Gerd_Galaxo schrieb:
... nein um ehrlich zu sein frage ich mich gerade wer dein Arbeitgeber ist, bei der Tatsache das du darauf bestehst das ja alle nur Raubkopien machen.
...
Ich rede von privat genutzten Festplatten. Auf Arbeitsrechner wird man natürlich nicht ganz so viel illegal kopierte Musik und Filme usw. finden.
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Oder habe ich da was falsch verstanden?
Ernsthaft: Das was auf den Festplatten der typischen Consumer gigabyteweise Platz frisst, sind nunmal Videos, Musik und Bilder und die allermeisten sind weder selbst produziert, urheberrechtsfrei noch legal erworben.
Auf dem typischen MP3-Player (oder heute Smartphones) und auch PC befinden sich urheberrechtsgeschützte Werke im theoretischen Wert von Zehntausenden oder gar Hunderttausenden Euro. Werte, die praktisch niemand wirklich bezahlen könnte, selbst wenn er es wollte.
Und wenn du steif und fest behauptest, dass du und alle die du kennst niemals Urheberrechte verletzen würden, dann frage ich mich, aus welchem Universum du stammst.
Von diesem Planeten jedenfalls definitiv nicht.
Die diversen Tauschbörsen, Streamingdienste und Filehoster sind nicht umsonst regelmäßig unter den meistebesuchten Websites überhaupt. Als Bittorrent noch das Filesharingprotokoll der Wahl war, machte es zeitweise mehr als die Hälfte des gesamten Datenverkehrs im Internet aus. Und nein, da wurden nicht nur Linux-Distibutionen getauscht.
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(Seit Filehoster und Streamingdienste populär geworden sind, hat sich dieser Datenverkehr wieder mehr ins normale WWW verlagert und ist nicht mehr so schön herauszulesen.)
"Raubkopieren" einen Volkssport zu nennen, wäre noch eine Untertreibung. Gelegenheit macht vielleicht nicht unbedingt Diebe, aber auf jeden Fall Urheberrechtsverletzer.
In den USA z.B. werden offiziell jedes Jahr allein 40 Milliarden illegale Musikdownloads registriert. Wie gesagt, nur die USA betreffend und nur Musik der US-MI-Konzerne.
Allein durch die in der Tauschbörse Limewire getauschte Musik, hat sich die US-MI einen theoretischen Schaden ausgerechnet, der das Bruttoinlandsprodukt der gesamten Welt zusammengenommen überschreitet. (75 Billionen Dollar, bzw. nach US-Zählweise "Trillionen".)
Die Menschen haben schon immer Informationen frei untereinander getauscht. Immer im Rahmen der jeweiligen technischen Möglichkeiten. Das ist Teil unserer Kultur, genauso wie das Erschaffen dieser Inhalte. Um die Urheberrechte hat man sich dabei so gut wie gar nicht gekümmert. Die wurden immer nur gerade so weit eingehalten, wie es eben durch technische Rahmenbedingungen vorgegeben war.
Daran wird sich auch nichts ändern.
Das heutige Urheberrecht hat deshalb überhaupt nichts mit der Realität zu tun. Es bildet nur mehr schlecht als Recht die Zustände ab, die im letzten Jahrhundert aufgrund der damaligen technischen Gegebenheiten geherrscht haben (Schallplatten, Musikkassetten, Radio usw.).
Würde man ernsthaft versuchen, das alte Urheberrecht heutzutage konsequent durchzusetzen, würden reihenweise Justizsysteme an Überlastung zusammenbrechen. Von den grundrechtsverletzenden Methoden, die man bräuchte um die Täter im Internet zu ermitteln (Totalüberwachung) und die Verstöße zu unterbinden (Zensur) ganz zu schweigen.
Es gäbe spontan einen Volksaufstand bzw. wäre das alte Urheberrecht innerhalb kürzester Zeit endlich sinnvoll reformiert und privater, nicht-kommerzieller Austausch legalisiert.
Leider wissen das auch die Rechteverwurster und versuchen deshalb gar nicht, das Urheberrecht konsequent durchzusetzen, sondern sorgen bewusst für einen Zustand der Rechtsunsicherheit und Angst. So freuen sich wenigstens GVU und Abmahnanwälte und die MIFI kann sich weiter den Träumen hingebenn, dass da draußen Fanstastilliardensummen existieren, die in ihre Kassen strömen würden, wenn nur die bösen "Raubkopierer" nicht wären.
Es bringt uns einfach nicht weiter, diese Realitäten zu verleugnen und so zu tun, als wären die "Raubkopierer" irgendeine kleinen kriminelle Minderheit, die zu Lasten der ehrlichen Mehrheit schmarotzt.