Ist die Frage, ob das Pumpen wirklich mit der physischen Konstruktion zusammenhängt oder schlichtweg der Software zuzuschreiben ist. Erinnert mich ein wenig an Razer's letzten Versuch, eine Surround-Suite für Gamer anzubieten. Die gesamte Klangverarbeitung war durch die Missachtung der digitalen Aussteuerunggrenze sowie den offensichtlichen Einsatz eines aggressiven Compressors zur "Aufdickung" des Klangs völlig verkorkst. Der Bass wurde dadurch völlig verzerrt und in einen undefinierten Brei verwandelt.
Solche Effekte sind bei Gamingsoftware generell nicht unüblich. Das liegt zum einen daran, dass die Hersteller bzw. deren Marketingabteilungen glauben, man müsse die Dynamik der Quelle (z.B. eines Spiels) so sehr zusammenquetschen, sodass das Rauschen der Vegetation gleich laut wie Schüsse oder ein vorbeifahrendes Fahrzeug zu hören ist, womit dann vermeintlich ein spielerischer Vorteil einhergeht. Zum anderen muss man bei all den Klangverbiegungen (zu denen auch der Equalizer zählt) schauen, dass man die in der Regel eher schwachbrüstige Soundkarte nicht überlastet. Ein ordentlicher Bassboost z.B. kann schnell mal dazu führen, dass man den Lautstärkeregler um 30-40% erhöhen muss. Da die meisten Onboards wie auch günstige USB-Adapter (die solchen Headsets ja gerne mal beiliegen) das nicht packen, muss man unter Umständen mit faulen Tricks arbeiten und eine Übersteuerung durch positiven Gain inkaufnehmen.
Ich vermute mal, dass die Software von Corsair in solchen Punkten keine Ausnahme macht.
Bei Veränderungen des Klangs würde ich unbedingt darauf achten, die digitale Aussteuerungsgrenze in den einzelnen Menüs der Software nicht zu überschreiten. Ein EQ sollte prinzipiell nur zur Dämpfung d.h. abschwächend engesetzt werden. Ein Bassboost ist dementsprechend nur durch eine Absenkung von Mitten und Höhen umzusetzen.
Sollte ein Kopfhörer auch ohne solche Software bereits unter einem wabernden Bass leiden, dann kann eigentlich nur noch eine technische Fehlkonstruktion vorliegen. Zum Beispiel durch falsch angelegte Ports (die Membran umgebende Löcher) beim Tuning der Treiber. Sowas sollte dann auch an anderen Soundkarten sofort auffallen.
Das eigentlich Traurige ist nun, dass ein Headset, welches für ganze 280 Euro angeboten wird, überhaupt solche Fehleranalysen nötig hat.