Scheitel schrieb:
Schön wieder so drehen, dass es anders gemeint als geschrieben war
Mir ist schon klar, was die Aussage an sich bedeutet.
Dann verstehe ich erst recht nicht, was Dein Geschreibsel soll. Vielleicht solltest Du klar und deutlich äußern was Du meinst.
Scheitel schrieb:
Das habe ich auch nie geschrieben, dass der irgendwie von Nöten wäre.
Wozu dann das ganze blabla und Partnerprogrammen etc. wenn es überhaupt nix zum Thema beiträgt?
Scheitel schrieb:
Yep, aber das war nicht immer so und es deckt nun mal nicht alles ab. Es soll vor Windows 10 sogar auch BS Systeme gegeben haben, die weniger Funktionen in der Richtung hatten. Man könnte munkeln, dass solche Techniken aus der Zeit davor stammen
Moderne Betriebssysteme bedeutet in dem Zusammenhang nicht, dass es neu ist, sondern einen bestimmten Grundstock an Eigenschaften mitsich bringt, die eben die Betriebssysteme neuerer Generationen alle insich tragen.
Dazu gehören halt so Sachen wie virtueller Speicher inkl. Speicherschutz, Gerätemanagement und Prozessmanagement (insbesondere dürfen sich Prozesse nicht gegenseitig stören oder gar abschießen können; unter DOS gingen solche Sachen noch problemlos).
Diese modernen Prinzipien gabs schon bei Windows NT 3.1 (schon sogar bei seinem Vorläufer OS/2)
Da sind wir jetzt im Jahre 1993.
Von welchen Antivirenprogrammen die Prozessisolation überwachen redest Du also?
Scheitel schrieb:
Ich habe nur ins Feld geführt, dass es diese Techniken gibt, was nunmal Fakt ist, sonst würden die AV Hersteller das nicht in ihren Produkten haben;
Auf die Idee, dass die da irgendwie was einbauen und drüber reden, weil man darüber besseren Verkauf erzielen kann, bist Du noch nicht gekommen, oder?
Das Versprechen auch unbekannte Viren zu erkennen ist nicht neu. Damals in den 90er Jahren war es die heuristsche Suche, die das große Ding zur Bekämpfung unbekannter Viren sein sollte. Hat natürlich nix gebracht.
Seitdem kam das selbe Motiv immer mal wieder in verschiedenen Abwandlungen. Letztlich alles Esoterik. Gibt ja auch so Entschlackungskuren oder Homäopathie. Muss ja funktionieren, sonst würden die das ja nicht anbieten und verkaufen, gelle?
Wie schon gesagt: Wenn Du es nicht erklären kannst, plapperst Du nur die Werbeaussagen der Hersteller nach.
Scheitel schrieb:
Wenn du es sagst
Weil Du bisher mit nix Substanziellen kommst.
Scheitel schrieb:
Als das vor Jahren aufkam und MS alle Jubel Jahre mal mit den monatlichen Patches für den IE die Lücken geschlossen hat, konnte man als AV Herstellersteller durchaus den Browser schützen indem man den eben auf solche Lücken bzw dessen Ausnutzung überwacht hat.
Ich kann die Argumentation verstehen. Nur das Vorgehen der AV-Hersteller eben nicht.
Weißt Du, ich hab hier ein kleines Tool. Das schaut nach welche Programme ich in welcher Version installiert hab und guckt dann den der öffentlich zugänglichen Security-Datenbank, ob bei mir Programme bzw. Programmversionen installiert sind, zu denen es eine gemeldete Sicherheitslücke gibt.
Und sowas würde ich halt von einer seriösen Sicherheitssoftware erwarten. Dass wenn ein Problem festgestellt wird, dass sie mir das mitteilt.
So in der Art wie:
Es wurde ein Sicherheitsproblem im InternetExplorer festgestellt. Wir werden versuchen Sie zu beschützen, aber bessere wäre es wenn sie so lange einen anderen Browser verwenden
Kann man ja dann noch ausschmücken. Mit Downloadlinks zum Firefox oder von mir aus eine Anleitung zu einem Workaround.
Das macht das typische AV-Programm aber nicht. Es klärt nicht auf. Und das wohlwissentlich, dass ihre Erkennungsmethoden unzureichend sind. Und das sind dann so die Sachen, an der sich die Unseriösität zeigt.
Solche Funktionen wären ein echter Mehrwert, sind einfach zu implementieren und würden auch was bringen. Stattdessen beglückt man den Nutzer mit irgendwelchen zweifelhaften Pseudoinnovationen.
Scheitel schrieb:
Und auch dieser Tage hat man als AV Hersteller in der Regel eine kürzere Reaktionszeit, um bei Bekanntwerden von Exploits z.B. in nem Browser präventiv zu reagieren, in dem man die ne Signatur für genau die Lücke schreibt und im Gegensatz zum Browserhersteller nicht noch alle Seiteneffekte des Bugfixes testen muss, bevor es ne neue Version ohne diese Lücke gibt. Das ist je nach Lücke ja nicht trivial.
Klingt plausibel, sieht aber in der Praxis häufig anders aus. Meldungen über Sicherheitslücken gehen überwiegend zunächst an den Hersteller der Software selbst (responsible disclosure), damit der halt Zeit hat die Lücke zu fixen bevor das in freier Wildbahn ausgenutzt wird. Das ist nicht immer so, aber in den meisten Fällen wird tatsächlich eine Lücke erst bekannt, nachdem es einen Patch gibt.
Das zweite Ding ist, AV-Programme sind relativ gut darin einen ganz spezifischen Schädling zu finden. Aber eine Bedrohungsklasse abzuwehren ist sehr viel schwieriger. Wenn irgendwie ein Exploit im Umlauf ist, können sie zwar gegen diesen spezifischen Exploit schützen. Aber eben nicht gegen alle Varianten die Lücke auszunutzen.
Wie wichtig Updates sind, sieht man in der Praxis immer wieder. So auch bei der Wannacry-Attacke. Den größten Impact hatte sie nicht da, wo kein AV-Programm installiert war (irgendein AV hat ohnehin jeder am laufen; schon allein aus Rechtfertigungsgründen), sondern da, wo noch ungepatchte Windows-Kisten rumstanden.
Aber auch immer wenn man Sachen liest wie Webserver gekapert liest man auch immer dazu war veraltete Version von xyz installiert.
Updates sind das A und O.
Scheitel schrieb:
Aber auch heute gibts ja immer ne Menge an Leuten, die nicht mit den aktuellsten Versionen unterwegs sind, wo das heutzutage immer noch einen gewissen Schutz bringen kann.
Ja. Ist so. Aber da AV-Programme argumentativ anzuführen ist ja der größte Quatsch überhaupt.
Wenn das Dach eines Hauses einsturzgefährdet ist, fängst Du ja auch nicht an einfach nur Helme zu verteilen.
AV-Software kann, wenn überhaupt, nur im Kontext eines nicht gefährdeten Systems funktionieren. Sobald es Lücken gibt, sind es auch immer potentiell Lücken um jeglichen Schutz zu umgehen.
Sprich: Ein dichtes System ist die Vorraussetzung dafür, dass eine AV-Software überhaupt ihre Wirkung richtig entfalten kann.
Scheitel schrieb:
Ob das Ganze einen großen Nutzen oder überhaupt Nutzen hat, muss ja jeder für sich selber wissen
Das Problem ist, dass das Ganze auch Nachteile hat (wurde ja im Thread thematisiert). Sonst könnte man ja sagen: Installier einfach. Schaden tuts nicht.
So einfach ist es aber leider nicht.
Scheitel schrieb:
Bei deren Tests zählt bekanntlich nur die Prozentrate der Erkennung, wie die Sachen erkannt wurden ist dabei belanglos für die Bewertung
Genau das zu wissen wäre aber relevant. Solche Tests können nur dann eine solide Grundlage für Entscheidungen sein, wenn sie transparent sind. Das ist das gleiche Problem wie mit Statistiken. Mit denen kann man auch alles belegen oder widerlegen. Je nachdem, wie man an die Sache ran geht.