Hallo ich bin Plantsch, neu hier. Durch Zufall bin ich hier gelandet. Wirklich durch Zufall. Ich bin nämlich gerade dabei, aus gegebenem Anlass mich wieder mal mit Amokläufen und ihren Hintergründen auseinander zu setzen. Kaum hatte ich angefangen, da passierte das mit Finnland und jetzt mit Köln.
Ich fand einige Beiträge hier ausgesprochen gut, die Geschichte von einem, der hier erzählt hat, ist auch meine. Aber ich habe andere Konsequenzen gezogen, als er und deshalb ist auch mein Hass anders als seiner.
Insbesondere gefiel mir das Anklingen gesellschaftlicher Hintergründe, aber auch die nicht verharmlosend gemeint, dennoch meiner Meinung nach viel zu kurz gegriffen. Schliesslich gibt es ja Institutionen wie Familie, Schule, Behörden, Gerichte, Jugendämter, Heime, Psychiatrien usw. Sie haben verdammt damit zu tun, welcher Hass massenhaft entsteht. Sie alle haben meiner Meinung nach voll damit etwas zu tun, wie Kinder heute aufwachsenen müssen und WELCHE Freiheiten ihnen genommen werden. Erst das führt bei manchen plus Mobbing halt innerhalb dieser Institutionen zu solchen Reaktionen, die "Amoklauf" genannt werden. Man lässt es halt zu, dass die Menschen gemobbt werden aber dann, wenn man sie bis zu ihren Taten gebracht hat, wird man aufgerufen, sozusagen die Produkte des eigenen Mobbings (oder Zulassens) der Polizei zu präsentieren. Nichts weiter wird "gegen" die laufende Entwicklung gemacht.
Mein Text, der jetzt folgt, ist noch nicht ganz fertig, (endgültig) er stammt aber von mir, also ist nirgendwo abkopiert oder gepastet, oder wie man das nennt, sondern er ist ein Statement, das versucht, etwas tiefer zu sehen, und Licht in die Sache zu bringen, was sich da im Hintergrund alles abspielen mag. Denn es geht um Gefühle, wie sie genauer zu beschreiben sind, ist diskutierbar.
Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Ihr den Text auseinander nehmt und kritisiert, was zu kritsieren ist, aber Euch auch mal wirklich einlasst auf den Inhalt (nicht auf mich) und mir Verbesserungsvorschläge macht
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Es geht mir um das Aufzeigen des engen Zusammenhangs zwischen gesellschaftlicher / institutioneller Gewalt*** und sich entwickelnder Gewalt von Kindern - späterer erwachsener Menschen. ( Durch deren individuelle Gewalt sich immer wieder neu institutionelle Gewalt re- generiert und legitimiert. ) Ich versuche, die Gewalt hinter den jungen Menschen sichtbar zu machen, die sie in zeitlich abgestufter Wiederholung immer wieder zu institutionellen „Objekten der Begierde“ macht.
Zur institutionellen Gewaltstruktur scheint zu gehören, dass der „gewöhnliche“ erwachsene Mensch nicht mehr in der Lage ist, ( nicht bereit sein will ? ), seine Persönlichkeitsstruktur auf die drohende Weltklimakatastrophe (sowohl "intraterrestisch" als auch "extraterrestisch" sozusagen - sorry für das Wort)einzustellen, was aber eine notwendige Bedingung seines Überlebens schon in der nahen Zukunft ist.
Ohne grundlegenden Verzicht seiner Ansprüche auf alle materiellen Nicht - Notwendigkeiten wird es für ihn keine Zukunft geben. Und er droht auch die Zukunft aller anderen Menschen, die guten Willens sind und ihre Bedürfnisse auf eine entsprechende Klimaverträglichkeit einstellen, in seine Selbstzerstörung mit hineinzuziehen. Insofern ist für mich die Frage einer bewussten Rückkehr zur Wahrnehmung der Welt mit Kinderaugen und der bewusste Wiedergewinn und Erhalt unserer eigenen ursprünglichen kindlichen Bedürfnisstruktur keine Alternative mehr, sondern eine fast schon „zwingende“ Notwendigkeit für ein Überleben.
Diese „Gegenkraft“ zu der absehbaren ökologischen Katastrophe scheint jedoch von staatswegen völlig gelähmt zu sein. Der Bereich seelischer und emotionaler Glücksmöglichkeiten ohne das heutige Wohlstandselend, ohne überflüssige materielle Hilfsmittel in Verbindung mit einer LUST auf eine soziale Mitverantwortung für alle wird völlig von denen manipuliert, politisch bekämpft und blockiert, die die kapitalistische Konsumwelt in der Hand haben und immer weiter ausbauen.
Körperlicher Liebesentzug, Manipulation der Herrschenden zugunsten der Zerstörung von Erotik und Lust von klein auf dient ohne Rücksicht auf die verheerenden Folgen für das Weltlima einer über Leichen hinweg gehenden profitorientierten Markt - und Warenwirtschaft. Das Thema lustvoll gelebter Kindheit scheint gleichzeitig, während der Konsumwahnsinn unaufhaltsam voran schreitet, aus einem umfassenden Gesellschafts - Zusammenhang herausgerissen zu sein. Es ist ein propagandistisch ausgeschlachtetes („ein ins negative umgedrehtes“) Thema, ein „Spezialgebiet“ staats - und gesetzesgewaltiger Selbsterhaltungs - Mechanismen.
Wer LUST bricht, bricht auch Selbstvertrauen. Dies dient der Absicherung von MACHT und HERRSCHAFT, um die Ausbeutung von Kindern, Menschen und Natur ungehindert fortsetzen zu können..
Die Verhinderung einer freiwilligen sozialverbindlichen LUSTENTFALTUNG und Erotik auf einer anderen ( bescheidenen, materiell anspruchslosen, kindlichen und herrschaftsfreien) Ebene ermöglicht über den Umweg kapitalistischen KONSUMWAHNSINNS ALS ERSATZBEFRIEDIGUNG die Zerstörung des gesamten Weltklimas innerhalb nur weniger Generationen. Die Heftigkeit, mit der heutzutage alles unternommen wird, um kindliche Erotik zu „bändigen“ (zu vernichten), ist nahezu identisch mit der Geschwindigkeit, in der sich das gesamte Weltklima unaufhaltsam in ein sciece - fiction - horrorfilmartiges End- Szenarium zubewegt.
Statt an der Befreiung der Erotik zu arbeiten, und die Bedingungen dafür zu schaffen, dass sie nicht mehr ausgenutzt und missbraucht werden kann, bringt sich die Menschheit lieber selbst um, indem sie eine ihrer tragensten Säulen zerstört und sie in die Gefühlswelten der Kinder auf die Weise eingreift, dass sie in Konsumenergien umgewandelt werden. Damit wirkliche Freiheit wieder wohl tut:
Stoppt die pseudo- „individuelle“ materialistische „Freiheits“ - Tollwut!
Institutionelle Gewalt findet statt, b e v o r sie als Verinnerlichung oder Reaktion derer, gegen die sie sich richtet, als Gewalt gegen andere ausgeübt wird oder als Gewalt gegen sich selbst zum Ausdruck kommt. Oder sie findet so statt, dass sie nicht verarbeitet, das heisst gar nicht mehr auf sie engagiert reagiert werden kann, sondern ihre Opfer in der Hauptsache am spontanen kopflosen Widerstand gegen ihre institutionelle Zurichtung, vornehmlich durch den Raub ihres Selbstbestimmungsrechts direkt zugrunde gehen. Ohne eine grundlegende institutionelle Zurichtung kleiner Menschen sind alle daraus folgenden ökologischen und andere Gewaltverbrechen nicht denkbar.
Seit knapp 40 Jahren hat sich die Gesellschaft rasant „personalisiert“ und bezeichnenderweise entnaturalisiert, d.h. sich davon weg entwickelt, sich selbst für ihren eigenen Zustand verantwortlich zu fühlen. Gegenwärtig schieben ihre Träger zum Erhalt ihrer egoistischen und ausgrenzenden Lebensform ihre eigene Verantwortung für bestehende Missstände auf die von diesen Missständen Geprägten, indem sie sie diesen Missständen aussetzen.
Durch die strategische Nötigung von Kindern zur Gewaltverinnerlichung mit der Folge der Anwendung „erlernter“ Gewalt in Krisenzeiten - geraten diejenigen, die Kinder und Jugendliche und vermehrt auch Alte ihres selbst bestimmten Lebens berauben, immer mehr aus dem Blickfeld als Hauptverantwortliche dafür, in welchem Zustand sich die Gesellschaft befindet.
Wer sind diese INTENSIV - und WIEDERHOLUNGSTÄTER der GEWALTPRÄGUNG von Menschen, die ihnen ursprünglich massenhaft anvertraut und ausgeliefert sind ? Kommen sie etwa hinter den Produkten ihrer Zurichtung, über deren Taten die Medien nur berichten, zum Vorschein?
Die Gesellschaft ist kein abstraktes Neutrum. Erziehungsgewalttäter kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Sie konditionieren Täter, die gemäss ihrer Kapitulation vor den rigiden ihnen vorgesetzten fremdbestimmten Gesellschaftsrahmen andere oder sich selbst zu Opferrollen konstituieren. Erziehungsgewalttäter werden gut bezahlt, verehrt, anerkannt und beschützt vom “gesunden Volksempfinden“ und legitimieren sich von dem Bild mehr oder weniger künstlich hilflos und unselbstständig ge - MACHT- er “Kinder“, das in der Gesellschaft vorherrscht. Sie verstecken sich hinter dem öffentlichen Entsetzen über die Taten derer, die sie durch Unterdrückung zum Zwecke des Erhalts ihrer Unselbständigkeit selbst mit programmieren. Das ist kein Freibrief für Gewalttäter, sondern eine Erklärung, wie die Mechanismen laufen, die aus Kindern Gewalttäter machen.
Das menschliche „Selbst“ konstituiert sich durch anderes ( und die Anderen ) [Sartre] Das Selbst versteckt seine Präger durch sein Handeln.
Ich versuche, ein paar Beispiele und Denkanstösse zu geben, die Entwicklung von institutioneller Kindesmisshandlung als Voraussetzung ökologischer, jugendlicher, erwachsener und auch rechtsradikaler Gewalttaten bis hin zum staatlich institutionellen Amoklauf in Richtung Konsum -Totalitarismus, ökologischer Zusammenbruch, ( Staatsterrorismus, Diktatur, Faschismus - wenn ökonomische Faktoren noch hinzukommen ) nachvollziehbar und sichtbar zu machen.
*** Unter „institutionellen Amokläufen“ verstehe ich das öko - terroristische konsum - klimatische Laizzes – Faire ( Laufenlassen ), die professionelle Entmündigung ganzer Generationen, sowie das direkte rigorose Abräumen ganzer gesellschaftlicher Minderheitengruppen nach „innen“ sowie nach „aussen“ die Kriegsrüstung und Kriegsführung gegen ganze Generationen und Völker.
Der vorläufige Gipfel dieser Entwicklung vor noch nicht einmal 80 Jahren - die auch nicht ohne vorhergehende institutionelle Erziehungsgewalteskalation denkbar ist, entsprach der Ausnutzung der Angst der Bevölkerung und dem Versprechen der Machthaber, „die Strassen entsprechend frei zu machen von Verbrechern“, was schliesslich dadurch bewirkt wurde, dass der Staat selber zum grössten Massenmörder der Geschichte wurde, um sein „Versprechen“ durchzusetzen. Die Bevölkerung wurde also durch „ Versprechen „der Verteidigung der Freiheit“, durch „Verbrechensbeseitigungs - Sicherheits - und Wohlstandsversprechen“ geblendet und bemerkte nicht, welchen Preis sie dafür zu bezahlen hatte.
Individuell verantwortlich ( ge - MACHT- ) e Einzel - s u b j e k t e handeln gleichzeitig auch als O b j e k t e verantwortungsloser gesellschaftlich akzeptierter Erziehungs - Gewalt - Präger. Jugendliche Gewalt und Amokläufe sind nur ein Ausdruck von vorher selbst erlebter intensiver institutioneller Gewalt , also Z w i s c h e n e p i s o d e n zur Entwicklung institutioneller Amokläufe. Sie legitimieren den Aufbau eines immer rigoroseren Überwachungs - Spitzel - Denunzierungs - Polizei - und Staatsapparats. Der wiederum schafft immer günstigere ( subtilere ) Bedingungen für umfassende institutionelle Kindesmisshandlungen im Alltag, mit dem Ziel, die komplette Verfügung und Kontrolle über den gesamten Alltag und das Privatleben der Kinder und Bürger mit Hilfe dafür bereits entwickelter Technologien zu übernehmen. Das scheint eine notwendige Voraussetzung für die Bedingung immer umfassenderer institutioneller, aber auch „antiinstitutioneller“ Amokläufe zu sein.
In einer auf „Individualität“ getrimmten Gesellschaft nehmen entsprechende „individuelle“ Widerstandsformen rapide zu. Und scheitern. Weil sie stets dringend benötigte Vorwände liefern, die Staatsgewalt immer mehr zu vervollständigen. Durch die Unfähigkeit des „überindividuierten“ Menschen zum Zusammenleben wird einzig Erfolg versprechender friedlicher kollektiver Widerstand immer schwieriger.
So weit erstmal von mir heute nacht
von Plantsch