Verhinderter Amoklauf an Kölner Gymnasium

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wir haben ne soziale Marktwirtschaft, mal so am Rande ;)
Wenns ne reine freie MW wäre würde es noch ne ganze Ecke anders aussehen. ^^ Hat aber fast Null mit dem geplanten Amokl. zu tun.

Aber wie du richtig sagst ist Wertschätzung, Anerkennung, Bewunderung sehr wichtig für das Individuum und wenn das zu sehr in Mitleidenschaft gerät stauen sich Agressionen und Hass an. Irgendwann kann dies nicht mehr richtig kompensiert werden und man verliert die Fähigkeit zu Mitgefühl und hört auf über Folgen von negativen Handlungen nachzudenken.

Ein Amoklauf oder Suizid ist da sicher die Höchste Stufe, welche bei Jugendlichen/Pubertierenden imo schneller erreicht wird als bei älteren Menschen.
 
"verliert die Fähigkeit zu Mitgefühl und hört auf über Folgen von negativen Handlungen nachzudenken."

Ich dachte, mich trifft der Schlag, als ich das las.
Genau das habe ich. Ich spreche dann von einer Depression.
Jeden Tag habe ich so 3 oder 4 Stunden am Stück, in denen ich nicht
darüber nachdenken, was ich tuhe. Mir ist alles egal.
Ich kann dann auch nichts mehr fühlen.
Das ist so schrecklich...

Ich glaube hier sollte man als Elternteil ansetzen und das Kind
individuell fördern. Das ist ja eigentlich die Aufgabe der Eltern...
 
Zedar schrieb:
Schaun wir mal was unsere Herren Politiker jetzt zu tun gedenken.


Populistische Maßnahmen, die einzig und allein dazu da sind, dass nachher keiner sagen kann, die Politik habe ja nichts getan. Das werden sie tun. Z.B. strengere Auflagen für die USK und solche Sachen. Dass dann meine geliebten Shooter noch schwerer uncut zu bekommen sein werden, ist für mich nebensächlich, auch wenn ich mich darüber ärgere. Aber es kommt nicht nur zu sinnfreien Maßnahmen, ärgerlicher ist, dass sinnvolle Maßnahmen erst garnicht gesucht/erörtert werden, weil man der Meinung ist etwas getan zu haben. Diskussionen ob es nötig ist, dass Gegner in einem Spiel bluten oder nicht, gab es hier in diversen Threads oft genug, also lass ich meine Meinung dazu mal außen vor, also macht ihr das bitte auch.
 
ObServer88 schrieb:
Wir haben ne soziale Marktwirtschaft, mal so am Rande ;)

Ach ja wirklich? Ich weiß, das wollen die uns immer weiß machen aber Globalisierung ist der erste Schritt zu freien Marktwirtschaft und Deutschland ist schon mitten in der Globalisierung.

Momentan ist es vielleicht noch eine Auslegungssache, aber in ein paar Jahren sieht die Sache schon anders aus. Die Gesundheitsreform z.b. oder die Tatsache das Krankenhäuser gewinn Orientiert arbeiten sollen und es manche Häuser schon jetzt tun sprechen dafür, das das "sozial" eigentlich nur der Form halber auf dem Papier steht.

Aber das nur am Rande. Wie gesagt, derzeit noch eine Auslegungssache. Außerdem war das eine Antwort auf den Beitrag von BessenOlli :)

Die Politik steht derzeit Öffentlich stark unter Zugzwang. Ich denke auch, das es in die Richtung geht, was TNTDynamite geschrieben hat. Weitere Verschärfung des Jugendschutzgesetzes, mehr Beschränkung in FSK ab 18 Titeln.

Man jagt dem Bäre quasi erst mal Schrot in den Leib bevor man nachsieht warum er überhaupt da ist.
 
Wenn du eine mehr soziale Markwirtschaft als freie möchtest, dann musst du auch harte Jugendschutzgesetze, Zensur und starken Eingriff des Staates akzeptieren.
 
ObServer88 schrieb:
harte Jugendschutzgesetze, Zensur und starken Eingriff des Staates akzeptieren.

Ok, das letzte mal OffTopic, die nächste Antwort zu dem Thema schick ich per PM :)

Nein das eine schließt das andere nicht mit ein. Zensur ist z.b. eine Sache der Demokratie. Harte Jugendschutzgesetze (ich persönlich bin für Jugendschutzgesetze) und starken Eingriff des Staates hat auch nur bedingt was mit Marktwirtschaft zu tun. Zumindest wo der Staat genau eingreift. Man kann die Industrie Gewinnbringend arbeiten lassen mit minimaler Staatlicher Lenkung und trotzdem eine gewisse soziale Note stehen lassen. Zensur (auch in Zeitungen) sind nur bei Verfassungswiedrigen Vorgängen nötig. Dasselbe gilt für starkes Eingreifen in die Privatspähre (war es das was du gemeint hast?). Wie das zurzeit in Deutschland gehandhabt wird steht nicht zur Debatte und dazu möchte ich hier nichts sagen.

Verstehe mich nicht falsch, ich bin grundsätzlich nicht prinzipiell gegen Jugendschutzgesetze, weil die Jungendlichen eben Grenzen brauchen (hört sich zwar blöde an, ist aber so...).

Ich kritisiere nur das der Staat oder besser gesagt die Gesellschaft sich mehr und mehr um eine ihrer Aufgaben - das ist nunmal unter anderem die Erziehung von Kindern - drücken möchte und sich anstatt mit den Kindern oder Jugendlichen auseinander zu setzen nur Symptome bekämpfen. Die freie Marktwirtschaft hatte ich in Anlehnung auf Platsch auf unsere Gesellschaft bezogen im Sinne von das jeder heut zu tage sehen muss, wo er bleibt und manche Eltern oder allgemeiner manche Menschen sich nicht mehr mit Problemen beschäftigen möchten und die Lösung an der falschen Stelle suchen. Die Menschen zum funktionieren zu bringen wie es sich gehört und nicht auf individuelle Bedürfnisse eingehen zu wollen. Wobei manche Eltern die Erziehung gar nicht mehr richtig realisieren können, weil sie mehr als einen Job brauchen, um ihren Lebensstandard halten zu können.

Das ist auch ein großer Nachteil der freien Marktwirtschaft. Deswegen habe ich diesen Bogen gespannt.

Gruß

Zedar
 
Zedar schrieb:
@ BessenOlli: Und ja, Kapitalismus steckt in jedem Menschen - aber auch Sozialität anderen Gegenüber. Wenn du mal ein Paar Jahre lang wo gearbeitet hast und dann wegen Outsourcing deine Stelle verlierst siehst du das vielleicht auch mal anders.

Ich weiss welche Prinzipien richtig sind und welche nicht. Wenn irgendwer irgendwo seine Stelle verliert, sind dafür Menschen verantwortlich. Kunden, die immer weniger Geld zahlen wollen (oder keins mehr haben, weil es der Staat alles kassiert). Oder Aktionäre, die nunmal Gewinn sehen möchten. Oder was auch immer. Kapitalismus ist deshalb noch lange nicht schlecht.

Der Umgang mit Waffen und Gewalt Normalisiert, kein Mensch geht mehr auf die Bedüfnisse der Kinder ein (eine Kernaussage von Platsch, wenn ich ihm folgen könnte).

Dann müssten in der dritten Welt ja praktisch alle Jugendlichen irre sein oder werden...

Es ist schon war, so eine Anlage (habe ich oben schon mal erwähnt) hat man in sich oder auch nicht.

Es liegt an uns Sorge zu tragen das wir als Gesellschaft diese Veranlagung nicht wecken - und ja dafür sind wir alle Verantwortlich. Nicht die Killerspiele, nicht die böse Musik. Das sind nur kleinere Faktoren, die dann auch als Verstärker dienen können.

Du sagst gerade - gewollt oder ungewollt - dass die Gesellschaft besser auf "Killerspiele" und "böse Musik" verzichten sollte, um bloß nicht zu provozieren, dass jemand mit dahingehender Veranlagung durchdreht. Und das ist eben das Problem an deiner Denkweise. Ich jedenfalls sehe es überhaupt nicht ein, meine Freiheit aus derart absurden Gründen einschränken zu lassen. Warum sollten ein paar Geisteskranke über die Gesellschaft bestimmen?
edit// Das würde heissen, dass man von der Angst vor Irren sein Handeln bestimmen lässt. Dazu kann ich die South Park Doppelfolge "Cartoon Wars" empfehlen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
1


@th30

hai, danke für die PN-Nachricht
jetzt hierzu:
"Insofern ist für mich die Frage einer bewussten Rückkehr zur Wahrnehmung der Welt mit Kinderaugen

was meinst du damit genau und wie stellst du dir diese rückkehr vor?


Das ist natürlich ne sauschwere Frage, aber es gibt, glaube ich kein Buch, keine Religion, kein geschichtliches Beispiel, nur Ansätze, Teilaspekte, Teilverwirklichungen. Niedergemachtes, Nichterwähntes. Ohne mich hier durch begrenzte Darstellungsmöglichkeiten evtl. Missverständnissen auszusetzen, kann ich nicht und will ich auch nicht so etwas allein entwickeln, sondern nur zusammen mit anderen. Das ist ja gerade ein wichtiger Teil dieser Idee: dass niemand allein seine Vorstellungen anderen aufzwingen sollte. Wichtig ist mir erstmal, herauszufinden, ob die Wahrnehmung / Analyse der Sache stimmt, und dann, wenn sich Menschen finden sollten, die sie in den Grundlagen teilen, sie dann auszubauen und im Wechselprozess mit praktischen Versuchen die Sache überprüfbar machen und weiter entwickeln.

Ich würde es jetzt auch nach weiterem Nachdenken nicht als „Rückkehr“ bezeichnen, sondern eher als „zeitlose Gegenwärtigkeit“. Im Zusammenhang mit „Rückkehr“ zur eigenen ursprünglichen natürlichen und bewussten Kindlichkeit war natürlich nicht unbedingt der Jetztzustand von Kids gemeint, die auf Euros fürs Internetcaffee angewiesen sind, um sich vor und wegen der Playstation zu prügeln, sondern mehr ein consensuales Verständnis für soziale Selbstverständlichkeiten, das eine Grundversorgung aller Menschen mit dem Allernotwendigsten garantiert. Also Höhle / Dach überm Kopf für alle, die eins wollen, Ernährung, medizinische Versorgung, und Versorgung mit Liebe für alle, was auch immer das genau ist, also noch genauer zu bestimmen ist.


@ObServer88


Ich glaub das Thema: Natürliche Bedürfnisse des Menschen und back to the source
Auch in einer naturverbunden alten Agrarkultur oder Ähnlichem gab es die psychische Schädigungen durch Ausgrenzung und mangelnder Anerkennung.


Hallo,

ich hab versucht anzusprechen, dass die Gewaltaktivisten allesamt gebrannte Kinder sind, denen man schon einiges an Demütigungen angetan hat, bevor sie mehr oder weniger planmässig ausrasten. Die bestehenden Erklärungsmodelle sind mir aber meistens zu kurz gegriffen, und geben der Unterstellung nur Nahrung, man wolle sie durch gesellschaftliche Ursachenbeschreibungen „entschuldigen“, für die sie nichts könnten.

Tatsache aber ist doch, dass die Pädagogenkartelle, Psychologen, Lehrer, und was noch so alles auf die Kinder heutzutage einprasselt, seltsamerweise voll regelrechten „Entschuldigungsritualen“ entsprechen. Sie können hochgelobt, verantwortungs(„voll“) los und ungestraft drauflos schlagen, wie es ihnen beliebt. Wie sie schlagen, ist zwar unerkannt, aber hoch anerkannt und angesehen. Ausweichen kann KIND ihnen kaum, hat KIND keine Rechte für. Warum aber wird hier stets entschuldigt, verharmlost, nicht zur Verantwortung gezogen? Dazu müsste Mensch allerdings erstmal erkennen, was sie anrichten. Insofern sind jene Bezichtigungen, man wolle die Amokläufer durch eine gesellschaftliche Erklärung verharmlosen und „entschuldigen“ nur halbherzig, doppelmoralisch und unglaubwürdig.

Was fehlt, sind einfache alternative Strukturen, wo versucht wird, durchzusetzen, dass dort jede - r leben kann, wo und wie sie / er leben möchte aber eben nicht fremdbestimmt, sondern selbst bestimmt und das ist wichtig gerade für die, die sich aus guten Gründen dem staatlichen und meinetwegen auch familiären und schulischen Zugriff entziehen möchten, aber dennoch eine Anerkennung und Toleranz für ihren Lebensweg bekommen müssen, ohne dafür soziale Deklassierungen, gesellschaftliche Stigmatisierung, Mobbing, politische und reale Verfolgung zu erfahren.

Auch in einer naturverbunden alten Agrarkultur oder Ähnlichem gab es die psychische Schädigungen durch Ausgrenzung und mangelnder Anerkennung.

Das glaube ich auch, obwohl es, glaube ich so genannte „Naturvölker“ gegeben haben soll, die solche Begriffe wie Eifersucht, Gewalt, Kriminalität, Mord gar nicht kannten. Weiss nicht, ob das stimmt, war ja nicht dabei. Dennoch haben wir inzwischen genug Bewusstsein, um inhaltlich ohne das auszukommen, was diese Begriffe implizieren. Ich glaube auch, dass die Urkonflike der Menschheit nicht erst seit heute bestehen, sondern sich von Anfang an durch die gesamte Weltgeschichte ziehen. Sie haben sich nur globalisiert. Das heisst, heutzutage kann schon ein Regimechef, wenn ihm etwas nicht passt, oder wenn er Amok läuft, die halbe oder die ganze Menschheit auslöschen.

Es gilt, genauer zu bestimmen, was die Fehler waren von Anfang an, wo Bewusstsein wohl noch fehlte, sie zu erkennen, es vielleicht nicht so entwickelt war, wie es heute sein könnte, und wie diese Fehler wenigstens jetzt, u. U. “kurz vor Schluss“ (wo wir ja angeblich viel mehr Bewusstsein besitzen, zu vermeiden sind. Es ist aber anscheinend noch immer nicht genügend klimatischer Druck von innen und aussen zu spüren, sodass die Menschen merken könnten, sie haben eigentlich gar keine andere Perspektive mehr, als sich mit allen gemeinsam zusammen - und auseinander zu setzen. Sonst wäre vielleicht die Diskussion, die ich oben anstossen wollte, wenn sie das merken würden, vielleicht schon längst auf der aktellen Tagesordnung überall.

@BessenOlli

Erotik wird zugunst von Kapitalismus (von den Institutionen bzw. dem Staat) unterdrückt, damit der "Konsumwahn" zur Ersatzbefriedigung wird? Kapitalismus zerstört die Welt? Habe ich diese Kernaussagen richtig verstanden? Wo und wie wird denn "Erotik unterdrückt"? Worauf wird überhaupt im Text abgezielt? Was soll die Alternative sein?


Erotik wird insofern manipuliert und unterdrückt, dass durch die materiellen Parallelwelten ihr Teilaspekt einer natürlichen und selbstverständlichen LUST auf Sozialverbindlichkeit verloren geht und stattdessen ein individuelles materielles Konsumstreben Platz greift, das schliesslich zu den gesellschaftlichen Zuständen führt, die wir jetzt haben: „die anderen“ sind EGAL!.

Auf der anderen Seite aber streben die Leute – am Menschen vorbei - nach “Vervollständigung“. Ein Zustand, den viele vielleicht aus ihrer Kindheit noch kennen, (ich hatte jedenfall das gefühl, mir fehlte nichts) der ihnen aber gestohlen / kaputt gemacht wurde. Jetzt, wo sie „erwachsen“ sind, hoffen sie, durch Vereinigung mit einem Partner „Vollständigkeit“ zu erlangen und zu diesem Glückszustand wieder (erstmals?) zurück zu kommen. Sie müssen dann aber leider oft feststellen, dass auch eine Partnerschaft zwischen zwei Menschen nie im Leben ausreicht, die Vollständigkeit / die ursprünglichen (kindlichen?) Energien wieder zu erlangen. Sie sind weg.

Deshalb müssen sie selbst in „glücklichen“ Zweierkisten weiter konsumieren und sich mit allem Möglichen, einem neuen tollen Fernseher mit Flachbildschirm, einer gestylten Wohnung, und was noch alles dazu gehört, ausstatten, um ihre im Grunde halbtote Beziehung, ihre halbtoten Karrieren und Jobs usw. in halbtoter Lebensleere bestehen zu lassen, um wenigstens etwas zu haben, woran sie sich klammern können. Denn ohne diese wären sie wohl schon längst ganz tot, so abhängig ist das Glücksempfinden heutzutage von Materiellem bei vielen.

Dabei wäre es doch sehr leicht, in einer nicht so toll aufgeräumten Wohnung, in nicht so fixierter Art und Weise alles, was man so hat, zusammenzuwerfen und zu teilen und zum Beispiel Menschen aufzunehmen, mit ihnen zusammen zu leben und so eine Art Boikott der bestehenden materiellen Wertegesellschaft voranzubringen. Das wäre fürs Klima nach aussen und innen wohl das allerwichtigste. Gleichzeitig könnte man auch politisch aktiv werden zugunsten der Selbstbestimmungs - Menschenrechte für alle Menschen.


Wie kommt man zu der Ansicht, dass Kapitalismus bzw. Konsum nicht einfach in der Natur des Menschen liegt?

Andernfalls müsste ich kein Mensch sein, oder einer ohne Natur. Ich jedenfalls kann und will es nicht mit ansehen, wie andere Menschen verrecken, obwohl das absolut nicht notwendig und „natürlich“ sein müsste. Ich kann das nicht mit ansehen. Also versuche ich mich zu organisieren, um es zu verhindern.

Immerhin wird sich ja auch über zuviel "institutionelle Gewalt" beklagt - damit ist aber Sozialismus aus dem Rennen.

Sagen wir mal so, der Sozialismus von oben ja. Von unten aber wurde er noch nie erfolgreich probiert / entwickelt.

Solange es Freiheit gibt und geben soll, wird es auch eine freie Marktwirtschaft geben (müssen). .

Freiheit hat etwas mit Freiwilligkeit zu tun. Kapitalismus aber, Staatsideologien haben etwas mit Fremdbestimmung, Zwang, Unfreiwilligkeit, Manipulation und Ausbeutung zu tun. Im Kapitalismus geht es um Werte von Waren als Tauschmittel über Geld. ich will aber nicht tauschen. Ich will nicht unbedingt für eine Kuh ein Sack Reis bekommen. Ich will einfach satt werden und mithelfen, dass niemand Hunger leiden muss. Punkt. Ich bin auch bereit, mehr dafür zu tun, als ich zurück bekomme. Man kann aber auch so an die Sache rangehen, dass man sagt. „Was brauchen wir? Okay, also versorgen wir alle / uns mit dem Notwendigsten.“ Ohne zu kungeln. Es hat nichts mit Freiheit zu tun, andere auf irgendeine Weise übers Ohr zu hauen, um sich zu bereichern.


Ich bin mir sicher, dasss diese „Zivilisation“ nicht auf Freiheit aufgebaut ist. Sie ist nur eine Barbarei der Moderne. Das kann man an ihren Minderheiten erkennen, wie sie behandelt werden.

Freiheit ist nicht eine unermessliche Selbstverwirklichung einiger auf Kosten und zum Schaden anderer. Das bedeutet, bloss, weil in der Geschichte die Mächtigen durch Abhängigkeiten in der Lage waren, die Unterdrückten dazu zu zwingen, die Natur durch Paläste, Fabriken, Strassenbau usw. Stück für Stück auszubeuten und zu verändern, heisst das noch lange nicht, dass das in der Natur der Menschen liegt. Die Menschen bewirken mit diesem Streben wie man mittlerweile absehen kann, eine Art Apokalypse, das ist also Deiner Meinung nach auch „natürlich“ ?

Das Klima wandelt sich schon immer. Und niemand weiss, was das Klima in Zukunft macht.

Die neuesten Berichte heben klar den Menschen als Klimaveränderer hervor. Insofern sind die Prognosen äusserst deprimierend. Wiederum der Mensch als Zerstörer der Natur oder etwa nicht? Machen weiter mit den Kühlschränken, Autos, Methanismus, Waldabholzungen, Kerosin- und Atomkraftterrorismus, wird schon gut gehen. War schon immer so.

Erotik wird zugunsten von Kapitalismus unterdrückt
Das ist so zu verstehen, dass durch die Erziehung der Menschen zum Konsum von Waren der Bereich der Lust, der Erfüllung etc. verlagert wird auf die Warenwelt.


Ja. Die erotischen Beziehungen zwischen den Menschen sind schon so weit konsumorientiert, dass funktionierende Strukturen, die man Gemeinschaftlichkeit nennen könnte, kaum entstehen können. Menschen und Kinder sind wie Waren, die man meint besitzen und vor anderen abschirmen zu können.

Die Menschen treten sich nur noch als Anbieter und Nachfrager gegenüber, also in einer entfremdeten und verdinglichten Form.

Ja. Und trauen sich nicht mal, das zuzugeben. Damit ein völlig falsches Bild von sich (und sogar vor sich selber) abgeben, wo der andere meint er wird geliebt, aber er wird nur gebraucht.

Konsum liegt in der Natur des Menschen.

Nur wenn der Mensch sich nicht vollständig fühlt. Deswegen konsumiert er ja, um Vollständigkeit zu erlangen. Das ist aber auch durch soziale und erotische Bedingungen erreichbar, die unabhängig von der Konsumwelt diskutiert und geschaffen werden könnten. Ausserdem liegt glaub ich, nicht Konsum, sondern Bedürfnisbefriedigung in der Natur des Menschen. Sie wird ihm in bestimmten Bereichen verwehrt und lässt sich auch nicht durch materielles ersetzen. Erst Recht nicht liegt der „Luxuskonsum“ überflüssiger künstlich geschaffener Waren in der Natur des Menschen, eher als naturentfremdetes „Ersatzbedürfnis“ zum „Erhalt“ der naturzerstörenden Gesellschaft.


Kapitalismus ist nur Ausdruck ungleicher Herrschafts und Verfügungsverhältnisse, die per Gesetz legitimiert sind. Das hat mit einer Natur des Menschen rein überhaupt nichts mehr zu tun, sondern ist abstrakt-gesellschaftlich konstruiert und bedingt durch eine bestimmte Art des Wirtschaftens und der Produktion.

Ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
2

PS- Sigmund Freud)

Das Problem ist, dass sich die heutigen PS: ebenfalls drauf stützen und eine regelrechte „PS-Maffia“ am Leben halten, und gekoppelt mit Pharmakonzernen richtig Kohle scheffeln - Psycho "Krankenhäuser", Orte des Grauens und des Siechtums, aus denen noch so mancher falls der dort überhaupt rauskommt, mit Sicherheit in Bälde ebenfalls Amok laufen wird.

Also was ist falsch an Freud? Falsch ist, dass er eine „objektive Krankheitsphilosophie “ für Geisteszustände entworfen hat - quasi der nachfolgenden und nachahmenden Innung zuförderst legitime „Befriedigungs“- Grundlagen zur Verfügung gestellt hat, indem er das potentielle und tatsächliche „sadomasochistische“ „Gesunder“- Kranker“ Verhältnis sowie das „Arzt“ - Patientenverhältnis“ noch weiter hoffähig machte, als es ohnehin schon war. Und wer dieses oder andere ähnliche Verhältnisse, wie Lehrer - Schüler, Eltern - Kind, Chef - Arbeiter usw gegen seinen Willen langandauernd aufgezwungen bekommt, sucht nach „Kompensation“(Ausgleichen) - ist immer ein potentieller Amokläufer. Wer also ist es nicht in irgend einer Form in unserer Gesellschaft ? Denn dort herrschen fast ausschliesslich SM beziehungen vor. Ob und wann sie ausbrechen ist nur eine Frage der Sexualität, der Ökonomie und der allgemeinen sozialen und politischen Bedingungen.

@Zedar?
Hi, Du schreibst

Ich denke auch, man sollte sich mal wieder mehr Zeit nehmen können dürfen für die Familie (und vor allem die Kinder). Das Modell das Kinder immer weniger Verantwortung für ihr Handeln bekommen indem man sie möglichst 24h beaufsichtigt (ich spreche da von Ganztagsschulen) wird in unserer heutigen Zeit mehr Probleme aufwerfen als uns lieb sein wird.

Bingo, auf den Punkt, ein Grund mehr, dass solche Positionen sich auf der Stelle zusammentun, zusammenfinden, um etwas zu machen dagegen. Wobei es natürlich desaströs sein würde bezüglich zukünftig auszuwählender Optionen, wenn es bei der Familie allein als glückseeligmachendem Lebensmodell bleiben würde. Immerhin handelt es sich hier um eine grundlegende Zwangseinrichtung. Insbesondere für Kinder in hohem Masse. Da kann im Sinne von Freiwilligkeit gerade bei denen wohl nicht die Rede sein, die da rauswollen und oft genug sogar schon zu Zeitpunkten, die dem Gesetzgeber absolut nicht passen und er ihnen mit einer Brutalität nachsetzt, die sicherlich die am besten beurteilen können, die diese Brutalität schon mal am eigenen Leibe gespürt haben.

Früher war noch die Großfamilie da, die Kinder aufgefangen hätte .

Bloss richtige statements allein bringen da auch nicht weiter.

Der Umgang mit Waffen und Gewalt Normalisiert, kein Mensch geht mehr auf die Bedüfnisse der Kinder ein (eine Kernaussage von Platsch, wenn ich ihm folgen könnte). Und wenn dann was passiert ist das Geschrei groß. Dann macht man es weiter, so wie man es schon seit 30 Jahren macht und bekämpft nur Symptome. Das die Ursache das Problem ist möchte keiner hören. Geschweige denn das die Ursache bekannt ist.

Ja genau. usw.was Du schreibst. Nur wann sollte man die praktischen Schritte beginnen und wie? Allein vorgehen bringt Null.


@X1800er

"Das Modell das Kinder immer weniger Verantwortung für ihr Handeln bekommen indem man sie möglichst 24h beaufsichtigt (ich spreche da von Ganztagsschulen) wird in unserer heutigen Zeit mehr Probleme aufwerfen als uns lieb sein wird."
UNTERSCHRIEBEN.
Das trifft auch mich zu. Meine Mutter, die traut mir nichts zu. Ich bin knappe 16!
Ich hoffte das Problem alleine bekämpfen zu können. Aber wenn sie mich ständig
beaufsichtigt...wie soll ich denn mal alleine Leben? Ohne Hilfe?!
Das geht doch gar nicht...


Für mich bist Du, so wie Du schreibst, wirklich einer der Fittesten, wo ich von gehört habe in dem Alter. Ich meine die anderen hier auch, überrascht mich schon alles, ehrlich gesagt. Vielleicht sollten wir 4 oder wieviele sich beislang mit solchen Gedanken anfreunden können, das ganze etwas ausbauen.

Aber sie – Deine Mutter- sieht ja ihre „Beaufsichtigung“ vielleicht als „Hilfe“. Und klammert Dich dabei fest wie eine Wäscheklammer. Wenn es hier nicht anstössig wäre, dann würd ich Dich glatt einladen, mit ihr zusammen zu mir zu kommen und dann würde ichs ihr erklären. Oder ich besuche sie / Euch halt mal. Auweia


@TNTDynamite

Nicht schlecht @plantsch und , Zedar und th3o. Aber kommt zur Situationsanalyse und den Reflektionen dazu, auch noch ein Lösungsansatz für diese Problematik? Was ist die Konsequenz daraus?

Hab ich doch schon angedeutet: es müssten Menschen auf diesen Denk - Grundlagen zusammenfinden, die überall im Land sone Art Anlaufstellen / Zentren für diese Kommunikation bilden sollten, um die Leute auf Argumentationsbasis, aber auch aufgrund einer vorgelebten Lebensweise überzeugen, sich einer solchen Auseinandersetzung anzuschliessen. Der Rest kommt von alleine

Hat sich unsere Gesellschaft nicht schon viel zu Weit in diese Richtung entwickelt, als dass man die Entwicklung noch aufhalten / umkehren könnte?

Ich fürchte ja. Aber so wie ichs sehe habe ich Hoffnung. Ich habe nämlich schon ein paar wenige ähnlich denkende Menschen zusammen. Die helfen mir, dass wenigstens etwas davon an eine begrenzte Öffentlichkeit kommt. Ich versuche das auszubauen

Wie sollte diese "Moderne Gesellschaft 2.0" aussehen?

Die Sachen müssen raus aus dem Kopf ins direkte Leben. Das heisst, die Kopfbewertung kleinster Schritte in der Lebenspraxis ist unangemessen, solange die eigenen konkreten lebenspraktischen Schritte nicht als „Gegenargumente“ vorzeigbar sind. Es ist allemale leichter, einen praktischen Versuch mit „falsch“, „wenn“ oder „weil“, mit „wie“ oder „warum“ „konstruktivistisch“ in Frage zu stellen oder kaputt zu reden, als selbst einen solchen Versuch auf die Beine zu stellen, der ebenfalls auf theoretischen und konstruktivistischen Widerstand stossen würde, dass es sicher eine Freude wäre, das völlig "unverhältnismässige Verhältnis" von Aktiven zu Kritisierendenden zugunsten der Kritisierenden zu betrauern.

Oder war das, bei allem Respekt, nur eine Arbeit für Schule/Uni und es gibt (noch) keine Konsequenz aus diesen Erkenntnissen?

Doch gibt es, es gibt aber auch eine Scheu sie vorzustellen, denn es gibt ein hohes Risiko dabei, dass man sich die Finger wund schreibt, um dann doch wieder nach Strich und Faden mit Haken und Ösen ausgegrenzt, verspottet, gemobbt, missachtet, falsch ausgelegt zu werden. Und das führt zu Frust, also sollte man sich vorher genau überlegen, wieviel Frusttoleranz man gerade hat, bevor man dieses riesige Unterfangen startet und genauer diskutieren möchte. Aber wenn jemand Zeit hat, vielleicht mal den Alltag kennen zu lernen, der hinter diesen Gedanken steckt, mich besuchen möchte , und mir vielleicht auch n bischen helfen möchte, gerade in den nächsten Wochen bis Januar ,wäre das wirklich super.

Wer ne ordentliche Erziehung genossen hat,

Erziehung muss weg!

ist zu sowas nicht fähig

Gerade deshalb ist er dazu fähig.

doch gerade, die Leute sind ganz unauffällig zum Teil. Sie kommen aus der Mitte der Erziehungsgesellschaft. Nur das Macht, Gewalt, Abhängigkeits, Fremdbestimmungsverhältnis, das Erziehung ausmacht, kommt bei ihnen nicht so an, wie bei den meisten. Die es wegstecken, dann aber auf anderen Ebenen, zum Beispiel auf Karriereebenen verheerendes anrichten. Die direkten Amokis besitzen eine bestimmt ausserordentliche Empfindlichkeit gegenüber dem, was ihnen Tag für Tag angetan wird. Für „normale“ Verkrafter desselben kaum nachvollziehbar.

Es gab eine Einsichtige, die sich entschuldigte, von 4-6 "Mobbern", die ich wahrnahm. Immerhin etwas...Das wäre dann wohl der Lösungsansatz im Kleinen. Wie man die Gesellschaft von Grund auf verbessert, fällt mir leider im Moment, so spontan, nicht ein.

Finde ich absolut gut und notwendig. Vor Ort im Kleinenetwas zu machen, meine ich. Nur bei letzterem da fliegen womöglich die Fetzen, geht es ans Eingemachte und darum, wie sich viele falsch? entscheiden zu leben, wo man sie auf breiter Ebene wachrütteln müsste, und sie zu fragen, ob sie eigentlich wissen, was sie da gerade tun


@X1800er

Hmm, man müsste schon selbst "Hand anlegen" und dann eingreifen.
Man sollte auf zurückgezogene Menschen zugehen.
Aber als Einzelner kann man da wenig machen.
I]

Wärst Du denn bereit, Deine “Karriere“ in Frage zu stellen und Dein Leben damit zu verbringen, Leute zu suchen und Dich mit ihnen zusammen zu tun, falls Du welche gefunden hättest, und etwas in die hier diskutierte Richtung zu machen, wenn Du es dürftest ? Oder glaubst Du, das wäre nur ein Feierabendjob, den man mal eben kurz nach Arbeitsschluss erledigen könnte?


@Zedar

Deinen Ausführungen gibt es nichts hinzuzufügen: nur: könnte man Deine Gedanken nicht zusammen irgendwie auf eine breitere praktische Basis stellen? Wem nützt es denn,wenn hier so viele richtige Gedanken zusammen kommen, die THEORIE bleiben, aber keiner ne Idee hat, UND BEREIT IST DAZU? wie man sie so bündeln könnte, dass was draus wird in der Praxis?

Habe ich mich offensichtlich getäuscht. Wenn wir so weitermachen sind Amokläufe bald unser kleinstes Problem.

Sehe ich auch so. Ich denke oft, dass ich einer der Schwächeren bin und gerade gefressen werde. Nix anderes. Nur ich reagiere mit Beissreflexen, gebe mich also nicht geschlagen


@X1800er

"verliert die Fähigkeit zu Mitgefühl und hört auf über Folgen von negativen Handlungen nachzudenken." Ich dachte, mich trifft der Schlag, als ich das las. Genau das habe ich. Ich spreche dann von einer Depression. Jeden Tag habe ich so 3 oder 4 Stunden am Stück, in denen ich nicht darüber nachdenken, was ich tuhe. Mir ist alles egal. Ich kann dann auch nichts mehr fühlen. Das ist so schrecklich...

Ich wollt Dir nur schreiben, dass ich mit jemand zusammen gelebt habe,(16) der so ziemlich alles geschmissen hatte, sein Zuhause, seine Schule, dem es genauso ging. Er war am Anfang Feuer und Flamme, ein selbstbestimmtes Projekt aufzubauen, aber nach und nach war er arg frustriert und hat dann bald aufgegeben, als er merkte, eine Lösung - auch für ihn - wird nicht so schnell kommen, wie er sich das dachte. Er hat gemeint, bei sowas ist viel zu viel Stress da. Da schafft es keiner hier Fuss zu fassen und weg war er. Inzwischen hängt er wieder bei seiner Mutter und weiss auch nicht weiter, aber wenn er an hier zurückdenkt, bekommt er Schweissausbrüche, nochmal in so einen “Stress“ hinein zu geraten: Da schiebt er lieber seine Depris bei der Mutter, die ihn absolut betutelt, da wird er wenigstens ohne allzuviel Aufwand versorgt. Wäre er geblieben, hätte er noch miterleben können, dass in mühseeliger Kleinarbeit doch wieder 2 Leute dazu gekommen sind, dann wäre es mit ihm zusammen jetzt viel leichter, das alles zu schaffen, was wir uns vorgenommen haben und dabei natürlich tagtäglich auch einiges abbekommen / aushalten müssen

@Zeda
Verstehe mich nicht falsch, ich bin grundsätzlich nicht prinzipiell gegen Jugendschutzgesetze, weil die Jungendlichen eben Grenzen brauchen (hört sich zwar blöde an, ist aber so...).

eine Frage: was ist besser: Jugendrechte oder Jugendschutz? Kinderrechte oder Kinderschutz? Ist das Recht der Menschen auf Selbstbestimmung nicht ihr bester Selbst - Schutz? „Schützt“ man manche Menschen nicht zu Tode? Ist Jugendschutz von heute nicht geeignet, den Menschenrechten auf Selbstbestimmung den Garaus zu machen? Kinderschutz ist Fremdbestimmung. Jugendschutz auch. Insofern schützt Kinderschutz Gewalt. Ist ja auch sichtbar, wenn man weiss, mit welcher massiven Gewalt Kinder im Namen ihres „Wohls“ und ihres „Schutzes“ in Heime und andere Erziehungsgefängnisse eingeliefert werden. Mit Selbstbestimmungsrechten wäre das nicht passiert. Nur braucht es dafür offensichtlich begleitende FREIWILLIG BESUCHBARE Projekte, die ihnen Unterstützung anbieten, für die Lösung welcher Probleme auch immer, die sie (jetzt oder dann) sicherlich auch (erstmal?) haben können.


Ich kritisiere nur das der Staat oder besser gesagt die Gesellschaft sich mehr und mehr um eine ihrer Aufgaben - das ist nunmal unter anderem die Erziehung von Kindern - drücken möchte

Wer dagegen angehen möchte, braucht, eine tiefergehende Philosophie, und eine aberwitzige Standfestigkeit, (Halt vonanderen), um die Gleichgültigkeit der Leute, das Desinteresse, die Genervtheit der Leute, den Egoismus, den Sadismus, die Besserwisserei, den Dogmatismus, die Autorität, die Eifersucht, den Zynismus, das Mobbing, die Arroganz, das Wegschauen der Leute zu überwinden, richtig zu analysieren um die Leute aufzurütteln, zu ermutigen/ (zu provozieren?) sich zu aktivieren

@BessenOlli

Der Umgang mit Waffen und Gewalt Normalisiert, kein Mensch geht mehr auf die Bedüfnisse der Kinder ein
Dann müssten in der dritten Welt ja praktisch alle Jugendlichen irre sein oder werden...


???
Grüsse an Euch alle

Plantsch
 
Zuletzt bearbeitet:
BessenOlli schrieb:
Kapitalismus ist deshalb noch lange nicht schlecht.

Habe ich auch nie behauptet.


Dann müssten in der dritten Welt ja praktisch alle Jugendlichen irre sein oder werden...

Du sagst gerade - gewollt oder ungewollt - dass die Gesellschaft besser auf "Killerspiele" und "böse Musik" verzichten sollte[...]

Ich glaube ich habe mich ein wenig ungeschickt ausgedrückt. Zumindens in dem oberen Zitat. Ich glaube nicht das alleine Waffen und Gewaltdarstellung solche Reaktionen hervorrufen.

Das zeigt gleichzeitig auf, das das unter Zitat einfach falsche Interpretation von dir ist.

Ich schrieb sehr konkret das eben nicht Killerspiele daran Schuld sind. Ich teile deine Meinung das ein Verbot von solchen Dingen rein gar nichts bringt und es auch der falsche Weg ist, geistig gesunden Menschen irgend welche Dinge vorzuenthalten.

Das habe ich geschrieben - nicht das was du interpretiert hast. Das schreibe ich nur, um Mißverständnisse auszuräumen. Damit möchte ich dich auf keinen Fall als Dumm oder sowas hinstellen. Ich fasse offenbar Dinge anders auf als du.

Gruß

Zedar
 
Zedar schrieb:
Das habe ich geschrieben - nicht das was du interpretiert hast. Das schreibe ich nur, um Mißverständnisse auszuräumen. Damit möchte ich dich auf keinen Fall als Dumm oder sowas hinstellen. Ich fasse offenbar Dinge anders auf als du.

Hmm, versteh ich nicht, was ich daran falsch interpretiert haben soll:

Es liegt an uns Sorge zu tragen das wir als Gesellschaft diese Veranlagung nicht wecken - und ja dafür sind wir alle Verantwortlich. Nicht die Killerspiele, nicht die böse Musik. Das sind nur kleinere Faktoren, die dann auch als Verstärker dienen können.

Sorry, aber wenn du selber sagst, dass Dinge wie "Killerspiele" als "Verstärker dienen" können, und wir als Gesellschaft dafür "verantwortlich" sind, aggressive Veranlagungen nicht zu "wecken"... dann bist du vermutlich nur nicht gegen "Killerspiele" und "böse Musik", weil du selber aus persönlichen Gründen nicht darauf würdest verzichten wollen. Jedenfalls bist du da irgendwo inkonsequent, das wirst du doch wohl einsehen, oder?
 
das hat mit inkonsequenz nichts zu tun, wenn man den hauptgrund woanders sieht, der aber nie angesprochen wird und selbst wenn sich aber nie dementsprechend verhalten wird. es kann einfach nicht sein das man sich aus der affäre zieht in dem man dem sündenbock spiele die schuld gibt und dann dem gewohnten trott nachgeht bis das nächste unglück passiert.
 
BessenOlli schrieb:
Sorry, aber wenn du selber sagst, dass Dinge wie "Killerspiele" als "Verstärker dienen" können, und wir als Gesellschaft dafür "verantwortlich" sind, aggressive Veranlagungen nicht zu "wecken"...

Nein, das werde ich nicht einsehen.

Ich fürchte ich kann das nicht für dich verständlich ausdrücken.

Einen Versuch gebe ich mir aber noch: Für meine Begriffe sind Verstärker Dinge, die bestimmtes Verhalten unterstützen können. In diesem Fall Aggressivität verursachen können. Oder die Person in eine Emotionale Lage versetzen, in denen eine "Egal" Stimmung vorherrscht.

Wohlgemerkt: Verstärker können nur wirken, wenn der Entschluss schon gefasst wurde. Killerspiele oder Musik hatte ich nur als ein Beispiel von vielen genannt - ich hätte auch Film und Fernsehen, Radio oder den Straßenverkehr (mit seinen Provokationen :D) nennen können.

Die Gesellschaft ist in so fern verantwortlich dass sie eben die Gründe sucht - nicht die Verstärker, die sind ja schon bekannt - und sich mit den Menschen beschäftigt die nach und nach mit in die Gesellschaft integriert werden möchten. Jeder noch so schlimme Jugendliche möchte Wertschätzung erhalten. Das ist die Aufgabe der Eltern und Lehrer und dem Umfeld von Jugendlichen.

Du siehst also inkonsequent ist meine Meinung nicht. Vielleicht für dich unverständlich. Aber ich denke es wäre schon mal ein Ansatzpunkt. Zumindest besser als Schwarz/Weißmalerei.

Gruß

Zedar
 
@ Zedar

Naja, okay. Ich verstehe nun, was du meinst. Aber man kann sich ja durchaus darüber streiten, ob deine "Verstärker" nicht doch auch aggressives Verhalten "wecken" können, anstatt dieses nur im nachhinein zu verschlimmern.

Und wie genau stellst du dir "Wertschätzung für noch so schlimme Jugendliche" vor? Es ist ja beispielsweise nicht so, dass jugendliche Straftäter bei uns in Deutschland und Europa "zu hart angefasst" würden. Natürlich geht es dir um den Alltag und nicht um Strafvollzug - allerdings halte ich die bisherigen Erfahrungen mit unserer in diesen Fällen eher lasche Justiz auch vor diesem Hintergrund für relevant. Und diese Erfahrungen halte ich für überwiegend negativ.

Wenn einfach die Intelligenz/Disziplin/Moral fehlt, dann hilft doch wohl kaum bedingungslose "Wertschätzung", um aus einem Idioten einen vernünftigen Menschen zu machen.

Falls dein Ansatz, dass man mit "nett sein" aus potenziell bösen Menschen Gute machen kann richtig ist, dann müsste die Quote der wieder straffällig gewordenen Jugendlichen aus z.B. US-"Bootcamps" ja wesentlich höher sein, als die Quote von vergleichbaren deutschen, wieder auffällig gewordenen Straftätern. Ist sie das? Ich würde meine Hand dafür nicht ins Feuer legen wollen.
 
bootcamps sind aber genauso ein streitpunkt. immerhin haben sich in bootcamps auch schon einige das leben genommen oder haben auf anderem wege das zeitliche gesegnet. berichte darüber sollten leicht zu finden sein über google.
und das bloße wertschätzung nichts bringen würde lass ich mal dahin gestellt.. es gibt aber einige die ihr gesamtes leben nicht ein einziges mal sowas wie wertschätzung erfahren und sei es einfach in einem "gut gemacht" oder "bin stolz auf dich" oder sonstiges. das die dann ihr leben lang strugglen kann wohl keiner abstreiten der n bisschen was von psychologie versteht. allein sowas kann schon komplexe schüren.
 
@ KL0k

Ja, das ist wohl wahr. Ich behaupte auch nicht, dass die Umsetzung dieser Camps in den USA gut wäre. Aber das grundlegende Prinzip finde ich durchaus sinnvoll.

Wikipedia sagt: Mittlerweile gibt es ähnliche Einrichtungen auch in Deutschland, z. B. die Erziehungseinrichtung Gut Kragenhof in Hessen, in unmittelbarer Nähe der Stadt Kassel. Das hat mich etwas überrascht. Finde ich gut.

Bestätigung ala "gut gemacht" und Erfolgserlebnisse kann man jedenfalls auch im Rahmen von militärischem Drill vermitteln. Und ich glaube, dass es Leute gibt, an die man auf die sanfte Tour nicht ran kommt.

Allerdings ist es bei solchen Amokläufern ja gar nicht mal so, dass es sich um polizeibekannte Problemfälle handet. Zumindest habe ich davon bisher noch gar nichts gehört. Weder im Zusammenhang mit Littleton, Erfurt oder jetzt. Hmm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke ja auch das meinem Modell in der Praxis Grenzen gesetzt sind.

Die ganz harten Jugendlichen Kriminellen wird man nur sehr schwer wieder auf den Boden holen können.

Aber Klok hat schon Recht (Maslow lässt Grüßen ;))wenn man durch diese Art und Weise schon früh Kinder/Jugendlichen zeigt das sie was Wert sind und auch mal lobt, und dadurch auch nur 25-50% solcher Reaktionen verhindern/eindämmen könnte, hätte man schon viel erreicht.

Gruß

Zedar

Edit: Leider gibt es für solche Sachen kein Patentrezept. Aber ich denke trotzdem das auch solche Menschen ruhiger werden, wenn sie wissen das sie noch was anderes können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings ist es bei solchen Amokläufern ja gar nicht mal so, dass es sich um polizeibekannte Problemfälle handet. Zumindest habe ich davon bisher noch gar nichts gehört. Weder im Zusammenhang mit Littleton, Erfurt oder jetzt. Hmm.

Tja Olli, da hast Du wohl mal absolut recht. Es steht niemandem auf der Stirn so etwa: " Ich bin ein potentieller Amokläufer helft mir."

Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Leute, Kinder... nicht irgendwelche Alarmsignale aussenden bevor sie Amok laufen, allerdings hat die Gesellschaft vielfach verlernt diese wahrzunehmen.

Kann es sein das wir viel zusehr mit uns selbst beschäftigt sind um so etwas zu merken?
 
@Plantsch: Hab ich das richtig verstanden? Du bist für die Abschaffung jeglicher Erziehungsmaßnahmen? Keine Zwänge mehr? Würde das nicht unweigerlich zur Anarchie und einer "Der-Stärkere-Gewinnt-Gesellschaft" entwickeln? Wie soll das in der Praxis anwendbar sein?
 
@ Plantsch:
"Wärst Du denn bereit, Deine “Karriere“ in Frage zu stellen und Dein Leben damit zu verbringen, Leute zu suchen und Dich mit ihnen zusammen zu tun, falls Du welche gefunden hättest, und etwas in die hier diskutierte Richtung zu machen, wenn Du es dürftest ? Oder glaubst Du, das wäre nur ein Feierabendjob, den man mal eben kurz nach Arbeitsschluss erledigen könnte?"

Ja, wenn dadurch nicht mein Leben eingeschränkt wird, bspw. wenn ich dann dafür
auf der Straße leben müsste, würde ich dem Ganzem aus dem Weg gehen.

"Aber sie – Deine Mutter- sieht ja ihre „Beaufsichtigung“ vielleicht als „Hilfe“. Und klammert Dich dabei fest wie eine Wäscheklammer. Wenn es hier nicht anstössig wäre, dann würd ich Dich glatt einladen, mit ihr zusammen zu mir zu kommen und dann würde ichs ihr erklären. Oder ich besuche sie / Euch halt mal. Auweia"

Glaube mir, sie versucht mir alles im Leben zur Hölle zu machen.
Siehe unten.

"Ich wollt Dir nur schreiben, dass ich mit jemand zusammen gelebt habe,(16) der so ziemlich alles geschmissen hatte, sein Zuhause, seine Schule, dem es genauso ging. Er war am Anfang Feuer und Flamme, ein selbstbestimmtes Projekt aufzubauen, aber nach und nach war er arg frustriert und hat dann bald aufgegeben, als er merkte, eine Lösung - auch für ihn - wird nicht so schnell kommen, wie er sich das dachte. Er hat gemeint, bei sowas ist viel zu viel Stress da. Da schafft es keiner hier Fuss zu fassen und weg war er. Inzwischen hängt er wieder bei seiner Mutter und weiss auch nicht weiter, aber wenn er an hier zurückdenkt, bekommt er Schweissausbrüche, nochmal in so einen “Stress“ hinein zu geraten: Da schiebt er lieber seine Depris bei der Mutter, die ihn absolut betutelt, da wird er wenigstens ohne allzuviel Aufwand versorgt. Wäre er geblieben, hätte er noch miterleben können, dass in mühseeliger Kleinarbeit doch wieder 2 Leute dazu gekommen sind, dann wäre es mit ihm zusammen jetzt viel leichter, das alles zu schaffen, was wir uns vorgenommen haben und dabei natürlich tagtäglich auch einiges abbekommen / aushalten müssen"


Ich hoffe ich habs richtig verstanden:
Ich bin nicht glücklich über meinen Zustand.
Ich weis ganz genau, das ich es alleine besser
schaffen würde als jetzt, und auch nicht aufgeben würde.
Beispiele:

Als kleines Kind habe ich mich in der Schule immer für Tasteninstrumente
begeistern können. Mit 11 Jahren habe ich dann eigenständig, gegen
den Willen meiner Eltern, ein Klavier gekauft. Ich habe für die Spedition
gesorgt etc. Natürlich habe ich mich vorher umgehört, und bin jetzt mit 16 stolzer
Klavier Spieler und Besiter des selbigen.
Das nur als kleines Beispiel: Sowas ziehe ich durch.

Natürlich ist das Unternehmen Leben nochmal was anderes...
Ich will aber mir selbst aber mehr den anderen helfen.
Ich möchte nicht mehr unterdrückt werden...

Ich kann mich für so vieles Begeistern, kann soviel,
bin ein braver Junge, mache alles das, was man mir sagt,
und selbst dann ist man noch nicht stolz auf mich, als Eltern...
Ich spiele Klavier, fotografiere mit einer alten Analogen
Spiegelreflex, lerne immer fleißig für die Schule,
habe sehr viel Ahnung von Computern.
Nehme nichts als selbstverständlich. Bin sehr rücksichtsvoll. Was muss ich noch
machen, um anerkannt zu werden???
Stichwort Anerkennung. Das fehlt mir sehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben