mibbio schrieb:
Die Schirmung, ob jetzt für das gesamte Kabel oder (zusätzlich) jede Ader einzeln, dient meines Wissens hauptsächlich dem Verringern von Störungen durch äußere Einflüsse und dass die Kabel selber nach Außen abstrahlen.
Ein Einzelschirm (also um das verdrillte Aderpaar) dient auch dem Zweck Crosstalk zwischen den Paaren des Kabels zu verringern. Daher haben "höhere" Kabelkategorien ab CAT.7 in der Regel immer einen Einzelschirm, da sich die geforderten Werte bei hohen Frequenzen sonst nicht realisieren lassen.
Ein Gesamtschirm dient in der Tat nur der Schirmung des Kabels gegen die "Außenwelt" - wirksam in beiden Richtungen.
Aber klar, es ist ein schwer auszurottendes Missverständnis das z.B. geschirmte Ethernet Kabel besser als nicht-geschirmte sind.
dermatu schrieb:
Für mich ist einfach ganz großer willkürlicher Schwachsinn.
Das stimmt so nun auch wieder nicht. Die USB Specs haben schon eine Systematik, die in sich komplett logisch ist.
Man darf auch nicht vergessen, das USB einen ungeheuer großen Bereich, angefangen vom Eingabegeräten wie Maus und Tastatur bis hin zum universal Docking Port abdecken muss.
Selbst die Poltik mischt ja mit, indem sie per Verordnung USB als Universalschnittstelle für die Stromversorgung von Kleingeräten definiert, obwohl USB dafür ursprünglich gar nicht gedacht war.
Ganz am Anfang sollte USB nur als universeller Ersatz für die ganzen "langsamen" Schnittstellen am PC, also PS/2, Serial Ports, Centronics Parallel Port (Drucker) dienen. Da PS/2 auch zur Stromversorgung von Tastatur und Maus diente, hat man dieses Feature davon übernommen (sogar mit mehr oder weniger identischen Daten).
Über die Jahre ist dann halt immer mehr dazugekommen. Manches war leider auch eher schlecht als recht "drangebastelt", wie etwas die USB Battery Charging Spezifikation oder USB OTG ("On-the-Go", das "alte" Verfahren damit Geräte wie Handys dynamisch als Host und Device funktionieren können).
Die USB-C Schnittstelle zusammen mit USB Power Delivery ermöglichst jetzt endlich die entsprechenden Krücken der Vergangenheit loszuwerden.
Trotzdem wird das Problem bleiben, das alleine Bandbreite an unterstützen Geräten und Szenarien eine komplette Vereinheitlichung verhindert.
Bei einem Standard mit einem viel enger gefassten Scope wie Thunderbolt ist das natürlich einfacher: Da Thunderbolt primär als Docking-Schnittstelle für Notebooks gedacht ist, kann man ohne weiteres Mindestanforderungen definieren die ein konformes Notebook unterstützen muss. Aber selbst hier spielen die Vorstellungen der Hersteller mit rein, z.B. das ein MacBook Air nur ein externes Display unterstützt.
mibbio schrieb:
Und das könnte eine Spannung in die Adern des Netzwerkkabels induzieren, welche der Elektronik nicht gut bekommt.
Naja, bei 50Hz Wechselfrequenz und den haushaltsüblichen Strömen wird man über parallel liegende Leiter kaum eine Spannung induzieren die der Elektronik schadet. Für eine wirksame Störung der Übertragung ist wiederum die Frequenz von 50Hz viel zu weit außerhalb des relevanten Spektrums.
h00bi schrieb:
Oder dieser seltsame Drang immer 3200MHz zu schreiben, wenn es eigentlich 3200MT/s sind.
Dem leider auch Microsoft erliegt (Ausschnitt aus dem Memory Screen des Windows Taskmanagers):