Überdrehte Schraube (M2) lösen?

D

Der Wanderhoden

Gast
Moin,

zunächst mal: Ich wusste nicht genau wohin mit dem Thema, dachte dann aber, dass es im Moddingbereich am ehesten passt, wenn dem nicht so sein sollte bitte ich um Verzeihung.

Jetzt zu meinem Problem: Ich habe einen gebrauchten Laptop (refurbished) gekauft. Soweit alles wunderbar, HDD gegen SSD getauscht, Windows installiert, neuen Akku rein, läuft wunderbar.
Nun wollte ich heute die Tastatur gegen eine beleuchtete tauschen. Eigentlich eine einfache Sache, schnell die Abdeckung runter, 6 Schrauben lösen und gut is'. Dachte ich...
Leider hat aber vor mir schon mal jemand die Tastatur entfernt und dabei leider eine der Schrauben so dermaßen überdreht, dass nichts richtig greift.
Gut, ist ein Businessmodel, hab' ich mir gedacht, das hält was aus und habe mit ordentlich Druck versucht die Schraube zu drehen. War aber nicht, die bewegt sich keinen Millimeter. Die gute alte "Gummiband-Methode" habe ich auch schon probiert, gestaltet sich bei einer so kleinen Schraube allerdings sehr schwierig und hat nicht zum Erfolg geführt.
Eine Kerbe reinzufeilen hat auch nicht geklappt, da dort leider so wenig Platz ist, dass ich vom umliegenden Gehäuse und der Tastatur mehr abfeilen würde als vom Schraubenkopf.

Falls jemand noch eine Idee hat (nach Möglichkeit eine, die nur die Schraube und nicht das Gewinde zerstört) würde ich mich sehr freuen :)


Dazu gibt's noch 2 Bilder, damit man sich das mal vorstellen kann. Das erste zur groben Übersicht und das zweite eben für die Schraube. Entschuldigt die Qualität, ist leider nur schnell mit dem Handy gemacht.

20150914_110430.jpg

20150914_110538.jpg
 
Wenn du mit der Feile nicht nah genug ran kommst versuchs mitm Dreml. Evtl kannst dir ja irgendwo einen leihen?
Zur not vorsichtig raus bohren. Wobei ich nicht weiß wie filigran du bist :p
 
Die Tastatur, die jetzt drinnen ist, soll ja ersetzt werden. Muss die erhalten bleiben?
Wir wäre es, die betreffende Metalllasche (die unter dem Schraubenkopf) vom Rest der Tastatur zu trennen, die Tastatur ausbauen und dann noch "irgendwie" die Metalllasche entfernen. Dann könntest du den Schraubenkopf evtl. mit einer Zange zu greifen bekommen und so die Schraube heraus drehen.
 
Du könntest auch auf den Schraubenkopf einen Klecks Sekundenkleber tropfen und den Schraubendreher so festkleben. Erfolgsaussichten bei wirklich fest angezogenen Schrauben ist aber eher gering.
 
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Schraube nicht überdreht ist, sondern nur die Kreuzaufnahme im Schraubenkopf zerstört ist?
Dann wäre noch nicht alles verloren.
Ich hab sowas öfter auf Arbeit, und wenn ich den Raum dazu habe, greife ich außen mit einer profilierten Flachzange an den Rand des Kopfes und drehe unter gleichzeitigem leichten Zug. Dass sowas nur in Viertelumdrehungen-Schritten geht, ist der Nachteil.
Dauert, hat mir aber schon ein paar mal geholfen.
 
Du könntest noch folgendes versuchen:
- mit einem Schlitz-Schraubendreher und vorsichtig ausgeübtem Druck versuchen die Schraube zu lösen, indem du den Schraubendreher in die Kreuzbohrung drückst. Idealerweise sollte der Schraubendreher exakt so breit sein wie einer der beiden Schlitze des Kreuzes (hat bei mir schon geklappt)
- Mit einer Spitzzange probieren, den Schraubenkopf außen am Rand zu packen und zu lockern (hat bei mir schon geklappt) (siehe der_Schmutzige)
- Inspiriert durch deine Gummiband-Methode: Einen passenden Schraubendreher-Bit mit Sekundenkleber in die Schraube kleben und nach drei vier Stunden versuchen, ob sie sich löst (siehe Knecht_Ruprecht)

- Die Absolute Notlösung: Mit nem Metallbohrer vorsichtig den Schraubenkopf so lange bearbeiten, bis er sich vom Schaft mit dem Gewinde der Schraube löst. Logischerweise ist dabei nicht nur die Schraube, sondern auch das Gewinde im Notebook hinüber, weil der Schaft der Schraube ja noch drin steckt.


EDIT: Okay, da hatten einige hier ja die gleichen Ideen :D
 
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Kollege von mir hat öfter solche Sachen. Dafür nimmt er immer WD40 und sprüht kurz auf den Schraubkopf. Danach mit Eis bzw. Kältespray auf den Schraubkopf. Manchmal hört man dann es schon klacken, wenn sich die Schraube minimal vom Gewinde trennt. Kurz nochmal WD40 drauf und versuchen die Schraube (mit oder ohne Gummiband) rauszudrehen.

Alternativ gibt es auch Metalkleber, von verschiedenen Firmen, ich hab welche von Pattex. Davon kann man einen kleinen Knubbel nehmen, den zwischen den Fingern rollen, bis der Kleber aktiviert wird und dann auf den Schraubkopf drücken und mit einen feinen Kreuzschraubendreher ein Profil eindrücken. Danach aushärten lassen. Manchmal kann man dann die Schraube einfach rausdrehen.
 
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Leute, die Schraube hat das Gewinde zerstört und dreht daher durch, sie greift nicht mehr. Spitzzange nehmen, und die Schraube vorsichtig unter Zug herrauswackeln. Alles andere kann nicht funktionieren.
 
joo, gewinde ist wohl gehimmelt.. kam mir auch schon ein paar mal unter die finger. man kann versuchen nen multifunktionalen flachkopfdrehmomentgeber :D unter den schraubenkopf zu drücken, diesen als hebel benutzen und wenn man die schraube n stück weit raus hat den rest mit ner zange erledigen. evt. kann man während des hebelns auch noch versuchen die schraube gegen den uhrzeigersinn herauszudrehen.
 
Ich vermute mal eher, dass nur das Kreuz im Schraubenkopf hin ist weil sonst würde es keinen Sinn ergeben ein Bild von der Schraube zu zeigen (bei der linken Schraube auf dem zweiten Bild ist das Kreuz schon deutlich "rund"). Außerdem würde das Schlitz reinfeilen bzw. die "Gummiband-Methode" auch keinen Sinn ergeben, wenn das Gewinde hin ist und nicht nur das Kreuz ;)
 
Erstmal danke für die vielen Antworten.

Ja, ich habe es vielleicht etwas falsch formuliert, liegt wohl daran, dass ich den "Fachausdruck" nicht kenne.
Also: Das Gewinde scheint zumindest erstmal nicht kaputt zu sein, zumindest dreht die Schraube nicht durch, es ist wie gesagt "nur" der Schraubenkopf. Die Schraube selbst sitzt fest und bewegt sich kein Stück.

Was ich bisher von euren Vorschlägen versucht habe:

• Schlitzschraubendreher -> hat nicht funktioniert, weil keine passende Größe vorhanden. 2,5mm zu schmal und rutscht ab, 3mm zu breit.

• Spitzzange -> besitze ich leider nicht, habe es mit einer sehr kleinen und schmalen Rohrzange probiert, mit der ich jedoch nicht den nötigen Grip bekomme.

• Sekundenkleber -> gerade probiert, war leider auch nicht von Erfolg gekrönt.


Noch nicht probiert:

• Dremel: habe keinen und kenne auch niemanden, der einen hat.

• Aufbohren: möchte eigentlich nur sehr ungern das Gewinde zerstören

• Metalllasche durchtrennen: wäre die absolute Risiko-Notlösung. Es gibt nämlich wohl einige Modelle, die mit einer Tastatur ausgeliefert wurden bei der das Flachbandkabel fest verlötet ist. In dem Fall könnte ich die neue Tastatur nicht verwenden und wäre dann gelinde gesagt am Arsch.

•WD40/Eisspray: Da mangelt es gerade an letzterem, wird aber wahrscheinlich als nächstes ausprobiert.
 
Beim Dremel fallen dann kleine metallspäne ab und am ende hast noch ein kurzschluss oder so :S. Also Ohne das ganze teil auseinander zu nehmen würde ich das nicht machen.

Weiß nicht wie gut es da hitze verträgt, sonst könntest versuchen auch ein stück metall oder ein kreuzschlitz draufzulöten und dann rausdrehen, hoffen das es fest genug wird und du nicht den löhtzinn wegdrehst...
 
Ich verstehe die Beschreibung immer noch nicht. Du sagst nur der Schraubenkopf? Nur der Schraubenkopf dreht sich ja nicht unabhängig vom Rest der Schraube die sich im Gewinde befindet.

Um es ganz simpel auszudrücken: Die Schraube sitzt fest. Dreht sich garnicht? Deine Schraubendreher passen nicht und du läufst Gefahr die Schrauberaufnahme "doll" zu drehen?

Dann brauchst du einfach einen passenden Schraubendreher.
 
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Humptidumpti schrieb:
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Nein, wie gesagt: Die Formulierung "überdreht" war falsch. Ich meine nicht "die Schraube überdreht" im Sinne von "die Schraube dreht sich, kommt aber nicht aus dem Gewinde", sondern ich meinte "überdreht" im Sinne von "die Schraube wurde überdreht/zu stark gedreht/es wurde zu viel Kraft auf den Schraubenkopf angewendet", welcher somit jetzt nicht mehr wirklich nutzbar ist. An Schraubendrehern in allen Größen und Formen mangelt es nicht.

Nochmal für alle: Die Schraube bewegt sich NICHT. Weder im Gewinde, noch aus dem Gewinde heraus, noch sonst irgendwie.


Die Metallspäne sind ein guter Einwand, hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Löten wiederum ist glaube ich ziemlich riskant, direkt darunter befindet sich das dünne Plastik und neben dem Plastik sieht man, dass sich unter selbigem eine dünne Folie befindet, welche das Plastik vom Mainboard trennt und ich glaube wenn die schmilzt ist das nicht unbedingt hilfreich.
 
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@Humptidumpti: Um es kurz zu fassen: Die Schraube sitzt fest und lässt sich nicht drehen und die Schrauberaufnahme (Kreuzaussparung im Schraubenkopf) ist im Eimer /rund. Da greift also keine Kreuz-Schraubendreher mehr -> Schraube lässt sich nicht lösen.

@TE: Weiß nicht, ob Eisspray bei Elektronik so das richtige ist. Die Methode zielt wohl darauf ab, dass sich Metall bei Kälte leicht zusammen zieht und dann das WD40 in diesen Spalt tritt und die Schraube löst. Vielleicht sollte man hier mit Wattestäbchen arbeiten und das WD40 drauftupfen, nicht dass dann die Umgebung um die Schraube auch gut geschmiert ist :D In gleicher Weise kannst du auch ein Wattestäbchen ordentlich eineisen und dieses dann auf die Schraube legen.

Und wenn du eh schon unterwegs bist und an einem Baumarkt vorbei kommst:
spitzzange-von-higlocam.jpg
Sowas meinte ich mit Spitzzange, gibt's in jedem Baumarkt als Billigmodell für unter 5€. Musst du halt ein entsprechend kleines Modell raussuchen, dass du gut an die Schraube kommst und wichtig ist auch, dass die Profilierung bis zur Spitze geht.
 
Soo, ich bin's nochmal. Schraube steckt leider immer noch im Laptop. Eine Spitzzange habe ich jetzt (von meinem Stiefvater ausgeliehen), allerdings ist damit auch nichts zu holen. Die Schraubenkopf guckt ja nur ein kleines Stück raus und sobald man so viel Kraft aufbaut, dass man die Schraube evtl. drehen könnte rutscht man ab.

An das Eisspray habe ich mich auch noch nicht wirklich rangetraut, da die Wattestäbchenmethode nicht funktioniert hat. Das Teil wird auch mit noch so viel Spray nicht richtig kalt und zeigt somit keinerlei Auswirkungen auf die Schraube. Direkt sprühen ist mir an der Stelle aber irgendwie immer noch zu riskant...
 
probiere es mal mit ner flachzange oder noch besser (da massiver) ne kombizange, ordentlich druck von oben mit zeitgleichem, ordentlichen festpacken und LANGSAM anfangen zu drehen. so hab ich bisher JEDE noch so verkorkste schraube herausbekommen. Selbst Schrauben in den Fixiereinheiten diverser Kopiergeräte die durch das ständige Aufheizen, Abkühlen, Aufheizen usw. RICHTIG fest saßen!
 
Dass das mit den Wattestäbchen und dem Eisspray nicht funktioniert wundert mich gerade. Auf gleiche Weiße werden beim Arzt z.B. Warzen eingeeist, bevor sie rausgeschnitten werden. Darauf basierte meine Idee, das erst mal mit einem Wattestäbchen zu probieren...
 
Nimm ne Schraube mit dickem Gewinde die grad so passt und dreh sie ein Stück rein, mit Glück verhakt sie sich und du kannst das Teil rausholen. Die Schraube sollte nur aus härterem Material bestehen als die im Laptop.

Ansonsten löte einfach was an dem Teil fest, bei meinen Autoreifen hat es damit geklappt, wurde halt nur geschweißt statt gelötet :D
 
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