News ver.di wirft Amazon rechtswidrige Sonntagsarbeit vor

Cool Master schrieb:
Du willst ein Beispiel? Mercedes A-Klasse + Elchtest. Das hat (damals noch) DaimlerChrysler ca. 1,3 Milliarden gekostet weil ESP, ABS und alles noch rein musste und damit sehr sehr viel umgebaut werden musste.

Vollkommen zurecht, wie ich meine.
Außerdem hat es die Verbreitung und Entwicklung von ABS und ESP gefördert.
Was willst du mir mit deinem Beispiel also sagen? Wenn Amazon ein ABS und ESP Äquivalent im Versandhandel entwickelt, dann wäre das der beste Aussgang den dieser Streik nehmen kann ;)
 
Entilzha schrieb:
von Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld mag ich gar nicht anfangen zureden!

Also ich bekomme kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Und nun? Soll ich anfangen zu streike? Ach ne, dann müsste ich ja erstmal bei Verdi eintreten.
 
Entilzha schrieb:
Was mir an der schon längeren Diskussion aufgefallen ist, dass viele auf ver.di (auch gegen andere Gewerkschaften) eine verbale Hetze fahren.
Dabei vergessen die Herrschaften, dass ver.di die Mitarbeiter im Betrieb sind, die für ihr Recht kämpfen. Das heißt wenn man gegen ver.di argumentiert, ist man gegen die Mitarbeiter, oft Hunderte oder gar Tausende von Mitarbeiter die ihre Arbeit nachgehen.

ich habe bislang in zwei unternehmen gearbeitet. in beiden haben die mitarbeiter sowie der BR selbst den verdi-vertreter abgelehnt, weil die herren nur wenig zielführend waren. im zweiten unternehmen habe ich sogar erlebt, dass "streikende" für pressefotos angekarrt wurden. von meinem betrieb hat kein einziger (!) an diesem "streik" teilgenommen. das mal zu dem thema.

ich erlebe verdi immer mehr als ein verein, der sich um sich selbst dreht, der verhindern möchte, in der bedeutungslosigkeit zu versinken, anstatt wirklich seinen mitgliedern zu helfen.

das ganze gejammer um befristete verträge, geringer lohn, etc. ist ein politisches thema. wer setzt denn die rahmenbedingungen für zeit- und leiharbeit? ist das amazon? nein, es ist die politik. warum versucht verdi nicht mal, mamma merkel mal bissl druck zu machen?

nächster punkt. warum kämpft verdi nicht dafür, den logistik-tarifvertrag anzupassen? würde auch ein paar anderen zehntausend lagerarbeitern zugute kommen. stattdessen wird ein (!) arbeitgeber herausgepickt und verdi bestimmt mal eben, welcher tarifvertrag da gelten soll. oder warum erwähnt verdi nicht, dass amazon übertariflich zahlt?

ach ja, lesen und schmunzeln:
http://amazon-verdi.de/21

und schlußendlich... wenn die MA bei amazon wirklich (!) unzufrieden wären, dann täte alles stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hallo7

Nein. Amazon macht alles richtig. Verdi hat es einfach übertrieben und fordert etwas was einfach irrational ist. Die MA werden gut bezahlt (gibt sogar Forenmember welche dort arbeiten, einfach mal suchen) und müssen sich nun nicht gerade tot arbeiten. Es läuft ein normaler Schichtbetrieb. Ja, einige Tage sind sicherlich schwerer als andere aber das hat man überall.
 
godapol schrieb:
stattdessen wird ein (!) arbeitgeber herausgepickt

Auch ich habe langsam das Gefühl, dass verdi sich für diese konzentrierte Aktion vom Einzelhandel, also der direkten Amazon-Konkurrenz wie Metro oder Kaufhof oder Weltbild gut schmieren lässt.
 
crashbandicot schrieb:
Also ich bekomme kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Und nun? Soll ich anfangen zu streike? Ach ne, dann müsste ich ja erstmal bei Verdi eintreten.
...und sollen die Amazon MB jetzt auch kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld mehr bekommen, weil du ja auch keins bekommst, oder was willst du mir damit sagen. Ich bin der Meinung man sollte sich stehst verbessern und nicht runter ziehen lassen... den das geschieht in DE schon viel zu viel.
Ich könnte dir ein Tipp geben, nur wird der dir nicht gefallen...

@godapol Die Strategie von ver.di bei Amazon versteht ich auch nicht, ich könnte mir jedoch denken, dass sie erst einen "Großen" erlegen wollen und dann das als Vorlage für alle Anderen verwenden möchten, den wenn Amazon nachgibt werden die Anderen (Kleinere) auch mit machen müssen.
Die Politik macht nicht nur große Fehler im Bezug auf DE Arbeitnehmer, die Probleme sehen wir doch überall ob es die kaputt gemacht Rente ist, oder die Krankenkassen bis zu Pflegeversicherung und alles mögliche. Die Konsequenz ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt wird die nächste Generation ernten und das wird bitter für sehr viele sein.
Zu ver.de kann ich nur so viel sagen, mein Onkel arbeitet in einem Autozuliefere Betrieb. Betrieb sollte vor paar Jahren ausgelagert werden, ist zum Glück und dank einer Gewerkschaft nicht passiert. Die Mitarbeiter sollten auf 500 € verzichten, am Ende sind nur 300 € geworden. Zusätzlich 1 Std. mehr Arbeit in der Woche. Also alles relativ Human, wenn man von 3000 € Brutto kommt, noch verträglich.
Wenn ich mir die Löhne der Logistiker anschaue, dann kann man damit vielleicht bescheiden Leben (möchte das nicht schlecht reden!), eine Familie oder gar Kinder das sollte man sich zweimal überlegen, wenn man nicht zum Amt wegen Aufstockung rennen möchte. Von Rente nach 30 Jahren Amazon, wird wohl Sozialamt übernehmen müssen.
So und hier sollten wir schauen ob die Politik das regeln soll, was sie so wieso zum Nachteil der Arbeitnehmer machen würde, oder sollen die Mitarbeiter selber versuchen zu kämpfen und das beste für sich ausschlagen.

und schlußendlich... wenn die MA bei amazon wirklich (!) unzufrieden wären, dann täte alles stehen.
Wenn man nicht viel erwartet, bekommt man auch nicht viel und der Mensch arangiert sich mit jeder Situation, sehe HIV (Frosch in einem Topf)
 
Die Konzerne / Unternehmen haben Uns ganz gut erzogen das wir jetzt auch noch glauben das es Normal ist Sonntags zu arbeiten.
Eine Schande das einige so wenig an Lohn/Gehalt erhalten das diese auch noch Samstags und Sonntags arbeiten müssen. (Und sich dann natürlich drüber freuen). <<< Arbeit die auch an Wochentagen erledigt werden könnte.
 
mr-watson schrieb:
Die Konzerne / Unternehmen haben Uns ganz gut erzogen das wir jetzt auch noch glauben das es Normal ist Sonntags zu arbeiten.


Das ist nur ein kulturelles Überbleibsel und hängt primär mit an Haaren herbeigezogenen Werten basierend auf einem Buch über einen imaginären Zauberer zusammen.

Jeder hat das Recht auf Urlaub und Erholung in Form von freien Arbeitstagen, aber wie diese strukturiert sind ist absolut veraltet.

Die Angestellten in der Altenpflege müssen auch Sonntags arbeiten, teilweise 10 Tage am Stück. Auch Sonntags und an Feiertagen. In Nachtschichten.

Da wird es ja wohl offensichtlich kein Problem sein Sonntags zu arbeiten, wenn der Freizeitausgleich einfach auf einen anderen Tag geschoben wird.
 
Ich finde Gewerkschaften gut, ich finde Streiks gut und ich finde dass Verdi gute Arbeit leistet.

Was mich erschreckt ist wie sich hier die meisten bequem vom Bürostuhl aus mit ihren 20 Lenzchen, die sie evtl. schon erreicht haben (eventuell auch nicht?) äußern. Man hat gut reden wenn man im Kinderzimmer vor seinem Gaming-PC sitzt und die Welt von CoD bis Battlefield reicht! Also ernsthaft...

Immer dieses "ja andere arbeiten auch mehr und länger...blabla.." Ich arbeite selber in der Pflege und ich würde mir wünschen wir hätten endlich eine ordentliche Vertretung, damit diese Ausbeute aufhört! (@realredfox...10 Tage? Das ist aber ein kurzer Dienst...mach mal mindestens 12 oft sogar 14 oder mehr draus!) Und in Deutschland herrscht nunmal an Sonn- und Feiertagen beschäftigungsverbot mit wenigen Ausnahmen. Ob Amazon dazu gehört? Denke nicht, oder hängt jetzt das Wohl der Gesellschaft an Amazon? Nein! Verdi hat völlig recht, hoffentlich gewinnen sie!
 
realredfox schrieb:
Das ist nur ein kulturelles Überbleibsel und hängt primär mit an Haaren herbeigezogenen Werten basierend auf einem Buch über einen imaginären Zauberer zusammen.

Jeder hat das Recht auf Urlaub und Erholung in Form von freien Arbeitstagen, aber wie diese strukturiert sind ist absolut veraltet.

Die Angestellten in der Altenpflege müssen auch Sonntags arbeiten, teilweise 10 Tage am Stück. Auch Sonntags und an Feiertagen. In Nachtschichten.

Da wird es ja wohl offensichtlich kein Problem sein Sonntags zu arbeiten, wenn der Freizeitausgleich einfach auf einen anderen Tag geschoben wird.

Irgendwie zweifel ich an, dass bei Amazon dann das Wochenende Dienstags & Mittwochs ist oder so.

Mal abgesehen davon sind die Gründe, weshalb das WE da ist, wo es ist, völlig egal. Es ist auf jeden Fall vorteilhaft, wenn ein Großteil der Bevölkerung an bestimmten Tagen ihren Freizeitausgleich hat. So können sich Leute besser Treffen, Familien können gemeinsam einen Tag verbringen etc. Wie machst du es sonst z.B. mit Kindern? Vater hat Freitag und Samstag Frei, Mutter Montag und Dienstag und die Schule macht dann Donnerstag und Sonntag frei oder so. Super, Familie sieht sich nur noch zu Frühstück und Abendessen.

Wir haben da ein recht gutes Konzept entwickelt, gut, der Ursprung ist nicht mehr aktuell. Dein imaginärer Zauberer ist trotzdem eine unnötige Beleidgung, sowas muss nicht sein.

Das es Bereiche gibt (Pflege, Krankenhaus, Feuerwehr etc.) wo jemand rund um die Uhr sein muss, ist dumm genug. Aber Amazon ist sicher nicht so ein Bereich, wo dauernd geschuftet werden muss. Hier werden keine Hochöfen abgeschaltet die über eine Woche zum Aufheizen brauchen und es entstehen auch keine gesundheitlichen Schäden für irgendwen, es kommen nur ein paar Pakete einen Tag später an. Was solls, davon entsteht niemanden ein großer Schaden.
 
das "Union Busting" hat hier im forum bereits bizarre ausmase angenommen. ich finde es schön. da verteufeln die AN die gewerkschaften zum großen teil bereits. die AN finden es ok, wenn sie sonntags arbeiten müssen. zumindest hier im forum.

da werden jobs die für leib und leben wichtig sind bereits mit dem rechtzeitigen versand von paketen verglichen. wo sind wir hier eigentlich schon gelandet?

um es hier einigen nochmal näher zu bringen: die AN sind die gewerkschaft. die AN haben die gewerkschaften gegründet.

ihr regt euch auf, das verdi für seine mitglieder bzw. das die mitglieder mit hilfe von verdi höhere löhne durchsetzen will. keiner sagt hier direkt, das sonntagsarbeit ne feine sache ist. aber man bringt beispiele für sonntagsarbeit die es bereits gibt als messlatte.
selbst beispiele wie "mir gehts auch nicht besser" werden herangezogen. mal insich gegangen, warum das so ist und warum man nichts dran ändert?
ohne sonntagsarbeit wird es nicht gehen. so blauäugig ist keine gewerkschaft. im gegensatz zu vielen hier.
ich brauche sonntags keine frischen brötchen vom bäcker. ich habe einen backofen der in der woche produziert wurde. ich brauche sonntags kein benzin. mein auto kommt 1200km mit einer tankfüllung. ich brauche sonntags übrigens auch keine disko, kein restaurant und auch kein kino.
nichts von alledem ist lebenswichtig. ne feuerwehr, nen polizisten oder nen arzt braucht man dagegen auch sonntags. da geht es um leib und leben.

und vergesst bitte nicht, alles was ihr von anderen verlangt bzw. was ihr bei anderen nicht so schlimm findet, wird euch bei der sichtweise auch irgendwann einholen.

schonmal einer was vom "Fall Emmely" gehört? die mit den 2 kassenbons? interessant bei diesem fall finde ich die eigentlichen gründe der damaligen kündigung.
sie hat nämlich vorher mit 7 kolleginnen gestreikt. mich würde mal interessieren, wer hier den fall noch kennt und wer damals überhaupt irgendwas über den streik gehört hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
realredfox schrieb:
Da wird es ja wohl offensichtlich kein Problem sein Sonntags zu arbeiten, wenn der Freizeitausgleich einfach auf einen anderen Tag geschoben wird.

Sobald man Frau oder Kinder hat schon. Denn Struktur ist nunmal Struktur. Wenn man sich nicht nach der Bibel richten will, dann soll man eine neue Struktur finden, hab ich nichts dagegen. Nur das ich am Montag, die Frau am Dienstag und die Kinder am Samstag/Sonntag frei haben funktioniert nunmal nicht (gut)...

Ja es ist in der Gastronomie, Pflege und diversen Bereitschaftsdiensten bereits so, dass es diese Struktur nicht mehr gibt, aber sie komplett aufzugeben finde ich doch gefährlich. Zurzeit arbeitet ja meist nur ein Elternteil in einem Bereich mit Wochendarbeit, oder aber man kann noch rotieren. Wird es aber zur Normalität gibts ein Problem mit den Kindern...

Da müssen zuerst andere Baustellen angegangen werden, bevor man über so einen Schritt nachdenken sollte. Eine 7 Tage Schule an denen die Kinder sich die 5 Tage an denen sie kommen müssen aussuchen dürfen und die auch entsprechende Lernstrategien verwendet damit es auch funktioniert, gibt es einfach noch nicht ;)
 
hallo7 schrieb:
Da müssen zuerst andere Baustellen angegangen werden, bevor man über so einen Schritt nachdenken sollte. Eine 7 Tage Schule an denen die Kinder sich die 5 Tage an denen sie kommen müssen aussuchen dürfen und die auch entsprechende Lernstrategien verwendet damit es auch funktioniert, gibt es einfach noch nicht ;)

Finde ich imho einen guten Ansatz, wird aber in unserem stark christlich konservativen (leider) Deutschland nie ernsthaft zur Anwendung kommen, geschweige denn zu einer neutral politischen Diskussion führen. Was im übringen auch einer der Gründe ist, warum, Pflege u.ä. Berufe mit Schicht+Feiertag+Wochenende so einen schlechten Zulauf haben.
In Deutschland hingt man eben nicht nur mit dem Breitbandausbau u.a. Dingen hinterher.
Ein mittlerweile Volk, dass, nur alle 10 Jahre mal einen neuen Kanzler wählt, dem große Koalitionen gerade Recht sind und um Gottes Willen ja nicht soviel verändern und jeden Sonntag gefälligst Sauerbraten mit Spätzle, sonst knallts ;).
Und ja, klar gibt es immer ein paar Tausend die auch ab und zu mal auf die Straße gehen und protestieren, aber auch das gehört ja irgendwie dazu dem normalen Bürger ein bißchen Mündigkeit einreden zu können (alles mit einem Augenzwinkern zu verstehen).
 
@Entilzha

Thema Logistiker: Sei mir net bös, aber Lagerarbeiter ist nicht wirklich der Job, der besondere Anforderungen an den MA stellt. Das ist Fakt, entsprechend wird bezahlt. Aber überleg dir mal (nur so zum Spaß), was ein Lagerarbeiter und ne Frisöre können muss. Und dann schau dir mal die Gehälter an. Hint: Friseur ist ein Handwerksberuf!

Seth666 schrieb:
Ich arbeite selber in der Pflege und ich würde mir wünschen wir hätten endlich eine ordentliche Vertretung, damit diese Ausbeute aufhört!

Merkst was? Während sich verdi als Ritter der Armen und Unterdrückten aufspielt und dabei ein Faß aufmacht, weil die Amazon Logistik GmbH (man beachte bitte die Firmierung!) angeblich nach einem falschen Tarifvertrag (in diesem aber übertariflich) bezahlt.

Aber um die wirklichen Probleme (dazu zähle ich die Pflege) kümmert sich verdi nicht. Kommst du dir da nicht verar.... vor? Warum werden denn die großen Ketten, die es in der Pflege gibt, nicht so wie amazon an den Panger bestellt? Entsprechend bestreikt? Mit entsprechender Presse versehen?
 
godapol schrieb:
Thema Logistiker: Sei mir net bös, aber Lagerarbeiter ist nicht wirklich der Job, der besondere Anforderungen an den MA stellt. Das ist Fakt, entsprechend wird bezahlt. Aber überleg dir mal (nur so zum Spaß), was ein Lagerarbeiter und ne Frisöre können muss. Und dann schau dir mal die Gehälter an. Hint: Friseur ist ein Handwerksberuf!
OT!
Sein mir bitte nicht böse, das ist gar kein Argument ;) Was macht den bitte die Nachrichtensprecher/in, Sie lesen "nur" Text vom Prompter, man könnte Argumentieren, das kann doch jeder der bis drei zählen kann :) Ob Sie jetzt die Nachrichten selber zusammenstellen, recherchieren, Texte schreiben usw. usf., sei dahinter gestellt, als Zuschauer können wir das nicht überprüfen. Selbstverständlich sind das alles kluge studierte Leute die oft die eine, oder andere Fremdsprache mehr können. Kein wird sagen die Leute sind überbezahlt (außer Günther Jauch :D).
So eine Diskussion führt nicht zum Ziel.
Das Problem ist doch, was ist uns diese Arbeit wert? Ein Mann mit Glatze sag, Friseur brauch ich nicht, die können von mir aus 1 €/Std. verdienen(könnte man doch meinen). Noch vor 20 Jahren könnte ein Friseur gut über die Runden kommen, heute rennen viele zum Amt. Wieso ist das so?? Die wenigsten fahren doch ins Ausland zum Friseur, auch wenn es nur wenige Kilometer sind (obwohl viele so Argumentieren).

Schau, die heutigen Löhne, sind die Renten von Morgen. Durch den demografische Wandel der Gesellschaft muss man die Renten von morgen irgendwie kürzen, weil sonst werden die Beiträge explodieren und jetzt kannst du vielleicht nachvollziehen wieso, so viele ehrenwerte Berufe, heute nichts mehr wert sind. Was mich erstaunt, dass man die Leute Gegeneinander ausspielt und sie machen es noch fleißig mit, obwohl sie Alle auf dem gleichen Ast sitzen, den sie abschneiden...

Ich wünsche dir und allen anderen noch schöne Freitage :)
 
flappes schrieb:
Und ich dachte verdi könnte die bisherigen peinlichen Versuche nicht mehr überbieten, aber das schlägt dem Fass ja den Boden aus!

Das geht direkt gegen die Kunden und hat nichts damit zu tun wie die Mitarbeiter bezahlt / behandelt werden.

Leider wird das Resultat dieser Aktionen sein, dass amazon sich größtenteils aus Deutschland abziehen wird und die Arbeitsplätze verlagert werden. Und das alles wegen einer übertriebenen Forderung.

übertriebene Forderung? Sonn- und Feiertags nicht arbeiten müssen ist keine übertriebene Forderung.

Selbst wenn sie gerecht entlohnt und gefragt werden, was denkst du passiert mit Mitarbeitern die NEIN sagen, gerade in der Weihnachtszeit (Hallo? Familie anyone?). Die werden bestimmt nicht Mitarbeiter des Monats glaube mir ;)

Schlimm genug es anscheinend keinen mehr juckt das auch schon Samstags ein normaler Arbeitstag ist für viele Beschäftigte, als ich noch jung war der Einzelhandel am Samstag Mittag zu. Heute geht man um 19:00 noch normal einkaufen am Samstag, und die Kassierinnen wurden bestimmt nicht gefragt von der Einzelhandeslkette ob die das wollen, da gehts um Profit sonst nix.


Und genau dafür gibt es Gewerkschaften, und hoffen wir das dies auch noch lange so bleibt.


Sonst kommts noch so weit das sich auch Elektriker, Maurer, ect. bei der Berufswahl nicht mehr sicher sein können ob sie in ein paar Jahren auch jedes Wochenende durch arbeiten sollen.
 
Entilzha schrieb:
OT!
Sein mir bitte nicht böse, das ist gar kein Argument ;)

Richtig. Aber warum kümmert sich verdi nicht um so etwas? Stattdessen wird eine prominente Firma an die Öffentlichkeit gezerrt, die, nach meiner Meinung, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten agiert. Wie ich schon mal erwähnt habe, agiert verdi nicht mehr für das, was für die MA wichtig wäre, sondern was für verdi relevant ist. verdi handelt mittlerweile selber wie ein Unternehmen, nicht wie eine Gewerkschaft.
 
godapol schrieb:
Richtig. Aber warum kümmert sich verdi nicht um so etwas? Stattdessen wird eine prominente Firma an die Öffentlichkeit gezerrt, die, nach meiner Meinung, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten agiert. Wie ich schon mal erwähnt habe, agiert verdi nicht mehr für das, was für die MA wichtig wäre, sondern was für verdi relevant ist. verdi handelt mittlerweile selber wie ein Unternehmen, nicht wie eine Gewerkschaft.
Du irrst dich so gewaltig. Wer ist den bitteschön ver.di? Es sind doch immer nur die Mitarbeiter eines Betriebs, hier die Mitarbeiter die bei Amazon angestellt sind (nur Regional). Leute haben falsche Vorstellung einer Gewerkschaft, glauben an die mächtigen Gewerkschaftsbosse aus manch einem Hollywood Film. Sie Streiken, weil sie mehr Lohn wollen usw. usf. Wenn die Logistik Mitarbeiter die bei Zalando arbeiten, bessere Arbeitsbedienungen wollen, dann müssen sie sich organisieren, eine Betriebsrad gründen, anschließend ihre Forderungen mit legitimen Mitteln durchsetzten. Einzig nur die Mitarbeiter in dem Betrieb profitieren die für die Gewerkschaft dann zuständig sind (außer Leih/Zeit-arbeiter die haben ja einen Zuhälter als Arbeitgeber). Was die Gewerkschaft machen könnte, Forderungen stellen, dass zb. die Leih/Zeit-arbeiter die länger für den Betrieb arbeiten, fest übernommen werden und dann auch nur in dem bestreikten Betrieb! Das ist nicht so einfach wie viele denken.

Wenn du jetzt meinst, dass ver.di, IG-Metall, GDL, UFO usw. usf. jetzt die Arbeitszustände und die Entlohnung andere (Friseur/in, Bäcker/in, Florist/in ...) in die Hand nehmen werden, dann irrst du dich gewaltig. Mit welchen Recht sollen sie das durchsetzten. Sie vertreten diese Leute gar nicht. Jeder für sich, keiner für alle ;) (hier passt es wie ...)
Man sieht das im Fall Amazon sehr deutlich, nicht alle Logistikzentren streiken. Wieso...? Sind wirklich alle Mitarbeiter zufrieden, oder sind nicht andere Gründe vorhanden.
Stell dir vor, alle festangestellte Amazon Mitarbeiter jedes Logistikzentrums in DE sind zu 99 % in einer Gewerkschaft organisiert, nicht wie jetzt ein paar Hundert Leute und sie streiken alle gemeinsam eine Woche durch, wie schnell Amazon Gespräche führen würde! Die wenigen Mitarbeiter die "heute" streiken werden per Leiharbeiter kompensiert und in der Weihnachtszeit sind noch kurzfristige ausländische Mitarbeiter da, da ist jeder Arbeitskampf aussichtslos (meines Erachtens), deswegen läuft das jetzt schon solange.
Die Menschen werden Medial gegen Gewerkschaften gestimmt. Schau, streiken Piloten der Lufthansa die bei UFO sind 12 Stundenlang, dann ist das schon eine Katastrophe und wird anschließend so kommuniziert. Weltuntergang in DE, ein paar Flieger einer Fluglinie gehen nicht auf reise, wegen der ... Piloten (Lächerlich! es gibt genügend Konkurrenz die das abfängt).

Die Politik hat Leih/Zeit-arbeit auf Wunsch der Arbeitgeber eingeführt und sie werden das auch nicht ändern, wer das glaubt ist naiv und glaubt auch an den Weihnachtsmann ;) Politik in DE ist der verlängerte Arm der Arbeitgeber, das ist und war schon immer so.
Ich weiß nicht ob du das schon mitbekommen hast (ist wenig kommuniziert worden), ab 01.01 fällt der Krankenbeitrag um wenige 0,.. % für den Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Krankenkassen dürfen jedoch dann einen Sonderbeitrag von 0,.. % von den Versicherten verlangen.
Wieder ist der Arbeitgeber fein raus, sein Anteil behält er für sich ;) (Link) Langfristig löhnt nur der Arbeitnehmer mehr.

Jene die nicht kämpfen haben längst verloren...

mfg
 
ednat schrieb:
übertriebene Forderung? Sonn- und Feiertags nicht arbeiten müssen ist keine übertriebene Forderung.

Erzähl das mal meinem Chef. Und ich bin nicht in der Pflege, Gastro, Logistik, Einzelhandel oder Transport (Bus, Bahn) unterwegs. Es gibt viele Berufe die Sonn- und Feiertagsarbeit mitbringen, das ist aber auch normal. Wir leben in einer 24/7 Gesellschaft, wenn wir schlafen sind andere Kontinente auf den Beinen und müssen arbeiten. Das bringt die vernetzte Welt halt so mit sich. Und ich lebe lieber so als noch wie vor 50 Jahren mit drei Sendern, kein Internet und der weiteste Urlaub geht in die Alpen oder an die Nordsee.
 
@crashbandicot

wenn du nicht leben willst wie vor 50 jahren, dann pass gut auf, das du nicht bald wieder so lebst wie vor 150 jahren. in die richtung bewegen wir uns nämlich. ich habe auch 1990 gut gelebt. damals hatten die geschäfte 18.30 uhr zu. samstag war mittags schluss.
diese errungenschaften wurden schrittweise zurückgefahren. 1990 war es in den meisten berufen fast normal das samstags/sonntags für die familie da war. heute klagen gewerkschaften gegen sonntagsarbeit.
es ist schön das immer wieder an die busfahrer, den polizisten, den pfleger oder den kellner gedacht wird. ein logistiker oder versandhändler muss da definitiv nicht rein.
und wenn man diese berufsgruppen immerwieder gern als beispiele für sonntagsarbeit bringt, sollte man eher daran gehen diese gruppen auch besonders gut zu entlohnen bzw. einen vernünftigen ausgleich schaffen. den es ja teilweise auch gibt. zb. mehr urlaub. leider haben einige der berufsgruppen immernoch einen sehr schlechten organisationsgrad bei den gewerkschaften. daher passiert da von seiten der gewerkschaften auch wenig. die gewerkschaften sind nunmal die mitglieder bzw. arbeitnehmer. wenn keine mitglieder da sind, macht es auch wenig sinn mit den arbeitgeberbossen zu verhandeln. das einzige druckmittel was die gewerkschaften haben ist nämlich der streik.
es nutzt aber nichts wenn ein unternehmen bestreikt wird, welches keine gewerkschafter hat. dann stehen nämlich genau 0 leute vorm firmentor beim streik.

amazon scheint bisher alles richtig zu machen, was ein aktionär von amazon erwartet. heute las ich in meiner regionalzeitung das es amazon gelungen ist, alle kunden pünktlich zu beliefern. in den augen der meisten leute hier ist der streik wohl daher gescheidert. wenn man aber richtig nachgeschaut hat konnte man leicht feststellen, das die vorraussichtliche lieferzeit, die amazon angibt, meist immer stimmte. es fiel aber auch auf das diese auf amazon.de auf einmal statt 1-2 tage auf 2-4 tage raufgesetzt wurde. auch mein paket kam pünktlich. genau nach 3 tagen. wie von amazon versprochen. ich wohne übrigens ca. 50km von einem versandlager amazons entfernt ;)
im normalfall habe ich montag bestellt und dienstag meine bestellung erhalten!
einfach mal genauer hinschauen, bevor mein vereinfachte meldungen einfach so annimmt.

@Entilzha
es tut gut, das es noch leute wie dich gibt. ich stimme dir 100%ig zu.
 
Zurück
Oben