VDSL25 mit Entertain im Heimnetzwerk

flo222

Lieutenant
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Hallo, bin neu hier dabei, und habe gleich mal eine Frage. Wir sind in ein Reihenhaus eingezogen, bei dem unserer Vermieter vor unserem Einzug eine LAN-Verkabelung vorgenommen hat. Das Haus besteht aus einem Keller, dem Erdgeschoss, dem ersten Stock mit den Kinderzimmern und dem ausgebauten Dachgeschoss mit dem Elternschlafzimmer. Die Kinderzimmer sind aktuell noch vernachlässigbar, da diese noch nicht in einem Alter sind, wo sie irgendwelche Gerätschaften besitzen, die LAN oder WLAN benötigen (mit Ausnahme unseres iPads das für Streams genutzt wird).

Im Keller kommt der Telekom-Anschluss an (und auch noch der Kabelanschluss, der aber nicht weiter verkabelt ist, und aktuell auch nicht genutzt wird). Es liegt VDSL25 von der Telekom mit einem Entertain Premium Tarif an. Im Keller ist auch noch ein 8-Port Patchfeld installiert, dass die entsprechenden Signale im nahezu alle Zimmer (ein Kinderzimmer ist ohne Anschluss) transportiert. Das Wohnzimmer ist mit zwei Gigabit-Anschlüssen versorgt, der Rest mit 100 MBit-Anschlüssen.

Als Modem/Router/Access Point steht aktuell ein Speedport W921v und ein gefritztes Speedport W920v zur Verfügung. Darüber hinaus hab ich mir aktuell noch einen Netgear GS108 GE Switch zugelegt. Zusätzlich noch einen Huawei Repeater. Telefoniert wird über ein Gigaset S850 GO das direkt per LAN am Switch hängt. TV im Wohnzimmer findet über einen Telekom Media Receiver 303 statt. Für das Schlafzimmer fehlt noch eine passende Lösung. Der Receiver und das Speedport W921v sind gemietet, wobei zumindest das Speedport jederzeit zurückgegeben werden kann. Das zweite Speedport gehört mir selbst.

Aktuell steht das Speedport W921v im Keller und "spielt" Modem. Zwei LAN-Kabel gehen an das Patchfeld und versorgen den Switch (wobei wohl eines sinnlos ist im Keller, da der Switch ja nur über ein LAN-Kabel im Wohnzimmer versorgt wird). Zusätzlich funkt das WLAN noch nach oben und wird im 2.4 GHz Bereich per Repeater verstärkt. Das von mir präferierte 5 GHz Netz ist kaum nutzbar, weshalb ich mir jetzt noch einen Belkin AC1000DB bestellt habe.

Was macht denn Sinn hinsichtlich der Verkabelung? Habe das Gefühl, dass das IPTV das IP-Telefon stört. Würde hier gerne eine Priorisierung hinbekommen. Eine Idee war auch, das Speedport W921v zurückzugeben, und mir stattdessen das DrayTek Vigor 130 zu bestellen, und dieses im reinen Modem-Betrieb zu verwenden. Dann im Keller noch hinter das Modem mit einen neuen Netgear GS108 E-100PES auf das Patchfeld gehen. Im Wohnzimmer würde ich dann den Netgear GS108GE an eine der beiden LAN-Buchsen hängen, und damit das IPTV, das IP-Telefon, die FireTV-Box, die PS3, die Wii, den BlueRay und den Belkin AC1000 DB im Access Point Betrieb (mit 2.4 GHz und 5 GHz) laufen lassen. Den Huawei Repeater würde ich im ersten oder zweiten Stock anschließen, darüber könnte dann im Schlafzimmer der FireTV Stick arbeiten. Für den Fernseher im Schlafzimmer überlege ich noch, ob ich mir einen Media Receiver zulege, oder ob DVB-T reichen würde, es wird eigentlich nur Fernsehen zum Einschlafen "gehört", ist auch nur ein kleiner 19-Zoll-TV. Der PC im Schlafzimmer wird dann wohl per LAN angeschlossen.

Kann ich mit dieser Konstellation sicherstellen, dass das IP-Telefon Vorrang vor allem anderen hat? Insgesamt hängen drei DECT-Telefone an der GO-Basis, also in jedem Stockwerk eines. Aktuell brechen Telefonate einfach ab, wenn ich umschalte (bei HD-Kanälen). Nach der Priorisierung für das IP-Telefon sollte das IPTV kommen. Und dann erst der ganze andere Rest. Über (bezahlbare) Ideen und Anregungen würde ich mich freuen.

Viele Grüße,
Florian
 
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Also soweit ich weiß hat IP-Telefonie immer allerhöchste Priorität, insofern sollte das Fernsehen das Telefon nicht stören.
 
Wenn ich IPTV und Switch lese und dann ein gestörtes IP Telefon, dann fällt mir dazu mein Problem ein. Nach dem ich nen Switch im Netz hatte der kein IGMPv3 unterstützte ging mein Netz immer in die Knie wenn der Media Receiver an war. Hast Du die Problematik auf dem Schirm? ->

Diese Rezension beschreibt, warum managed Switches mit IGMPv3 Unterstützung, wie dieser Netgear Switch, für Fernsehen per Internet wichtig sind und wie man ihn einrichtet. Fernsehen per Internet, IPTV? Zum Beispiel der Entertain Dienst der Telekom.

Will man IPTV im privaten Netz weiterleiten, so stossen viele Benutzer auf wirklich ekelige Probleme. Zwei Effekte kann man auf die falsche Wahl des Switches zurückführen: stotternder oder fehlerhafter Empfang und ein super langsames WLAN mit Abbrüchen.

Das Problem kurz und knackig: sobald man bei Entertain einen Kanal gewechselt hat, wird die Verbindung zu einem Multicast umgeschaltet. Dies ist eine besonder Art der Verbindung vom Telekom Server zum Entertain Receiver, die es überhaupt möglich macht, IPTV zu senden ohne das Netzwerk komplett zu fluten. Diese Übertragung wird mit dem Standard IGMPv3 bezeichnet. Wer Entertain von der Telekom bezieht, hat deswegen auch einen passenden DSL Router mit IGMPv3 Fähigkeit bekommen. Die aktuellen Fritz!-Boxen beherrschen diesen Standard ebenso.

Hängt man nun hinter diesen DSL Router einen Switch ohne IGMPv3 Fähigkeit, so werden die Entertain Daten als Broadcast quer durch das ganze Heimnetz geschickt: das Netz wird geflutet, ein eventuell angehängtes WLAN steht quasi still und das Fernsehsignal stottert. Nur ein IGMPv3 fähiger Switch kann die Daten auf die Ports begrenzen, an denen der Entertain Receiver hängt. Darum gehts!

Du hast ja nen Netgear GS108 E-100PES, hast die VLANS geroutet usw.?
 
Hast Du die Einstellungen der Netgears an den speziellen Anforderungen für IPTV der Telekom angepasst? Stichwort, IGMPv3

Tust Du es nicht, gibts Probleme im gesamten Netzwerk wenn IPTV aktiv ist.
 
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Die Thematik mit IGMPv3 hab gelesen, deswegen auch die Überlegung, mir den Netgear GS108 E zu holen. Da steht explizit dabei, dass dieser das kann. Aktuell habe ich den Netgear GS108 GE, dieser kann wohl QoS, was ja aber wohl was anderes ist. Aktuell ist dieser Switch noch völlig unkonfiguriert, also im Auslieferungszustand. Wollte das erst machen, wenn alles seinen Platz hat.

Wo häng ich den IGMPv3-Switch denn am sinnvollsten rein? Direkt nach dem Modem/Router (und welches ist hier empfehlenswerter, Speedport oder DrayTek, beide im reinen Modembetrieb?) und vor das Patchfeld, oder? Und dann den einen Anschluss der vom Patchfeld dann noch oben geht direkt mit dem IP-Telefon verbinden? Und den zweiten Anschluss mit dem Switch belegen, daran den Rest, und mittels QoS dann IPTV priorisieren? Oder hab ich da nen Denkfehler und der zweite Switch muss auch IGMPv3 (für das IPTV) beherrschen? Würde ich aus dem o.g. Zitat fast rauslesen, dass ich zwei solche Geräte brauche.
 
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Es muss überall dort ein IGMPv3 fähiger Switch sein wo der Entertain Media Receiver nicht allein auf einem Switch steckt.
Am besten nach dem Modem/Router den IGMPv3 Switch und von dort DIREKT auf den Media Receiver. Kommt nach dem ersten IGMPv3 Switch noch ein Switch dann muss dieser auch IGMPv3 fähig sein.
 
Ah okay, das IGMPv3 ist also rein für das IPTV. Das Telefon muss also nicht zwingend ran? Dann wäre ja ein IGMPv3-Switch zwischen Modem/Router und Patchfeld sinnvoll. Dann sind die Netzwerkdosen immer direkt mit dem Media-Receiver nutzbar, und dahinter hängende Switches stört das ja nicht, oder?. In den zweiten Anschluss der Netzwerkdose kommt dann der "alte" Switch, daran dann das IP-Telefon und der andere Rest. Dann sollte sich ja nichts mehr in die Quere kommen, oder?
 
Ja, so sollte es gehen. Wichtig ist, dass ALLE Switches auf dem Weg vom Router zum Receiver IGMPv3-fähig sind. Der IPTV-Stream kommt dann ausschließlich an dem Port raus, an dem auch Receiver angeschlossen ist. An die anderen Ports des Switchs/der Switche kannst du ohne Probleme Telefone oder weitere Switches (mit/ohne IGMPv3) anschließen, weil die von dem Stream bzw. dem Multicast gar nichts mitbekommen.
 
So, nachdem gestern abends telefonieren nicht mal ansatzweise möglich war, hab ich gleich mal den Switch bestellt. Es gibt wohl sogar schon ein Nachfolgermodell zum Netgear GS108 E-100PES, den Netgear GS108 E-300PES, der ist es jetzt geworden. Muss ich da "ab Werk" was konfigurieren oder reicht erst mal die gelieferte Einstellung, damit das IPTV-Signal nicht alles lahm legt?
 
Der 300er is klasse da der ein Webinterface hat und man nicht mehr die schrottige Software braucht...
Und ja, du musst ihn konfigurieren für Entertain: http://www.hobmaier.net/2013/04/telekom-entertain-und-igmpv3-switch.html?m=1

EDIT:
1. Aktiviere erweitertes Port-basiertes VLAN. Dadurch öffnet sich eine manuell konfigurierbare Liste der VLANS mit einem voreingestellten VLAN 1 das alle 8 Ports des Switches umfasst.
2. Lösche das VLAN 1 durch Wegklicken aller 8 Ports
3. Richte ein VLAN 7 ein, das alle Ports umfasst (also genauso aussieht wie das oben gelöschte VLAN 1)
4. Richte ein VLAN 8 ein, das nur den Port zum DSL Router und den Port zum Entertain Receiver enthält. Hierüber fliessen dann die Entertain Daten
5. Schalte QoS Modus 802.1p ein
6. Aktiviere IGMP Snooping Status
7. Trage die VLAN ID 8 bei "VLAN ID aktiviert für IGMP Snooping" ein
8. Deaktiviere Validiere IGMPv3 Header und Blockiere unbekannte MultiCast Adresse
 
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Die beiden VLAN braucht man am Switch nicht einstellen. Die sind alle noch vor dem Router/Modem zu finden.
Am Switch muss man nur das Snooping einschalten und die Sache läuft.
 
Gestern kam mein bestellter Belkin AC1000DB an. Als ich diesen am alten Switch als Access Point in Betrieb genommen hab, hab ich auch verstanden, was "Leitung fluten" bedeutet. Wenn IPTV an war, konnte man sich nicht mal mehr mit dem WLAN verbinden, übelst. Bis dato war ich noch über das WLAN des Speedport aus dem Keller unterwegs. War zwar aufgrund der Distanz schwächer, aber ging halbwegs.

Heut kam dann der "richtige" Switch. Die Hobmaier-Einstellungen waren bereits ab Werk eingestellt. Und was soll ich sagen, auf einmal tut alles wie es soll. Werd die nächsten Tage auch noch das Telefon beobachten, aber bin zuversichtlich, dass da jetzt alles passt.

Vielen Dank schon mal an alle hier für die Tipps!
 
So, mittlerweile läuft alles 1A, das Telefon hab ich im Netgear auf höchste Priorität gestellt, d.h. da sollte jetzt auch nichts mehr abbrechen. Dank IP-Dect-Station steht diese jetzt im ersten Stock, das Signal ist also sowohl im Dachgeschoss als auch im Erdgeschoss perfekt. Spar ich mir zumindest nen Dect-Repeater.

Einen Punkt hab ich allerdings noch. Nachdem mein Speedport W921v nur noch als Modem im Keller fungiert hat (mich aber monatlich 6 EUR Miete kostet), und sowohl WLAN als auch die Telefonie-Funktion nicht genutzt wurde, ist mir eingefallen, dass ich ja noch irgendwo mein zur 7570 gefritztes Speedport W920v rumstehen hab. Das hab ich seinerzeit einfach nicht mehr genutzt, weil da das WLAN komplett durch war, also permanente Verbindungsabbrüche. Da in der alten Wohnung alles über WLAN lief, war das damals der Grund zum Austausch. Da ich jetzt aber nur das Modem brauche, hab ich das W921 mal durch das W920/7570 ersetzt, läuft bis jetzt echt genial. Firmware ist die 75.04.92. Eines lässt mich allerdings noch etwas grübeln. Und zwar die Auslastung des Prozessors der Box. Der Router ist natürlich nicht mehr der allerneueste, und jetzt hängt da 2x ein Entertain-Receiver dran, plus natürlich das IP-Telefon. Da die Media-Receiver ja wohl selbst im Standby noch Daten ziehen, oder tagsüber auch einfach der Radio drüber läuft, frag ich mich, wie lang das der Router mitmacht (wobei das grundsätzlich auch erst mal egal wäre, da er sonst ja nur im Keller verstauben würde). Insbesondere der Hauptprozessor zeigt mir oft wenn ich nachschaue auch Werte von 90% und mehr an, sind aber halt auch nur Momentaufnahmen. Ich hab mal ein paar Screenshots aus der Box angehängt, vielleicht hat ja jemand mit einer ähnlichen Konstellation Vergleichswerte von einer neueren FritzBox, ich kann die Werte halt grad noch nicht einordnen.
 

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Ich will jetzt nicht zu mathematisch werden, aber die CPU-Auslastung in Screenshot1 sieht vollkommen unkritisch aus. Ausgehend von 10 Messpunkten pro Stunde reden wir von knapp 11 Messungen jenseits der 25% CPU-Auslastung. Das sind nicht mal 5% des Tages - wovon die CPU die meiste Zeit eh <50% Last bleibt.

Die aktuelle CPU-Auslastung beim Betrachten des Webinterface kann durchaus trügerisch sein, da auch ein schlankes Interface etwas Rechenzeit von der CPU fordert
 
Danke für die Einschätzung. Hab es über ein paar Tage beobachtet, und die CPU-Belastungen kommen wohl immer dann wenn ich auf der Box bin. Das W921v ist jetzt zurück zur Telekom gegangen, jetzt muss es das W920v alias FritzBox 7570v richten. Und schaut gut aus bis jetzt.

Und schon wieder hab ich eine Frage zu meinem Netzwerk. Hab jetzt den Repeater im ersten Stock durch einen TP-Link WR841N ersetzt, welcher als reiner Access Point läuft, und den ersten und zweiten Stock perfekt mit WLAN versorgt (gleiche SSID, gleiches PW, gleicher Kanal wie der Belkin AP im Erdgeschoss). Allerdings kann ich meinen Belkin als AP konfigurieren, d.h. außer der SSID, dem PW und dem Kanal lässt sich dann nichts mehr in der GUI einstellen. Beim TP-Link gibt es noch weitere Konfigurationsmöglichkeiten, unter anderem einen Punkt welcher sich IGMP Proxy nennt, und welcher auf "enable" steht.

Wenn ich mit dem iPad jetzt im WLAN im ersten Stock bin, kann ich über den VLC den TV-Stream problemlos abgreifen. Wenn ich hingegen im Wohnzimmer am Belkin hänge, funktioniert das nicht. Und auch der PC im Dachgeschoss (über LAN betrieben) kann nicht mittels VLC das Signal abgreifen. Folgende ergänzende Info noch dazu: der TP-Link AP geht direkt auf den IGMP-Switch im Keller. Beim Belkin im Wohnzimmer hängt hinter dem IGMP-Switch noch ein weiterer Switch, der das nicht unterstützt. Der PC im Dach hängt jedoch auch direkt am IGMP-Switch und es geht trotzdem nicht.

Für mich wäre halt interessant:
a) kann der Belkin das Signal weitergeben wenn ich den einen Switch austausche?
b) muss ich im VLC-Player im PC was einstellen, damit ich das Signal da auch abgreifen kann?

Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass mein Netz nicht wieder mit IPTV-Daten geflutet wird, es läuft nämlich so gerade alles perfekt. Ist jetzt mehr ein rumbasteln und verkünsteln.
 
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