Mir ist doch klar, dass es da auch andere gibt ... bei VW ist es nur eben durch die Medien gegangen und taugt daher sehr gut als Beispiel dafür, was passiert, wenn man Vorgaben nur halbherzig überprüft (z.B. nur unter optimalsten Laborbedingungen).
Der ganze Kram wäre ohne die genauere Prüfung in Texas doch nicht aufgeflogen ... leider (für VW) WIRD dort auch der Verbrauch und der Ausstoss im Alltag geprüft ... und da funktioniert eben auch die Schummelsoftware nicht.
Das in den USA sehr selektiv geprüft wird (genau wie überall anders auch), dass mag daranliegen, dass die Unternehmen, an denen im eigenen Land viele Arbeitsplätze hängen, eben auch ein gewisses Gewicht bei den Wahlen haben können ... stell dir vor, du bekommst bei VW die Kündigung, weil eine Partei ihre Vorstellungen "durchgedrückt" hat ... auch du wirst wahrscheinlich bei der nächsten Wahl dein Kreuz doch lieber bei einer anderen Partei machen.
Und das gibt diesen Konzernen dort, wo an ihnen viele Arbeitsplätze hängen, politische Macht ... die können eben auch einfach machen was sie wollen, solange es möglich ist, einen Stellenabbau auf eine "Reform aus dem Hause Rot-Grün" (oder der Union, FDP, wieauchimmer) zurückzuführen.
Genau das wird auch ein Fahrverbot für Diesel bewirken ... es wird letztlich denen, die sich für den Klimaschutz einsetzen angekreidet werden, wenn die Konzerne nun Standorte schließen, die nur Diesel produziert haben.
Es ist nicht korrekt, dass nur der Konzern bluten muss, den sich die Medien nunmal rausgepickt haben ... aber hey ... so läuft das Spiel nunmal ... der eine kann und will sich Axel Springer leisten, der andere eben nicht.
Vor allem finde ich es extrem bedenklich, das ausgerechnet ein Wolfgang Piech nicht durch den Kakao gezogen wird ... wenn man sich mal anhört, wie der mit Kriegs- und Kampfmetaphern um sich wirft ... naja, mich würde jedenfalls nicht wundern, wenn der ganze Dieselskandal bei VW auf seinem Mist gewachsen ist ... alle anderen machen es auch, das ist wahr ... aber sollte diese Erkenntnis nicht einfach nur dazu führen, dass die staatlichen Prüfstellen mehr Macht erhalten, dass genauer geprüft wird, und die Prüfkriterien eben NICHT von der Industrie selbst festgelegt werden dürfen?
Verbrauchswerte nach TÜV ... Emissionsprüfung nach ASU ... und keine derartigen Angaben vom Hersteller ... der KANN aus Marketinggründen nur lügen, solange irgendein anderer Hersteller ungestraft und unentdeckt schummelt.
Und in DE haben wir Prüfungs-Prozeduren, die nichts mit der Nutzung eines PKW im Alltag zu tun haben.
In diesem Geschäft gewinnt scheinbar der, der besser lügt und schmiert ... Ich glaube nicht, dass VW irgendeinem Mächtigen auf die Füße getreten ist, es sei den, ich übertrage das auf das Ausbleiben von Bestechungsgeldern.
Ganz allgemein treten die Autohersteller überall auf der Welt jedem auf die Füße, der Klimaschutz ernst meint ... denn Klimaschutz und Individualverkehr in immer leistungsstäreren Fahrzeugen (die jede Klimafreundlichkeit durch ihre Mehrleistung und -gewicht wieder nivellieren) vertragen sich nunmal einfach nicht ... und mit kleinen 3l-Polos macht man eben nicht den optimalen Gewinn, denn die Dinger will der Konsument eben nicht haben ...
Das Wachstum der Autoindustrie widerspricht den Klimazielen ... es sei denn, diese Industrie nimmt viel Geld in die Hand und verzichtet von Zeit zu Zeit auch mal darauf, auf der nächsten IAA eine "Sensation" zu präsentieren ... denn das ist nunmal ein Bumerang, denn dann ist die Zeit der wichtigere Faktor in dieser Gleichung ... mit entsprechenden Folgen für die Entwicklungsqualität.
Bis zur IAA einen Euro5 (oder Euro6)-Motor zu entwickeln, war VW scheinbar nicht möglich ... aber für die Schummelsoftware hats gereicht

... zumindest bis nach Texas.
Schiffe, Flugzeuge und die Industrie sind natürlich für weit mehr Feinstaub verantwortlich ... aber welche Folgen hätte z.B. ein Flugverbot über DE? Oder eine dem ökologischen Fingerabdruck angepasste Sanktions-Kultur für die maritime Logistik oder die Industrie?
Und dabei geht es mir nichtmal um die Folgen für die Wirtschaft, sondern zunächst nur um die Folgen für den Konsumenten ... die Bürger ... insbesondere die, die wegen solcher Regelungen dann "leider freigestellt werden müssen".
Ausserdem geht es in diesem Thread doch explizit um den Dieselmotor ... schlimmer geht immer.
Aber die Diskussion darüber, was nun "schlimmer" ist, wäre wohl hier weitaus besser aufgehoben:
https://www.computerbase.de/forum/t...oder-nur-sich-selbst-und-ihre-umwelt.1680378/
Wenn es dich glücklich macht, dann denk dir halt hinter jedem "VW" in meinen Beiträgen ein "(und andere)" ... denn, dass es nicht nur VW ist, und nicht nur deutsche Hersteller, das ist doch klar.
War die selektive Überprüfung in den USA schon früher zu erwarten, so ist sie unter Donald "the protectionist" Trump nur logisch.
Ich sage nur "Steuervergünstigen für großmotorige Fahrzeuge (3000ccm+) als Waffe im Handelskrieg gegen japan" ... das ist in den USA ein gaaaaaaaaaaanz alter Hut, auch wenn es zu keiner Zeit dazu geführt hat, dass diese Fahrzeuge irgendwie attracktiver waren, als die kleinen japanischen Zwiebacksägen ... "the Donald" glaubt an Strafzölle, solange US-Unternehmen davon nicht betroffen sind.
Ich finde das grundlegend falsch, aber der deutsche Staat macht das fast genauso ... mit VW hat man einen Sündenbock ... und der Rest hat den Warnschuss dann hoffentlich auch gehört (wer's glaubt ... ).
Manche Kriminelle sind halt nur schwer zu fassen ... und wenns einen ganzen Industriezweig betrifft, dann sollte man da auch etwas vorsichtiger vorgehen, als bei jeder anderen mafiösen Struktur.
Ausserdem hängen da auch haufenweise Politiker ganz dick mit drin ... mMn.
Dass die Herstellerangaben zu Verbrauch und Emissionswerten nicht passen, das ist seit JAHREN Thema der Verbraucherschutzverbände ... diese haben sogar oft genug darauf hingewiesen, dass die Prüfprozeduren ungeeignet sind ... geändert hat sich nichts.