Warum sind meist Leute mit niedrigem Einkommen die, die sich den teuersten Müll kaufen (und sich ggf. dafür verschulden)?

Pinabuzz

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Mir ist das aufgefallen, da viele Freundinnen meiner +1 sich irgendwelches möchtegern Luxuszeug von LV, Gucci etc. kaufen, welche die dann monatlich auf Pump abbezahlen (Und sich dann natürlich wundern, dass man lediglich für die "Kredite" arbeitet).

Auch viele meiner (sagen wir mal Südländischen) Freunde meinen sich mit einem niedrigen Einkommen einen M3 oder teuren Benz zu leasen und quasi nur für das Auto zu arbeiten.

Das prominenteste Beispiel war ein sehr guter Kollege von mir: Um seiner Freundin zu imponieren und 1x First Class zu fliegen hat dieser (pre Corona) einen Kredit für 15.000€ aufgenommen. Wegen Corona Job dann natürlich seinen verloren...Ihr könnt euch denken wohin das geführt hat.

Wieso machen viele das? Um Leuten, die ihr nicht mögt, etwas zu beweisen? Das ist doch Schwachsinn und Schuldenfalle hoch 10....
Ich mein, ich verdiene für deutsche Verhältnisse auch sehr, sehr gut. Aber ich habe nie den Drang, mir irgendwas krankhaft teures zu holen. Lieber spar ich das Geld bzw. tue es in ETFs und hol damit bei vorhandenem EK anschliessend eine Immobilie.
Oder wenn es ein Business Class o.ä. sein soll: Dann lieber sparen und bar (also mit vorhandenem Geld) bezahlen.
 
Geheim Tip: Frag die Betroffenen Personen doch einfach. Wir kennen ihre Motive nicht und jeder ist seines Glückes Schmied.
 
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ich habe einen bekannten, der vor jahren nach dem einkaufen an der kasse mit kreditkarten wedelte "mit welcher kann ich zahlen?".
2 jahre später meldete er privatinsolvenz an.
 
Auf die Frage gibt es vermutlich viele Antworten. Eine lautet, dass verschiedene soziale Milieus auch verschiedene Wertevorstellungen haben, siehe z.B. Sinus-Milieus. Dieser Systematik nach würde man das erwähnte Umfeld dem Konsum-Hedonistischen Milieu zuordnen.

Vermutlich gibt es auch konkretere psychologische Zusammenhänge wie Intelligenz (das aber an sich schon ein eher fragwürdiges Konzept ist) oder halt Impulskontrolle (da kenne ich keine Systematik zu).
 
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Sowas definiert sich auch am Einkommen. Jemand, der über die Kosten einer Gucci-Tasche lacht, macht manchmal andere sinnlose Ausgaben in noch anderen Höhen.
 
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Viele wollen es einfach angeben und "Reich" auszusehen. Und immer mehr junge Leute gerät in die Schuldenfalle, auch wenn es gerade die Ausbildung oder Studium anfängt. Womöglich sind die Eltern schuld, weil ihr Kind einfach mit Taschengeld umgehen früh nie gelernt haben. :rolleyes:

Ich zb. brauche ich kein Rolex, Supreme, teuere Taschen oder Goldschmuck um glücklich zu sein. Nein ich finde solche Dinger einfach potthässlich auch wenn ich es mir leisten würde.

Lieber spare ich mein Geld um schönes für mich zu kaufen wie neue PC Hardware oder mal Urlaub reisen. :D
 
Kenne auch den einen oder anderen mit ordentlich Geld monatlich und trotzdem ist jeden Monat das Geld knapp. ;) Casino, Spiele, nur Essen bestellen usw.

Viel Geld bringt einem nix wenn man nicht damit umgehen kann

Selber bin ich extrem darauf aus Kredite so schnell wie es nur geht los zu werden.
Ich mein gut... bei einer Immobilie zb. quasi nicht möglich mit schnell aber Auto und Co zb

Mich juckts gar nicht in den Fingern für neues Auto oder irgendwelchen sinnlosen Kram wie First Class im Flieger. Bin gestern erst von Ägypten nach DE geflogen, konnten Business zum halben Preis kaufen.. selbst 20% des Preises wäre es mir nicht wert lol
 
Wer wenig Geld hat bzw. aus einem entsprechenden Umfeld kommt, für den ist Geld natürlich auch eher ein vordergründiges Thema und damit auch das zur Schau stellen von Geld bzw. (vermeintlich) Wohlstand.
 
.one schrieb:
Sowas definiert sich auch am Einkommen. Jemand, der über die Kosten einer Gucci-Tasche lacht, macht manchmal andere sinnlose Ausgaben in noch anderen Höhen.
Ich glaube, ich habe meine Frage etwas falsch formuliert. Ich meine damit unnötig Geld für etwas ausgeben. Ich meine damit eher, sich für unnötiges Zeug zu verschulden (Und ja, damit schliesse ich auch die 0%-Finanzierungen oder Otto Zahlpause mit ein).
 
Pinabuzz schrieb:
0%-Finanzierungen
Sind in manchen Fällen aber auch gar nicht mal so unattraktiv, mmn. (=
So muss ich nicht an meine Depots zb. dran und gebe lieber das Geld von anderen in der Zeit aus.
Aber länger wie 6 Monate Laufzeit, dann auch nicht...

Kenne auch viele, die sich mit irgendwelchen Markensachen profilieren wollen, die verschulden sich auch nur wo es geht. Wenn man wirklich mal auf die Leute schaut, die Kohle haben - die kaufen sich so einen Schrott überhaupt gar nicht. (Natürlich mit ausnahmen..)
Grundsätzlich sollte aber hier auch von Kreditunternehmen etc. mehr darauf geachtet werden, aber die verdienen ja damit ihr Geld. Mittlerweile bekommt man das Geld ja ziemlich easy, Problem nur - der Zinssatz ist unterirdisch. Aber Hey, wenn die Auszahlung winkt - dann Interessiert vielen gar nicht mehr, wie viel man insgesamt zurück zahlen muss.

Natürlich würde ich auch gerne einen M2/M4 fahren, würde auch machbar sein, aber zu welchem Preis? Dafür an anderer Stelle einzusparen, kommt nicht in Frage. Also verzichte ich auf einen M2/M4.
Gibt jedoch genug Leute die da eben anders denken. In der alten Firma, da fuhr ein Azubi einen M2.. Klar im Leasing und wohnt bei den Eltern. Neidisch? Auf das Auto schon. Auf den Typen? Keines Wegs.

Im Grunde muss in der Schule schon viel mehr das Thema Geld, Arbeit und Wirtschaft gelehrt werden.
Wer mit 16-20 aus der Schule kommt, hat meist einfach absolut keinen Plan davon. Und dann ist es meist auch schon zu spät.
 
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Pinabuzz schrieb:
Aber ich habe nie den Drang, mir irgendwas krankhaft teures zu holen. Lieber spar ich das Geld bzw. tue es in ETFs und hol damit bei vorhandenem EK anschliessend eine Immobilie.
Ich frage mich bei den meisten Finanz-YTern auch, wofür man unterschiedliche Konten haben (oder ein Haushaltsbuch führen) soll und einen Sparplan, der am Anfang des Monats bereits eine Sparrate abbucht. Sowas habe ich nie gebraucht um an Ende des Monats mein Konto nicht für Konsum zu plündern, anderen ist es wohl wichtig.

Pinabuzz schrieb:
Oder wenn es ein Business Class o.ä. sein soll: Dann lieber sparen und bar (also mit vorhandenem Geld) bezahlen.
Es gab durchaus schon Punkte in meinem Leben, in denen ich auch Konsum auf Pump betrieben hätte. Da wäre ich mir aber sicher gewesen, dass ich den Kredit aus meinem Job wieder zahlen könnte. Gewisse Situationen/Ereigenisse kommen halt nur exakt einmal im Leben.

Pinabuzz schrieb:
Ich meine damit unnötig Geld für etwas ausgeben. Ich meine damit eher, sich für unnötiges Zeug zu verschulden (Und ja, damit schliesse ich auch die 0%-Finanzierungen oder Otto Zahlpause mit ein).
Nur weil Du etwas als unnütz empfindest, ist es das für andere noch lange nicht. So lange sich jemand damit nicht überschuldet, ist es sein/ihr persönliches Problem oder sein/ihr Lebensstil.

Für mich ist auch eine Veschuldung fürs Auto im Privatbereich zu >90% unnütz (nicht nur auf mich bezogen). Aber so lange jemand durch seine Konsumschulden nicht der Allgemeinheit zur Last fällt, ist das seine/ihre presönliche Entscheidung.
 
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Pinabuzz schrieb:
Ich glaube, ich habe meine Frage etwas falsch formuliert. Ich meine damit unnötig Geld für etwas ausgeben. Ich meine damit eher, sich für unnötiges Zeug zu verschulden (Und ja, damit schliesse ich auch die 0%-Finanzierungen oder Otto Zahlpause mit ein).
Denke mal da spielt oft mit rein, wie sich die öffentliche Gesellschaft definiert und zur Schau stellt.

Reich sein gilt als erstrebenswertes Ziel. Statussymbole haben bereits im Namen, was das Ziel ist. Wer viel und teures hat, gilt als besser.
Und ich schätze mal je weniger Geld man hat, umso größer ist der Druck, den man darunter fühlt. Man will ja auch diese Ziele erreichen und je größer dieser Druck, desto verzweifelter die Maßnahmen, die man ergreift. Also teuer anmutende Güter auf Pump kaufen und hoffen, dass man das hinterher irgendwie abbezahlen kann.
 
NasterX21 schrieb:
Im Grunde muss in der Schule schon viel mehr das Thema Geld, Arbeit und Wirtschaft gelehrt werden.
Wer mit 16-20 aus der Schule kommt, hat meist einfach absolut keinen Plan davon. Und dann ist es meist auch schon zu spät.
Das sollte das Elternhaus übernehmen und nicht die Schule ;)
 
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JoinRise schrieb:
Das sollte das Elternhaus übernehmen und nicht die Schule ;)
Why not both? Die meisten Eltern verstehen davon ja selbst nicht genug...weil sie es selbst auch nie gelernt haben.

Man macht in der Schule doch bereits genug Themen, die nicht weit davon entfernt sind. Wieso also nicht etwas handfestes fürs Leben?
 
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Moin,

ich glaube viele Menshcne definieren sich eben über solch einen Besitz. Und sei es nur eine Handtasche von Gucci. Einige leiden vieleicht auch unter einem niedrigen Selbstwertgefühl. Und einige wollen eben protzen. Wie auch immer, soll jeder machen wie er denkt. Wenn die Person sich eben für eine Handtasche verschulden will soll die das doch machen. In´rgendwann werden diese Menschen auch aufwachen und sich vielelicht über Ihr Kauf Verhalten ärgern. Aber was inmterrsiert es mich? Nicht das geringste.

MfG
 
Powl_0 schrieb:
Wie will man das den in der Schule Unterbringen ? Thema Heute gebt nur Geld aus was ihr auch habt ? Wenn das Grundsetzliche Verständniss dafür fehlt wird man das auch nicht damit grade Biegen können wenn man das im Unterricht angeht.
 
JoinRise schrieb:
Wie will man das den in der Schule Unterbringen ?
Das geht sehr wohl und sogar sehr gut. Warum auch nicht?
Es würde sogar schon da anfangen, wenn man Schuluniformen einführt.
Dann würde schon im grundlegenden Alter dieser ganze Marken-Firlefanz weg fallen.

"Hey du trägst ja gar keine G-Star Hose sondern eine vom Kik. Du bist ein O**er!"
Dann will derjenige unbedingt dazu gehören und will entsprechend teure Hose haben.
Kann sich diese aber gar nicht Leisten (sprich die Eltern). Da fangen schon sehr viele Probleme in jungen Jahren an. Und das wird sich immer weiter durch das Leben ziehen, es werden sich teure Dinge gekauft - weil man dazu gehören will. Man hat es in der Schule nicht anders gelernt!! - Man gehörte nur dazu, wenn man teure Luxus-Artikel hatte. (Klamotten, Smartphone, PlayStation, Computer etc.)

Klar müssen Eltern einem das beibringen, aber in der Schule passiert so viel - was das beeinflusst.
 
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JoinRise schrieb:
Wenn das Grundsetzliche Verständniss dafür fehlt
Ist die Schule nicht dafür da, Grundlagen zu vermitteln?

JoinRise schrieb:
Thema Heute gebt nur Geld aus was ihr auch habt ?
Finanzplanung, Grundlagen Steuern, Zahlungssysteme, Wertverhältnisse, etc. Gibt doch genug Themen, die die meisten Leute nicht richtig verstehen oder können.

Man bringt das Unterricht am Ende genauso unter wie jedes andere Fach.
 
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Und wer stellt den Lehrplan auf?
0% Kredite sind böse oder doch nicht?
Hauskredit ist Ok, aber Auto nicht oder doch?
Geld in Aktien ist gut?
Oder liebe Fonds?
Doch eher Lebensversicherungen?

Was soll die Schule da lehren?

Für mich gehört das auch nicht in die Schule.
 
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