Warum fällt LAN-Verbindung zur Fritzbox auf 10 Mbit/s an Gigabit-Port?

grünerbert

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Seit gut 2 Jahren wird das Haus der Familie von der Deutschen Glasfaser mit DG400-Internet versorgt. Lange lief hinter dem NT (Glasfasermodem) im Erdgeschoss eine Fritzbox 7490, inzwischen eine 7520.
Um ohne große bauliche Eingriffe das Internet ins Obergeschoss zu kriegen, wurden einfach die vier Adern der alten Analog-Telefonleitung auf beiden Seiten jeweils auf eine Ethernet-Buchse (RJ45) gelegt. Von der Fritzbox (LAN3) geht ein LAN-Kabel in die untere LAN-Buchse. Damit sind zwar nur 100 Mbit/s drin, aber das lief am alten Desktop-PC im Obergeschoss soweit gut. Mainboard war ein altes ASRock, welches nur Fast Ethernet konnte. Soweit, so gut.
, soweit ich mich erinnern kann: Athlon II X2 250, 6 GB RAM, Samsung 850 Evo SSD 120 GB, Linux Mint 21.2
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Als ich mal meinen Arbeits-Laptop angesteckt habe (der natürlich Gigabit-Ethernet hat), fiel mir auf, dass die LAN-Verbindung nur mit 10 Mbit/s lief! Dachte, das läge am Windows oder so.
Nun habe ich am besagten Desktop-PC das Mainboard durch ein besseres ersetzt, das noch ungenutzt rumlag, welches natürlich Gigabit-Ethernet hat. Seitdem läuft dort die LAN- (und damit auch die Internetverbindung) ebenfalls nur mit 10 Mbit/s! :rolleyes:

TL;DR
Warum läuft die LAN-Verbindung über dasselbe Kabel mit Fast Ethernet auf beiden Seiten auf 100 Mbit/s, mit Gigabit-Ethernet-Port auf der PC-Seite jedoch auf 10 Mbit/s? Wie kann man das beheben? Einfach ein paar Drähte umklemmen?
Die Installation der LAN-Dosen habe ich nicht selbst durchgeführt, daher weiß ich nicht, wie sie aufgelegt sind; könnte aber reingucken.
 

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Weil es ein ungeeignetes Kabel ist. Manche Chips in den Schnittstellen sind etwas toleranter, andere handeln halt weniger aus. Da es nur feste Stufen gibt, bleiben bei Zweifeln an der 100Mbit/s Tauglichkeit dann eben nur 10Mbit/s übrig.
Man kann versuchen die Schnittstellen-Geschwindigkeit auf 100Mbit/s festzulegen oder auch nur Halbduplex einzustellen, um das Aushandeln zu beeinflussen.
 
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weil einfach Murks verwendet wurde ?

Aber ist auch immer eine Sache des Aushandelns und das kann halt schief gehen wie bei dir.
 
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grünerbert schrieb:
Um ohne große bauliche Eingriffe das Internet ins Obergeschoss zu kriegen, wurden einfach die vier Adern der alten Analog-Telefonleitung auf beiden Seiten jeweils auf eine Ethernet-Buchse (RJ45) gelegt.
Deswegen :freak:
Fast Ethernet 100Mbit kommt mit 4 Adern zurecht.
Vermutlich gehen halbwegs aktuelle Gigabit NICs nicht davon aus, dass ein lumpiges 4 adriges Kabel an sie angeschlossen wird, also können sie damit kein Fallback auf 100Mbit.
 
ruthi91 schrieb:
Vermutlich gehen halbwegs aktuelle Gigabit NICs nicht davon aus, dass ein lumpiges 4 adriges Kabel an sie angeschlossen wird, also können sie damit kein Fallback auf 100Mbit.

aber den Fallback auf 10 Mbits bekommen sie hin ?

Eher das sie halt selbst bei 100 Mbits zu viele Fehler generierten und daher weiter runter geschaltet haben..

Manuell kann man auch die auf 100 Mbit festlegen und dann testen.
 
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Da kann man nur in den Eigenschaften des Netzwerkadapters verschiedene Dinge ausprobieren.
Es bleibt aber reine Glückssache.
 
xxMuahdibxx schrieb:
weil einfach Murks verwendet wurde ?
Ist mir schon klar, aber WLAN durch die Decke ist in dem Haus ziemlich instabil. Wenn man "nur mal" Internet nach oben kriegen will und keine Lust hat, dafür Wände aufzustemmen, Leerrohre zu verlegen, wieder zu verputzen und zu übermalen/tapezieren, ist es zumindest eine passable Behelfslösung, und hat ja auch lange funktioniert. Bei der nächsten Renovierung machen wir es dann richtig ;)
Incanus schrieb:
Man kann versuchen die Schnittstellen-Geschwindigkeit auf 100Mbit/s festzulegen oder auch nur Halbduplex einzustellen, um das Aushandeln zu beeinflussen.
Danke für den Hinweis, hast du einen Tipp wie das geht? Im BIOS habe ich nix gefunden.
Im Betriebssystem (Linux Mint 21.2) würde ich einfach mal mit ethtool rumspielen, z.B.:
Bash:
ethtool -s eth0 speed 100 duplex half
 
Läuft dort 'nur' Linux? Bei Windows geht es in den Eigenschaften des Ethernet Adapters.
 
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Vielleicht sind auch die Adern nicht mehr richtig aufgelegt oder waren nie ordentlich aufgelegt. Da kannst Du auch nochmal ansetzen und das ggf neu machen.
 
Incanus schrieb:
Läuft dort 'nur' Linux?
Jip, das einzige Windows hier wäre XP, und das lässt sich nach Hardwaretausch nicht mehr neu aktivieren... :p
Komisch, heute verbindet sich Linux direkt mit 100 Mbit/s. Ich melde mich nochmal, falls das Problem wieder auftritt. Hier ein wenig Terminaloutput:
$ ethtool enp2s0
Settings for enp2s0:
Supported ports: [ TP MII ]
Supported link modes: 10baseT/Half 10baseT/Full
100baseT/Half 100baseT/Full
1000baseT/Half 1000baseT/Full
Supported pause frame use: Symmetric Receive-only
Supports auto-negotiation: Yes
Supported FEC modes: Not reported
Advertised link modes: 10baseT/Half 10baseT/Full
100baseT/Half 100baseT/Full
1000baseT/Half 1000baseT/Full
Advertised pause frame use: Symmetric Receive-only
Advertised auto-negotiation: Yes
Advertised FEC modes: Not reported
Link partner advertised link modes: 10baseT/Half 10baseT/Full
100baseT/Half 100baseT/Full
Link partner advertised pause frame use: Symmetric Receive-only
Link partner advertised auto-negotiation: Yes
Link partner advertised FEC modes: Not reported
Speed: 100Mb/s
Duplex: Full
Auto-negotiation: on
master-slave cfg: preferred slave
master-slave status: slave
Port: Twisted Pair
PHYAD: 0
Transceiver: external
MDI-X: Unknown
netlink error: Operation not permitted
Link detected: yes
$ inxi -n
Network:
Device-1: Realtek RTL8111/8168/8411 PCI Express Gigabit Ethernet
driver: r8169
IF: enp2s0 state: up speed: 100 Mbps duplex: full mac: ...
 
Normalerweise kriegt man in leerrohre oder dort wo das Telefonkabel drin ist auch ein lankabel rein. Elektriker sind ausgerüstet und erfahren….
 
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Und btw... Etwas was 10 Jahre gut ging muss es jetzt nicht mehr, da sich das Umfeld sehr stark verändern kann...

Mehr elektromagnetische Störfaktoren mehr Interferenzen ...

Mehr Nachbarn mit WLAN z.b. oder mehr eigene Bluetooth Dinge...oder mehr Mobilfunk..u.s.w.
 
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Fazit:
Mit alten Rechner Windows xp fast Ethernet Adapter ging 100Mbit.
Mit neuem win10/11 Gigabit Port ging nur 10Mbit.
Mit Linux und Gigabit Port geht 100Mbit.

Also liegt es am Windows oder Treibern.
MTU wert des LAN Ports ist der Fehler.
 
Zuletzt bearbeitet:
10Mbit läuft über 2 Adern, ergo erkennt das neue Mainboard nur 2 brauchbare Adern der 4 bzw 8 vorhandenen in seiner momentanen Konfiguration.
ruthi91 schrieb:
Deswegen :freak:
Fast Ethernet 100Mbit kommt mit 4 Adern zurecht.
Vermutlich gehen halbwegs aktuelle Gigabit NICs nicht davon aus, dass ein lumpiges 4 adriges Kabel an sie angeschlossen wird, also können sie damit kein Fallback auf 100Mbit.
Und das ist Blödsinn. Habe hier einen M1 Mac, HP Elitebook und manchmal auch Android Smartphone die alle an einem gesplitteten LAN Kabel mit entsprechend je 4 Adern hängen und ohne Probleme 100Mbit an ihren 1Gbit Nics erkennen.
 
Also hab jetzt nicht alles komplett durchgelesen, aber was spricht gegen die nutzung des Stromnetzes? Ein adapter bei der Fritzi in die Steckdose kurzes Gigabitlan Kabel einstöpseln und oben mit weiterem adapter wieder abholen... selbes system wäre im gesamten Gebäude entsprechend nutzbar ohne große Verbesserungen an Verkabelungen die mal anno dazumal verpfuscht wurden. Die kosten wären überschaubar dafür keinen Stress und überall GB Lan. Nur so als Denkanstoß.
 
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Steeeep schrieb:
10Mbit läuft über 2 Adern
Falsch, siehe hier, 10 MBit/s über Ethernet Kabel TP läuft über 2 Adernpaare.
ruthi91 schrieb:
also können sie damit kein Fallback auf 100Mbit
Jeder GB Ethernet Chip (Tranceiver) kann 1GBit/s auf 4 Adernpaare, 100 MBit/s auf 2 und 10MBit/s auch auf 2 Paaren. Wenn keine 4 Paare verfügbar sind oder die Fehlerrate zu hoch kann jeder 1BGit/s Chip auf 100MBit/s drosseln (auf dann nur noch 2 Paare reduzieren) und falls Fehlerrate immer noch zu hoch auch auf 10MBit/s, aber mit weniger wie 2 Paaren funkioniert Ethernet über TP Kabel nicht.

1 Adernpaar wird nur bei 10MBit/s über Coaxialkabel (BNC) möglich.
 
Overclocking85 schrieb:
aber was spricht gegen die nutzung des Stromnetzes?
Weil DLAN eine Notlösung ist, zu der man nur greifen sollte, wenn sonst alles andere nicht geht.

Overclocking85 schrieb:
dafür keinen Stress und überall GB Lan.
Genau diese zwei Punkte wird man bei DLAN in der Regel nicht haben. Die Angaben zur Geschwindigkeit weichen in der Regel weit von den Angaben der Packung ab. Wenn dann noch Geräte im Stromnetz hängen die die Verbindung der DLAN Adapter stört, hat man Stress ohne Ende.
 
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Im ersten Beitrag lese ich:
"Um ohne große bauliche Eingriffe das Internet ins Obergeschoss zu kriegen, wurden einfach die vier Adern der alten Analog-Telefonleitung auf beiden Seiten jeweils auf eine Ethernet-Buchse (RJ45) gelegt."
Es handelt sich also um einfachen Klingeldraht und kein Ethernet Kabel, also auch keine Schirmung.
Selbst 100 Mbit (Fast) Ethernet ist anspruchsvoll. Keine verdrehen Adernpaare und keine Schirmung sind ungünstig für eine hochfrequente Datenübertragung.

Dann besser doch einen Powerline Adapter wie gerade vorgeschlagen.
Ergänzung ()

Powerline Adapter gehören direkt in die Steckdose. Also nicht in eine Steckerleiste. Mehr als 10 Mbit sollten dann (auf der selben Phase) möglich sein.
 
Steeeep schrieb:
Und das ist Blödsinn. Habe hier einen M1 Mac, HP Elitebook und manchmal auch Android Smartphone die alle an einem gesplitteten LAN Kabel mit entsprechend je 4 Adern hängen und ohne Probleme 100Mbit an ihren 1Gbit Nics erkennen.
LAN Kabel. Aber eben kein hier nicht weiter spezifizierter Klingeldraht.
Samurai76 schrieb:
Jeder GB Ethernet Chip (Tranceiver) kann 1GBit/s auf 4 Adernpaare, 100 MBit/s auf 2 und 10MBit/s auch auf 2 Paaren. Wenn keine 4 Paare verfügbar sind oder die Fehlerrate zu hoch kann jeder 1BGit/s Chip auf 100MBit/s drosseln (auf dann nur noch 2 Paare reduzieren) und falls Fehlerrate immer noch zu hoch auch auf 10MBit/s, aber mit weniger wie 2 Paaren funkioniert Ethernet über TP Kabel nicht.
Jo, PAARE. Sind aber nur 4 Adern hier im Fall und keiner weiß ob die twisted pair oder geschirmt sind.
 
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