Verdummung der deutschen Jugend – Gründe?

@ b-runner

Stimmt bestimmt, was Du sagst. Als junger Lehrer ist man ja auch noch reht motiviert. Aber wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, krieg ich die Krise. Einen größeren Haufen Schwachköpfe hab ich selten gesehen, höchstens auf nem Straßenfest oder in der Disco.
Ich möchte hier bei weitem nicht alle Lehrkräfte über einen Kamm scheren, das wäre nicht gerecht, auch ich habe exzellente Lehrer gehabt, die Ihren Beruf als Berufung verstehen. Aber die bilden die absolute Minderheit. Kann ich an einer Hand abzählen. Waren 5 bis 6 Stück von 80. Der Rest war entweder alkohol- oder zigarettenabhängig, unfähig, verwarlost, überfordert oder hatte schon vor allem resigniert.
Und in Bayern oder hier bei mir in BW stehen wir ja noch verhältnismäßig gut da, wenn man das überhaupt gut nennen kann.
Vom Staatsexamen mal nicht zu reden. Das versuche ich grade in Jura... die schlimmste Zeit meines Lebens... irgendwie. Streß pur. 1 Jahr lernen für zwei Wochen und dann Mega-Streß, 35 Stunden Klausuren und dann 3 Monate Ungewißheit. Völliger Blödsinn, total schlecht organisiertes Studium. Von Reformbedarf kann ich ein Liedchen singen!

Gruß,
blutrichter
 
Warum die nächste Generation systematisch völlig verblödet und verblendet WIRD???

Wie sonst sollte sich die etablierte "Ordnung" und das Sytem noch am Leben halten?

Bildung (nicht nur reines Wissen), Charakter, Menschlichkeit, Motivation und Selbstvertrauen und Sinnfindung sind der Untergang jeder Sklaverei! (Na, von wem ist das?) Schon klar was läuft, oder?
 
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Da hast Du nicht ganz unrecht...
Mit diesem Thema angefangen hat Platon in seiner "politeia"; siehe "Platons Erkenntnistheorie" (und Höhlengleichnis).

Wissen ist im Grunde das Grundproblem der Neuzeit; Wissen und Bildung. Die Fragestellung lautet heute nicht mehr unbedingt „Wo liegt die Wahrheit?“, sondern „Was fangen wir mit den neu gewonnenen Einsichten an?“ In der heutigen Zeit gibt es dennoch zweierlei Realitäten, in denen sich die Menschen bewegen: immer noch doxa (Fernsehen) und echte wissenschaftliches Wissen, das aber ebenfalls immer wieder revidiert werden muß. Man lernt voneinander, miteinander, aber dennoch immer weniger. Entsprechend dem Wissen ist zu handeln. Doch wie ist das zu verstehen? Alle Möglichkeiten des Wissens ausnutzen oder vorsichtige Anwendung (Atombombe, Gentechnik, Ozonloch)? Eine Fragestellung, die zurückführt zu Platons Theorien über die Vernunft. Es muß in unserem Fall immer mehr lenkende Korrektive geben in Form von Gesetzen.

Bacon verfaßte dazu ein Programm in 3 Sätzen:
- man muß wissen
- jeder muß wissen
- entsprechend dem Wissen muß man handeln (Wissenschaft als Potenz zum Handeln)

Dem gegenüber tritt Montaigne mit seinen politischen Theorien: „Der Mensch ist Tier, das auf Scheuklappen angewiesen ist.“
Laut Montaigne muß man eben nicht alles wissen und schon gleich gar nicht darf jeder alles wissen. Es gibt exoterisches und esoterisches Wissen. Man muß nicht alles machen, was man weiß. Es ist eine Unterscheidung zwischen dem was nötig ist und dem, was wir besser lassen sollten.

Heute beschäftigt man sich, zumindest in großen Teilen, damit, richtiges Wissen und den richtigen Umgang mit Wissen zu vereinen (Weg zu einer richtigen Verfassung; bspw. Diskussion um PID in der Humangenetik).


Gruß,
blutrichter

EDit: PS: zu Deiner Sig: Die beiden waren Optimisten, aber vor allem Utopisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke auch, wer lernen will, kann dies tun. Es geht nicht um die Möglichkeiten, Wissen aufzubauen; diese gibt es zuhauf. Auch TV und PC gehören hierzu. Man kann es eigentlich kaum vermeiden, Input zu bekommen, man spricht im Gegenteil heutzutage von einer Reizüberflutung.

Die Frage ist nicht "Wo bekomme ich Wissen her?", sondern vielmehr "Wo bekomme ich das Wissen, das ich benötige?", "Was ist relevant?" und vor allem "Will ich etwas lernen?" Während die ersten beiden Fragen eigentllcih nur eine Sachen der Organsiation ist, ist die dritte imho diejenige, die von vielen Jugendlichen mit "Nein!" beantwortet wird.

Wer sich in unserer Gesellschaft umsieht, merkt schnell, dass es natürlich auch "Wissen" gibt, dass dazu dient, den Menschen in die Gesellschaft einzugliedern (auch Sozialisation genannt). Ob dies dazu dient, den Bürger zu "versklaven" lasse ich mal dahingestellt, ist zu philosopisch für mich.

Wenn allerdings Angebot, Handlungswissen aufzubauen, nicht genutzt werden, ist das nicht die Schuld des Staates, Bildungssystems, usw., sondern die individuelle Schuld jeder Person selbst, die sich dagegen entschieden hat - die Gründe dafür kann man allerdings häufig der individ. Sozialisation un den hierbei erworbenen Kompetenzen zuschreiben, womit wir wieder bei unserer Gesellschaft angelangt wären.

In der - für die Praxis immer etwas kurzsichtigen - Pädagogik kursiert seit ein paar Jahren das Konzept des "Lebenslangen Lernens", das in kurzen Worten davon ausgeht, was schon ein altes Sprichwort sagt: "Man lernt nie aus."

Derzeit wird so langsam das Problem dieses Konzepts erkannt: Man muss erst einmal lernen, wie man lernt - und das haben viele Jugendliche nie vermittelt bekommen oder selbst erfahren.
 
Stimmt was, Du sagst, b-runner.
Nur, unsere Bildung sollte ein anständiges Standbein in der Schule finden, und da sieht es eher mau aus. Und wer nicht die Kohle hat, sich zuhause mit Büchern einzudecken und sich so (oder auch mit PC) selbst ein wenig Allgemeinbildung zu verschaffen, der sieht alt aus.
Die meisten glauben ernsthaft, "Wer wird Millionär" sei Bildungsfernsehen.
Und am PC ergibt sich das Problem, daß Jugendliche Anleitung bauchen, welche Inhalte gut sind.
Unsere Verblödung in der Gesellschaft geht dahin, daß, wie Du richtig sagst, die Leute nicht mehr lernen wollen. Zu großes Aspruchsdenken... zu wenig Leistungswille.

b.
 
Wenn ich das also richtig verfolgt habe, dann mangelt es nicht an Angebot von Wissen sondern an dem Willen des Einzelnen, dieses zu nutzen? Hieße das nicht im Umkehrschluss, dass man durch eine attraktivere Gestaltung der "Wissensspender" zu mehr Lernenden gelangen könnte? Wie sollte soetwas von statten gehen - weg vom Theorieunterricht hin zu Praxisnahen Dingen? Der Tausch des Buches gegen ein Notebook?

Um mal nicht nur Fragen in den Raum zu stellen - ich denke, dadurch ließe sich tatsächlich etwas erreichen. Nicht, dass ich ein Buch gegen ein Notebook tauschen wollte, das Gefühl wäre nicht das selbe, jedoch habe ich schon einige Male Referate mit Hilfe von technischem Schnickschnack aufgezogen. Mir schwebt da eine Darstellung des zweiten Weltkrieges vor Augen, die von mir im Computerkabinett mit Filmmaterial, Bildern etc aufgezogen wurde. Das Ganze auf mehreren Beamern und Computern, quasi die Geschichte vor Augen führen. Ich komme nicht umhin, die Aufmerksamkeit, die mir galt, als sehr gut zu beschreiben...

Doch ist es wohl auch wahr, dass einige Personen nicht Willens sind, irgendetwas für ihre Bildung oder ihr Benehmen zu tun. Die Auswüchse dieses geistigen Dünschisses habe ich heute wieder in einer Burgerbude beurteilen können, in der 4 Kinder (unter zwölf, so schätze ich) mit Papier um sich warfen und nach einer mahnenden Aufforderung erst richtig anfingen...

Und nochetwas: Als Bildungsfernsehen sehe ich "Wer wird Millionär" sicherlich nicht an, jedoch gucke ich ab und an gerne rein, da es mir gewiss nicht schaden kann. Es ist mir tausend Mal lieber als das parallel laufende "Big Brother" der xten Staffel. Soviel konzentrierten Blödsinn kann ich nicht ab...
 
Silver schrieb:
... Auswüchse dieses geistigen Dünschisses ...

Der Tages-"GriffInsKlo" geht an dich, wehrter Silver! :D

Aber sonst haste absolut recht, es geht um das Zusammenspiel von Traditionen und der Moderne, wenn es um die Erziehung der heutigen Generation geht!

Was ich an der Stelle noch loswerden will (weil gerade eben im Supermarkt mal wieder beobachtet): Welcher IDIOT hat die anti-authoritäre Erziehung erfunden? Diesen verfluchten "Massenmörder" würde ich zu gerne baumeln sehen...
Alle, die wissen, was ich meine, oder es wenigstens zu wissen glauben, seien zu Kommentaren angeregt, alle anderen können schweigen (vor allem, wenn sie ein Problem mit meiner "Massenmördertheorie" haben) ...
 
Was du mit anti authoritärer Erziehung meinst, weiß ich, aber was hat das mit Massenmördern zu tun? Ich bin wohl nicht ganz auf dem Laufenden, aber könntest du mich aufklären?BTW: Manches kann man einfach nicht schön umschreiben. ;)
 
Das "Massenmörder" ist fast schon lyrisch gemeint ;) ... ne, ich wollte damit unterstreichen, dass der Erfinder (oder die Erfinderin ... das wäre ja noch logischer :D) schuld an dieser Fehlentwicklung ist und die so erzogenen Kinder würden es eben diesem "Massenmörder" danken, denn sie haben es meist im späteren Leben nicht leicht!

Authorität ist der Grundstein einer jeder funktionierenden Demokratie und Wirtschaft! .... finde ich jedenfalls (das muss man ja schon fast dazuschreiben, sonst wird man ja hier wieder gleich in der Luft zerrissen... ;))
 
Silver schrieb:
Wenn ich das also richtig verfolgt habe, dann mangelt es nicht an Angebot von Wissen sondern an dem Willen des Einzelnen, dieses zu nutzen? Hieße das nicht im Umkehrschluss, dass man durch eine attraktivere Gestaltung der "Wissensspender" zu mehr Lernenden gelangen könnte?
Jep, die "Fachwelt" streitet sich aber seit Jahrzehnten darum, welche Form der Aufbereitung die effektivste ist. Geht in die Richtung der Lern- und Wahrnehmungspsychologie. So ergeben div. Studien, dass der Lerneffekt am höchsten ist, wenn 1. Der Inhalt für die Wahrnehmung interessant aufbereitet ist (Optik, Klang, ...) 2. Mehrere Wahrnehmungskanäle benutzt werden (Bild, Schrift, Audio, ...) 3. aber nicht zu viele dieser gleichzeitig (Reizüberflutung) 4. Der Lernende aktiv am Geschehen teilnehmen kann (also Interaktivität statt Präsentation). 5. Der Inhalt einen gewissen, aber nicht zu hohen Anspruch an den Lernenden stellt. *klugschei**undfreudassvomstudiumdochwashängengebliebenist*
Diese Liste ist natürlich völlig unvollständig und kann, wenn man in's Detail geht, wahrscheinlich endlos fortgeführt werden. Das erklärt auch, weshalb die Umsetzung in die Praxis so schwierig ist.

@Anti-autoritäre Erziehung: Entgegen der landläufigen Meinung, anti-autoritäre Erziehung sei dasselbe wie gar keine, d.h. man lässt das Kleingemüse machen, was und wie es will, ist dieser eigentlich ein Erziehungsstil, der durchaus versucht, auf den Zögling einzuwirken, wenn auch mit anderen Mitteln. Beispielsweise werden in der anti-autoritären Erziehung keine Regeln vorgegeben "(Du darfst das nicht!"), sondern der Erzieher versucht die nötigen Bedigungen und Anreize zu geben und Situationen und Mittel bereitzustellen, damit der zu Erziehende selbst auf die Regeln kommt ("Ich sollte das nicht tun!").
Die Eltern, die ihren Nachwuchs den ganzen Tag machen lassen, was sie wollen und sich einen Dreck darum scheren, praktizieren keine anti-autoritäre Erziehung. Pädagogisch gesehen werden allerdings beide Erziehungsstile negativ bewertet. *weiterklugschei**undweiterfreu*

@Porn()pole: Schöner neuer Avatar! :daumen:
 
Hi,

folgendes habe ich im Netz gefunden:

Rache ist süß
Ich stand an der Kasse und vor mir waren noch 5 Personen direkt vor mir ein junger Mann mit ein paar Einkaufsartikeln vor dem Mann eine junge Frau mit einem etwa 6 Jährigen Sohn.. vor der jungen Frau eine rechtsalte Dame ich schätze mal sie war so um die 70.

Während die Kassiererin noch die Person bedient die vor der alten Frau war passsierte folgendes. der kleine Junge nahm den Einkaufswagen und stiess mit ihm die alte Frau... die Alte drehte sich um und guckte nur etwas komisch.. naja der Junge vollzog das ganze nochmal ... und sie guckte schon etwas sparsamer aus der Wäsche. Als der Junge dies nun zum vierten mal machte drehte sich die Alte zu der jungen Frau um und saget sie solle doch bitte ihrem Sohn davon abhalten sie weiter zu ärgern denn dies sei ja doch etwas schmerzhaft.

Darauf antwortete die Mutter des Kindes das sie das nicht machen könnte da ihr sohn antiautoritär erzogen wäre. Kurz darauf als der Junge erneut mit dem Wagen in die alte Dame fuhr öffnet der junge Mann direkt vor mir ein Honigglas und kippte es über der jungen Frau aus... als sie ihn anfauchte sagte er nur tut mir Leid aber ich bin antiautoritär erzogen worden...

Naja Sie war die Lachnummer bei den Leute die an der Kasse standen und wird wohl ihre Lektion gelernt haben....

Einfach mal drüber nachdenken ;)

Gruß

Toaster
 
@toaster :daumen: ... hahaha, saugeile Story

Ich weiss nicht, ob ich das schon irgendwo gepostet hab, aber ich hab mal eine ähnliche Situation erlebt: Junge Frau mit auch ca. 7 Jahre altem Kind beim Einkaufen im Aldi... während sie in den Artikeln stöbert, geht das Kind zu den MarmeladeGläsern und beginnt seelenruhig, eines nach dem anderen zu öffnen und den Inhalt im Karton zu verteilen... Ein Angestellter sieht das und spricht die Frau/Mutter darauf an. Die aber entgegnet ihm: "Mein Kind wird anti.authoritär erzogen und wenn es das jetzt braucht, dann werde ich nicht dazwischengehen... Wenn es denn UNBEDINGT sein muss, dann bezahle ich die Gläser..." :rolleyes:

Vielleicht ist jetzt meine Bezeichnung "Massenmörder'" verständlicher geworden? ;)
 
Wobei es auch gegenteilige Geschichten gibt, irgendwo bei Hamburg musste eine Frau 50 Eur Verwarnungsgeld zahlen weil sie Ihrem Gör das beinahe vor den Bus gelaufen wäre, eine Ohrfeige gegeben hat. Und irgendein daneben stehender sie angezeigt hat.

Das empfinde ich dann als nur krank.

Gruß

Toaster
 
Das sind ja alles ganz olle Kamellen :D , aber dennoch lustig.

Es ist so: das uneingeschränkte Züchtigungsrecht der Eltern gibt es nicht mehr. Es gilt heute, zumindest will es die Vorsehung so, eine genaue Abgrenzung vorzunehmen, wann eine schwere Mißhandlung vorliegt, und wann eine gerechtfertigte Züchtigung gegeben ist.
Wenn man einem Kind einfach eine schallert, weil zu blöd ist, gewisse Dinge zu kapieren oder weil es die Situation (Schrecksekunde) erfordert, kann man, je nach Heftigkeit, nicht von einer groben Mißhandlung sprechen. Solcherlei Dinge werden immer nur sehr oberflächlich berichtet; da darf man nicht alles glauben, was man liest. Vielleicht hat die Frau am Bus ihr Kind richtiggehend vertrimmt. Das sollte es heute nicht mehr geben. Aber gegen eine ordentliche Backpfeife, ist meiner Meinung nach, je nach Vergehen, nichts einzuwenden. Sind sowieso alles Weicheier geworde (Achtung: Zynismus) :D :D

Gruß,
blutrichter

PS: das Elterliche Züchtigungsrecht ist auch immer noch ein strafrechtlich anerkannter Rechtfertigungsgrund... in gewissen Maßen.
 
Man sollte Spielchen, die dem Kind auf Umwegen beibringen, was es zu tun und zu lassen hat, aber mit bedacht ausführen. Auch mir wurde durch eigene Erfahrung beigebracht, wie ich mich verhalten soll. Ich kann mich da an ein Beispiel erinnern:

Als Kleinkind musste ich ständig meine Finger zwischen Tür und wand stecken, und zwar genau dort, wo die Tür aufgehängt war. Was das für eine Gefahr ist, kann sich jeder vorstellen - Windzug, Türschlag, Finger weg...

Ich habe es mir trotz mehrmaliger Ermahnungen meiner Eltern wohl nicht recht einprägen können, also hat mich mein Vater genommen, meine Finger an besagte Stelle gelegt und sachte die Tür zugedrückt - bis ich merkte, was das bedeutete. Natürlich hat er mir die Dinger nicht abgeklemmt, sie waren auch nicht verletzt - die Wirkung war ja schon frühzeitig da, als 5 Jähriger liegt die Schmerzgrenze sehr tief - aber es hat sehr wohl Wirkung gezeigt.

Fazit: Es ist sicherlich richtig, dass Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen müssen, dazu gehört auch, selbst Regeln kennenzulernen - aber alles in Maßen. Der Bengel wäre von mir zur Seite genommen worden, wäre ich die Mutter.

Gleiches gilt für die Busstory, die Toaster gerade brachte: Die Ohrfeige sehe ich als berechtigt an, ein Kind läuft extrem engstirnig durch die Gegend. Jedes Kind ist anfangs einfach geistig nicht in der Lage, Situationen abzuschätzen, hat keine Erfahrungen gesammelt und merkt sich nur Prägnantes. Und was ist prägnant? Vor allem, was schmerzhaft ist. Irgendwie muss ich einem Kleinkind doch klar machen, dass es etwas nicht machen soll, sonst kann ich es gleich vor den Bus werfen. Das hat nichts mit Kinderquälerei zu tun, sondern heißt Erziehung, und diese kann irgendwann auch nur so zum Ausdruck gebracht werden.

Oder hat schon mal jemand mit seinem 4 Jährigen Sohn diskutiert, oder mit der Vorschulklassetochter über den Unsinn von Ampeln debatiert?
 
blutrichter schrieb:
Aber gegen eine ordentliche Backpfeife, ist meiner Meinung nach, je nach Vergehen, nichts einzuwenden. Sind sowieso alles Weicheier geworde (Achtung: Zynismus) :D

Volltreffer... und das deine Behauptung zynisch ist, würde ich so nicht stehenlassen! Du hast nämlich absolut recht: Alle sagen, Deutschland geht den Bach runter! und woran liegt das? Am Respektmangel!

Guck dir doch die ganzen Kiddies an, die den ganzen Tag nur draussen rumrennen und Scheisse bauen! Das hätte es früher nicht gegeben! Wenn ich Mist gebaut hatte, dann hab ich se auch ordentlich kassiert (nein, ich wurde nicht misshandelt!) und heute kann ich mich glücklich schätzen, ein bisschen Kinderstube mit auf den Weg gekriegt zu haben, so lebt es sich viel einfacher!

Die Eltern sind grösstenteils wirklich Weicheier geworden, so isses halt nunmal. Heulen rum wegen ner Backpfeife oder dem berühmten Klaps auf den Ar***, aber beschweren sich dann, dass sie ihre Sprösslinge nicht in den Griff kriegen!

EDIT: Verdammt, ich kann immer noch kein Karma verteilen! Blutrichter und auch Silver hätten es verdient! ... ach, und Toaster auch! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da danke ich recht brav. Und gebe Dir uneingeschränkt Recht!
Erziehung... von wem sollen die denn die Kinder bekommen? Von den Eltern, den alten Steinewerfern aus 68? (nur ein Bsp!) Ich glaube nicht, Tim!

Wenn ich mich so angezogen hätte... tja, das sind Sprüche, die haben auch unsere Eltern zu hören bekommen, und deren Eltern. Aber Werte verschwinden dennoch. Wer heute Mist baut, bekommt kaum eine geschallert, muß es oft nicht mehr selbst ausbügeln usw. Warum? Was ist aus unserer Familie geworden? Es gibt sie nicht mehr, die kleinste gesellschaftliche Gruppe, zu der man sich zählen darf und die einem Halt und Erziehung und Rat, Weisheit, Erfahrung usw. gibt.
Ja, unsere Gesellschaft geht den Bach runter, weil eine angeblich eine sog. "neue Bürgerlichkeit" sich den Weg bahnt... wie soll die aussehen? Hand aufhalten, um sich schick anziehen zu können?
Das ist ein riesen Thema... laßt uns weitermachen!!!

Gruß,
blutrichter
 
Stell euch vor, ihr findet die Frau eures Lebens (für die 5%-Frauenquote: nen Mann ;)) und ihr beschliesst, Kinder zu haben...

Welches wären die wichtigsten Werte, die ihr versucht, zu vermitteln?

Meine Favourites wären: Respekt, Ehrlichkeit, Nächstenliebe (soweit es geht, Ar***löcher darf man hauen :D), Selbstbewusstsein...
 
Muß dazu sagen... mein vater hat mich genau 2x in meinem Leben schlagen müssen. Ich hatte viel zu viel Respekt (vielleicht manchmal etwas Angst). Einmal habe ich zu ihm Arschloch gesagt (wer bekäme da keine geballert?), und an das andere Mal erinnere ich mich nicht mehr... also war sie gerechtfertigt. Meine Mutter hat da öfters ausgeholt... vor ihr hatte ich weniger Respekt,die konnte mit Kindern nicht umgehen, zumindest nicht mit kleinen Kindern. Später hat sie es nicht mehr getraut :D

b.

PS: Respekt vor allen, aber keinen Kadavergehorsam! Selbbewußt, wenn man weiß, wovon man redet. Immer genau hinhören und analysieren. Augen offen halten. sich auch non-verbal verteidigen können, wenn ein Dummdepp keine andere Sprache versteht... das würde ich meinen Kindern beibringen.
 
blutrichter schrieb:
Einmal habe ich zu ihm Arschloch gesagt (wer bekäme da keine geballert?)... Meine Mutter hat da öfters ausgeholt...


Kenn ich beides... meine Mutter hat aber immer so gehauen, dass es nie wehgetan hat... mein Vater hat seltener ausgeholt, aber WENN... dann aber :n8: ;)

Das mit dem "Arschloch" ist mir auch mal rausgerutscht, aber da hat er sich bepisst vor Lachen und ist einfach weggegangen... es war auch nicht direkt das Wort Arschloch, sondern was auf polnisch, was er selber sehr gern benutzt hat ---> er hat erkannt, dass er selber schuld ist, wenn er mir sowas beibringt :D
 
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