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Warum ist Strategiesegment so "tot"?

Nun, es ist sicher richtig, dass die "Blütezeit" der Strategiespiele welche insbesondere in der zweiten Hälfte der 90er Jahre stattgefunden hat seit langem vorbei ist. Wirklich "tot" ist das Genre aber meiner Meinung nach nicht.
Die Frage würde ich daher in zwei Teilen beantworten:

1. Wieso das Strategiesegment tot ist
2. Wieso das Strategiesegment doch nicht tot ist


1. Den Eindruck eines 'toten' Strategiesegments werden vermutlich vor Allem Spieler haben, die ihre Jugend in den 90er oder vielleicht noch Anfangs der 'Nuller' verbracht haben. Diese waren nämlich verwöhnt mit bis heute unvergessenen Spielen wie Age of Empires (Teil 2 ist für mich nach wie vor eines der allerbesten Spiele die je gemacht wurden), den älteren Teilen der C&C-Serie oder beispielsweise auch Anno 1602 und die Siedler (wobei ich sagen muss, dass ich bei Siedler die ersten paar Teile nich so besonders fand.) Auch StarCraft ist hier sicher zu erwähnen, auch wenn ich persönlich kein riesiger Fan davon bin.

Das hohe Niveau und die Innovationskraft von damals sind dann ein wenig abgeflaut, was nun bei diesen "Verwöhnten" (zu denen ich selber gehöre) das Gefühl hervorruft, das Genre sei tot.

Wieso aber ist das Niveau ein wenig abgeflaut? Das dürfte wohl auch damit zu tun haben, dass der PC als Plattform bei den Entwicklern ja zunehmends unbeliebt wurde (Raubkopiererei, tiefere Spielepreise, mehr Gepatche notwendig, ...) und deren Interesse sich somit sehr stark auf Konsolen verlagert hat. Da es aber nunmal nicht möglich ist auf Konsole anständige Strategiespiele herauszubringen (denn diese Spiele erfordern Maus & Tastatur als präzise Eingabemethode und hochaufgelöste Monitore als präzise Ausgabegeräte), hat sich der 'Markt der Grossen Investitionen' natürlich tendentiell auf Genres verlagert, die man halt auch auf Konsolen halbwegs sinnvoll bringen kann (oder von denen die Konsoleros zumindest glauben, dass dem so sei.)

Ein Faktor der sich negativ auf Strategiespiele ausgewirkt hat ist also sicher der technische Rückschritt bei den Mainstream-Spielegeräten (der Trend ging von PC zu Konsole und heute sogar zu Smartphones/Tablets - also immer von guter Steuerung und guter Leistung hin zu schlechterer Steuerung und weniger Leistung).

Gewisse Leute würden zudem sagen, dass auch das 'geistige' Niveau der Spieler gesunken ist, weswegen sich "stumpfe" Genres grösserer Beliebtheit erfreuen als "intelligente" Genres und demnach auch mehr Stumpfsinn produziert wird. Ob dies stimmt, möchte ich einmal dahingestellt lassen.


2. Angesichts des obenstehenden Befundes muss ich daher sagen, dass ich eigentlich froh bin, dass das Strategiesegment eben DOCH NICHT tot ist. Es ist zwar richtig, dass viele legendäre Serien sträflich an die Wand gefahren wurden (Command & Conquer scheint ein Beispiel zu sein) oder einfach nicht mehr weiterentwickelt werden (Age of Empires). Aber es kommen trotzdem regelmässig noch Strategiespiele, die eben doch gar nicht so übel sind. Ich denke da beispielsweise an die Total-War-Reihe, die einen zwar immer mit ihrer üblen Verbuggtheit nervt, die zuerst monatelang rausgepatcht werden muss, die aber doch in den letzten 10 Jahren mehrere gute Titel hatte. Auch das neue CoH fand ich eigentlich ganz anständig, für Civilization habe ich die Hoffnung auch noch nicht ganz aufgegeben (obwohl ich den 5er deutlich schlechter fand als den 4er, weil er so an Komplexität abgebaut hat) und selbst mit dem neusten Tropico konnte ich einige spassige Stunden verbringen.
 
naja, volksverdummung ist wohl nur so ein allseits beliebtes schlagwort. vielmehr werden die spiele zunehmend auf die breite masse getrimmt. es muss jedem gefallen und jeder muss es bis zum ende spielen können. das führt zu einer starken vereinfachung und gerade für uns veteranen zu einer gewissen anspruchslosigkeit. ökonomisch ist es sinnvoll, das produkt an möglichst viele zu verteilen, nur wir veteranen reagieren darauf natürlich verstimmt. hinzu kommt noch, die alte garde hat nicht mehr soviel zeit, wie früher. sind erwachsen und im berufsleben, zeit für nächtelange partien sind nicht mehr vorhanden. mittlerweile ist aus der nischenecke ein mainstream geworden. es spielen mehr leute, es muss deshalb angepasst/vereinfacht werden, damit es auch der grössere kreis weiterhin spielt.

dieterz1 schrieb:
Leute, zockt AGE!!!!!

dazu traue ich mich nicht mehr. seit jahren nicht mehr gespielt. im mp werde ich garantiert vermöbelt, zumal wir im freundeskreis bei age 3 nie gerusht haben und die partien dann 2-3h angedauert haben. :D
 
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speedyjoe schrieb:
mehr. seit jahren nicht mehr gespielt. im mp werde ich garantiert vermöbelt, zumal wir im freundeskreis bei age 3 nie gerusht haben und die partien dann 2-3h angedauert haben. :D

So schlimm ist es nicht. Habe letzten Sommer mit einigerr Verspätung AoE2HD gekauft und hatte ebenfalls die Befürchtung, dass ich gnadenlos untergehe (zumal das Spiel damals schon ein paar Monate draussen war und ich auch das klassische AoE2 schon viele Jahre nicht mehr gespielt hatte). Beim Multiplayer hat sich dann allerdings bald eine Siegerquote von über 75% eingestellt.

Im Grunde hat sich nämlich nicht viel geändert: Ein nicht ganz kleiner Teil der Spieler versucht ein "echtes" Match mit allen Mitteln zu verhindern (ein "echtes" Match dauert für mich min. 1 Stunde) indem sie drauflosrushen. Kann man den Rush handeln, ist das schon mehr als die halbe Miete. Viele von dieser 'Sorte' geben ja sogar auf, sobald sie sehen, dass ihr Rush nicht zum Erfolg führt.
Schade ist halt, dass dadurch die "echten" Matches nach wie vor in der Minderheit sind.
 
Ich finds merkwürdig das noch keiner Warzone 2100 oder Earth 2140 + dessen Erweiterungen im SciFi Genre erwähnt hat. Meiner Meinung nach waren beides Meilensteine im 3D Bereich um 2000 herum. Genial waren TechTrees und die Möglichkeiten Einheiten selber zu kreieren. Bei Earth 2140 konnte man sogar das Licht der Einheiten aus und einschalten. Wo gibts sowas heute noch?
 
Colditz schrieb:
Ich finds merkwürdig das noch keiner Warzone 2100 oder Earth 2140 + dessen Erweiterungen im SciFi Genre erwähnt hat. Meiner Meinung nach waren beides Meilensteine im 3D Bereich um 2000 herum. Genial waren TechTrees und die Möglichkeiten Einheiten selber zu kreieren.

Habe Earth damals durchgespielt. Graphisch und Atmosphärisch wirklich schön (also der 2150er war ja glaube ich der mit dem 3D, nicht der 2140er), aber spielerisch fand ichs nicht wirklich was Besonderes. Da war das im selben Jahr erscheinene AoE2 halt Meilenweit vorne und auch C&C Tiberian Sun hatte meiner Meinung nach spielerisch mehr zu bieten.

Von Warzone weiss ich nur noch, dass ichs wohl mal gespielt habe, sonst aber nichts mehr. Einen bleibenden Eindruck kanns also nicht hinterlassen haben.

Colditz schrieb:
Bei Earth 2140 konnte man sogar das Licht der Einheiten aus und einschalten. Wo gibts sowas heute noch?

Dürfte daran liegen, dass dynamisches Licht damals im Strategiebereich wohl technischer High-End war, mittlerweile aber kein Hahn mehr danach kräht ;) Halt ein typisches Techdemo-Feature.
 
bei codename panzers phase two konnte man auch das licht von fahrzeugen bei dunkelheit ein- und ausschalten. allerdings ist phase two natrlich paar jährchen später erschienen und so gut wie der erste teil, war es auch nicht mehr.
der erste teil war auch super. die leute sprechen, aber ihre lippen bewegten sich kein stück. das sah scho damals ziemlich komisch aus. :D
 
KKND1 fand ich damals genial, der 2. Teil war dann leider solala. Es könnte aber endlich mal der 3. Teil rauskommen.

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Oder Z, was für damals wirklich ansehnlich war, vor allem die Objekte die in die Luft flogen:

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Auch das System, das man Nahrung wie in Knights & Merchants zu den Soldaten bringen musste, da sie sonst starben, vermisse ich:

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Was ich allerdings momentan spiele, sind so Spiele wie Europa Universalis 4, Crusader Kings 2 etc. von Paradox Interactive, die noch eine
"Nische" bedienen und denen nicht nur das Massengeschäft wichtig ist. Es gibt tatsächlich noch Entwickler die Spiele entwickeln weil sie
Spass daran haben und wie ein Kunstwerk, es so machen wie sie es für richtig halten und nicht weil:

1. Es jeder durchspielen müssen kann, egal wie alt etc.
2. Soviel verkauft wird damit die Kasse stimmt, egal was aus der Serie wird.
3. Das ganze Geld in Grafik sodass die KI und der Rest auf der Strecke bleibt.

Ich denke man kann den Titel des Threads auf egal welches Genre übertragen, Geld regiert die Welt. Diese Gier und Massenproduktion hat
sich nun mal schon seit einer ganzen weile im "Nerdigen" PC Spiele / "Konsolen Bereich" breit gemacht. Man kann hier ja ziemlich gut Geld
verdienen.

Ich denke dass es für die Alten Hasen zukünftig immer noch kleine Firmen geben wird die solche Spiele entwickeln, allerdings werden diese rel.
rar, evtl. hilft ja Kickstarter. Ansonsten bleibt einem nur eines, sich ein anderes Hobby zu suchen, denn auf diese einfachen 0815 Grafikblender
habe ich ehrlich gesagt keine Lust.
 
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nun gut, das ist ein grundprinzip der ökonomie. angebot - nachfrage.
kickstarter sind eine möglichkeit, aber auch ein risiko, aber das wissen wir alle. aber gibt es überhaupt kickstarter projekte für strategiespiele. ich hab da keine übersicht, aber von einem strategiespiel hab ich bis jetzt nie gehört.^^
 
Planetary Anihilation, Novus Aeterno. Liegt wohl daran, da die Projekte nach dem sie gefunded wurden, auch noch auf Steam Early Access landen.
 
Ich habe gerade wieder den ziemlich unbekannten Titel "Akte Europa" ausgegraben, bei dem die NATO gegen Europa kämpft. Die "EUROPs" sind die Bösen, welche sich hinter einem Anti-Raketenschutzschild verschanzen, der aber offenbar Nebenwirkungen auf die Bevölkerung hat. ;) Das Spiel kam ein Jahr (1997) nach C&C: Alarmstufe Rot heraus und hat als erstes Spiel auf eine Art 2D/3D-Engine gesetzt. Merkt man vor allem daran, dass die Map verschiedene Höhenebenen aufweißt und dies im Gefecht auch einen Bonus/Malus darstellt.

Es gibt keine erstellbaren Gebäude, sondern nur Versorgungs- und Produktionsgebäude, als auch Schwebebahnen, etc. die man einnehmen kann. Die Umwelt ist so ziemlich komplett zerstörbar. Alle Einheiten müssen regelmäßig (per Flugversorgungseinheit) mit Munition, Treibstoff und Ersatzteilen versorgt werden. Dazu gibt es verschiedene Minengebäude, in denen Jeweiliges abgebaut/produziert wird. Man kämpft zu Luft, zu Land und zu Wasser.

Die Fahrzeuge sind alle modular, d.h. mann kann alle Einheiten selbst definieren und erstellen, wie man will. Auch ist es möglich Forschung zu betreiben und so neue Waffensysteme und Fahrzeug-Grund-Chassis zu entwickeln.

Es gibt auch trashige Zwischensequenzen, die aber eher im Bereich Laienschauspielerei angesiedelt sind und eher wenig mit der Story zu tun haben.

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Ich spiele meistens noch immer Cossacks 1 und Empire Earth 2 (Ui die fiesen vereinfachte Spiele Spieler:p). Selten vielleicht noch Anno 1503 (Retrofelling, mit der Musik von 1602) und Die Siedler 2: DNG (eine Neuauflage von Veni, Vidi, Vinci).
 
Ha, Populous 3 sollte man dabei auch nicht vergessen. Man, wieviele Stunden ich dieses Spiel gezockt habe...

so long and greetz
 
Warum sollte das Strategiesegment denn "tot" sein ? Also ich spiele immer noch ab und an gerne eine Runde Empire Earth 1(!) oder in der Woche Command & Conquer...

Ich mein, gerade bei Command & Conquer (als Browsergame) kam doch erst ein neues Update (externer Link), so tot kann es dann ja wohl nicht sein :D

Aber klar, im Moment geht die Richtung mehr in hirnlose FPS wie CoD (ja, ich zock es auch und darf sowas sagen). :king:
 
Es geht ja darum, was in dem Genre noch released wird und das ist ja das was traurig ist. Klar kann ich alte Titel spielen die auch wirklich gut sind, aber es kommt ja kaum noch etwas neues und wenn dann ist es von Indie Entwicklern und meistens turn based.

Titel mit hohem Budget gibt es eigentlich nur noch die Total War Reihe und Relic Entertainment. Bei Paradox z.b. sind es ja auch eher Low Budget Spiele, außer wenn es mal um HOI oder Europa Universalis geht.
 
starcraft ist "alt", wir reden von "tot" weil da seit ner Zeit nix Schlaues mehr released wurde (Sc2 abgesehn)

und das tiberium alliances...sry...Müll, dabei hab ich es mit 4 bases parallel auch mal gespielt, es langweilt einfach derbst an nach 2h
 
Warzone 2100 wurde spät, aber zumindest trotzdem mal erwähnt. Das war für mich ein richtiger RTS-Kracher.

Unterhaltsam war auch Act of War, leider hat Atari das Spiel nie gepatcht und auf heutigen Rechner ist dem Spiel einfach der RAM bzw Adressraum zu groß.
 
Age of WOnders ist Runden basiert, heir geht s aber mehr um RTS Games. Tropico 5 ist mal wieder ein interessante Titel das demnächst erscheint.
 
Die Wargame-Seriee wurde hier bestimmt schon erwähnt ?

Das absolut Beste was ich je an RTS spielen durfte. Und defintiv komplexer :)
 
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