Mitleid für den "alten, kranken Mann" sich auf das Mitleid, daß ich mit jedem "armen Sünder" habe, beschränkt. Ja auch er sollte nicht hingerichtet werden, aber das Konzept der Begnadigung ist falsch. Warum soll ein solcher Mann begnadigt werden? Ja, CA sollte die Todesstrafe ganz abschaffen, um nicht in Verlegenheit zu kommen, solchen Leuten einen Begnadigungsgesuch plus Presserummel ermöglichen zu müssen. Dann würde er in seiner Zelle dahinvegetieren, ohne daß sich jemand Gedanken um einen "armen, alten kranken Mann" machen würde. Das klingt jetzt härter als ich es meine
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