Treiber- und System-Absturz durch Hardware-Beschleunigung - Hardware oder System?

Cold Carnage

Lt. Junior Grade
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Heute hatte ich ein Problem mit meiner NVIDIA Grafikkarte (GeForce GTX 570) unter Windows 7 (64-Bit) und dem aktuellen Treiber (WHQL v335.23), das sich darin manifestierte, dass kurz nachdem das System gestartet wurde, sich der Grafikkarten-Treiber aufgehangen hat (Meldung im Tray-Bereich), kurz darauf ein weiteres Mal ausfiel und wiederum kurz darauf das gesamte System einfror. Dieses Schauspiel ergab sich jedes Mal in gleicher Form.

Schnell bin ich dahinter gekommen, dass es dann auftritt, wenn die Grafikkarte zum Beispiel zur Hardwarebeschleunigung verwendet wird. Das fängt natürlich schon mit Windows Aero an, geht dann zum Beispiel über den Firefox und Flash, bis hin zu Wiedergabe-Programmen, wie zum Beispiel den Media Player Classic. Der PC war somit immer nur wenige Minuten nutzbar. Also habe ich das System im abgesicherten Modus gestartet und den Design-Dienst von Windows deaktiviert und siehe da, das System schien zu laufen, zumindest solange, bis kein anderes Programm wie Firefox oder Media Player Classic die Grafikkarte zur Beschleunigung heranzieht, an Spiele war gar nicht erst zu denken.

Deswegen hatte ich mich entschlossen, den Treiber sauber neu zu installieren - doch auch danach tauchte das Problem wieder auf. Also habe ich kurzer Hand die Grafikkarte ausgebaut und auf die Intel HD 4000 Grafik (vom Intel Core i5-3570K) umgeschaltet. Unter dieser Umgebung funktioniert das System wieder einwandfrei, keine Treiber-Abstürze, keine System-Aufhänger. Aber natürlich ist das jetzt nur eine vorübergehende Not-Lösung. Die NVIDIA-Grafikkarte hätte ich selbstverständlich gerne wieder mit voller Funktion im System.

Daher nun meine Fragen: Kommt euch das Problem bekannt vor? Deutet es auf einen Hardware-Defekt hin? Oder habt ihr eine Vermutung, wo der Fehler möglicherweise liegen könnte? Am System und am Treiber hatte sich von gestern auf heute nichts geändert, mit dieser Konfiguration lief der PC bereits seit Installation der aktuellen Treiber-Version absolut fehlerfrei (wie zuvor auch über eine sehr lange Zeit). Von daher weiß ich nicht, woher das Problem jetzt auf einmal kommen soll - wenn nicht von der Hardware selbst. Leider habe ich nicht die direkte Möglichkeit, spontan eine andere NVIDIA-Grafikkarte zu testen oder meine in einem anderen PC auszuprobieren. Das müsste ich erst einmal in die Wege leiten, werde ich wohl auch machen müssen, wenn noch andere Versuche, wie zum Beispiel mit älteren Treibern, ebenfalls fehlschlagen (bevor ich Windows komplett neu aufsetze, was ich im Moment noch nicht einsehen würde, da für mich hier das Problem nicht ersichtlich ist).

Ansonsten gibt es keine weiteren Auffälligkeiten, die Temperaturen sind im grünen Bereich, Grafik-Fehler gab es zuletzt, wo die Grafikkarte noch eingebaut war und nicht nach dem System-Start für Probleme sorgte, nicht.

Ergänzung: Vorhin habe ich die Karte wieder eingebaut. Nach dem Start habe ich den Treiber vom Januar (v332.21) installiert. Die Installation lief wie gewohnt durch und forderte anschließend einen Neustart, doch nach dem Windows Bootlogo kam nichts mehr, "kein Signal" meldete der Monitor. Mehrfach neugestartet und HDMI umgesteckt, immer wieder nur "kein Signal". Also habe ich die Karte erneut ausgebaut und jetzt läuft es wieder über die interne Intel HD 4000 Grafik. Was soll ich davon halten? Ohne Treiber lief die Grafikkarte, kaum ist der Treiber installiert, bleibt mir der Anmeldebildschirm verwehrt.
 
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Klingt ganz so, als sei die Karte am sterben …

Dass die Graphikkarte ohne Treiber zweifelsfrei 'funktioniert' und mit erwähnte Symptome zeigt und einmal nicht, liegt daran, das bei Installation des Treibers der für dieses Modell spezifische Treiber [mit all seinen Erweiterungen] geladen wird, der folgerichtig auch auf Bereiche zugreift, die diese Karte von anderen der gleichen Modellreihe unterscheidet [ViVo-Funktion bei ATI bspw., TV-Out et cetera, pp], womit ich auch Speicherbereiche et cetera meine.

Da nun die Karte wahrscheinlich defekt ist (ich tippe wie erwähnt auf die GPU; verabschiedet sich fast sicher bei hochgerüsteten nVidia-Karten nach längerer Zeit), entstehen solche Probleme wenn der jeweilige Treiber geladen wird.
Das entsteht, wenn die Graphikkarte versucht in Speicherbereiche zu schreiben, die instabil respektive defekt sind.

Warum diese Defekte nun nicht auftreten, wenn ohne Treiber gestartet wird, hat einen einfachen Grund:

Windows lädt ohne den jeweiligen installierten Treiber für Graphikkarten lediglich einen VESA-kompatiblen VGA-Treiber [Seit Vista in diesem Falle bereits dem UGA entsprechend] (640x480x4 {rsp. UGA: 800x600x32}).
Dieser Treiber spricht lediglich die Grundfunktionen einer Graphikkarte an;
Quasi ein "LowLevel-Zugriff".

Graphikkarten haben, um zu VGA kompatibel zu sein, dem Standard entsprechend einen zusätzlichen 256 KByte Baustein auf dem Layout.
Der eigentliche Speicher (der, der auf der Verpackung et cetera angegeben; z.Bsp. 512 MB) wird beim Zugriff auf die erweiterten Funktionen der Karte nun 'umgemappt'.
Daher greift dieser 'LowLevel'-Treiber des Installationsprogramms garnicht auf mögliche defekte Speicherbausteine oder Teile der GPU et cetera zu.

Ich hoffe ich konnte zum Verständnis beitragen. wink.gif


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Smartcom
 
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Vielen Dank für deine Antwort! Das liest leider recht plausibel. Mir ist das bisher in dieser Form noch nicht untergekommen. Die einzige Karte, die es damals dahinraffte, war die ATI Radeon 9800 Pro und das gleich zwei Mal hintereinander. Also müsste ich jetzt mal sehen, ob die Karte in einem anderen PC läuft oder eine neue Karte in meinem PC ihre Arbeit verrichtet. Zum Glück ist sie von EVGA mit lebenslanger Garantie, falls sie also wirklich defekt ist, sollte es kein Problem sein, eine neue zu bekommen (dann womöglich noch eine etwas schnellere).

Ergänzung: Ich habe es jetzt gerade im selben PC noch einmal getestet, aber diesmal mit dem nachfolgenden Treiber (WHQL v334.89) - damit läuft es auch nicht mehr, nur noch ohne Treiber und/oder im abgesicherten Modus. Mal sehen, was EVGA dazu sagt, sollte noch etwas anderes als ein Hardware-Defekt dabei rauskommen, werde ich mich gegebenenfalls mit der Lösung melden.

PS: Was meinst du eigentlich mit hochgerüsteten NVIDIA-Grafikkarten?
 
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Immer wieder gerne …

Mit hochgerüsteten nVidia-Karten?

Karten, die seitens des Herstellers am Limit liefen, um das letzte Quäntchen Leistung rauszukitzeln – und mit der Zeit eben dafür traurige Berühmtheit erlangten, daß sie einen glühenden Beistand, bis hin zur Selbstaufgabe, besaßen.

Prominenteste Beispiele sind eben beispielsweise die von Dir genannte 9800 Pro-Serie von AIT/AMD oder etwa die 8800'er von nVidia.
Solche kann man noch so bemuttern, sie sterben irgendwann den Hitzetod oder Chipdefekt – eben weil der Weg vorgezeichnet ist … wink.gif


In diesem Sinne

Smartcom
 
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EVGA hat die Grafikkarte diese Woche erhalten und auch schon eine neue rausgeschickt, also gehe ich mal davon aus, dass die Grafikkarte tatsächlich defekt war, auch, wenn sie dazu nichts weiter geschrieben beziehungsweise dies nicht bestätigt haben. Hoffentlich funktioniert dann wieder alles, wenn die neue Grafikkarte da ist.

Mittlerweile habe ich aber auch schon gelesen, dass die aktuellen Treiber für Abstürze dieser Art, wie ich sie zunächst hatte, berüchtigt sein sollen. Ich werde dann aber mal direkt den neuen Wundertreiber testen. Sollte diese Beta-Version Probleme verursachen, werde ich zunächst wieder die WHQL-Version 335.23 einspielen - oder gibt es hier andere Vorschläge, gerade in Bezug auf die Treiber-Absturz-Problematik?
 
Es handelte sich offenbar doch um einen Treiber-Konflikt (also keinen Hardware-Defekt). Warum auch immer, verweigerte das System die Signal-Ausgabe, wenn sowohl der Intel- als auch der NVIDIA-Treiber installiert waren (nicht gleichzeitig am Monitor angeschlossen). Möglicherweise liegt das auch am jeweiligen Audio-Treiber (für die Wiedergabe über HDMI). Bisher war das nie ein Problem und in der Regel sollte es keins sein. Wenn man zum Beispiel VirtuMVP nutzen wollte, müsste man den Intel-Treiber installiert haben. Warum es jetzt auf einmal ein Problem darstellt (trotz korrekter BIOS-Einstellung, dort war die Grafikkarte als primäre Anzeige eingestellt - oder gibt es darüberhinaus noch eine andere Option?), bleibt mir vorläufig ein Rätsel, außer jemand von euch kann diesbezüglich etwas hinzufügen. Hoffentlich wird das Problem mit künftigen Treiber-Versionen gelöst.
 
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