Vorbereitung für einen Heimserver

Hujax

Lieutenant
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Juli 2009
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Hallo Leute!

Wir sind 4 Personen im Haushalt und möchten für verschiedene Zwecke einen Server zuhause betreiben:

- Backup von Daten und Fotos
- Mediastation, um die Fotos, Musik etc. auf dem Fernsehr und co. wiederzugeben
- E-Mail Postfächer
- Website betreiben
- NodeJS
- von Unterwegs auf Daten zugreifen "a la Cloud"

Ich habe mir da einige Gedanken gemacht und komme zur folgenden Serverconfig:

- 2TB in Raid 1
- CentOS
- 8 GB RAM
- Intel Celeron G1610 2x 2.60GHz So.1155
- SSD mit 64 oder 128 GB für OS, Software und Datenbank (NodeJS und mongodb)

Bedenken zum Server:
- der Server sollte ca. 50 Euro an Stromkosten verursachen.
- reicht die CPU aus, falls es mal eine Zeit mehr Anfragen (auch http) kommen?
- Oder lohnt sich lieber gleich der Einstieg mit einem 1150 Sockel (Haswell) um spätere Umkosten zu vermeiden?

Daheim Vernetzung:
- 2x Lan Rechner
- 3 WLan rechner
- Smartphones
- Xbox 360
- Wii
hängen alle an einer Fritzbox. der Server würde dann auch an die Fritzbox gehen, oder?

Leitung:
DL: 50 Mbit/s
UP: 4 Mbit/s


Wir würden uns über Tipps und co. freuen.
Bei Unklarheit einfach fragen :)
 
Keine Ahnung, wieviel du für deinen Strom bezahlst, bei uns sind das Watt=Euro, wenn das Dingen 24/7 ein ganzes Jahr lang läuft.
 
FinalKamehameha schrieb:
Keine Ahnung, wieviel du für deinen Strom bezahlst, bei uns sind das Watt=Euro, wenn das Dingen 24/7 ein ganzes Jahr lang läuft.

Ich glaube kaum, daß du deinen Strom für 12 Cent/kWh bekommst.
 
Ich glaube, da wird es billiger dir eine fertige NAS, z.B. ne Synology, zu kaufen und zusätzlich Webspace (inkl. Mail) bei nem günstigen Hoster zu mieten. Denn: Heim-IPs können eh keine E-Mails verschicken. Viele Server lehnen IPs aus den Pools der ISPs schlichtweg ab. Und selbst wenn die Server die IP nicht grundsätzlich ablehnen, wird dein Home-Server mit seiner variablen IP keine anständige Reverse DNS haben -> wieder abgelehnt.
Auf deinen Webspace packst du dir jetzt ne OwnCloud, schon hast du deine "Daten von überall" - Lösung, und zwar mit 100MBit/s Up- und Downstream, schaffst du zuhause nie im Leben. Und auch die Datensicherung ist weniger kritisch. Der Hoster hat i.d.R. 1.) n Raid und 2.) noch ne räumliche Spiegelung in ein anderes RZ. Da überleben deine Daten sogar einen Flugzeugabsturz aufs RZ.
Nur auf NodeJS musst du da verzichten, aber mal ganz ehrlich: Wozu NodeJS? Das wird, genau wie diese dämlichen NoSQL-Lösungen wie MongoDB, zu 90% eh zweckentfremdet eingesetzt, nur weil es "buzzword complete" ist. IT IS WEBSCALE!

Ansonsten: https://robot.your-server.de/order/market
Zuhause hosten ist ineffizient. Wenn du WIRKLICH einen Webserver betreiben willst inkl. NodeJS, dann buch dir den billigsten gerade verfügbaren Server aus der Börse mit 2 Platten (zwecks Softraid).
 
Wie Daaron schon korrekt hinweist, von Zuhause (dynamische IP) akzeptieren die Mail Provider keine eMails. Du könntest die Daten Zuhause lagern, müsstest aber einen externen Mail Relay verwenden - nicht so prickelnd aber möglich. Aufgrund der generellen Anforderungen, würde ich auch zu einem Webspace, vServer oder günstigen Root Server tendieren (abhängig von den Anforderungen), wo u.a. auch deine Mail läuft.

Abhängig vom Speicherbedarf dann noch ein lokaler NAS (entweder so ein Celeron System oder ein fertiges Atom Gerät von QNAP, Synology, ...).

Bei Hetzner die alten Roots sind sehr günstig. Ich würde aber mindestens zu einem Dual Core greifen, die Leistung schadet nicht.
 
Danke für die Hinweise!

Würde nicht eine statische IP von Unitymedia ausreichen, um das Problem bezüglich der IP und Ablehnung von Mail Providern? Also ein Umstieg auf ein Business Tarif ?
Link: https://www.unitymediabusiness.de/produkte-internet-telefon.html Dort wird hingewiesen, dass man dann ein Mailserver betreiben könne.

Wir würden gerne auf ein Hosting bei einer Firma verzichten, da es teurer ist und wir unsere Daten ungern anderen anvertrauen möchten.
 
Was teurer ist oder nicht, wäre debattierbar. Für die 128er Leitung bekäme man ein Root bei einem Hoster (z.B. http://www.hetzner.de/hosting/produkte_rootserver/ex40) und die Kabelanbindung für Zuhause. Insgesamt sehe ich da kein Problem, da sich "niemand" die Mühe machen würde, die Daten von einem laufenden System auszulesen (-> aufwändig) und im deaktivierten Zustand wären die Daten verschlüsselt.

Mit einer statischen IP sollte es gehen, wenn sie damit werben bist du eigentlich auf der sicheren Seite.
 
Wenn die explizit darauf hingewiesen wird, dass Mailbetrieb möglich ist wirds wohl gehen. Ich halte es aber trotzdem für unsinnig, schon allein weil die Bandbreite gar nicht ausreicht. Erst der teuerste Tarif hat ansatzweise die Bandbreite, die ein Webserver benötigt um zügig agieren zu können.
Nein, Hosting bei einer Firma ist nicht teurer. Wenn du auf NodeJS und den ganzen anderen Trend-Scheiß verzichten kannst, dann findest du für locker 10€ im Monat Hostingangebote, die weit jenseits deiner Bedürfnisse liegen. 10€, inklusive 100MBit & Traffic Flat, inklusive Strom, inklusive Ausfallsicherheit, inklusive Backups... Schon mal darüber nachgedacht was passiert, wenn bei dir zuhause Stromausfall ist oder ein Gewitter deinen Internetzugang kappt? Was macht dein Mailserver DANN? Die großen Hoster sind gegen sowas abgesichert. Hetzner haben z.B. 15 Minuten Akku-Betrieb + Dieselgenerator für längere Ausfälle für ihre Rechenzentren. In den 10€ hast du dann auch noch wenigstens eine, eher mehrere Domains. Wie viele Domains hast du aktuell, wer bezahlt die dann noch? Was kostet dich die Hardware, verteilt über die Nutzungsdauer? (PCs sind nach 3 Jahren abgeschrieben)

Wenn du dazu auf Owncloud setzt und die Verschlüsselung aktivierst, dann kommt so oder so keiner an deine Daten ran. Dafür ist Verschlüsselung ja da...

Und dann ist da noch die Frage nach der Sicherheit und deinen Kenntnissen. Wenn du keine halbwegs fundierten Kenntnisse im Betrieb eines Servers, insbesondere eines Mailservers, hast, dann würdest du hier, egal ob du zuhause hostest oder irgendwo einen vServer oder Dedicated Server mietest, umgehend eine monströse und desaströse Sicherheitslücke aufreißen. Im harmlosesten Fall wird dein Mailserver als Spam-Relay verwendet und du landest für alle Zeit auf den Blacklists.
Wenn du irgendwo hosten lässt ist das nicht dein Problem. Wenn was passiert ziehst du den Hoster zur Verantwortung.
 
@ Daaron
Wegen dem Mailserver ist es so oder so nicht so einfach, da muss man sich schon einlesen. Persönlich würde ich eh zu einer Groupware wie z.B. Kolab greifen. Da hat man dann IMAP, Webmail und ActiveSync für Mobilgeräte - alles kostenfrei. Die gesamte Konkurrenz verlangt spätestens für ActiveSync Geld (soweit ich informiert bin und ich habe mich ne Weile informiert). Die Konfiguration der Dienste passiert bei der Installation, da müsste man sich vermutlich nicht auskennen. Ich hab es mir mal angeschaut, bin zwar kein Mailprofi, aber die Konfiguration sieht in Ordnung aus (wenn man Postfix mal von Hand aufgesetzt hat, weiß man, wo man kurz mal hinschauen muss).
 
Ich sehe die Problematik der Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit ein.

Einer von uns hat bereits bei alfahosting.de einen Webspace für seine Domains und E-Mail-Verkehr. Der Dienstleister bietet auch Server an.

Die empfindlichen Daten müssen unbedingt Daheim sein, auch wenn die Internetverbindung versagt. Dafür sind die paar TB in Raid 1 gedacht.

Für mich klingt eigentlich ein NAS für zuhause jetzt am sinnvollsten, wobei ich gern wüsste, ob man auch von unterwegs auf die Daten zugreifen kann? Lohnt sich ein selbstgebauter NAS eher, da das Ding konfigurierbarer ist?
 
Selbstbau oder nicht, kommt auf den Geschmack an. Für einfache Sachen, reichen die regulären Hersteller durchaus aus. Möchtest du spezielle Features, ist Selbstbau von Vorteil, es ist außerdem günstiger. Die ganz günstigen NAS laufen mit ARM und verbrauchen wenig Strom, die Atom Modelle kann man so ähnlich bauen und ein selbstgebauter Rechner mit AMD A4 oder Intel Celeron hat nochmal deutlich mehr Rechenleistung. Mithilfe von FreeNAS oder OpenMediaVault kann man schon einiges anstellen.

Du kannst natürlich von extern auf die Daten zugreifen. Das geht mithilfe von DynDNS-Anbieter (IP wird auf eine Pseudo-Domain aufgelegt und via Software aktuell gehalten) ganz gut. Auf den NAS kannst du dann z.B. via FTP, WebDAV, CIFS oder rsync zugreifen (abhängig was benötigt, gewünscht etc. ist). Du kannst natürlich auch OwnCloud für den externen Zugriff verwenden, aber das hängt eben davon ab, was du unter welchen Bedingungen zur Verfügung stellen möchtest.
 
Das heißt dann eigentlich, korrigiere mich bitte falls ich mich irre, das es Server ohne Mail und Website, aber ich könnte ausgiebig Nodejs testen und es bestimmten leuten aus dem Internet zugriff auf die nodejs applikation gewähren kann.
 
Viele fertige NAS brauchen gar kein separates DynDNS, da der Hersteller bereits einen DynDNS mit anbietet. Und wie gesagt, diese kleinen ARMs brauchen fast gar keinen Strom.
 
Muss sich der TE aber informieren, ob NodeJs darauf läuft. Ich habe keine Ahnung was man dafür alles benötigt.
 
könnte ich anstatt einer NAS OS, centOS verwenden und anschließend Samba oderso drauf spielen? Damit würde ich meiner MEinung 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen :)
 
Natürlich kannst du das, wenn du den Rechner selber baust Bei Fertigsystemen geht es vielleicht(!), wäre aber sicherlich eine Frickelei.

Ob du eher auf ein NAS OS oder auf CentOS setzen solltest, hängt von deinem Schwerpunkt ab. Ist es primär ein NAS, gehe für ein "NAS OS". FreeNAS basiert auf Unix (FreeBSD?) und OpenMediaVault auf Linux (Debian). Du kannst dort natürlich per Shell Anwendungen hinzu installieren. Bei den NAS OS hat man eine schöne Weboberfläche um das ganze zu verwalten. Möchtest du aber lieber ein Allroundrechner, setze ruhig auf CentOS, richte dort via LVM z.B. verschlüsselte Festplatten im Raid 1 ein etc.
 
Hast du das Netzteil schon? Wenn nein, greif zum kleinsten Straight Power, das ist mehr als genug. Das Straight Power, da der Kühler sehr leise ist und die Qualität natürlich höher als bei Pure Power. Beim Mainboard greif am besten zu MSI. Ich hab schon einige Tests gesehen (Mainboards, GPUs, ...) und die MSI Komponenten waren häufig die mit der geringen Leistungsaufnahme. Das macht für solch ein System durchaus einen Unterschied. Beim Gehäuse nimm was dir gefällt, verbaue noch ein BeQuiet Silent Wing und das Gerät ist nahezu lautlos. Wie die Lautstärke beim Prozessorkühler aussieht, weiß ich nicht, evtl musst du dort für 20 Euro einen extra verbauen.
 
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