VDSL2-Vectoring

Riddimno1

Lt. Commander
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Hi,

in 3 Wochen ist im Haus meiner Mutter VDSL mit bis zu 50Mbit/s von der Telekom verfügbar.

Hintergrund der ganzen Geschichte:

Sie wohnt in einem Dorf in dem es kein DSL gibt. Also wenn ich sage kein DSL, dann mein ich kein DSL. Kein DSL-Light, Kein DSL 2000, nichts... Kabel gibts sowieso nicht. Also das höchste der Gefühle über das Kabel wäre ISDN mit gebündelter Leitung - sprich 128 kbit/s :-)

Seit längerem hat sie nun LTE mit dem sie ganz zufrieden ist. Nun hat auch unsere Gemeinde mal ihren Arsch aus dem Sessel bekommen und über das Breitbandverfahren Bayern mit Sponsoring vom Staat etc. einen Anbieter (in diesem Fall Telekom) ausgemacht, der hier den Breitbandausbau vorantreibt.

Ich seh die Maschinen und Menschen hier alle fleißig arbeiten, baggern und Verteilerhäuschen aufstellen.

Was mich nun wirklich interessiert:

Warum setzt die Telekom bei einem Neubaugebiet, das überhaupt nicht erschlossen war - also bei dem die komplette Hardware neu gekauft werden muss - nicht auf Vectoring? Ist das um so viel teurer? Hat das sonst irgendwelche Nachteile?

Hab bei der Gemeinde schon mal angefragt aber die haben nur gesagt, dass ihnen die Telekom hier über die Technik usw. keine Auskünfte geben kann... warum auch immer...

Vielleicht kennt sich von euch jemand damit aus bzw. arbeitet ja bei der Telekom und kann mir das erklären :-)

Danke schon mal...
 
Vectoring - Nutzung alter, existierender Hardware, um die Kosten für eine komplette Erneuerung hinauszögern. Deutschland rutscht damit zwar immer weiter zurück, was die Bandbreite im Vergleich angeht, aber die Telekom sieht das wirtschaftlich.

Ist keine alte Hardware vorhanden und könnte ein Konkurrent etwas ausbauen, kommt plötzlich die Telekom, damit die Konkurrenz und baut an stellen, wo vorher es nicht als wirtschaftlich erachtet wurde.
 
Ja schon, aber warum kaufen die nicht gleich die Hardware für Vectoring um 100Mbit/s anbieten zu können, anstatt die herkömmliche für 50Mbit/s?
 
Dies kann auch daran liegen, wenn die Anbindung Eures Ortes an des große Netz der Telekom eine begrenzte Bandbreite hat, die dann auf die entsprechende Teilnehmerzahl aufgeteilt werden muss, zumindest statistisch.
 
Hallo

Angebot und Nachfrage, was bringt es der Telekom 100MBit Technik anzuschaffen und zu betreiben, wenn diese auf Grund fehlender 100Mbit Verträge nicht Wirtschaftlich sind.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Krüger
 
Unser Ort wird demnächst auch mit VDSL ausgebaut und der Grund dafür das es nur mit 50 MBit läuft ist folgender.
Die Förderung von VDSL darf kein Vectoring beinhalten laut aktueller Gesetzeslage.
Die Technik für 100 MBit ist aber bereits verbaut da Vectoring per Softwareupgrade nachträglich aufgespielt wird, sobald auch Vectoring gefördert werden darf.
 
Also die Anbindung des Ortes wird auch komplett neu gemacht. Da wurde 4km weit gegraben ^^ weil da wirklich nichts war... gar nichts... überhaupt nichts :-D

Ok das mit den Verträgen sehe ich ein, aber es ist ein Dorf mit 100 Haushalten und jedes Jahr kommen durch (Baugebietausschreibung etc.) ca. 10 Häuser dazu -> zu 99% Junge Leute, die eine hohe Bandbreite sicherlich gerne nehemen würden. Es wurde ja niemand gefragt, welche Verträge wir abschließen möchten...
 
Das Problem in vielen Dörfern ist ja die Leitungslänge. Vectoring ist nur bei sehr geringer Leitungslänge von unter 1000m zur Vermittlungsstelle geeignet, d.h. im Klartext Vectoring ist nur geeignet ohnehin schon schnelle Anschlüsse noch schneller zu machen, deswegen ist die Technik auch Schwachsinn. Das es Dörfer gibt in denen nicht einmal DSL-Light mit 384 möglich ist, entsetzt mich.
 
Also mit 1km Reichweite wäre unser Dorf mehr als genug abgedeckt :-D

Anhang anzeigen 518621
 
Wundert mich, dass nicht direkt Glasfaser verlegt wird.
 
Das ist den Anbietern zu teuer, lieber bauen sie Vectoring aus, irgendwann kann man wahrscheinlich auch hier drüber 500Mbit realisieren, und in 15 Jahren bauen sie dann nochmal FTTH aus. ;)

Oder vllt. gibt es dann noch einen effektiveren Vectoring Standard, so dass der Ausbau dann noch länger hinausgezögert werden kann :D
 
Dann bin ich ja froh, dass die hier in Südtirol direkt Glasfaser direkt ins Haus bringen.
 
Alles quatsch was hier Leute schreiben. 1. muss Vectoring bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dazu muss der DSLAM erstmal eine Weile stehen bis das abgesegnet wird. Da allerdings in diesem Fall durch Fördergelder ein Ausbau stattgefunden hat, muss das Netz für andere Anbieter die ersten Jahre offen bleiben. D.h. im allgemeinen: In Ausbaugebieten durch öffentliche Fördergelder ist aus politischen Gründen z.Z kein Vectoring drin. Du kannst dir aber Sicher sein, dass die Verbaute Hardware in den DSLAMs Vectoring-Fähig ist und zu gegebener Zeit nur noch eine Vectoring Prozessor Karte im DSLAM nachgerüstet werden muss.
 
was ich aber komisch finde ist: bei uns wurde auch ausgebaut. bei uns gibts auch vectoring. du kannst aber auch schon bei o2, vodafone, und 1&1 vectoring bei unserer adresse buchen. ob bei uns der staat nachgeholfen hat, keine ahnung. wir waren auch einer der ersten mit vectoring. also sprich: bei vectoring können auch andere bewerber schalten. ich glaube daran liegts nicht.
 
Ich finde das immer bescheiden, dass man hier seitens der Telekom oder sonstiger ISP keine Informationen erhält...
 
Lusche1234 schrieb:
was ich aber komisch finde ist: bei uns wurde auch ausgebaut. bei uns gibts auch vectoring. du kannst aber auch schon bei o2, vodafone, und 1&1 vectoring bei unserer adresse buchen. ob bei uns der staat nachgeholfen hat, keine ahnung. wir waren auch einer der ersten mit vectoring. also sprich: bei vectoring können auch andere bewerber schalten. ich glaube daran liegts nicht.

Bei euch wurde dann ganz sicher ohne Fördergelder ausgebaut. Wenn Vectoring aktiv ist, stellt nur ein Anbieter ein DSLAM zur Verfügung, sprich kein Mischbetrieb auf benachbarten Leitungen, denn das ist Voraussetzung das Verctoring überhaupt funktionieren kann. Das heißt aber nicht, dass andere Anbieter kein Produkt anbieten können. Die meisten Provider (z.B. 1&1) haben gar keine eigene Infrastruktur sondern Mieten nur Verfügbare an (z.B. bei der Telekom) und vermarkten es dann unter Ihrem Namen.
 
computerbase107 schrieb:
Dies kann auch daran liegen, wenn die Anbindung Eures Ortes an des große Netz der Telekom eine begrenzte Bandbreite hat, die dann auf die entsprechende Teilnehmerzahl aufgeteilt werden muss, zumindest statistisch.

Die Anbindung der VDSLAMs bzw. MSANs der Telekom ist immer gleich (1GBit/s) egal ob da jetzt mit Vectoring VDSL100 angeboten wird oder nur VDSL50.
Die wenigen per Richtfunk Anbindungen der Telekom lasse ich hier mal außen vor, da ist mir die genaue Bandbreite nicht bekannt.

Riddimno1 schrieb:
Ok das mit den Verträgen sehe ich ein, aber es ist ein Dorf mit 100 Haushalten und jedes Jahr kommen durch (Baugebietausschreibung etc.) ca. 10 Häuser dazu -> zu 99% Junge Leute, die eine hohe Bandbreite sicherlich gerne nehemen würden. Es wurde ja niemand gefragt, welche Verträge wir abschließen möchten...

Wie schon geschrieben wurde hat das nichts mit fehlenden Verträgen zu tun, die Technik ist die Selbe.
Es liegt nur an den Vorschriften bei Verwendung von (EU) Fördergeldern.

Kristatos schrieb:
Das Problem in vielen Dörfern ist ja die Leitungslänge. Vectoring ist nur bei sehr geringer Leitungslänge von unter 1000m zur Vermittlungsstelle geeignet, d.h. im Klartext Vectoring ist nur geeignet ohnehin schon schnelle Anschlüsse noch schneller zu machen, deswegen ist die Technik auch Schwachsinn. Das es Dörfer gibt in denen nicht einmal DSL-Light mit 384 möglich ist, entsetzt mich.

Das ist doch von vornherein klar gewesen, Vectoring wurde nicht entwickelt um eine höhere Maximalreichweite zu ermöglichen.
Mit Vectoring ist VDSL entscheidend verbessert worden, nicht mehr und nicht weniger.

chioo schrieb:
Alles quatsch was hier Leute schreiben. 1. muss Vectoring bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dazu muss der DSLAM erstmal eine Weile stehen bis das abgesegnet wird.

Anmelden kann man das auch ohne das ein DSLAM steht, man muss dann nur innerhalb einer Frist, glaube 12 Monate, nach Anmeldung einen Vectoring-fähigen DSLAM da stehen haben und einen Bitstream Zugang für die Konkurrenz bereitstellen.
Das wurde auf der Vectoring Telefonkonferenz mal so erzählt, wenn ich mich nicht irre.
 
@ChAiN SaW + chioo: Danke das ihr meinen Glauben an die Menschheit stärkt. Wenigstens ist nun dokumentiert wessen Beiträge man in Zukunft besser gleich ausblendet.

@All:
http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5186_de.htm?locale=en
http://www.heise.de/netze/meldung/EU-Kommission-Vectoring-muss-aufgebohrt-werden-2699948.html (vorletzten Absatz beachten, es gibt zumindest Hoffnung)

@Riddimno1: Du willst nicht wirklich am äußersten Rand des Versorgungsgebiets sitzen und die 1000 Meter gibts auch nur bei Rückenwind, Hanglage mit 37,782 Grad Ausrichtung gehn Mekka und abnehmendem Vollmond. Sprich wenn die Leitung optimal ist.
Bestenfalls ist mehr als ein Kabelverzweiger bei euch vorhanden, dann geht nach dem Ausbau die Luzie ab..
 
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Wie man auf dem Bild recht schön sieht, gibt es kaum jemanden der mehr als 400m vom Verteiler entfernt ist. Mal sehen wie es weiter geht :-)
 
Die Anbindung von eurem Kaff wird mit Sicherheit via Glasfaser gemacht. VDSL bzw Vectoring bezieht sich ja nur auf den Nahbereich innerhalb eures Dorfes und da ist nunmal VDSL das maß aller dinge wenn nicht bis zu einzelnen Haus die Strasse aufgerissen werden soll.
Vectoring issa letztlich nur ein Hardware Upgrade im DSLAM und beim Endkunden damit höhere Bandbreiten eben auch in Zukunft übers Kupferkabel möglich sind um eben nicht die Straße zu jedem einzelnen Haus aufzureißen.
 
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