Robo32 schrieb:
Wahrscheinlich vom selben wie wir mit dem Unterschied, dass die Volksrepublik China "etwas" grösser und auf so gut wie keine Rohstoffimporte angewiesen ist.
Ich denke, du siehst das etwas zu romantisch. Wenn größere Wirtschaftsteile wegbrechen,implodiert die chinesische Wirtschaft, da die Binnenwirtschaft das nicht ausgleichen kann. Zumal die Gewinnmargen dann auch noch zurück gehen. In der Folge müssten sie noch restriktiver das Bevölkerungswachstum beschränken, was die Geschlechterverteilung noch weiter ins Ungleichgewicht treibt. Die KP kann sich ihrer Macht nur sicher sein,wenn sie wirtschaftlich auf Expansionskurs bleiben kann. Das impliziert zwangsläufig die Außenwirtschaft.
Die machen das für die entwürdigende Verhalten der Amerikaner ja nicht aus Spass und Dollerei mit, sondern weil sie müssen.
Der Preis, den die chinesische Bevölkerung zahlt ist eh schon hoch genug. Eine gigantische Zahl von Wanderarbeitern auf niedrigstem Gehaltsniveau, eine enorme Selbstmordrate, wobei China das einzige Land überhaupt ist, in dem sich mehr Frauen als Männer umbringen.
China lebt in dem ständigen Widerspruch einer kommunistischen Staatsführung, die nur mit rigiden kapitalistischen Methoden die Bevölkerung satt bekommt bzw. einen Teilwohlstand garantieren kann.
Wie problematisch Globalisierung sein kann, hat Corona ja nun deutlich offen gelegt. Was zum Teilumdenken in Sachen Abhängigkeiten geführt hat und verstärkter Sicherung der eigenen Ressourcen, auch in der EU.
Wer aber nur in der Währung "billigem Handy" denkt, hat künftig möglicherweise ein Problem, aber das war irgendwann zu erwarten. Dinge,die kürzlich noch undenkbar waren, sind plötzlich Realität, warum nicht Handys aus Oberpfaffenhofen? Die sind dann halt etwas teurer, was aber widerum nicht zwangsläufig zu höheren Ausgaben führt,da sie dann einfach länger genutzt werden.
Als ich jung war, hat ein neuer Fernseher z.B. ein durchschnittliches Monatsgehalt gekostet. Heute unvorstellbar, die Binnenwirtschaft hat aber trotzdem funktioniert und das ziemlich gut. Wir werden natürlich nicht mehr aus bestimmten Abhängigkeiten der Globalisierung raus kommen, das ist auch nicht wünschenswert, aber der Schuss vor den Bug sollte ankommen.
Trump nutzt halt die Gunst der Stunde in dem Konflikt. Er hat zwar ziemlich viel Murks angerichet, aber in dem speziellen Fall siehts eher so aus, dass es eben einen derart skrupellosen Typen gebraucht hat um den überfälligen Konflikt durchzuziehen, den sich andere nicht getraut haben.
Damit hat halt keiner gerechnet. Die Chinesen vermutlich am allerwenigsten und sind nun perplex, dass ihre sehr diskrete Art der Expansion ausgerechnet von dem Schreihals empfindlich gestört wird.