Palomino schrieb:
Sanktionen treffen immer das Volk am härtesten weil es die Regierenden schlichtweg nicht interessiert. Die haben genug beiseite geschafft um weiterhin in ihrer eigenen verblendeten Welt zu leben. Dann könnte man es auch gleich ganz sein lassen.
Wenn man eine Chance haben will dass sich wirklich etwas im Land ändert braucht es Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Das ist vielleicht nicht schön, kann aber sehr effektiv sein.
Also Sie widersprechen sich hier ganz gewaltig, erst sagen Sie das die Sanktionen das Volk als erster trifft (was überhaupt nicht stimmt da die Versorgung erst noch gegeben ist, die Industrie aber sofort merkt wenn keine benötigten Waren da sind) und sagen dann das man eine unzufriedene Bevölkerung brauch damit sich was ändert.
Nun die Gegenfrage, wie kriegt man die Bevölkerung dazu unzufrieden zu werden ? Die Antwort steht in Ihrem und meinen Text.
Derzeit sieht es in Russland so aus:
- Massive Inflation von geschätzt 20%
- Zinsen auf 20% (höchste Satz in deren ganzer Geschichte)
- Lebensmittelpreise sind um 200-500 prozent gestiegen
- Einige Industriezweige können nicht mehr produzieren (z.B. Rüstung steht still)
- Massiver verlust an Steuern aufgrund der ganzen Firmen die ihren Betrieb eingestellt haben, daraus resultiert eine große Arbeitslosigkeit die bald eintritt was wiederrum bedeutet das noch weniger Geld beim Staat ankommt.
Dies ist nur der anfang des Ganzen und wird noch wesentlich schlimmer werden in den kommenden Monaten. Immoment machen der Chinese und Indien die Reserven voll mit dem Ramsch Öl aus Russland, aber diese Reserven werden irgendwann voll sein und wohin dann mit dem ganzen Öl.
Öl Produktion könnte man herunterfahren, dies ist aber Kostspielig denn sowas macht man nicht einmal eben in 5 Minuten. Dann wenn man die Produktion wieder anfährt kostet dies auch Geld und zeit und die Quellen sind danach nichtmehr so effektiv wie vorher und das heißt auch wieder höhere Betriebskosten.
Das haben wir schon vor 2 Jahren gesehen als man auf dem markt Geld bekam wenn man Öl kaufte, 100$ gab es damals nur damit man weiter fördern konnte wie gehabt.
Desweiteren macht Russland 3 mal soviel geld mit Öl wie mit Gas, nur so am rande erwähnt.
Heute wurden weitere Sanktionen ausgesprochen die den handel mit Technologie weiter einschränkt, Kohle ist auch gestrichen.
Palomino schrieb:
Zunächst einmal hätte es für Russland fatale folgen gehabt hätte man das Land rigoros sanktioniert. Gleich mit der härtesten Antwort ein überdeutliches Zeichen senden wäre eine Ansage gewesen. Diese scheibchenweise Sanktionen bewirken doch nichts, sind für mich schlichtweg ein Zeichen von Feigheit. Alle paar Wochen stellt man fest es ändert sich nichts und man beschließt mal wieder ein paar neue Sanktiönchen.
Falsch denn mit einem Energieembargo würden die Reserven in kürzester Zeit leer laufen, Gas ist derzeit bei 25%. Die Staaten die für Öl usw. sorgen hätten können haben alle abgeriegelt als Habeck und Biden dort nachgefragt haben.
Wenn also der Sprit und die Heizung hier innerhalb kostentechnisch massiv explodieren und keine alternative da ist dann würde die Bevölkerung dermaßen auf die Barrickaden gehen.
Nicht nur das unsere Industrie massiv einbrechen würde, nein der Butterfly effekt würde sich auf die ganze Welt ausbreiten, die ganzen schwellen Länder die wir finanzieren für Entwickelunghilfe und Medzin etc. was noch alles an wichtigen exporten vorhanden ist würden alle darunter leiden. Die gesamte EU würde destabilizieren und genau das wäre der feuchte Traum für Putin. Dann wäre die hilfe an die Ukraine auch undenkbar und das darf nicht passieren.
Palomino schrieb:
Ich bin überzeugt dass, wenn die EU und Nordamerika es wirklich wollten, wir in kürzester Zeit von russischer Energie unabhängig sein könnten. Es wäre ein Kraftakt, aber die G7 Staaten plus die Übrigen EU Länder erwirtschaften mehr als 50% der Weltwirtschaftleistung. Es ist eine Frage des Wollens, eine Mammutaufgabe aber so etwas zu erreichen ist Teil der Menschheitsgeschichte wenn man denn nur will.
Wäre möglich, aber sowas geht nicht von heute auf morgen, sowas brauch Planung/Zeit/Infrastruktur.
Hierzu eine kleine Analogie zum besseren verständnis.
Wir haben das Messer in der Hand und haben Russland viele kleine schnitte zugefügt die auf dauer zum ausbluten führen werden, irgendwann hilft kein Pflaster mehr um diese zu stillen.
Wir müssen nun aufpassen das wir nicht selber stolpern und uns dieses Messer in eigene lebenswichtige Organe rammen, denn dann ist "Aus die Maus" und Russland fährt zum Doktor um sich aufpeppeln zu lassen.
Wenn wir Russland gleich mit einem mal die Kehle durchschneiden würde es uns ohne alternativen sehr schnell nicht besser ergehen.
Daher müssen wir zu 100% sicher gehen das dies nicht passiert.