Triversity schrieb:
Wenn du das denkst, hast du leider vieles noch nicht verstanden. PV muss nicht grundlastfähig sein. Stromproduktion durch PV deckt sich nahezu perfekt mit dem gesteigerten Stromverbrauch tagsüber.
Und wenn du dir mal die exponentiellen Wachstumskurven von PV anguckst, wirst du schnell feststellen, dass es schon lange keine Spielerei mehr ist.
Die ältesten Solarzellen sind 40 Jahre alt und haben kaum Verluste im Wirkungsgrad:
http://www.presse.uni-oldenburg.de/einblicke/54/files/assets/downloads/page0009.pdf
Stimmt nicht.
http://www.bmub.bund.de/themen/luft...wnload/artikel/klimabilanz-elektromobilitaet/
Nicht wirklich, nur sehr viel leiser. Aber das sind Fahrräder und Fußgänger auch. Wer sich im Straßenverkehr so verhält wie vorgeschrieben, hat damit kein Problem.
Die Wachstumskurven von PV Anlagen sind kein Indiz für deren Wirksamkeit bzw. Beitrag an einer grünen UND effizienten Stromerzeugung. Der Beitrag ist im einstelligen Prozentbereich und kostet exorbitant viel im Vergleich zu den verbleibenden regenerativen Stromerzeugungen. Ich bekomme beruflich mehr mit als mir lieb ist im Vergleich zum Durchschnittsbürger, welcher zumeist nur denkt, er baut sich eine PV Anlage aufs Dach und der Strom kommt dann Grün aus der Steckdose.
Stromerzeugung, -transport und -verbrauch sind komplex und bedingen aufwendige Regelwerke; die 50hz müssen beim Endkunden mit geringer Schwankung gehalten werden und es muss auch ungefähr so viel Strom im Netz eingespeist werden, wie verbraucht wird. Dann hilft es wenig, sich auf die Schulter zu klopfen und zu sagen, hey, wir haben in D installierte Solarleistung von 38 und Windenergie von knapp 36GW. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn die Produktion bei Solar schwankt je nach Tag von 0,003TWh bis zu 0,212TWh und Wind von 0,009 bis 0,662TWh. (Anmerkung, alle Zahlen basieren auf dem Jahr 2013/14)
Und nicht nur die Schwankung, auch die Gesamtleistung in Sachen Import/Export ist interessant, denn wir haben im Jahr 34TWh exportiert im Saldo (zu 80% über die gesamte Jahreszeit hinweg wird exportiert). Wäre super, allerdings bei genauerer Betrachtung importieren (Atomstrom aus Frankreich) UND exportieren wir täglich Strom (wg. Einspeisungsvorrang der regenerativen Energien die im System nicht verzichtbaren, aber dann überflüssigen Grundlastsysteme von Gas über Kohle hin zu Atom), meist doppelt so viel Export wie Import. Gaskraftwerke haben dabei lediglich knapp 16% Auslastung, da sie sich in Anlehnung der Schwankungen am ehesten hoch- und runter regeln lassen. Ganz besonders lustig ist der Umstand, dass über die EXX somit der Strom in D doppelt subventioniert wird, einerseits die Erzeugung und zweitens der Verkauf in Leipzig, da Strom EU-weit günstiger ist als unsere Erzeugung, der Strom aber über ist.
Ich könnte hier noch stundenlang weiter erläutern, aber über Strom braucht man mir nichts erzählen...
BTT:
Das BMUB Dokument ist mir bekannt, es basiert auf der hübschen Annahme, dass die 187gr CO²/km im Jahr 2015 des Elektroautos zukünftig sinkt; das ist allerdings geschätzt, denn die zukünftige Stromerzeugung kann noch nicht abgesehen werden. Der Golf mit Benziner (der TDI passte dem BMUB wohl besser ins Bild, allerdings ist ein Diesel eher für Langstrecken geeignet, weshalb ich den Benziner für die 150km Reichweitenvergleiche zum Elektroauto für passender halte), der hier als Vergleichsfahrzeug genommen wurde, kommt standardmäßig auf 114 (zzgl. des grünen Balkens Produktion & Entsorgung wären wir bei 154). Reichweite im Winter wesentlich geringer, fehlende Mobilität, wo auftanken, unterschiedliche Ladesysteme, undurchsichtige Kosten an den Stromsäulen etc. pp. Auch diese Liste ließe sich fortführen.
Schon einmal mit einem Elektroauto gefahren? Es erweckt beim "Tanken" den Eindruck, als hätten Aral, Esso, OMV und Total jeweils unterschiedliche Zapfhähne, die Tankdauer variiert mit Stunden, man muss je nach Typ und Auto/Antrieb unterschiedliche Ladestationen aufsuchen und bezahlt wird höchst unterschiedlich, meist undurchsichtig zum Nachteil des Kunden. Selbst Carsharing Betreiber sind wieder von Elektroautos abgerückt.
Nein, für meine 8k Kilometer im Jahr passt mein Fabia Benziner ideal, die Zeit für Elektrofahrzeuge ist noch nicht reif und den Early Adopter mit massivem Wertverlust kann jemand anderes spielen.