@th3o:
Nicht schlecht was du bisher geschrieben hast (rumjammerei, ich kann sie auch nicht mehr hören) und noch einige andere Interessante Sachen waren hier erwähnt.
Allerdings auch viele Halbwahrheiten und Schnellschüsse (EU-Austritt, also bitte ... informieren über Handelsbarrieren, etc., dann nochmal überlegen was man da schreibt).
Folgendes:
Imho ist eines der Hauptprobleme unseres Landes die deutsche Mentalität im Bezug auf Veränderungen und mangelnde Flexibilität. Sowoh auf die Führung, wie auch den Rest bezogen.
Reformieren bedeutet altes über Bord zu werfen und wieder Systemfähig zu machen. Deswegen schließen sich theoretisch die Wörter "Gerecht )100%)" und "Reform" gegenseitig aus. Weil ALLEN kann man es nie Recht machen. Aber was ist "Recht machen" überhaupt? Kürzt man die Zuschüsse von etwas überfinanziertem und steckt es in etwas unterfinanziertes, wird es sofort von der überfinanzierten Belegschaft als "ungerecht" empfunden, da man ja nicht mehr so viel hat wie vorher.
Auch wurde erwähnt, das es uns noch nicht so schlecht geht wie es dargestellt wird. Richtig, das wird seit mehr als einem Jahrzehnt erwähnt, aber es wird schlechter. das NOCH ist hier der entscheidende Punkt.
Deutschland ist wie eine Horde ignoranter Scheiche die in ihrem Bunker sitzen und noch eine vollgestopfte Speisekammer haben, dabei aber übersehen das nichts mehr nachkommt. Aber im Augenblick geht´s ihnen ja noch gut. Prävention wird aber nicht betrieben.
Genauso schreien alle nach Einsparungen, sind aber nicht bereit selbst einen Schritt zurück zu machen und sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
Das sieht man ja gerade an der Panikmache auf die 40 Stunden Woche bezogen. Hallo? Kein anderes Land hat so wenige Arbeitsstunden die Woche und so viel Urlaub. Ausserdem habe ich bisher noch nirgends unter 40 Stunden gearbeitet.
Man braucht sich in diesem Zuge auch nicht wundern warum der Standort Deutschland auch immer uninteressanter wird (Arbeitsrecht und Steuerrecht).
Bereits 1988 wurde darauf hingewiesen (unter anderem vom BDI) dass das pro-Kopf Einkommen stetig sinkt. Interessiert hat es scheins niemanden. Es wurde nur "Schwarzmalerei" vorgeworfen.
Die Schulden wachsen auch deutlich schneller als noch vor 15 Jahren.
Nur ändern lässt sich daran nur schwer etwas, da sich jeder der von Einsparungen getroffen wird sofort querstellt und etwas in Richtung "seelischer Grausamkeit" schreit.
Milliarden an Subventionen fließen jährlich (unter anderem 1 Milliarde an französische Bauern). Gesamte Industriezweige (Kohle, Landwirtschaft) werden so weiterfinanziert, werfen aber 0,0 mehr ab. Und da wundert sich noch jemand warum es mit der Kohle so bergab geht?
Aber dagegen tun darf man (man=die Regierung in diesem Falle) ja nichts (siehe oben: seelische Grausamkeit
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).
Ein Betrieb, der sich nicht mehr lohnt, geht Pleite. Schwupp, Insolvenz, Ende Banane. Damit sollten sich einige langsam anfangen abzufinden. Habe ich mich mit meinem Betrieb nur auf 1 tragendes Produkt festgelegt, dann brauche ich mich nicht wundern wenn ich Pleite gehe wenn der Markt nicht mehr danach verlangt. Und da interessiert es dann auch keine Staat oder sonstwen ob ich 30,40,60 oder 70 Jahre alt bin.
Die Reformen jetzt waren ein Anfang, sollten aber nun nicht als Endgültig stehen gelassen werden. Ein kleiner Schritt wurde getan, irgendwann wird das richtig Unangenehme noch folgen um den Land wieder Schwung zu geben (Lesevorschlag: Ära Thatcher oder Reaganomics).
Mal sehen wer ihn tun wird, aber imho wird es unausweichlich das gesamte Steuersystem neu aufzusetzen, das für und ob einer Gewerkschaft wieder dem Betrieb zu überlassen und den Menschen mehr Eigenverantwortung und weniger staatliche Unterstützung (dafür natürlich auch weniger Abgaben) zu geben. Damit sinken auch die Lohnnebenkosten und es kann wieder weitergehen.
Alle müssen mitziehen und anpacken und sich nicht nur auf den Staat verlassen. Wir habens imho mit dem Sozialstaat eindeutig übertrieben. Zu wenig ist schlecht, zu viel ist nicht finanzierbar...
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