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@th30
hai, danke für die PN-Nachricht
jetzt hierzu:
"Insofern ist für mich die Frage einer bewussten Rückkehr zur Wahrnehmung der Welt mit Kinderaugen
was meinst du damit genau und wie stellst du dir diese rückkehr vor?
Das ist natürlich ne sauschwere Frage, aber es gibt, glaube ich kein Buch, keine Religion, kein geschichtliches Beispiel, nur Ansätze, Teilaspekte, Teilverwirklichungen. Niedergemachtes, Nichterwähntes. Ohne mich hier durch begrenzte Darstellungsmöglichkeiten evtl. Missverständnissen auszusetzen, kann ich nicht und will ich auch nicht so etwas allein entwickeln, sondern nur zusammen mit anderen. Das ist ja gerade ein wichtiger Teil dieser Idee: dass niemand allein seine Vorstellungen anderen aufzwingen sollte. Wichtig ist mir erstmal, herauszufinden, ob die Wahrnehmung / Analyse der Sache stimmt, und dann, wenn sich Menschen finden sollten, die sie in den Grundlagen teilen, sie dann auszubauen und im Wechselprozess mit praktischen Versuchen die Sache überprüfbar machen und weiter entwickeln.
Ich würde es jetzt auch nach weiterem Nachdenken nicht als „Rückkehr“ bezeichnen, sondern eher als „zeitlose Gegenwärtigkeit“. Im Zusammenhang mit „Rückkehr“ zur eigenen ursprünglichen natürlichen und bewussten Kindlichkeit war natürlich nicht unbedingt der Jetztzustand von Kids gemeint, die auf Euros fürs Internetcaffee angewiesen sind, um sich vor und wegen der Playstation zu prügeln, sondern mehr ein consensuales Verständnis für soziale Selbstverständlichkeiten, das eine Grundversorgung aller Menschen mit dem Allernotwendigsten garantiert. Also Höhle / Dach überm Kopf für alle, die eins wollen, Ernährung, medizinische Versorgung, und Versorgung mit Liebe für alle, was auch immer das genau ist, also noch genauer zu bestimmen ist.
@ObServer88
Ich glaub das Thema: Natürliche Bedürfnisse des Menschen und back to the source
Auch in einer naturverbunden alten Agrarkultur oder Ähnlichem gab es die psychische Schädigungen durch Ausgrenzung und mangelnder Anerkennung.
Hallo,
ich hab versucht anzusprechen, dass die Gewaltaktivisten allesamt gebrannte Kinder sind, denen man schon einiges an Demütigungen angetan hat, bevor sie mehr oder weniger planmässig ausrasten. Die bestehenden Erklärungsmodelle sind mir aber meistens zu kurz gegriffen, und geben der Unterstellung nur Nahrung, man wolle sie durch gesellschaftliche Ursachenbeschreibungen „entschuldigen“, für die sie nichts könnten.
Tatsache aber ist doch, dass die Pädagogenkartelle, Psychologen, Lehrer, und was noch so alles auf die Kinder heutzutage einprasselt, seltsamerweise voll regelrechten „Entschuldigungsritualen“ entsprechen. Sie können hochgelobt, verantwortungs(„voll“) los und ungestraft drauflos schlagen, wie es ihnen beliebt. Wie sie schlagen, ist zwar unerkannt, aber hoch anerkannt und angesehen. Ausweichen kann KIND ihnen kaum, hat KIND keine Rechte für. Warum aber wird hier stets entschuldigt, verharmlost, nicht zur Verantwortung gezogen? Dazu müsste Mensch allerdings erstmal erkennen, was sie anrichten. Insofern sind jene Bezichtigungen, man wolle die Amokläufer durch eine gesellschaftliche Erklärung verharmlosen und „entschuldigen“ nur halbherzig, doppelmoralisch und unglaubwürdig.
Was fehlt, sind einfache alternative Strukturen, wo versucht wird, durchzusetzen, dass dort jede - r leben kann, wo und wie sie / er leben möchte aber eben nicht fremdbestimmt, sondern selbst bestimmt und das ist wichtig gerade für die, die sich aus guten Gründen dem staatlichen und meinetwegen auch familiären und schulischen Zugriff entziehen möchten, aber dennoch eine Anerkennung und Toleranz für ihren Lebensweg bekommen müssen, ohne dafür soziale Deklassierungen, gesellschaftliche Stigmatisierung, Mobbing, politische und reale Verfolgung zu erfahren.
Auch in einer naturverbunden alten Agrarkultur oder Ähnlichem gab es die psychische Schädigungen durch Ausgrenzung und mangelnder Anerkennung.
Das glaube ich auch, obwohl es, glaube ich so genannte „Naturvölker“ gegeben haben soll, die solche Begriffe wie Eifersucht, Gewalt, Kriminalität, Mord gar nicht kannten. Weiss nicht, ob das stimmt, war ja nicht dabei. Dennoch haben wir inzwischen genug Bewusstsein, um inhaltlich ohne das auszukommen, was diese Begriffe implizieren. Ich glaube auch, dass die Urkonflike der Menschheit nicht erst seit heute bestehen, sondern sich von Anfang an durch die gesamte Weltgeschichte ziehen. Sie haben sich nur globalisiert. Das heisst, heutzutage kann schon ein Regimechef, wenn ihm etwas nicht passt, oder wenn er Amok läuft, die halbe oder die ganze Menschheit auslöschen.
Es gilt, genauer zu bestimmen, was die Fehler waren von Anfang an, wo Bewusstsein wohl noch fehlte, sie zu erkennen, es vielleicht nicht so entwickelt war, wie es heute sein könnte, und wie diese Fehler wenigstens jetzt, u. U. “kurz vor Schluss“ (wo wir ja angeblich viel mehr Bewusstsein besitzen, zu vermeiden sind. Es ist aber anscheinend noch immer nicht genügend klimatischer Druck von innen und aussen zu spüren, sodass die Menschen merken könnten, sie haben eigentlich gar keine andere Perspektive mehr, als sich mit allen gemeinsam zusammen - und auseinander zu setzen. Sonst wäre vielleicht die Diskussion, die ich oben anstossen wollte, wenn sie das merken würden, vielleicht schon längst auf der aktellen Tagesordnung überall.
@BessenOlli
Erotik wird zugunst von Kapitalismus (von den Institutionen bzw. dem Staat) unterdrückt, damit der "Konsumwahn" zur Ersatzbefriedigung wird? Kapitalismus zerstört die Welt? Habe ich diese Kernaussagen richtig verstanden? Wo und wie wird denn "Erotik unterdrückt"? Worauf wird überhaupt im Text abgezielt? Was soll die Alternative sein?
Erotik wird insofern manipuliert und unterdrückt, dass durch die materiellen Parallelwelten ihr Teilaspekt einer natürlichen und selbstverständlichen LUST auf Sozialverbindlichkeit verloren geht und stattdessen ein individuelles materielles Konsumstreben Platz greift, das schliesslich zu den gesellschaftlichen Zuständen führt, die wir jetzt haben: „die anderen“ sind EGAL!.
Auf der anderen Seite aber streben die Leute – am Menschen vorbei - nach “Vervollständigung“. Ein Zustand, den viele vielleicht aus ihrer Kindheit noch kennen, (ich hatte jedenfall das gefühl, mir fehlte nichts) der ihnen aber gestohlen / kaputt gemacht wurde. Jetzt, wo sie „erwachsen“ sind, hoffen sie, durch Vereinigung mit einem Partner „Vollständigkeit“ zu erlangen und zu diesem Glückszustand wieder (erstmals?) zurück zu kommen. Sie müssen dann aber leider oft feststellen, dass auch eine Partnerschaft zwischen zwei Menschen nie im Leben ausreicht, die Vollständigkeit / die ursprünglichen (kindlichen?) Energien wieder zu erlangen. Sie sind weg.
Deshalb müssen sie selbst in „glücklichen“ Zweierkisten weiter konsumieren und sich mit allem Möglichen, einem neuen tollen Fernseher mit Flachbildschirm, einer gestylten Wohnung, und was noch alles dazu gehört, ausstatten, um ihre im Grunde halbtote Beziehung, ihre halbtoten Karrieren und Jobs usw. in halbtoter Lebensleere bestehen zu lassen, um wenigstens etwas zu haben, woran sie sich klammern können. Denn ohne diese wären sie wohl schon längst ganz tot, so abhängig ist das Glücksempfinden heutzutage von Materiellem bei vielen.
Dabei wäre es doch sehr leicht, in einer nicht so toll aufgeräumten Wohnung, in nicht so fixierter Art und Weise alles, was man so hat, zusammenzuwerfen und zu teilen und zum Beispiel Menschen aufzunehmen, mit ihnen zusammen zu leben und so eine Art Boikott der bestehenden materiellen Wertegesellschaft voranzubringen. Das wäre fürs Klima nach aussen und innen wohl das allerwichtigste. Gleichzeitig könnte man auch politisch aktiv werden zugunsten der Selbstbestimmungs - Menschenrechte für alle Menschen.
Wie kommt man zu der Ansicht, dass Kapitalismus bzw. Konsum nicht einfach in der Natur des Menschen liegt?
Andernfalls müsste ich kein Mensch sein, oder einer ohne Natur. Ich jedenfalls kann und will es nicht mit ansehen, wie andere Menschen verrecken, obwohl das absolut nicht notwendig und „natürlich“ sein müsste. Ich kann das nicht mit ansehen. Also versuche ich mich zu organisieren, um es zu verhindern.
Immerhin wird sich ja auch über zuviel "institutionelle Gewalt" beklagt - damit ist aber Sozialismus aus dem Rennen.
Sagen wir mal so, der Sozialismus von oben ja. Von unten aber wurde er noch nie erfolgreich probiert / entwickelt.
Solange es Freiheit gibt und geben soll, wird es auch eine freie Marktwirtschaft geben (müssen). .
Freiheit hat etwas mit Freiwilligkeit zu tun. Kapitalismus aber, Staatsideologien haben etwas mit Fremdbestimmung, Zwang, Unfreiwilligkeit, Manipulation und Ausbeutung zu tun. Im Kapitalismus geht es um Werte von Waren als Tauschmittel über Geld. ich will aber nicht tauschen. Ich will nicht unbedingt für eine Kuh ein Sack Reis bekommen. Ich will einfach satt werden und mithelfen, dass niemand Hunger leiden muss. Punkt. Ich bin auch bereit, mehr dafür zu tun, als ich zurück bekomme. Man kann aber auch so an die Sache rangehen, dass man sagt. „Was brauchen wir? Okay, also versorgen wir alle / uns mit dem Notwendigsten.“ Ohne zu kungeln. Es hat nichts mit Freiheit zu tun, andere auf irgendeine Weise übers Ohr zu hauen, um sich zu bereichern.
Ich bin mir sicher, dasss diese „Zivilisation“ nicht auf Freiheit aufgebaut ist. Sie ist nur eine Barbarei der Moderne. Das kann man an ihren Minderheiten erkennen, wie sie behandelt werden.
Freiheit ist nicht eine unermessliche Selbstverwirklichung einiger auf Kosten und zum Schaden anderer. Das bedeutet, bloss, weil in der Geschichte die Mächtigen durch Abhängigkeiten in der Lage waren, die Unterdrückten dazu zu zwingen, die Natur durch Paläste, Fabriken, Strassenbau usw. Stück für Stück auszubeuten und zu verändern, heisst das noch lange nicht, dass das in der Natur der Menschen liegt. Die Menschen bewirken mit diesem Streben wie man mittlerweile absehen kann, eine Art Apokalypse, das ist also Deiner Meinung nach auch „natürlich“ ?
Das Klima wandelt sich schon immer. Und niemand weiss, was das Klima in Zukunft macht.
Die neuesten Berichte heben klar den Menschen als Klimaveränderer hervor. Insofern sind die Prognosen äusserst deprimierend. Wiederum der Mensch als Zerstörer der Natur oder etwa nicht? Machen weiter mit den Kühlschränken, Autos, Methanismus, Waldabholzungen, Kerosin- und Atomkraftterrorismus, wird schon gut gehen. War schon immer so.
Erotik wird zugunsten von Kapitalismus unterdrückt
Das ist so zu verstehen, dass durch die Erziehung der Menschen zum Konsum von Waren der Bereich der Lust, der Erfüllung etc. verlagert wird auf die Warenwelt.
Ja. Die erotischen Beziehungen zwischen den Menschen sind schon so weit konsumorientiert, dass funktionierende Strukturen, die man Gemeinschaftlichkeit nennen könnte, kaum entstehen können. Menschen und Kinder sind wie Waren, die man meint besitzen und vor anderen abschirmen zu können.
Die Menschen treten sich nur noch als Anbieter und Nachfrager gegenüber, also in einer entfremdeten und verdinglichten Form.
Ja. Und trauen sich nicht mal, das zuzugeben. Damit ein völlig falsches Bild von sich (und sogar vor sich selber) abgeben, wo der andere meint er wird geliebt, aber er wird nur gebraucht.
Konsum liegt in der Natur des Menschen.
Nur wenn der Mensch sich nicht vollständig fühlt. Deswegen konsumiert er ja, um Vollständigkeit zu erlangen. Das ist aber auch durch soziale und erotische Bedingungen erreichbar, die unabhängig von der Konsumwelt diskutiert und geschaffen werden könnten. Ausserdem liegt glaub ich, nicht Konsum, sondern Bedürfnisbefriedigung in der Natur des Menschen. Sie wird ihm in bestimmten Bereichen verwehrt und lässt sich auch nicht durch materielles ersetzen. Erst Recht nicht liegt der „Luxuskonsum“ überflüssiger künstlich geschaffener Waren in der Natur des Menschen, eher als naturentfremdetes „Ersatzbedürfnis“ zum „Erhalt“ der naturzerstörenden Gesellschaft.
Kapitalismus ist nur Ausdruck ungleicher Herrschafts und Verfügungsverhältnisse, die per Gesetz legitimiert sind. Das hat mit einer Natur des Menschen rein überhaupt nichts mehr zu tun, sondern ist abstrakt-gesellschaftlich konstruiert und bedingt durch eine bestimmte Art des Wirtschaftens und der Produktion.
Ja.