"Überstunden" als Azubi nicht vergütet bekommen - darf der Arbeitgeber das ?

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Lieutenant
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Hallo Community

Ich hab mal eine Frage bezüglich des Verhaltens meines Arbeitgebers, welches mich etwas ratlos zurücklässt. Und zwar ist unsere reguläre Arbeitszeit bis 14:45 Uhr, der Betrieb ist in der IG Metall. Jetzt wurde für uns ein "Englischtraining" eingeführt, welches für mich persönlich nicht nur vollkommen nutzlos ist, sondern auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten stattfindet; eine Viertelstunde nach Arbeitsschluss erst losgeht. Da dieses Training Pflicht für alle Azubis ist, müsste es doch eigentlich nach BbiG als Überstunden zählen und dementsprechend vergütet werden, wenn ich mich nicht irre. Das wird es aber nicht. Grundsätzlich hab ich gegen den Lehrer oder die Idee nichts, es ist nur nervig, wenn man um 1 Uhr Schulschluss hat, dann nochmal in den Betrieb zu fahren, dort 1 1/2 Stunden auf den Beginn zu warten und dann noch das Englischtraining zu absolvieren. Vor allem da ich merke, dass es mir kaum etwas bringt, mein Englisch ist dank LK auf ziemlich hohem Niveau und der Rest kommt nicht wirklich mit. Also, was würdet Ihr mir Vorschlagen ? JAV oder Betriebsrat gelten bei uns leider als willige Spielbälle der Perso, welche für das Training verantwortlich ist.
 
Kommt drauf an, wie das Training mit dem Betriebsrat vereinbart ist.
Solche Maßnahmen des Arbeitgebers werden oft als 'außerhalb der Arbeitszeit' deklariert.
Und wenn der Arbeitgeber Dir das bezahlt, dann finde ich das im Grunde auch nicht schlimm.
Gute Englischkurse kosten richtig viel Geld.
 
AW: "Überstunden" als Azubi nicht vergütet bekommen - darf der Arbeitgeber das ?

Was mich nur etwas stört, ist, dass man nicht mal gefragt wurde. Es ging nach dem Motto: Ihr habt jetzt englisch, da habt ihr gefälligst da zu sein. Innerhalb der Arbeitszeit hab ich damit ja auch kein Problem, aber unnütze Lehrgänge außerhalb der Arbeitszeit die dann nicht mal in irgendeiner Form vergütet werden, sind ja eigentlich gegen das BBiG. Wäre das Training freiwillig wäre es ja was anderes. Vor allem geht das Training bis zum Ende der Ausbildung (noch 2 Jahre) jede Woche und darauf habe ich persönlich einfach keine Lust.
 
Sprich doch einfach mal mit dem Lehrer / Ausbilder, der den Kurs hält. Wenn er Dein hohes Englischniveau gegenüber dem Betrieb bestätigt, eventuell lassen sich dich dann raus aus dem Kurs und du kannst die Zeit sparen.
 
AW: "Überstunden" als Azubi nicht vergütet bekommen - darf der Arbeitgeber das ?

Naja, so leicht wird es leider nicht, da wir am Ende einen Test mit Zertifikat (Telf) ablegen sollen. Finde ich nur sinnlos, da das Zertifikat außerhalb von D nicht anerkannt ist. Naja, ich Rede vielleicht mal mit der zuständigen Dame von der Perso, wirkliche Konsequenzen brauche ich ja nicht fürchten.
 
Also in manchen Tarifverträgen dürfen Überstunden auch nicht bezahlt werden, sondern werden nur abgebummelt. Frag doch aber dennoch mal die Mitglieder der JAV - diese sind für dich zuständig und müssten die entsprechenden Betriebsvereinbarungen besser kennen als wir.

Meine persönliche Meinung: nimm es dankbar an, auch wenn deine Sprachkenntnisse schon gut sind. Lieber bei einem Arbeitgeber sein, der in die Mitarbeiter investiert, als bei einem Arbeitgeber für den die Mitarbeiter nur "Personalkosten" sind!
 
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