TrueNas vs. Linux vs. Fertig-Nas

###Zaunpfahl### schrieb:
. zukunftssicher... Betrieb von 10 Jahren oder länger.
Consumer-Hardware hat eine durchschnittliche Lebensdauer von was? 5-7 Jahren? Also vergiss den Punkt eher und Pläne so, dass Migration bzw Restore aus Backup simpel möglich ist.

###Zaunpfahl### schrieb:
TrueNas hört sich sehr enterprisemäßig an
Vor allem ist Truenas ein Markenname. Mach Mal bitte weniger Geschwafel und mehr Fakten. Redest du von Truenas Core oder Scale? Denn beide haben unterschiedliche Ziele auch wenn sich diese teilweise überschneiden.

###Zaunpfahl### schrieb:
Alternativ könnte ich auch einfach ein Linux installieren mit BTRFS
Alternativ könntest du auch ein Linux installieren mit ZFS und hast nicht die Limiterungen von BTRFS.

###Zaunpfahl### schrieb:
16 GB RAM kommen mir dann aber schon ein wenig viel vor
Liegt daran, dass du irgendwas gelesen hast aber das Wissen fehlt um das einzuordnen. Solange du es als kleines NAS betreibst für dich und ohne DeDup (was wenig bringen wird bei den zu speichernden Daten) kannst du es auch mit 4-8GB RAM betreiben. Willst du zusätzliche Features nutzen, entsprechend sinnvoll(!) mehr RAM einplanen.

###Zaunpfahl### schrieb:
meine Fritz Box hat einen 2,5-Gigabit-LAN Port
Selbst wenn du das NAS da anschließt: der Flaschenhals ist dann das 1 GBit/s von Router zu deinem PC. Vorteil wäre erst wenn 2 Geräte gleichzeitig aufs NAS zugreifen wollen und dann ist der Flaschenhals eher deine HDDs. Was viel häufiger relevant ist, ist die Latenz und die iops. Würde da bei der geringen Datenmenge eher überlegen, die HDDs auszutauschen gegen eine SSD mit QLC Speicher.

Ganz ehrlich: bei solch geringen Anforderungen nimm was fertiges von der Stange. Schont deinen Geldbeutel, Nerven und die Stromrechnung.
Wenn du selbst frickeln willst: ein NUC/Brix/Zbox mit CPU nach Wahl bzw passend zu den noch zu definierenden Anforderungen und eine QLC SSD. Alles andere hat bzgl Stromverbrauch das deutliche Nachsehen oder du hast vergleichsweise hohe Anschaffungskosten.
 
###Zaunpfahl### schrieb:
Und was kann das noch besser als ein normaler PC?
Bei einem Fertig-NAS bezahlt man die Software mit. Jene ist der Unterschied zu einem regulären PC. Und die Hotswap-Einschübe sowie meistens der Stromverbrauch.
prian schrieb:
Hinweis: beide haben jeweils 2x 2,5GBit können aufgerüstet werden bis zu 5GBit, mehr gibt der PCIe-Steckplatz nicht her.
Doch. Ein 10er-NIC funktioniert darin auch. Im TS-253D mit voller Bandbreite, im TS-453D mit deutlich mehr Bandbreite als ein 5er.
Ergänzung ()

###Zaunpfahl### schrieb:
Ein 300 W Netzteil für ein NAS mit so geringen Anforderungen? Das läuft mit relativ geringem Wirkungsgrad. Auf die geplante Nutzungsdauer ist das teurer als ein Fertiggerät.
 
dvor schrieb:
Doch. Ein 10er-NIC funktioniert darin auch. Im TS-253D mit voller Bandbreite, im TS-453D mit deutlich mehr Bandbreite als ein 5er.
Das hatte ich dann falsch verstanden, Danke für die Richtigstellung.
 
Server haben nunmal nicht so die Riesenansprüche an Hardware. 10 Gbit locker bedienen bei gleichzeitig AES 256 bit Crypt geht mit > 10 Jahre alter Hardware problemlos - vielleicht bei 40 GBit nicht mehr.

Den Stromverbrauch kann man beim Eigenbau selber bestimmen - ich komme auf ~ 85 Watt im Betrieb (also kein Stromsparmodus der Festplatten) mit 8 Festplatten + SSD gemessen ab Steckdose. Ohne dass ich extrem auf Stromsparen geachtet habe - 10 Gbit Netzwerkkarten ziehen halt 10-15 Watt, die Fesplatten brauchen natürlich vergleichsweise viel der Verbrauch dieser Komponenten ist auch bei keinem Fertig NAS anders.

Unsere Server gehen halt von alleine per Heimautomation, oder Mausklick von Handy, PC etc an, holen sich ihr Passwort zum Decrypten von einem lokalen PW Server und gehen auch wieder komplett aus, wenn niemand eine Weile was dran gemacht hat oder niemand seit längerer Zeit drauf zugeriffen hat - das spart bei uns hier denke ich am meisten Strom xD Weil das Verhältnis aus / an ~ 22h aus und 2h an pro Tag im Durchschnitt ist.

Ob man selber baut oder auf was fertiges zurückgreift ist denke ich nur eine Frage hat man Spass daran selber zu schrauben an HW und Software und für den eigenen Einsatzzweck maximal zu optimieren - oder sagt man andere haben sich da bereits viele kluge Gedanken gemacht ich nutze deren Wissen aus und kaufe fertig.
 
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Vielen Dank für eure Antworten.

So nach reichlich Überlegung und Studium der Bedienungsanleitungen, Dokumentation und Geizhals. Denke werde ich so ein Fertig NAS nehmen.
TrueNAS und Openvault haben mich nicht so wirklich überzeugt da die Dokumentation dürftig bis garnicht vorhanden sind.
Rumbasteln ja ein wenig aber muss eher nicht sein wenn dann gehts mir eher um Software Support und Funktionen. Wobei ich diese ganzen Server Features vermutlich nicht brauche, wüsste bis jetzt jedenfalls nicht für was, wenn dann kann ichs auch lokal laufen lassen.

Features die ich ziemlich sicher haben möchte.
  • 4 Sata Anschlüsse um auch meine SSDs nutzen zu können. Verkaufen... bekomme ich nichts mehr, ungenutzt lassen... zu schade. Ich denke ich werde dann 2x3TB in RAID 1 plus 2x250GB SSDs als Turbo.
  • 2,5 GbE. Werde ich zwar jetzt vermutlich noch nicht nutzen (können). Aber später vermutlich mal. Wenn die Switch Preise auch mal ein wenig purzeln kann ich mir dann ja evtl. auch einen 2,4 GbE Switch holen. Momentan ist mir das keine zusätzliche 100 € wert.
  • Snapshots. Gibts eigentlich überall soweit ich das sehe.
  • Auto Standby. Das Feature auch
  • 2GB Ram
  • 400 € sollte das Ding nicht überschreiten
Deswegen würde der https://www.qnap.com/de-de/product/ts-453d eigentlich ganz gut passen. Was mich aber schon ein wenig Stört ist das die jetzt eigentlich ein neues OS entwickelt habeln. QTS 5 auf Basis von Linux 5.10 aber dort noch ext4 als Dateisystem nutzen.
Und wenn ich das richtig sehe hat man bei Asustor ADM 4 die Wahl zwischen ext4 und Btrfs.
Die Doku und so ist bei Qnap aber schon ein wenig besser. Features und so scheinen auch ausgereifter zu sein.
Aber soweit ich weiß sollte Btrfs schon ein robusteres Dateisystem sein.
Habt Ihr da Erfahrungen? QTS 5 hat ja trotzdem Snapshots, das ist anscheinend ne Selbstentwicklung. ADM4 setzt da voll auf Btrfs.

Alternative zu dem Qnap
https://geizhals.de/qnap-turbo-station-ts-453d-4g-a2303908.html?hloc=at&hloc=de
wäre der
https://geizhals.de/asustor-drivestor-4-pro-as3304t-90-as3304t00-mb30-a2561900.html?hloc=at&hloc=de
Der hat allerdings nur 2GB Ram statt 4GB und Realtek RTD1296, 4x 1.40GHz (ARM Cortex-A53) statt Intel Celeron J4125, 4C/4T, 2.00-2.70GHz

Wäre Btrfs schon einiges wert gegenüber ext4 oder ist das eher zu vernachlässigen und von der besseren Performance hab ich einiges mehr?
Ergänzung ()

So hab jetzt nochmals geguckt und das von mir gepostete Asustor bietet wohl auch kein Btrfs das gibts bei Asustor wohl auch erst ab Systeme mit x64 und die starten ab 411 € mit Dualslot...
Somit ist die Entscheidung eigentlich schon ziemlich klar...
 
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###Zaunpfahl### schrieb:
TrueNAS und [...]
Naja kein Wunder wenn du nach der Doku zu Markennamen suchst und nicht zu einem konkreten Produkt...

Ansonsten: Was genau erwartest du denn? TrueNAS Core/Enterprise/Scale oder Openmediavault sind halt nur ein Webinterface was gewisse Dienste unter einem Hut vereint für die einfachere Einrichtung wenn man keine Lust auf viele Ausflüge auf die CLI hat oder eher gefährliches Halbwissen hat.
Ansonsten gibt es mindestens zu TrueNAS Core (und afaik auch zu SCALE) direkt vom Hersteller diverse Tutorials für die gängigsten Schritte und zusätzlich einen kompletten UI Reference Guide der jeden einzelnen Knopf kurz aber präzise erklärt. Ein gewisses technisches Grundverständnis sollte aber vorhanden sein aber die Zielgruppe ist ja auch nicht unbedingt jeder Laie dessen Anforderungen bereits mit einem 1-2 Bay NAS von der Stange locker erfüllt sind.

###Zaunpfahl### schrieb:
2x3TB in RAID 1 plus 2x250GB SSDs als Turbo
Dir wurde bereits auf Seite 1 erklärt, dass der Nutzen der SSDs als Cache für deinen Anwendungsfall eher geringer Natur sein wird. QNAP bietet netterweise mittels QTIER die Möglichkeit SSDs und HDDs zu mischen und ein Tiering anzuwenden. Ja, Caching und Tiering sind zwei unterschiedliche Techniken auch wenn sie auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen denn beim Cache sind die eigentlichen Daten immer auf den (nachgelagerten) HDDs, beim Tiering werden die häufig verwendeten Daten auf der SSD abgelegt und sind dann nicht mehr auf der HDD bzw. den HDDs. Behalte dies im Hinterkopf und denke an Backups!

###Zaunpfahl### schrieb:
Brauchst dann noch eine 2,5 GbE NIC in deinem PC, Übertragungsrate richtet sich ja nach dem langsamsten Glied in der Kette. Alternativ natürlich wenn 2+ Geräte parallel Daten aufs NAS schieben oder lesen wollen aber dann müssen auf die Laufwerke die Daten schnell genug liefern können.

###Zaunpfahl### schrieb:
Was erhoffst du dir davon bzw. reden wir von datei-basierten oder Volume-basierten Snapshots?

###Zaunpfahl### schrieb:
Was mich aber schon ein wenig Stört ist das die jetzt eigentlich ein neues OS entwickelt habeln.
Lass dich von den blumigen Werbeversprechen nicht blenden ;) Kommerzielle Anbieter machen da auch nur das nötigste, sprich Anpassungen ggf. für Treiber/Firmware wobei das meist mit der Hardware vom Hersteller zusammen eingekauft wurde und eben das Webfrontend was Storage, Berechtigungen, Konfiguration sonstiger Dienste zusammen fasst.

###Zaunpfahl### schrieb:
Aber soweit ich weiß sollte Btrfs schon ein robusteres Dateisystem sein.
5 von 5 Storage Admins würden sagen: "Sehr sehr mutige und gewagte These."
Ja, mit einigen Einschränkungen ist BTRFS mehr oder weniger robust und gut nutzbar und bietet echt einige coole Features die man von ZFS bereits kennt und einen Mehrwert gegenüber den traditionellen Dateisystemen und Volumemanagern bzw. vereint diese Features praktischerweise. Aber auch bei BTRFS ist nicht alles Gold was glänzt und es gibt einige Features die man wirklich nicht verwenden sollte wenn man seine Daten mag.

###Zaunpfahl### schrieb:
QTS 5 hat ja trotzdem Snapshots, das ist anscheinend ne Selbstentwicklung.
Einen Schei* hat QNAP da selbst entwickelt, da wird sich lediglich mit fremden Federn geschmückt wenn man es überspitzt sagen will. QNAP nutzt afaik wie die meisten Linux-basierten NAS Systeme LVM2 als Volume Manager und damit kann man auch Snapshots anlegen. Tja äh das konnte schon RHEL 7 oder SLES 12, also seit Ende 2014. 😅

QNAP ist neben Synology einer der großen Anbieter und vermutlich ist der Support mit Updates da besser als bei den kleineren Anbietern wie Asustor und Co.
Andererseits ist QNAP mehr als einmal negativ dadurch aufgefallen, dass vorhandene Features nach Updates nur noch als aufpreispflichtiges AddOn verfügbar waren. Wenn du nur die Kernfunktionen nutzt wird dich das nicht treffen aber für mich persönlich ist das ein negativer Punkt.

###Zaunpfahl### schrieb:
und von der besseren Performance hab ich einiges mehr?
Je nach Benchmark ist mal das eine und mal das andere schneller. Oft merkst als Anwender den messbaren Unterschied aber auch nicht und reine Geschwindigkeit sollte ja auch nicht das einzige Kriterium sein bei einem zentralen Datengrab, oder?
 
Mit QNAP macht macht sicher nichts falsch - es ist halt einer der grösseren Hersteller in dem Bereich.

Auch ext4 ist auf keinen Fall ein schlechtes Filesystem - sehr sehr gut erprobt und die Wahrscheinlichkeit, dass da noch grosse Fehler im Code schlummern, die einen selber betreffen ist doch gering.

Es ist halt nur im Vergleich "schlechter", weil es z.B. keine Möglichkeit hat die Korrektheit der Daten zu erkennen wie ZFS und BTRFS. Hat man aber mit Windows etc natürlich auch nicht.
 
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Ich habe ein DS220+, das gibt es auch mit vier Slots. Läuft sehr sparsam und unauffällig vor sich hin. Es gibt USB3 Anschlüsse wo ich ein 2,5G Ethernet Dings anschließen kann. Durch zwei Netzwerkbuchsen funktioniert auch Linkaggregation so von Haus aus.

Du schreibst, es soll nur lokal laufen. Das macht es bei mir auch wunderbar. Ich habe von beginn an im Router (OpenWRT) alle Verbindungen von dem Gerät ins Internet blokiert.

Läuft nichts komplexes drauf, nur NFS Freigaben und Samba für Kodi/ Tablet.

(Ich habe es gekauft bevor die Preise explodiert sind. :D)
 
fgordon schrieb:
und die Wahrscheinlichkeit, dass da noch grosse Fehler im Code schlummern, die einen selber betreffen ist doch gering.
Achtung das ist ein Irrglaube denn auch vermeintlich "alte" Dateisysteme wurden ja nicht einmal entwickelt und seitdem nie wieder angefasst sondern auch die bekommen neue Funktionen oder Änderungen etc. und da können genauso Fehler drin stecken.
fgordon schrieb:
Es ist halt nur im Vergleich "schlechter"
Genau dies. Ext4 ist halt ein reines Dateisystem und bietet nicht die Zusatzfunktionen die man ggf. aus ZFS oder BTRFS liest wie Checksummen, Raids, Volumemanager, Snapshots, usw. und will man diese Funktionen zusammen mit ext4 nutzen braucht es halt eigene Tools dafür aber das macht ext4 deshalb nicht zu einem schlechten Dateisystem.
 
Vielen Dank an alle für eure Beratung.

So ich hab mir jetzt letztens das TS-453D-4G für 360 € geholt.
An sich bin ich sehr zufrieden bis auf folgende Punkte.
  • Dieser Punkt bezieht sich ggf. nicht unbedingt auf dieses NAS sondern eher an Samba könnte aber sein das es hierfür woanders eine bessere Lösung gibt. NFS ist furchtbar zu nutzen kann aber auch durchaus sein das das generell so ist. Und mit Samba hat man die Dateinamensbeschränkung hierfür hab ich auch schon einen neuen Thread aufgemacht -> https://www.computerbase.de/forum/t...mba-dateinamensbeschraenkung-umgehen.2091972/
  • Die Software kann schon ziemlich viel ist aber auch überladen und manche Dinge sind doppelt und so. Wenn man sich damit ein wenig befasst kommt man zurecht.
  • Das erhoffte automatische ausschalten oder Standby ist leider nicht dabei. Nur Wochentage und Uhrzeiten. Da das Ding aber nur 10 W im IDLE braucht und auch nicht ständig an ist, ist das zu verkraften wäre aber schön gewesen.

  • Qtier also das bündeln und auto. prio von SSDs und Festplatten ist cool.
  • Von den Snapshot und Snapshot Backup Möglichkeiten bin ich begeistert. Statt Raid 1 hab ich mich jetzt für 2x SSDS + HDD im Qtier Verbund dazu ein HDD Snapshots Backup und ein offline Backup entschieden.
  • Klicki Bunti mit Erklärungen ist oft ganz gut. Man kann einige Dinge intuitiver einstellen als wenn man sich jetzt bei einem blanken Linux durch Dokus lesen muss.
 
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