Also vorab: die Glaskugel habe ich leider verlegt und alles folgende sind nur Annahmen meinerseits, die ich für möglich halte. Zudem ist dieses Thema viel zu komplex, um es auch nur annähernd ganzheitlich zu fassen und zu beschreiben. Aber nehmen wir einfach mal an, es käme keine wie auch immer geartete Naturkatastrophe dazwischen und es käme auch nicht zum Weltuntergang durch Figuren vom Schlage eines Kim Jong-un.
Unter der obigen Voraussetzung denke ich, dass unsere Welt in 25 oder 50 Jahren in vielerlei Hinsicht "extremer" aussehen wird, soll heißen derzeitige Entwicklungstendenzen in Technik, Gesellschaft, Wirtschaft, etc. setzen sich fort und finden in unserer zukünftigen Welt weitere Ausprägung.
Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Wir werden in einer Welt ohne Datenträger leben, das Internet ist noch allgegenwärtiger als heute (bis 2016 soll sich das Datenvolumen bereits vervierfachen). Als Folge wird der Cyberwar eine immer größere Rolle spielen und zur noch größeren Gefahr werden, als er es heute schon ist. Meiner Meinung nach ist dies die unmittelbare Folge der zunehmenden Auslagerung sämtlicher Tätigkeiten in digitale Kanäle.
Im Gegenzug zur Zunahme der Präsenz des Internets wird die des Öls und anderer fossiler Brennstoffe abnehmen, alternative Energien, an denen heute fieberhaft entwickelt und geforscht wird, werden dann unabdingbar sein.
Der Einfluss multinationaler Unternehmen auf Staaten und auf die Gesellschaft überhaupt nimmt weiter zu, da natürlich auch die Globalisierung nicht halt macht, alles oben genannte und auch der Großteil des Folgenden sind so gesehen Implikationen der fortschreitenden Globalisierung.
Eine globale Welt bedeutet globale Probleme, globale Gefahren, globale Herausforderungen für Politik und Regierungen, aber natürlich auch globale Fortschritte, globale gegenseitige Unterstützung und eine Erweiterung des Horizontes eines jeden Einzelnen. Es ist also nicht so, dass die eingangs genannten Tendenzen nur Unheil bringen, im Gegenteil.
Es werden beispielsweise medizinische Wunder vollbracht werden können, die für uns heute wirklich noch als Wunder gelten, es werden Technologien in die Welt getragen, die den Lebensstandard erheblich verbessern, da bin ich mir sicher.
Wobei ich mir auch so gut wie sicher bin ist, dass es neben den Profiteuren in der Zukunft auch weiterhin diejenigen geben wird, denen der Luxus des modernen Lebens verwährt bleibt, denkt man an die 3. Welt und auch andere Länder in denen extremste Armut vorherrschen, die meiner Ansicht nach trotz allem auch in 25 oder 50 Jahren nicht an das Niveau westlicher Industriestaaten herankommen werden, womit wir wieder bei den Problemen wären, die jedoch wiederum auch durch künftige Fortschritte in Medizin, Technik, Gesellschaft, Forschung, usw. gelöst werden könnten.
Um es kurz zu fassen: Unterm Strich wird immer ein sich vergrößerndes Netzwerk rauskommen, in dem Länder, Kulturen, Gesellschaft, Technik, Wirtschaft, aber auch Gefahren die damit einhergehen in regem Austausch stehen.
Es ist keine zwei Stunden her, wie ich im TV einen Beitrag über ein niederländisches Reality-TV-Projekt sah, in dem Freiwillige sich im Jahr 2022 auf den Mars schießen lassen und dort von Kameras beobachtet werden. Allerdings kann diesen Menschen keine Aussicht auf eine baldige Rückkehr gegeben werden, aus technischen Limitierungen heraus, ist der Flug zum Mars derzeit immer ein One-Way-Ticket.
In gewisser Weise finde ich das interessant. Die Leute, die 2022 losfliegen, wissen genauso wenig wie wir zu dem Zeitpunkt, wie sich die Welt entwickelt. Sie flüchten in die vollkommene Entgrenzung und schauen auf uns herab. Wahrscheinlich fragen sie sich, wie es bei uns hier unten aussieht, wollen sehen, was sich verändert hat nach womöglich vielen Jahren. Und ich bin mir sicher, irgendwann werden sie erfahren, dass eine Rückkehr nun möglich ist und bestimmt zur Erde zurückkehren. Wahrscheinlich werden sie sich zeigen und erzählen lassen, was sich verändert hat.
Auf den Inhalt dieser Gespräche dürfen wir alle gespannt sein, denn wie mein Vorredner schon sagte, es ist extrem spannend ...