Bericht Verschlüsselung: Der Streit um Hintertüren erstickt in Widersprüchen

cruse schrieb:
Solche Extremisten kann man nicht mit Totalüberwachung, Waffengewalt, Folter und Knast "aufhalten", sondern nur mit Wohlstand(dazu zählt auch Arbeit), Sozialen Einrichtungen, Bildung und Aufklärung in den entsprechenden Gebieten.(edit: Anmerkung: Das Streben nach Glück ist der Primärantrieb eines Jeden einzelnen) Wenn ich nur zerbombte Städte kenne, nur Unterdrückung, mich nicht frei entfalten kann, arbeitslos bin, vom besoffenen & arbeitslosen Vater geschlagen werde, nie oder nur unzureichend in der Schule war werd ich vielleicht auch Bombenbastler...
Aber es ist ja soviel einfacher den Militäretat zu erhöhen und die schon vorhanden Flieger mit Bomben zu bestücken, als mal über seinen Schatten zu springen.

...natürlich kann man Extremisten mit Waffengewalt aufhalten, ist eine bewährte Methode.
Und Bildung (in Kombination mit einer ausreichend guten [oft durch Hilfsorganisationen bereitgestellten] Nahrungsversorgung) ist oft sogar kontraproduktiv wenn nicht genug attraktive Positionen verfügbar sind (leider kann man die auch nicht herbeizaubern).
Aber Positionen kann man sich auch selbst schaffen bzw. erobern, durch organisierte Gewaltausübung (Krieg/Terrorismus), schon gibt es unzählige attraktive Posten die einem sogar die Machtausübung ermöglichen.
Das ganze Konzept des IS basiert darauf Positionen für die überschüssige männliche Bevölkerung im Nahen Osten anzubieten...

Und was meinst du mit "Aufklärung" ? Worüber willst du diese Leute aufklären ?
"Töten ist böse...M'kay !" oder wie ?
Hilft bestimmt...
 
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x.treme schrieb:
Die Sache ist: In Zeiten von Open Source Software, wird es immer Möglichkeiten geben, seine Kommunikation zu verschlüsseln.
Was will man dagegen machen?

Ganz einfach: Verschlüsselung unter schwere Strafe stellen. Wir leben in postdemokratischen Zeiten, in denen dies wahrscheinlicher wirkt als ein Sieg der Rechte über die Lobby/Geheimdienste/angebliche Terrorabwehr.

Die wirklich benötigte Abwehr, wäre eine wirksame Verschlüsselung für das EU Internet ;)
 
Hi,

Ganz einfach: Verschlüsselung unter schwere Strafe stellen.

dann viel Spaß - wie willst du nachweisen, dass etwas verschlüsselt ist? Das geht rein mathematisch nicht, solange die Verschlüsselung funktioniert. Sonst müsstest du mir sagen können, dass das nicht der Klartext ist, den ich da verschickt habe, ergo müsstest du den Klartext kennen, ergo funktioniert meine Verschlüsselung nicht. Wie will man also beweisen, was ich ursprünglich verschicken wollte? Vielleicht will ich ja

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verschicken, kann mir doch niemand verbieten, dass ich sowas sende oder speichere!

So einfach geht es nicht, wie die Politiker sich das vorstellen!

VG,
Mad
 
s3bish schrieb:
Verschlüsselung unter schwere Strafe stellen.

Mal abgesehen von Madman1209s Einwand, würde mich interessieren, wer oder was bestraft werden soll? Den Staatsdienst? Die Bürger? Und dann die nächste Frage, wenn Verschlüsselung unter Strafe gestellt wird, dann muss meines Erachtens auch der Besitz und die Nutzung eines Tresors unter Strafe gestellt werden!
Hinzu kommt eben noch der immense technische und mathematisch Aufwand den Nachweis dafür nicht nur zu bringen sondern im Anschluss auch noch die Intention des Verschlüsselnden zu Beweisen.

MfG tb
 
Verschlüsselung wie Bitlocker etc. sind ja quasi so aufgebaut, dass sie sich ankündigen. Du willst aud D:/ zugreifen, wo is das Passwort? Wird das so gefasst, dass auch das Windows-Passwort illegal werden würde?

Wird das so wie in GB geregelt, wo man in den Knast kommt, wenn man das PW nicht herausgibt?
 
Und was ist mit TrueCrypt? Dort ist es ja möglich versteckte Container anzulegen, nach denen ich meines Wissens nach explizit suchen muss. Also nur wenn ich den exakten Namen des Ordners im Explorer (samt Pfad natürlich) eingebe, erscheint die PW-Eingabe.


MfG tb
 
Ich hab das aber explizit nicht beleuchtet, weil es andere Verschlüsselungen gibt, die eben sichtbar sind. Ich nutze Bitlocker, weil ich damit im Nachhinein meine Platte verschlüsseln konnte. Das Teil will demnach eine PW-Eingabe und ist sichtbar.

Demgegenüber weiß ich aber nicht, ob Passworteingabe anders behandelt werden soll, als versteckte Ordner etc.

Außerdem verliert man sich in technischen Details, wo doch das Prinzip dahinter stinkt (also was der Staat vorhat).
 
Kreisverkehr schrieb:
... wo doch das Prinzip dahinter stinkt (also was der Staat vorhat).

Klar. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

MfG tb
 
Das Problem ist nun: Wenn Polizei und Geheimdienste jederzeit auf entsprechend geschützte Kommunikation und Daten zugegriffen können, müssen die Verfahren ausgehebelt werden. Doch auf diese Weise werden Türen geöffnet, durch die auch Kriminelle und feindliche Geheimdienste marschieren können.

Das ist eben nicht nur das Problem des Zugriffs außerhalb unserer GErichtsbarkeit.
Das größere Problem ist doch, dass sämtlichen staatlichen Sicherheitsbehörden (also nicht nur der deutschten) der Sinn für eine maßvolle Anwendung fehlt. Überspitzt ausgedrückt, sollen alle am besten die Dienste bei jeder Kommunikation in CC nehmen. Das ist letztendlich die Forderung. Man will nicht den kleinen FInger sondern fordert maßlos den ganzen Mensch, nach dem Motto 'Der Zweck heiligt die Mittel'.
Anhand bekannter Vorfälle kommt man zur Erkenntnis, dass staatliche Sicherheitsbehörden ständig versuchen, Gesetze zum Schutz der Privatsphäre und des Datenschutzes zu unterlaufen. Aus diesem Grund dürfen diese keinen dedizierten Zugriff auf Daten erhalten und müssen umfassend selbst überwacht werden.
Die Herausgabe von Daten könnte zum Beispiel von Ausschüssen oder Kommissionen geprüft werden, deren Mitglieder ständig wechseln und keine politischen Ämter innehaben.
 
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