Eisenoxid schrieb:
Schon 3D hat sich nicht durchgesetzt, warum sollte sich dann VR durchsetzen?
Auch wenn die Kinderkrankheiten gelöst werden, ist die Masse nicht technikafin genug. Die meisten haben noch nicht mal einen Bluray Player. Für mich ist und bleibt VR immer Nische, wie 3D auch.
Alleine, dass du VR mit 3D vergleichst zeigt doch schon, dass du dich nicht besonders mit der Technik beschäftigst hast. 3D ist eine "nice to have" Technik um vorhandene Bildschirme zu verbessern.
VR erzeugt nicht einfach nur eine Tiefe im Bild sondern ein komplettes eintauchen. Das ist überspitzt formuliert der Unterschied zwischen Radio und Fernsehen.
-Ja beides kann die Nachrichten abspielen, letzteres aber noch "ein Bisschen" mehr.
trane87 schrieb:
@PHuV
Du bist auch der Massenmarkt
Wir reden hier von Tante, Onkel, Oma, Mutter, Vater... nicht vom technisch versierten Computerbase-Leser.
... Alleine die "Fachwörter" sind für den Normalo schon zu kompliziert. ...
Der Massenmarkt ist nicht so "dumm" wie hier oftmals angenommen wird. Sicher beim technisch wenig versierten Onkel und der Oma dauert das eine Weile oder wird garnichts mit VR.
-Überlege aber mal wie lange es gedauert hat bis diese Zielgruppe sich ein Smartphone zugelegt hat. Meine Mutter hat sich erst vor zwei Jahren ein Smartphone zugelegt. Meine Großeltern haben nichtmal einen PC/Internet. Trotzdem ist beides seit langem im Massenmarkt angekommen.
Bitte nicht falsch verstehen:
Auch ich erwarte keinen Durchbruch wie bei den Smartphones.
-In 10 Jahren wird vermutlich auch nicht jeder ständig mit so einem Ding auf dem Kopf durch die Gegend rennen.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen das VR-Brillen eine ähnliche Verbreitung wie Spielekonsolen haben werden:
Nicht in jedem Haushalt findet sich eine, aber hier und da, gerade bei jüngeren Leuten, liegt so ein Teil im Wohnzimmer um Abends damit Filme zu gucken oder die neusten Spiele/Erlebnisse zu spielen.
Potenzial liegt neben den Spielen z.B. bei Bildungseinrichtungen oder Werbung:
In der Schule kann man im Geschichtsunterricht in ein virtuelles Mittelalter eintauchen, in Biologie erlebt man die Welt aus den Augen eines Insekts, in Physik bekommt man die Funktionsweise der Schaltgatter im virtuellen Minecraft beim selbstbauen gezeigt. Von den Möglichkeiten für den Kunstunterricht brauchen wir garnicht anfangen. (Stichwort Tilt Brush) Das ist spannender als die schnöden Lehrbücher und erlaubt ganz andere Arten des Unterrichts.
Für Werbung / Arbeit genauso:
Das neue Haus kann in VR komplett begangen werden bevor der erste Spatenstich gemacht ist, das freie Zimmer und den Strand für den Urlaub kann man zukünftig schon vor der Buchung "vor Ort" besichtigen. Bei der Bahn üben die Fahrer schon heute virtuell. -Mit dieser Technik könnte man zukünftig einfache online "2 Stunden Praktika" anbieten um sich einen erlebbaren Überblick über einen neuen Beruf zu beschaffen, noch bevor man nach einem richtigen Praktikum fragt.
Einen Film kann man in VR mehrfach ansehen da man jedesmal in eine andere Richtung schauen kann. Film-Spiel-Kombinationen (ein Film in dem der Zuschauer "in der Haut" des Hauptdarstellers durch Handlungen und Entscheidungen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte nehmen kann) lässt sich mit VR auch großartig Umsetzen.
Viel mehr möchte ich garnicht schreiben (das hier wird für viele schon zu viel sein) aber VR ist eine riesen Sache die eben gerade erst auftaucht.
Die Möglichkeiten sind gigantisch und vielfältig.
Technik, Tragekomfort, Preise und geringe Softwareauswahl sind nur Steine auf dem Weg den die Hersteller beseitigen müssen. Anfangs hat jede neue Technik ihre Macken und es ist nicht ungewöhnlich, dass soetwas auch mal 10 Jahre dauern kann, bevor man von "Massentauglich" spricht.
Ich hoffe nur, dass die Technik nicht fallen gelassen wird, bevor dieser Status erreicht wird.