News ver.di wirft Amazon rechtswidrige Sonntagsarbeit vor

Was soll man da noch sagen. Jeder darf natürlich streiken und in Deutschland lassen sich die meisten viel zu viel gefallen. In Frankreich werden da schnell Straßenbarrikaden errichtet oder die Bauern bespritzen das Rathaus mit Gülle.
Hier regt man sich auf, wenn die Lokführergewerkschaft streikt (die übrigens eine Vielzahl normaler Bahnmitarbeiter vertritt und keine von der Bahn initiierte Pseudogewerkschaft ist).
Aber was ver.di bei Amazon abzieht, ist meiner Ansicht nach mehrfach falsch. Zur falschen Zeit, das falsche Ziel und der Erfolg dürfte nicht eintreten.
Selbst die GDL streikt nicht über Weihnachten. Und Amazon kann gut im europaweiten Netz agieren um die Streiks auszugleichen indem an anderen Versandorten eben "mit"-gearbeitet wird.
Dann empfehle ich jedem mal beim Amazon Lager vorbeizugehen und einzukaufen - denn die Mitarbeiter dort sollen laut ver.di ja Einzelhändler sein. Und dann fragt mal einen Mitarbeiter, wieviel er bei anderen Logistikunternehmen verdient.
Das Ziel der Aktion ist, dass hier den Leuten mehr gezahlt wird. Amazon lagert das ggf. einfach ins Ausland aus oder testet dann hier zuerst die neuen Robotor, die sie ja entwickeln.
Natürlich zielt ver.di darauf ab, dass die Unsicherheit durch "Amazon wird bestreikt - da arbeitet keiner mehr" die Leute dazu veranlasst, dort nicht zu bestellen weil die Geschenke dann ja nicht ankommen. Das bedeutet weniger Umsatz und weniger Gewinn für Amazon. Aber auch hier scheint ver.di den Boden der Realität verlassen zu haben, denn Amazon schreibt dazu wann was ankommt und so ziemlich jeder, der bei Amazon bestellt, weiß das und weiß auch, dass man sich darauf verlassen kann.
 
Und am Ende dann rumheulen, warum die Weihnachtsgeschenke nicht vor Heiligabend da sind....

"ver.di wirft Amazon rechtswidrige Lieferangaben vor Heiligabend vor"
 
meine güte, man kanns aber auch übertreiben, zudem die mitarbeiter bestimmt auch 50% zuschlag bekommen haben :rolleyes:
 
Ach wie schlimm, der vorweihnachtliche Sonntag ist im Lager stressig...
Kommt wieder wenn es jeden Sonntag passiert.
 
Wenn ver.di Mist baut, müssen es die Arbeiter ausbaden. Man beschwert sich über Amazon, aber was ist eigentlich mit ver.di? Keine Beschwerden das die mit den Arbeitsplätzen der Leiharbeiter und mit deren Arbeitsbedingungen Spielen um noch mehr Profit ab zu werfen? Man sollte ver.di verklagen.

Trotz des Streikes, habe ich heute was bestellt und wie es aussieht kommt es laut Amazon morgen oder übermorgen an. Da hat ver.di gar nichts erreicht, den Amazon mitarbeiten, dürfen danach Überstunden in Rekordzeit leisten. Die werden es der ver.di danken. Aber das kann ver.di sonst wo vorbeigehen, die kassieren ihre Beiträge.
 
Ich bin echt fasziniert dass ver.di scheinbar alles Mögliche in Bewegung gesetzt hat und ich als Kunde davon gar nichts spüre.
Habe viele Dinge bei Amazon bestellt für Weihnachten und alles wurde wie es für Prime üblich ist direkt verschickt.

Die letzte Bestellung war heute Nacht um 2 Uhr und habe eben um 10 Uhr schon eine Versandbestätigung bekommen.

Allerdings war die Aussage von Amazon, dass diese eh auf Saisonarbeiter im Winter setzen und dadurch keine Probleme beim Versand entstehen, auch echt ein Schlag ins Gesicht für ver.di.

Wobei ich mit den Mitarbeitern echt Mitleid habe, nicht weil ver.di kein Erfolg hat, sondern weil diese nicht arbeiten dürfen wegen diesem Verein und damit auch im Dezember weniger Geld auf Ihrer Abrechnung haben.
Gerade im Dezember ist das denke bei einigen Familien ein echtes Problem.
 
Ich versteh gar nicht warum da immer so eine Welle gemacht wird. Niemand wird in Deutschland gezwungen irgendwo arbeiten zu MÜSSEN. Wem es nicht gefällt, kann gehen. In anderen Branchen werden Session bedingt auch Sonderschichten geschoben und da beschwert sich auch keiner.

Außerdem liest man viel von Amazon Mitarbeitern die zufrieden sind und den ganzen scheiß der Verdi überhaupt nicht wollen. Kenne selbst 2 Mitarbeiter aus Hessen.
 
Wieso macht die Politik hier kein druck auf Amazon?
Als die Lufthansa Piloten und die Lokführer der GDL in Streik waren, hat die Politik noch am gleichen Tag laut gebrüllt, man möge sich einigen und Schlichter waren schon im Gespräch, hier kein Wort zu der arroganten Haltung Amazons. Es wird wieder mit zweierlei Maß gemessen.
Ob die Forderung der Mitarbeiter die bei ver.di organisiert sind, gerechtfertigt sind, mag auf einem anderen Blattpapier stehen und sollte auch von Amazon diskutiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt ja auch noch andere Quellen:

In Bad Hersfeld und Leipzig arbeiteten jeweils mehrere hundert Mitarbeiter mit Sondergenehmigungen auf freiwilliger Basis auch am Sonntag.

Durchaus wäre ein Verbot mgl. aber nur wenn der AG die AN fordert. Freiwillige kann man wohl auch nicht per Gericht aussperren am Sonntag zu arbeiten. - müssen ja andere auch!

Verdi verrrennt sich wohl gerade auf dem falschen Ast. Die Frage ob Logistiker oder Einzelhandel ist strittig, und wohl bei amazon nicht eindeutig.
 
eRacoon schrieb:
...
Wobei ich mit den Mitarbeitern echt Mitleid habe, nicht weil ver.di kein Erfolg hat, sondern weil diese nicht arbeiten dürfen wegen diesem Verein und damit auch im Dezember weniger Geld auf Ihrer Abrechnung haben.
Gerade im Dezember ist das denke bei einigen Familien ein echtes Problem.

Das ist ein wenig falsch, du darfst selbstverständlich als ver.di Mitglied arbeiten, daran kann dich doch die Gewerkschaft nicht hindern. Dann bräuchtest du aber erst gar nicht beitreten und monatlich deinen Gewerkschaftsbeitrag zahlen.
Der "Vorteil" ist das du streikst und die Gewerkschaft deinen Lohnausfall an dich zahlt.
 
Entilzha schrieb:
* Überflüssiges Zitat editiert! *

Bahn und Lufthanse beeinträchtigen das öffentliche Leben. Amazon tut das nicht.
Da ist es durchaus angebracht mit unterschiedlichem Maß zu messen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Entilzha schrieb:
Wieso macht die Politik hier kein druck auf Amazon?

Ganz einfach: Weil Verdi eine sau große Gewerkschaft ist im Gegensatz zu den Piloten oder den Lokführern.
 
In USA haben die Mitarbeiter angst zu streiken. Das hat man vor einer Weile gesehen als die Gründung einer Gewerkschaft (bei VW?) gescheitert ist.

Die möglichen folgen wurden bereits erwähnt. Amazon kann sehr gut auf Polen in Zukunft ausweichen und die eigenen Roboter werden immer besser. In Frankreich haben Streiks bereits zu massiver Verlagerung von Arbeitsplätzen z.B. nach Polen geführt. Ich würde mir also gut überlegen ob ich streiken will wenn ich auf die Logistikbranche als Arbeitgeber angewiesen wäre. Das bedeutet nicht das man sich alles gefallen lassen muss, aber so schlimm scheint es Amazon Angestellten nicht zu gehen im Vergleich zu anderen Firmen und Branchen.

Ich jedenfalls bestelle mit guten Gewissen bei Amazon, schließlich arbeite ich auch am Wochenende wenn es sein muss.
 
Ich arbeite in der Altenpflege und Arbeite sie 10 tausende andere auch Sonntags. Wie schon gesagt wird, solange es einen Freizeitausgleich und einen extra Vergütung gibt, ist doch alles im Lot!

Diese Gewerkschaften gehen mit so langsam wirklich auf den Keks. Die machen die Firmen systematisch kaputt.
 
VAG-Freak schrieb:
Ich versteh gar nicht warum da immer so eine Welle gemacht wird. Niemand wird in Deutschland gezwungen irgendwo arbeiten zu MÜSSEN. Wem es nicht gefällt, kann gehen. In anderen Branchen werden Session bedingt auch Sonderschichten geschoben und da beschwert sich auch keiner.


Was Du schreibst ist in meinen Augen völliger Humbug. Es ist bei weitem nicht so, dass jeder einfach irgendwo anders arbeiten kann, nur weil ihm sein Arbeitgeber nicht passt. Und wer in einer solchen Situation ist und nicht in die Arbeitslosigkeit abrutschen will, MUSS dann Sonntags arbeiten. Und ja, auch in anderen Branchen arbeiten manche Leute nicht gerne Sonntags.

Arbeitest Du regelmäßig Sonntags? Falls nicht, bist du gar nicht qualifiziert, über andere Leute so urteilen zu können. Überhaupt scheint ja in diesem Thread jeder zweite beteiligte Sonntags zu arbeiten, was mit der Statistik nur nicht übereinpasst. Also schon ein paar Schwindler hier unterwegs...
 
Ein Arbeitsverbot am Sonntag ist einfach albern und rückschrittlich und gehört abgeschafft, solange ein Freizeitausgleich erfolgt. Solche mittelalterlichen Relikte passen einfach nicht mehr in die heutige Zeit.
 
Kann nur hoffen das Amazon hiraus seine Schlüsse zieht und das Geschäft weg verlagert. Ich warte auch gerne länger auf meine Post. Ver.di geht es hier nicht um ihre Mitglieder sondern auschließlich um den eigenen Profit. Fast alle Forderungen die
gestellt werden haben mit MA-Gehalt zu tun, natürlich völlig uneigennützig ist doch klar.
 
Leute hier scheinen zu vergessen haben, das die Gewerkschaften das Arbeitnehmerrecht vertreten.

Man sieht leider nicht über das Forum wer hier noch Schüler ist, oder noch träumt der grosse Unternehmer zu werden, oder wer ein Angestellter ist. Dann würde einiges doch Sinn ergeben.
 
Zurück
Oben