Relict
Admiral
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Die Bezahlung. Und noch dazu eben die fehlenden oder falschen Rahmenbedingungen, die diese Situation begünstigen.Dope4you schrieb:Der weggang von guten Fachkräften ist nicht das optimale, aber auch in Deutschland arbeiten Fachkräfte aus anderen Nationen die dem deutschen Staat keine Kosten während der Ausbildung verursacht haben, wo ist also das Problem?
Beispiel: Schlechter qualifizierte Fachärzte aus dem osteuropäischen Ausland, aber billiger. Die Kassen freuts. Den Patienten weniger.
Dope4you schrieb:Risiko Kapital bedeutet nicht zwangsweise hohe Zinsen oder Kredithai, es gibt Geldgeber die Geschäftsideen fördern mit Risikokapital (Hier liegt das Risiko beim GELDGEBER) es geht nur darum die jeweiligen Geldgeber zu finden, suchen werden die dich nicht. Der Staat fördert auch Selbständigkeit, das beginnt beim Überbrückungsgeld in Höhe von 175% des Arbeitslosen 1 Geldes bis zu Förderbanken für den Mittelstand. Nur in ist hier Initative gefragt und man muß evtl. auch Klinkenputzen, doch ist das ZUVIEL verlangt? Nachtragen tut einem keiner was, doch mit etwas Ehrgeiz sollte man auch an das nötige Kapital kommen.
Klar kann man sich einen Risikokapitalgeber suchen. Ich kenne auch die die Realität, aber auch noch viel zu häufig die damit verbundenen Knechtungen. Niemand hat nunmal was zu verschenken, auch ein "Risikokapitalgeber" ist kein Wohlfahrtsverein. Da könnte ich Dir jetzt genug Beispiele nennen, auch von oberflächlich seriösen Big-Spendern oder wohlklingenden "risikoarmen" Geschäftsmodellen. Das bei uns jährlich 70000 Unternehmen Insolvenz anmelden kommt auch nicht von ohne. Also besteht hier eine kräftige Schieflage.
Über die staatlichen Töpfe will ich jetzt mal nicht allzuviel zu sagen. JA, da gibt es einige, aber nicht für jedermann. Frag zb. mal einen ALG-II Empfänger, wieviel ihm für Existenzgründung und welche Möglichkeiten noch zugestanden werden. Sie sind da schon etwas eingeschränkter. Da hast Du aber Deine gewünschte Nicht-Gleichmacherei.
Leider an der falschen Stelle. Gerade die Gruppen, die es am nötigsten hätten und eben nicht ansatzweise über das entsprechende Startkapital, Rücklagen oder Liquidität verfügen, werden hier vom System eiskalt abserviert, quasi die Selbstständigkeit verhindert und lieber weiter am Zapfhahn der Sozialkassen gehalten.
Ohne Vitamin B läuft da garnix. Und ohne Moos nix los. Was vielen bleibt, ist der müßige Weg, das nötige Startkapital oder Eigentum für mögliche Hypotheken erstmal zu erarbeiten. Oder eben sich knechten zu lassen. Oder erstmal aus der Insolvenzfalle rauskommen für einen Neuanfang.
@keshkau
Dein Beispiel mit der Schuhputzbürste auf dem Marktplatz führt in 99% der Fälle leider nicht aus dem Sumpf. Weder hier, noch in Entwicklungsländern. Nur das es bei uns noch einen Rest vom Sozialsystem gibt.
Ja klar, Kapitalismus ist ja auch neben einer Wirtschaftsordnung eine gewisse Ideologie, zumindest für nicht wenige.keshkau schrieb:Als Kapitalismus bezeichne ich eine Marktwirtschaft, in der es zusätzlich Privateigentum an Produktionsmitteln gibt. Also ganz unspektakulär. Der Begriff Entartung klingt in meinen Ohren etwas zu ideologisch angehaucht.
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Auf Kommunismus wollte ich dabei überhaupt nicht raus. Wie sprechen hier schliesslich nicht über Gesellschaftssysteme, sondern Wirtschaftsformen.
Es gibt zb. auch sozialistische Marktwirtschaften. Wir hier dachten/planten ja auch mal einst, dass wir mit einer sozialen Marktwirtschaft den Wohlstand für alle heben, dank dt. Wirtschaftswunder. ^^ Leider geht die Idee nicht auf, der Trend zunehmend abwärts, warum nur? Vllt. weil das nötige Kapital dafür nicht zu aller Verfügung steht? Und warum mangelt es? Weil es einseitig abgezogen wird und verklumpt, somit nicht wieder umfänglich für die Allgemeinheit/ Gesellschaft zurückfliesst.
Daran sind natürlich viele Faktoren ursächlich. u.a. auch die Globalisierung und weltweite Ungleichheit/Uneinigkeit, sowie der technische Fortschritt und nichtnzuletzt natürlich das Profit- und Zinsgesetz, was entartet.
Doch wer nichts hat, kann nunmal auch nichts ausgeben und somit auch nichts umsetzen und kaum Steuern zahlen.
Nun das Problem ist, wer viel hat, gibts auch nur nicht prozentual wieder aus. Er wird immer reicher, während andere immer ärmer werden. Zudem sollte ja allgemein bekannt sein, dass der Faktor Mensch in unseren fortschrittlichen Produktionsprozessen immer mehr entbehrlich wird. Nun, was machen wir mit dem steigenden "Überschuss" an unbenötigten "human ressources"? Der Staat kann nur das verteilen und ausgeben, was er einnimmt.
Da ist nunmal die Politik und das Mitverantwortungsgefühl der Unternehmen gefragt. Leider haben bisher diesbzgl. beide eher versagt. Die Politik, denn sie beugt sich zunehmend der Wirtschaft und globalen Märkten, speziell dem Grosskapital werden Zugeständisse gemacht.
Also sind auch die Unternehmer und Kapitalisten gefordert. Nur die denken meist in ganz anderen Dimensionen. Nunja, das System zwingt sie ja auch irgendwo dazu und fördert es zugleich.
Zum Beckham Beispiel:
Wenn 78 Mio. Euro Umsatz mit Beckham-Shirts gemacht wurden, hätten diese nicht zu solch riesigen Beträgen/ Anteilen in einzelne Personen wie Beckham oder Ablösesummen, sondern meinetwegen zb. direkt viel mehr in die Sportförderung, Gesundheitsvorsorge pipapo investiert werden können. Da überlasse ich gern den Unternehmen die Einfälle, wo man sozialverträglicher sein Geld investieren kann.
Ein Beckham kann auch für 100000 im Jahr spielen und dennoch berühmt und glücklich sein. Ein Bill Gates braucht auch keine 50 Milliarden anhäufen, um ein annehmbares Leben zu führen, auch wenn ers wieder spendet. Wenns allen besser ginge, bräuchte er garnicht erst spenden. Die vielen Milliarden hätten der Gesellschaft sicherlich auch von vornherein gut getan. So herum kann mans auch betrachten.
Andererseits könnte man denen das durchaus auch zahlen (steht nicht in Konflikt mit meinem Modell), es ist ja zum Grossteil auch ihr pers. "Verdienst". Nur dann müssten diese Personen wiederum selber dieses Vermögen zum Grossteil sofort reinvestieren, das wäre dann also deren Zuständigkeit und Verpflichtung und nicht mehr die des Sportclubs/ Unternehmens/ Vertragspartners, was ja die meisten Promis, Sportler blabla letztendlich auch wiederum selber sind.
Es geht mir darum, dass sich garnicht erst soviel Kapitalvermögen bei Privatpersonen anhäufen kann.
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