News ver.di wirft Amazon rechtswidrige Sonntagsarbeit vor

Weshalb haben die Arbeitsgerichte nicht schon längst über die Zuständigkeit der Gewerkschaft bei Amazon entschieden? Zumindest ware damit die Gewerkschaftsfrage endgültig einmal geklärt, egal was dabei herauskommt.
Und ich bezweifle ehrlich gesagt, das Amazon deswegen ins Ausland geht. Immerhin würden sich so die Lieferzeiten verzögern und die Versandkosten würden steigen.
 
Keiner ZWINGT irgend wen Sonntags zu arbeiten, ist alles freiwillig.
Ich hab auch schon am WE malocht. Und?
Ist halt ab und an nötig. Ver.di hat da die Finger still zu halten.
 
darkcrawler schrieb:
meine güte, man kanns aber auch übertreiben, zudem die mitarbeiter bestimmt auch 50% zuschlag bekommen haben :rolleyes:
Nun, ich würde lieber anderen Aussgen glauben schenken wie;

"Mammuts leben nun auf dem Mars"
"Elvis hat Kennedy erschossen"
"USA will Weltfrieden"
 
Ich arbeite seit Jahren in der Gastronomie, ergo auch an Sonn- und Feiertagen. In meiner Position allerdings auch entsprechend Vergütet.
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung das dies nicht immer der Fall ist.
Und ich bin kein Religiöser Mensch. Dennoch spielt ein Sonntag sowie ein Feiertag auf den Sozialen Aspekt für mich eine sehr große Rolle. Das es in Div. Relligionen Feiertage und regelmäßige, theoretisch, arbeitsfreie Tage gibt, hat auch nichts mit "Gottesfürchtigkeit" zu tun.

Es soll einfach einen Tag in der Woche geben an dem alle aus der Familie gemeinsam Zeit für einander haben. Kurzfristig gesehen mag das für viele belanglos erscheinen, langfristig gesehen ist es jedoch für eine Gesellschaft enorm wichtig und nahezu unbezahlbar.

Wer das anders sieht hat entweder noch nicht lange genug in entsprechenden Bereichen gearbeitet oder ist Single oder gar einsam.
Das Soziale Aspekte in der Kapitalwirtschaft eher belanglos bis störend sind ist ja nun auch nichts neues.

Es geht hier ja auch nicht darum MAL ein oder zwei Wochenenden durch zu arbeiten, oder einmal alle paar Jahre über die Feiertage durch zu ackern. Es geht hierbei um den Permanenten Einsatz, gänzlich ohne regelmäßige, mit "normalen" Berufsfeldern synchronisierte Frei-Tage.

Und genau darum geht es ver.di.
Das wird all zu gerne vergessen von der Masse.
Daher finde ich diese "extremen" Maßnahmen der Gewerkschaft durch aus berechtigt, es gibt einfach zu viele Menschen die "regelmäßig" an solchen Tagen Arbeiten ohne dafür nennenswert vergütet zu werden. Da wird geschoben und getrickst(was die Arbeitszeiten angeht), bis sich die Balken biegen, oft in gesetzlichen Grauzonen, aber immer zu lasten der Arbeitnehmer - nach dem Motto: wo kein Kläger, da kein Richter. In der Regel in Bereichen in denen Menschen überhaupt Froh sind nen Job zu haben.
 
mal ehrlich, wie freiwillig ist ein sonntag für befristete arbeitnehmer, selbst mit geringster aussicht einer verlängerung?
 
flappes schrieb:
Und ich dachte verdi könnte die bisherigen peinlichen Versuche nicht mehr überbieten, aber das schlägt dem Fass ja den Boden aus!

Das geht direkt gegen die Kunden und hat nichts damit zu tun wie die Mitarbeiter bezahlt / behandelt werden.

Klar, wenn die Mitarbeiter in einem absolut nicht-kritischen Unternehmen die Wochenenden durchschuften müssen (man kann ja gerne sagen "Will ich nicht", aber dann steht man bei der nächsten Vertragsverlängerung wohl auf der schwarzen Liste), geht es nicht darum wie die Mitarbeiter behandelt werden?

Es gibt absolut keinen Grund, weshalb man da Sonntags (oder auch nur Samstags) arbeiten müsste. Ob ein Paket jetzt einen Tag früher oder später ankommt, ist doch völlig Schnuppe. Im Zweifelsfall kann ich dann halt nicht mehr bis zum 23. um 12 meine Geschenke bestellen, aber das bin ich dann ja auch selbst Schuld. Für so Fälle gibt es dann hoffentlich noch Einzelhandel vor Ort, da bekomme ich es schnell und zeitnah.

Es gibt Bereiche (Feuerwehr, Krankenhäuser etc.) da ist es nötig und sinnvoll. Aber ansonsten gönne ich jedem, der in nicht-essentiellen Bereichen für die Gesellschaft arbeitet gerne ein freies Wochenende, mindestens einen freien Tag. Ich gehe deshalb z.B. auch möglichst nicht Sonntags essen, aus Prinzip nicht zu verkaufsoffenen Sonntagen und was es sonst noch so gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
kurz und knapp, ich sehe es als falsch an, wenn man behauptet in einer modernen Zeit müsse man sich der unsinnigen Wirtschaft bzw. der abstrakten unsozialen Verlauf des Finanzsystem beugen und es sei / soll eine Selbstverständlichkeit, dass man am Sonntag oder gar über Weihnachten arbeiten solle. Gerade hier MUSS man mal auch die Zeit haben für Familie oder von den Stress runterkommen um auf klare Gedanken zu kommen.

Heute geht alles nur noch um Funktion, der Mensch zählt in diesen System rein gar nichts mehr.
 
MikeMüller schrieb:
Es ist eine absolut miese Tour, was Verdi gerade abzieht.

Im Weihnachtsgeschäft zu streiken.

Das könnte man zu jeder anderen Jahreszeit auch machen.
Wieso nicht gleich streiken wenn niemand etwas bestellt und die Auslastung bei 0% ist? Das kümmert Amazon dann sicher... So, zur Weihnachtszeit, wo Hochbetrieb herrscht, ist Amazon fast schon gezwungen, etwas zu unternehmen. Ich weiß nicht ob das alles Hand und Fuß hat, über das ver.di hier spricht, aber wenn dem so ist, dann sollte man da weiterhin durchgreifen.
 
wazzup schrieb:
Keiner ZWINGT irgend wen Sonntags zu arbeiten, ist alles freiwillig.
Ich hab auch schon am WE malocht. Und?
Ist halt ab und an nötig. Ver.di hat da die Finger still zu halten.

Ja suuuper. Ich hab auch schon scheiß Jobs gemacht, aber es ist nen riesiger Unterschied ob du das ganze in den Semesterferien nebenbei machst um dir dein Urlaub oder nen neuen Fernseher zu finanzieren oder ob du von der Knete deinen Lebensunterhalt bezahlen musst.

Wenns nur für Luxus ist kannste sagen "leckt mich am arsch". Kannste wenn du deine Miete von dem Geld bezahlen musst halt nicht machen.

Ein Großer Konzern wo es keine moderner Sklaverei gibt? Träumt weiter;) Je größer die Unternehmen sind desto unmenschlicher wird oft die Behandlung derjenigen die ganz unten arbeiten müssen.
 
kurz und knapp, ich sehe es als falsch an, wenn man behauptet in einer modernen Zeit müsse man sich der unsinnigen Wirtschaft bzw. der abstrakten unsozialen Verlauf des Finanzsystem beugen und es sei / soll eine Selbstverständlichkeit, dass man am Sonntag oder gar über Weihnachten arbeiten solle. Gerade hier MUSS man mal auch die Zeit haben für Familie oder von den Stress runterkommen um auf klare Gedanken zu kommen.
Ich finde Sonntags arbeiten okay solange es freiwillig geschieht. Sprich beim 400eus Job auch mal Sonntags eingeteilt zu sein, wenn man es vorher weiß okay. Das Problem sind doch eher die Leute die den Job machen müssen weil sie ihr Leben irgendwie finanziert bekommen müssen. Beim Vollzeitjob sollte man bei 38,5h inner Woche gut über die Runden kommen, egal ob es Kistenschleppen, Waren zusammensuchen oder Putzen ist.
Soll man den Leuten halt für Sonntagsarbeit 20% mehr zahlen die Stunde und ihnen die Wahl lassen und gut ist. Aber moderne Skalverei ist der Freund jedes Unternehmers. Lohnkosten sind eh total lästig. Das Unternehmen könnte viel Wirtschaftlicher sein wenn die Leute kostenlos da arbeiten müssten. So hätte man da keine Ausgaben, der Vorstand könnte mehr verdienen und die Produkte könnte man billiger machen (aber nur wenn man es muss wegen der Konkurrenz, ansonsten eben den Vorstand mehr zahlen). Den meisten Leuten geht das eh am Arsch vorbei unter welchen Bedingungen die Leute da arbeiten. Wäre mal interesant wenn es einen Haken geben würde, man 5euro mehr bezahlt, und das Geld würde 1:1 den Arbeitnehmern (einzig und allein, ohne Vorstände oder sonstwas) zu gute kommen. Sprich ich zahle mehr, das Geld geht aber an die Arbeiter ohne dass der Konzern etwas dran verdienen würde. Wäre mal interesant wieviele Leute dazu bereit wären.
 
Ein echtes Arbeitsverbot des Sonntags, ist da viel wirksamer. Für echte Noteinkäufe kann man auch noch zur Notfallapotheke und in die Tankstelle gehen
Und da Arbeitet niemand ? Entschuldige bitte aber wenn dann Richtig.
Sonntags nen netten Ausflug ins Kino, beim Italiener essen gehen und auf dem Rückweg fix ne Packung Milch an der Tanke kaufen, das will sich keiner nehmen lassen, aber zu Stoßzeiten mal Sonntags ein paar Pakete packen ist natürlich ein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie auch immer man zu Amazon stehen mag: Die Schmutzkampagne die Ver.di da seit einigen Jahren abzieht ist echt widerlich. Sorry für den Ausdruck. Wenn zu Spitzenzeiten der Bedarf an Arbeitskräften befristet durch Leiharbeiter gedeckt wird, ist das doch genau der Grund warum es das gibt und weder Missbrauch des Systems noch illegal. Schlimm wird es erst, wenn Arbeitsplätze abgebaut und dauerhaft durch Leiharbeit oder "Outsourcing" an andere Unternehmen vergeben werden. Am besten noch so, dass im gleichen Betrieb verschiedene Firmen existieren die miteinander nichts zu tun haben dürfen.

Bis besagte Kampage afaik mit einem ARD-Bericht begann, hatte Amazon hier in der Region den Ruf überdurchschnittlich zu bezahlen und ein guter Arbeitgeber zu sein. Ich spreche hier von Amazon direkt. Wenn ich die Löhne für unqualifizierte Arbeitskräfte bei Amazon mit denen von examinierten Pflegekräften vergleiche, weiß ich auch warum das so ist. Den Bericht hab ich gesehen, und mir wurde vor so viel Scheinheiligkeit einfach nur übel. Da steht der Gewerkschaftler dran, und versucht Mitarbeiter von Amazon davon zu überzeugen, dass Gewerkschaften und Betriebsräte was tolles sind. Will aber niemand wissen. Warum wohl? Die gezeigten Missstände und tw. menschenunwürdigen Bedingungen ... gehen allesamt auf den "Personaldienstleister" Trenkwalder. Komplett.
Der Spaß dran ist doch: Man zielt nicht auf die Leiharbeitsfirmen. Die Frage ist, warum nicht. Ja man kann sagen, dass man Druck auf die großen Unternehmen aufbauen will, die die Leiharbeitsfirmen beauftragen, damit die bessere Bedingungen durchsetzen. Das Problem ist: Rechtlich gesehen ist diese Form von Einmischung nicht mal erlaubt. Also wirft man mit dem moralischen Morast auf die Großen...die Frage ist warum?
Warum zielt man also nicht auf die Leiharbeitsbuden, dass die ihre Leute besser bezahlen und besser behandeln? Es sind doch genau die, die davon Profitieren. Die Antwort die ich seit einiger Zeit darauf habe ist traurig: Die Gewerkschaften interessieren sich eigentlich kein Stück für die wahren Probleme. Es geht nur um Macht und Einfluss. Quelle ist vom Erdboden verschwunden, Karstadt seit Jahren immer wieder mal kurz davor, und bei Amazon hat man nicht mal 'nen Fuß in der Türe.

Btw. ... wenn man vor Gericht mit der Behauptung der Rechtswidrigkeit verliert und dann die Vorwürfe trotzdem weiter wiederholt...ist das doch eine falsche Tatsachenbehauptung mit den entsprechenden rechtlich möglichen Konsequenzen?
 
währe aber blöd wenn amazon de halben lager dicht macht und in ein anderes land geht, dann zahlt wohl verdie die löhne von den arbeitslosen mitarbeitern. was glaubt verdi wie lang sich amazon das streiken gefallen lässt. vorallem zu weihnachten mfg trucker
 
@truckerobelix
Du hast absolut Recht. Die Gewerkschaften sollten sich global organisieren und zeitgleich Weltweit den jeweiligen Konzern bestreiken. Dann haben solche miesen Spielchen endlich ein Ende.
 
Laut Amazon streikt ohnehin nur ein kleiner Teil der Belegschaft, der Rest scheint zufrieden zu sein...immerhin sind die Streikauswirkungen minimal. Ach ja, auch Leiharbeiter dürfen Streiken. Tun sie aber offensichtlich nicht.
 
@B.XP

Es darf jeder streiken der bei Verdi ist... Egal ob der Azubi oder Leiharbeiter.
 
Nur wenn der leiharbeiter streikt, wird er nicht lange dort arbeiten. Genauso der Azubi der nicht übernommen wird.
Die dürften zwar streiken, aber würden sich nur selbst schaden.

Abt verdi wird ziemlich auf die Schnauze fallen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis alles über Polen läuft.
 
B.XP schrieb:
Laut Amazon streikt ohnehin nur ein kleiner Teil der Belegschaft, der Rest scheint zufrieden zu sein...immerhin sind die Streikauswirkungen minimal. Ach ja, auch Leiharbeiter dürfen Streiken. Tun sie aber offensichtlich nicht.
Als Leiharbeiter stehst du nicht bei Amazon unter Vertrag, sondern hast einen Zuhälter wie jeder Leiharbeiter auch, oft mit "gar keinen" Rechten.

Was mir an der schon längeren Diskussion aufgefallen ist, dass viele auf ver.di (auch gegen andere Gewerkschaften) eine verbale Hetze fahren.
Dabei vergessen die Herrschaften, dass ver.di die Mitarbeiter im Betrieb sind, die für ihr Recht kämpfen. Das heißt wenn man gegen ver.di argumentiert, ist man gegen die Mitarbeiter, oft Hunderte oder gar Tausende von Mitarbeiter die ihre Arbeit nachgehen.
Gebe es vor ~100 Jahren keine Gewerkschaften, die für unseres selbstverständliche Recht nicht auf die Straße gegangen sind, dann hätten wir heute immer noch 12 Std. und 7 Tag die Woche (sehe China/Indien/Bangladesh usw. usf.), von Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld mag ich gar nicht anfangen zureden!

Eins was ich nicht verstehe, dass manche meinen, dass Amazon so ein liebevoller Konzern ist und die Mitarbeiter sich damit abfinden sollen und wenn ihnen das nicht passt, sich andere Jobs suchen sollen, dabei sind die Löhne sehr Bescheiden, Steuern zahlt Amazon in Deutschland auch keine (Politikversagen), benutzten zb. die ganze Infrastruktur. Sollte Amazon aus dem Ausland liefern, dann kann sich der Kunde entscheiden, ob er weiterhin bei Amazon einkauft, oder ob regional nicht ökologischer ist. Ich wünsche den Mitarbeitern jedenfalls viel Erfolg.
 
WhiteShark schrieb:
Es ist nur eine Frage der Zeit bis alles über Polen läuft.

Eigentlich hatte ich gehofft irgendwer anders greift dieses Argument mal auf, aber so mach ichs mal. Warum glaubst du hat Amazon überhaupt Lager in D wenn es wunderbar über Polen laufen könnte? Richtig, es ist billiger wenn sie DHL, DPD, UPS usw. nicht von Polen weg bezahlen sondern erst von D weg.
Sprich die Streiks bringen sehr wohl etwas, Amazon wird weitaus höhere Kosten für die Lieferungen haben.

verdi versucht ja nur anscheinend rechtlich bestätigte Rechte durchzusetzen, weil sich Amazon nicht daran hält. Wären sie rechtlich fragwürdig würde Amazon sicherlich klagen, tun sie aber nicht... So sitzen sie es eben aus und hoffen darauf, dass den Menschen ein Paket, welches 1 Tag früher ankommt, wichtiger ist als die Menschen dahinter. Die Strategie scheint wohl aufzugehen...
 
hallo7 schrieb:
Eigentlich hatte ich gehofft irgendwer anders greift dieses Argument mal auf, aber so mach ichs mal. Warum glaubst du hat Amazon überhaupt Lager in D wenn es wunderbar über Polen laufen könnte? Richtig, es ist billiger wenn sie DHL, DPD, UPS usw. nicht von Polen weg bezahlen sondern erst von D weg.
Sprich die Streiks bringen sehr wohl etwas, Amazon wird weitaus höhere Kosten für die Lieferungen haben.

Nein tun sie nicht. Die Streiks sind schlechte PR (sogar ohne Grund!) und das kostet mehr als Geld. Schlechte PR kostet zum Teil millionen oder Millarden. Du willst ein Beispiel? Mercedes A-Klasse + Elchtest. Das hat (damals noch) DaimlerChrysler ca. 1,3 Milliarden gekostet weil ESP, ABS und alles noch rein musste und damit sehr sehr viel umgebaut werden musste.
 
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