Mr.joker
Lt. Commander
- Registriert
- Mai 2008
- Beiträge
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Letztens hatte ich Gelegenheit (bzw. ließ es mir nicht nehmen) im Rahmen einer neuen PC Zusammenstellung beide o.g. Modelle miteinander zu vergleichen.
Jedoch gleich vorweg:
Dabei beschränke ich mich im Wesentlichen auf die Lautstärke und im gedrosselten Betrieb bei ca. 500 upm.
Es gibt keine Fotos (so spannend ist ja ein Lüfter nicht anzusehen und es gibt ja auch genug Bilder im Netz) und keine Messinstrumente oder so.
Nur mein feines mittlerweile lüftertechnisch geschultes Ohr!
Warum 500 upm?
Nun ja, weil das so ziemlich die Maximaldrehzahl ist, die für mich in der Praxis relevant ist. Schneller wird kein Lüfter bei mir laufen.
500 upm ist auch eine Drehzahl, bei der man zwar schon ein wenig Windgeräusche hören kann, diese jedoch noch gut abgrenzen kann von anderen Klacker-, Brumm- und Schleifgeräuschen.
Außerdem finde ich, das Thema Luftverwirbelungen wird überbewertet. Soll heißen, es wird keinen Lüfter geben, der viel Wind macht, dabei aber geräuschlos ist. Es mag da freistehend marginale Unterschiede geben. Da ja aber ein Lüfter i.d.R. verbaut wird, hat er an Ort und Stelle meist mit größeren Hindernissen, wie z.B. Lüftergitter, Staubschutz, Prozessorkühler etc. zu kämpfen.
Es sei mir aber auch noch eine kurze Randnotiz an dieser Stelle gestattet:
Ich finde es im Allgemeinen wenig aussagekräftig, wenn Lüfter auf festgelegten Voltzahlen miteinander verglichen werden, z.B. 12 V, 7 V, 5 V. Denn während ein Kandidat dabei beispielsweise auf 1200 upm läuft, dreht ein anderer mit 1500 oder 800.
Genauso unsinnig kann es aber mitunter sein, zwei Lüfter auf gleicher Drehzahl zu vergleichen.
Picken wir uns doch zur Anschauung gerade mal zwei beliebte Kandidaten heraus.
Be Quiet SilentWings USC 120 mm, 1500 upm, vom Herteller angegeben mit 85,8 m³/h.
Scythe Slip Stream 120 mm, als 1600 upm Version angegeben mit 149 m³/h.
Nun, wenn man beide auf beispielsweise 1000 oder auch 1500 upm miteinander vergleicht, ist der Slip Stream möglicherweise fast doppelt so laut. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass er dabei auch fast die doppelte Luftmenge schaufelt!
Je effektiver ein Lüfter das macht, was er soll, nämlich Luft bewegen, desto schneller wird er bei zunehmender Drehzahl laut.
Wenn man also diese Kandidaten wirklich fair miteinander vergleichen wollte, müsste man also zunächst die Drehzahlen ermitteln, bei der die Lüfter die gleiche Luftfördermenge haben oder auch – je nach Priorität – den gleichen statischen Druck.
So, back to topic:
Für einen Silent-PC suchte ich zwei 140er Lüfter, die in der Gehäusedecke mit max. 500 upm ihren Dienst möglichst lautlos verrichten sollten.
Zu diesem Zwecke orderte ich mir jeweils drei Exemplare von
Noiseblocker BlackSilentPro PK-1 140 mm (12 V: 700 upm)
Be Quiet SilentWings USC 140 mm (12 V: 1000 upm)
Die Testbedingungen (und Testumgebung):
Zum Vergleich sollten die Lüfter nacheinander am geöffneten Gehäuse angeschlossen werden und noch nicht verbaut. Dabei werden die Lüfter ca. 45 cm (Kabellänge von BQ SilentWings) neben dem Gehäuse auf den Teppichboden gestellt, und dann später auch in die Horizontale gelegt auf zwei Tetrapacktüten (!), so dass der Lüfter jeweils nur am äußersten Rand aufliegt und frei Luft von unten ziehen kann. Es wird in verschiedenen Abständen zum Lüfter (interessant wird es ja erst ab ca. einem Meter) und aus verschiedenen Winkeln gegen den Wind "gelauscht". Dabei gehe ich auch bis unmittelbar an den Lüfter heran und lausche von der Seite über den Blättern und über dem Motor.
Im Gehäuse werkelt zum Testzeitpunkt nur ein im Netzteil entkoppelt verbauter XL1 auf knapp 600 upm. Das NT selbst ist in einem Fractal Design entkoppelt gelagert, steht auf einem Teppichboden und saugt die Luft von unten an. Dadurch ist der Lüfter nochmal deutlich leiser, als wenn das NT oben im Heck verbaut wäre. Ansonsten eine WD Caviar Blue in einer Grow Up Smart Drive Classic (entkoppelt auf Schaumstoff gelagert), welche z.B. laut diesem Test immer noch als leiseste Dämmbox genannt wird. (Die Grafikkarte ist passiv, der normalerweise aktive zweite XL1 als Hecklüfter ist abgeschaltet, ebenso wie der CPU-Lüfter.)
Die Erfahrungen:
Noiseblocker BlackSilentPro PK-1 140 mm
Höreindruck:
Ab ca. 1 m kann man ihn wahrnehmen (vor allem, wenn man schon näher dran war und – wie wir gleich erfahren werden - weiß, auf was man hören muss!). Dabei ist nennenswert nur ein minimales Knistern zu vernehmen.
Ab ca. 50 cm beginnt man ihn nennenswert zu hören (vorher ist vielleicht auch schon ein minimales Grundrauschen zu vernehmen, dies ist jedoch nicht näher definierbar, da sich die Geräusche aus dem geöffneten Gehäuse von Festplatte, Netzteillüfter und dem zu testenden Lüfter zu sehr vermischen.
Es ist (abgesehen von dem Knistern) ein ganz schwacher Lufthauch zu hören.
Ab ca. 40-45 cm wird das Knistern deutlicher als unregelmäßiges (unrhythmisches) Klacken wahrnehmbar. Ich nehme an, dies sind die Umschaltgeräusche des Motors, wenn zwischen den Geschwindigkeiten hin und her geschaltet wird. Da ja auch bei konstanter Voltzahl der Lüfter nicht immer exakt gleich dreht.
Ab ca. 30-35 cm ergeben sich weitere Auffälligkeiten: Ein Klackern des Motors (gleichmäßig, nicht das erwähnte Knistern) wird gut wahrnehmbar.
Geht man noch etwas näher ran und hört sich das eine Weile an, wird dies in Kombination mit den Knistergeräuschen geradezu aufdringlich!
Dies trifft leider in sich nicht nennenswert unterscheidendem Maß auf alle drei Modelle zu!
Optik:
Man kann sowohl im vertikalen als auch im horizontalen Betrieb deutlich einen leicht schwankenden Lauf der Lüfterblätter sehen. Im 12 Volt Betrieb vielleicht im Zweifelsfalle nicht ganz so ausgeprägt, aber gut sichtbar; je niedriger die Geschwindigkeit, desto ausgeprägter.
Dies trifft ebenfalls in sich kaum unterscheidendem Maß auf alle drei Exemplare zu!
Haptik:
Den Lüfter zwischen den Händen gehalten, spürte man bei einem Modell eine minimale Unwucht. Die anderen liefen ruhig.
(Bemerkung: Wenn man den Lüfter testweise auf den PC-Gehäusedeckel stellt, bestätigt sich das bereits beschriebene Klackern. Es überträgt sich "hervorragend" auf den Gehäusedeckel, welcher wie ein Verstärker zu wirken scheint.)
Nun meine ich mich zu erinnern, dass ein Mitarbeiter von Noiseblocker mal in einem Forum geschrieben hat, dass NB-Lüfter sich bis zu 14 Tage lang "einlaufen" müssten.
Das vermag ich nun natürlich nicht zu beurteilen, inwieweit sich das dann tatsächlich auf die Lautheit des Motors auswirken würde.
Mir persönlich wäre das Risiko allerdings zu hoch, dass sich nach 14 Tagen doch nichts geändert hat!
Skalierbarkeit (Speedfan):
Alle drei Modelle liefen unter Speedfan von 100% - 40% auf knapp über 700 upm. Erst noch weiter runter geregelt stürzten die Drehzahlen dann recht abrupt ab. Dies war jedoch nicht zuverlässig dokumentierbar, da die Drehzahlen in Speedfan dann wild im bis zu fünfstelligen Bereich hin und her sprangen. So ließ sich auch keine Anlaufdrehzahl zuverlässig ermitteln. Ich vermute sie aber aufgrund der kurz aufblitzenden Zahlen bei ca. 350 upm.
Fazit:
Als ich den ersten BlackSilentPro anschloss, dachte ich direkt, das darf doch nicht wahr sein! Okay, vielleicht ein "Montagsmodell". Ich knipste ihn direkt wieder ab, um den nächsten zu probieren... Es bestätigte sich leider, dass alle drei Modelle ein nahezu identisches Verhalten zeigten. Also keine Serienstreuung!!
Nun hatte ich ja vor einiger Zeit bereits einen Multiframe M12-S2 getestet, der mir ebenfalls gleichermaßen negativ auffiel. Diesen Lüfter sandte ich damals sogar zur Reklamation an Noiseblocker ein. Ich bekam ihn wieder zurück mit dem Vermerk, der Lüfter sei getestet und für fehlerfrei befunden worden.
Tja, das soll also das hochgelobte NB-Nano-SLI-Lager sein? Ich wog gerade einen dieser Lüfter in den Händen, als mir spontan die Idee kam: Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man meinen, ein im Rahmen der Serienstreuung eher schlechten BlackSilentFan mit schwarz "gefakten" Blättern in Händen zu halten! Denn ein guter z.B. XL1 steckt den BlackSilentPro locker in die Tasche! "Gut", denn beim XL gibt es leider eine größere Serienstreuung.
Apropos, wie aufs Kommando scheint sich nun mein als Hecklüfter betriebener XL1 langsam zu verabschieden. Seit neuestem klackert und schleift er hörbar aus dem Gehäuse heraus. Ich habe nachgeschaut, er ist nun ca. 23 Monate alt, läuft täglich vielleicht um die acht Stunden, hat demnach also ca. 5500 Stunden auf dem Buckel.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Lüfter auf 500 upm ab einer Entfernung von ca. einem Meter freistehend so gut wie nicht mehr wahrnehmbar ist. Wird der Lüfter verbaut zusammen mit ungedämmten Festplatten, aktiv gekühlten Grafikkarten und Seriennetzteilen, ist meine kritische Betrachtungsweise obsolet. Dies auch speziell an alle Kritiker, die meinen: "ich höre meinen PK-x aber nicht..." Denn dann wird dieser Lüfter die mit Abstand leiseste Komponente sein.
Ich für meinen Teil wollte den Lüfter nicht zweifach im Gehäusedeckel verbauen. Der PC soll nachher direkt neben mir unter/neben dem Schreibtisch stehen. Luftlinie im Mittel vielleicht 50 cm. Dabei soll er sich der Unhörbarkeit annähern, soweit das auch die anderen Komponenten (Smart Drive, NT-Lüfter) zulassen. Dieses Ziel dürfte ich mit den Noiseblockern alleine schon wegen diesem ominösen Knistern verfehlen, von dem sich im Gehäusedeckel potenzierenden Klackern ganz zu schweigen.
Be Quiet SilentWings USC 140 mm
Höreindruck:
Auf 1 m Entfernung bleibt der SilentWings unhörbar.
Ab ca. 50 cm kann man ein leichtes Windrauschen erahnen, sonst nichts.
Um es etwas abzukürzen: Wenn man näher ran geht, bleibt es im Wesentlichen auch dabei. Lediglich wenn man das Ohr direkt über den Motor legt, hört man ein Klackern, dieses verliert sich jedoch schon wieder weitgehend, wenn man ein paar Zentimeter weiter über die Lüfterblätter geht. Dann hört man nur noch ein Windrauschen.
Dies gilt für alle drei Lüfter gleichermaßen.
Optik:
Auf 12 Volt liefen alle Lüfter schwankungsfrei.
In den unteren Drehzahlenbereichen, speziell ab 500 upm abwärts, fangen bei zweien der Exemplare die Lüfterblätter minimal zu schwanken an. Davon ist einer im Zweifelfalle noch etwas mehr betroffen.
(Bemerkung: Ich habe noch nicht so viele 140er Lüfter in Händen gehalten. Ich vermute aber, dass es bei dieser Größe weitgehend normal und unproblematisch ist, dass der Impeller ab einer gewissen Drehzahl leichte Gleichlaufschwankungen entwickelt.
Zumindest ist dies beispielsweise bei einem weiteren Oberklassemodell, den ich im Schrank liegen habe, dem Noctua NF-P14FLX auch der Fall.
Einer von zwei Scythe Kaze Maru wies im unteren Drehzahlenbereich ebenfalls diese leichten Schwankungen auf. Der andere (den ich z.Zt. auch als CPU-Lüfter nutze) läuft schwankungsfrei.)
Haptik:
Alle drei Lüfter lagen laufruhig in den Händen. Um es vorweg zu nehmen, ich habe mich ja dann für zwei der drei entschieden. Dabei nahm ich die im Zweifel laufruhigeren. Aber das war wirklich eine schwierige Entscheidung, wenn ich nun alle drei erneut "erfühlen" müsste, würde ich den vermeintlich laufunruhigeren womöglich nicht wieder erkennen!
Skalierbarkeit (Speedfan):
Die Lüfter sind alle drei sehr gut skalierbar.
Anlaufdrehzahl liegt bei nur knapp 200 upm, was bei mir in Speedfan 25% entspricht. (Bemerkung: Die zwei nun verbauten SilentWings laufen wirklich exakt im selben Moment synchron an. Wenn ich Speedfan zurück auf 0% regele, drehen sie sogar auch noch meist synchron die selbe Anzahl von Umdrehungen nach. Dies in Zusammenhang mit dem exakten Lauf des Impellers spricht auch für ein hohes Niveau bei der Serienfertigung.) Bei 50% laufen sie dann mit ca. 520 upm. 75% entspricht ca. 815 upm. 100% = 1090 upm, was daran liegen dürfte, dass mein Mainboard bei 100% etwas mehr als 12 Volt auf die Leitung gibt.
Unsinnige Drehzahlenanzeigen kamen nicht vor.
Fazit:
Der Be Quiet SilentWings USC 140 mm ist ein "Ultra-Silence-Lüfter", der in Abhängigkeit der Drehzahl wirklich nur ein Windgeräusch verursacht. Für mich klar der bessere Lüfter!
Jedoch gleich vorweg:
Dabei beschränke ich mich im Wesentlichen auf die Lautstärke und im gedrosselten Betrieb bei ca. 500 upm.
Es gibt keine Fotos (so spannend ist ja ein Lüfter nicht anzusehen und es gibt ja auch genug Bilder im Netz) und keine Messinstrumente oder so.
Nur mein feines mittlerweile lüftertechnisch geschultes Ohr!
Warum 500 upm?
Nun ja, weil das so ziemlich die Maximaldrehzahl ist, die für mich in der Praxis relevant ist. Schneller wird kein Lüfter bei mir laufen.
500 upm ist auch eine Drehzahl, bei der man zwar schon ein wenig Windgeräusche hören kann, diese jedoch noch gut abgrenzen kann von anderen Klacker-, Brumm- und Schleifgeräuschen.
Außerdem finde ich, das Thema Luftverwirbelungen wird überbewertet. Soll heißen, es wird keinen Lüfter geben, der viel Wind macht, dabei aber geräuschlos ist. Es mag da freistehend marginale Unterschiede geben. Da ja aber ein Lüfter i.d.R. verbaut wird, hat er an Ort und Stelle meist mit größeren Hindernissen, wie z.B. Lüftergitter, Staubschutz, Prozessorkühler etc. zu kämpfen.
Es sei mir aber auch noch eine kurze Randnotiz an dieser Stelle gestattet:
Ich finde es im Allgemeinen wenig aussagekräftig, wenn Lüfter auf festgelegten Voltzahlen miteinander verglichen werden, z.B. 12 V, 7 V, 5 V. Denn während ein Kandidat dabei beispielsweise auf 1200 upm läuft, dreht ein anderer mit 1500 oder 800.
Genauso unsinnig kann es aber mitunter sein, zwei Lüfter auf gleicher Drehzahl zu vergleichen.
Picken wir uns doch zur Anschauung gerade mal zwei beliebte Kandidaten heraus.
Be Quiet SilentWings USC 120 mm, 1500 upm, vom Herteller angegeben mit 85,8 m³/h.
Scythe Slip Stream 120 mm, als 1600 upm Version angegeben mit 149 m³/h.
Nun, wenn man beide auf beispielsweise 1000 oder auch 1500 upm miteinander vergleicht, ist der Slip Stream möglicherweise fast doppelt so laut. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass er dabei auch fast die doppelte Luftmenge schaufelt!
Je effektiver ein Lüfter das macht, was er soll, nämlich Luft bewegen, desto schneller wird er bei zunehmender Drehzahl laut.
Wenn man also diese Kandidaten wirklich fair miteinander vergleichen wollte, müsste man also zunächst die Drehzahlen ermitteln, bei der die Lüfter die gleiche Luftfördermenge haben oder auch – je nach Priorität – den gleichen statischen Druck.
So, back to topic:
Für einen Silent-PC suchte ich zwei 140er Lüfter, die in der Gehäusedecke mit max. 500 upm ihren Dienst möglichst lautlos verrichten sollten.
Zu diesem Zwecke orderte ich mir jeweils drei Exemplare von
Noiseblocker BlackSilentPro PK-1 140 mm (12 V: 700 upm)
Be Quiet SilentWings USC 140 mm (12 V: 1000 upm)
Die Testbedingungen (und Testumgebung):
Zum Vergleich sollten die Lüfter nacheinander am geöffneten Gehäuse angeschlossen werden und noch nicht verbaut. Dabei werden die Lüfter ca. 45 cm (Kabellänge von BQ SilentWings) neben dem Gehäuse auf den Teppichboden gestellt, und dann später auch in die Horizontale gelegt auf zwei Tetrapacktüten (!), so dass der Lüfter jeweils nur am äußersten Rand aufliegt und frei Luft von unten ziehen kann. Es wird in verschiedenen Abständen zum Lüfter (interessant wird es ja erst ab ca. einem Meter) und aus verschiedenen Winkeln gegen den Wind "gelauscht". Dabei gehe ich auch bis unmittelbar an den Lüfter heran und lausche von der Seite über den Blättern und über dem Motor.
Im Gehäuse werkelt zum Testzeitpunkt nur ein im Netzteil entkoppelt verbauter XL1 auf knapp 600 upm. Das NT selbst ist in einem Fractal Design entkoppelt gelagert, steht auf einem Teppichboden und saugt die Luft von unten an. Dadurch ist der Lüfter nochmal deutlich leiser, als wenn das NT oben im Heck verbaut wäre. Ansonsten eine WD Caviar Blue in einer Grow Up Smart Drive Classic (entkoppelt auf Schaumstoff gelagert), welche z.B. laut diesem Test immer noch als leiseste Dämmbox genannt wird. (Die Grafikkarte ist passiv, der normalerweise aktive zweite XL1 als Hecklüfter ist abgeschaltet, ebenso wie der CPU-Lüfter.)
Die Erfahrungen:
Noiseblocker BlackSilentPro PK-1 140 mm
Höreindruck:
Ab ca. 1 m kann man ihn wahrnehmen (vor allem, wenn man schon näher dran war und – wie wir gleich erfahren werden - weiß, auf was man hören muss!). Dabei ist nennenswert nur ein minimales Knistern zu vernehmen.
Ab ca. 50 cm beginnt man ihn nennenswert zu hören (vorher ist vielleicht auch schon ein minimales Grundrauschen zu vernehmen, dies ist jedoch nicht näher definierbar, da sich die Geräusche aus dem geöffneten Gehäuse von Festplatte, Netzteillüfter und dem zu testenden Lüfter zu sehr vermischen.
Es ist (abgesehen von dem Knistern) ein ganz schwacher Lufthauch zu hören.
Ab ca. 40-45 cm wird das Knistern deutlicher als unregelmäßiges (unrhythmisches) Klacken wahrnehmbar. Ich nehme an, dies sind die Umschaltgeräusche des Motors, wenn zwischen den Geschwindigkeiten hin und her geschaltet wird. Da ja auch bei konstanter Voltzahl der Lüfter nicht immer exakt gleich dreht.
Ab ca. 30-35 cm ergeben sich weitere Auffälligkeiten: Ein Klackern des Motors (gleichmäßig, nicht das erwähnte Knistern) wird gut wahrnehmbar.
Geht man noch etwas näher ran und hört sich das eine Weile an, wird dies in Kombination mit den Knistergeräuschen geradezu aufdringlich!
Dies trifft leider in sich nicht nennenswert unterscheidendem Maß auf alle drei Modelle zu!
Optik:
Man kann sowohl im vertikalen als auch im horizontalen Betrieb deutlich einen leicht schwankenden Lauf der Lüfterblätter sehen. Im 12 Volt Betrieb vielleicht im Zweifelsfalle nicht ganz so ausgeprägt, aber gut sichtbar; je niedriger die Geschwindigkeit, desto ausgeprägter.
Dies trifft ebenfalls in sich kaum unterscheidendem Maß auf alle drei Exemplare zu!
Haptik:
Den Lüfter zwischen den Händen gehalten, spürte man bei einem Modell eine minimale Unwucht. Die anderen liefen ruhig.
(Bemerkung: Wenn man den Lüfter testweise auf den PC-Gehäusedeckel stellt, bestätigt sich das bereits beschriebene Klackern. Es überträgt sich "hervorragend" auf den Gehäusedeckel, welcher wie ein Verstärker zu wirken scheint.)
Nun meine ich mich zu erinnern, dass ein Mitarbeiter von Noiseblocker mal in einem Forum geschrieben hat, dass NB-Lüfter sich bis zu 14 Tage lang "einlaufen" müssten.
Das vermag ich nun natürlich nicht zu beurteilen, inwieweit sich das dann tatsächlich auf die Lautheit des Motors auswirken würde.
Mir persönlich wäre das Risiko allerdings zu hoch, dass sich nach 14 Tagen doch nichts geändert hat!
Skalierbarkeit (Speedfan):
Alle drei Modelle liefen unter Speedfan von 100% - 40% auf knapp über 700 upm. Erst noch weiter runter geregelt stürzten die Drehzahlen dann recht abrupt ab. Dies war jedoch nicht zuverlässig dokumentierbar, da die Drehzahlen in Speedfan dann wild im bis zu fünfstelligen Bereich hin und her sprangen. So ließ sich auch keine Anlaufdrehzahl zuverlässig ermitteln. Ich vermute sie aber aufgrund der kurz aufblitzenden Zahlen bei ca. 350 upm.
Fazit:
Als ich den ersten BlackSilentPro anschloss, dachte ich direkt, das darf doch nicht wahr sein! Okay, vielleicht ein "Montagsmodell". Ich knipste ihn direkt wieder ab, um den nächsten zu probieren... Es bestätigte sich leider, dass alle drei Modelle ein nahezu identisches Verhalten zeigten. Also keine Serienstreuung!!
Nun hatte ich ja vor einiger Zeit bereits einen Multiframe M12-S2 getestet, der mir ebenfalls gleichermaßen negativ auffiel. Diesen Lüfter sandte ich damals sogar zur Reklamation an Noiseblocker ein. Ich bekam ihn wieder zurück mit dem Vermerk, der Lüfter sei getestet und für fehlerfrei befunden worden.
Tja, das soll also das hochgelobte NB-Nano-SLI-Lager sein? Ich wog gerade einen dieser Lüfter in den Händen, als mir spontan die Idee kam: Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man meinen, ein im Rahmen der Serienstreuung eher schlechten BlackSilentFan mit schwarz "gefakten" Blättern in Händen zu halten! Denn ein guter z.B. XL1 steckt den BlackSilentPro locker in die Tasche! "Gut", denn beim XL gibt es leider eine größere Serienstreuung.
Apropos, wie aufs Kommando scheint sich nun mein als Hecklüfter betriebener XL1 langsam zu verabschieden. Seit neuestem klackert und schleift er hörbar aus dem Gehäuse heraus. Ich habe nachgeschaut, er ist nun ca. 23 Monate alt, läuft täglich vielleicht um die acht Stunden, hat demnach also ca. 5500 Stunden auf dem Buckel.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Lüfter auf 500 upm ab einer Entfernung von ca. einem Meter freistehend so gut wie nicht mehr wahrnehmbar ist. Wird der Lüfter verbaut zusammen mit ungedämmten Festplatten, aktiv gekühlten Grafikkarten und Seriennetzteilen, ist meine kritische Betrachtungsweise obsolet. Dies auch speziell an alle Kritiker, die meinen: "ich höre meinen PK-x aber nicht..." Denn dann wird dieser Lüfter die mit Abstand leiseste Komponente sein.
Ich für meinen Teil wollte den Lüfter nicht zweifach im Gehäusedeckel verbauen. Der PC soll nachher direkt neben mir unter/neben dem Schreibtisch stehen. Luftlinie im Mittel vielleicht 50 cm. Dabei soll er sich der Unhörbarkeit annähern, soweit das auch die anderen Komponenten (Smart Drive, NT-Lüfter) zulassen. Dieses Ziel dürfte ich mit den Noiseblockern alleine schon wegen diesem ominösen Knistern verfehlen, von dem sich im Gehäusedeckel potenzierenden Klackern ganz zu schweigen.
Be Quiet SilentWings USC 140 mm
Höreindruck:
Auf 1 m Entfernung bleibt der SilentWings unhörbar.
Ab ca. 50 cm kann man ein leichtes Windrauschen erahnen, sonst nichts.
Um es etwas abzukürzen: Wenn man näher ran geht, bleibt es im Wesentlichen auch dabei. Lediglich wenn man das Ohr direkt über den Motor legt, hört man ein Klackern, dieses verliert sich jedoch schon wieder weitgehend, wenn man ein paar Zentimeter weiter über die Lüfterblätter geht. Dann hört man nur noch ein Windrauschen.
Dies gilt für alle drei Lüfter gleichermaßen.
Optik:
Auf 12 Volt liefen alle Lüfter schwankungsfrei.
In den unteren Drehzahlenbereichen, speziell ab 500 upm abwärts, fangen bei zweien der Exemplare die Lüfterblätter minimal zu schwanken an. Davon ist einer im Zweifelfalle noch etwas mehr betroffen.
(Bemerkung: Ich habe noch nicht so viele 140er Lüfter in Händen gehalten. Ich vermute aber, dass es bei dieser Größe weitgehend normal und unproblematisch ist, dass der Impeller ab einer gewissen Drehzahl leichte Gleichlaufschwankungen entwickelt.
Zumindest ist dies beispielsweise bei einem weiteren Oberklassemodell, den ich im Schrank liegen habe, dem Noctua NF-P14FLX auch der Fall.
Einer von zwei Scythe Kaze Maru wies im unteren Drehzahlenbereich ebenfalls diese leichten Schwankungen auf. Der andere (den ich z.Zt. auch als CPU-Lüfter nutze) läuft schwankungsfrei.)
Haptik:
Alle drei Lüfter lagen laufruhig in den Händen. Um es vorweg zu nehmen, ich habe mich ja dann für zwei der drei entschieden. Dabei nahm ich die im Zweifel laufruhigeren. Aber das war wirklich eine schwierige Entscheidung, wenn ich nun alle drei erneut "erfühlen" müsste, würde ich den vermeintlich laufunruhigeren womöglich nicht wieder erkennen!
Skalierbarkeit (Speedfan):
Die Lüfter sind alle drei sehr gut skalierbar.
Anlaufdrehzahl liegt bei nur knapp 200 upm, was bei mir in Speedfan 25% entspricht. (Bemerkung: Die zwei nun verbauten SilentWings laufen wirklich exakt im selben Moment synchron an. Wenn ich Speedfan zurück auf 0% regele, drehen sie sogar auch noch meist synchron die selbe Anzahl von Umdrehungen nach. Dies in Zusammenhang mit dem exakten Lauf des Impellers spricht auch für ein hohes Niveau bei der Serienfertigung.) Bei 50% laufen sie dann mit ca. 520 upm. 75% entspricht ca. 815 upm. 100% = 1090 upm, was daran liegen dürfte, dass mein Mainboard bei 100% etwas mehr als 12 Volt auf die Leitung gibt.
Unsinnige Drehzahlenanzeigen kamen nicht vor.
Fazit:
Der Be Quiet SilentWings USC 140 mm ist ein "Ultra-Silence-Lüfter", der in Abhängigkeit der Drehzahl wirklich nur ein Windgeräusch verursacht. Für mich klar der bessere Lüfter!